Der Film
James Bond hat sich gerade seine Sporen als Doppel-Null-Agent
mit der Lizenz zum Töten verdient und wird auf eine erste Mission auf
Madagascar geschickt, wo er einen international gesuchten Bombenbauer
schnappen soll, aber diesen stattdessen vor laufenden Sicherheitskameras
in einer Botschaft auf der Flucht erschießt und damit seine Vorgesetzten
auf die Palme bringt. Vorerst auf die Reservebank geschoben beginnt Bond
auf eigene Faust einem Hinweis nachzugehen, der ihn zum Waffenhändler
Dimitrios führt, der auf dem Flughafen von Miami den Prototyp eines
neuen Superflugzeugs in die Luft jagen lassen will. Bond kann dies in
letzter Minute verhindern und seine Chefin M findet heraus, daß
ein Terroristen-Financier namens LeChiffre Aktien in die Herstellerfirma
des Jetliners investierte und eine Menge Geld beim erneuten Verkauf verloren
hat, das einem seiner Auftraggeber gehört, der nun hinter ihm her
ist. Um das Geld wieder zu bekommen arrangiert LeChiffre eine millionenschwere
Pokerrunde in Montenegro, von der der britische Geheimdienst erfährt.
James Bond, begleitet von Vesper Lynd, einer Angestellten der englischen
Schatzkammer, wird ins Casino Royale geschickt um LeChiffre beim Kartenspielen
auszunehmen...
Es begann alles mit dem Ende eines der längsten Rechtsstreite der Filmgeschichte.
Als Albert R. Broccoli und Harry Saltzman Anfang der sechziger Jahre von
Ian Fleming die Filmrechte seiner James Bond-Romane erwarben, war zu ihrem
Ärger das erste Buch Casino Royale nicht dabei, weil der Autor
die Filmrechte bereits früher verkauft hatte. Obwohl Broccoli, Saltzman
und später ihre Nachfahren gigantischen Erfolg mit ihren Filmen hatten,
blieb Casino Royale und ein Teil der Rechte an Thunderball,
den Fleming zuerst als Filmdrehbuch mit Kevin McClory verfaßt und später
als Roman verarbeitet hatte, unerreichbar. Auch mit mehreren Gerichtsverfahren
konnte EON Productions zwei Konkurrrenzfilme, die 1967er Persiflage Casino
Royale und das Thunderball-Remake Never Say Never Again
nicht stoppen.
Die Schlacht um Casino Royale
Als Kevin McClory versuchte mit der Hilfe von Sony und deren Filmstudio
Columbia Pictures Mitte der neunziger Jahre ein erneutes Thunderball-Remake
mit Timothy Dalton in der Hauptrolle zu beginnen, ließen MGM und EON Productions
wieder die Rechtsanwälte aufmarschieren, um Sonys Vorhaben zu unterbinden.
1997 gelang es MGM zuerst die Vertriebsrechte von Never Say Never
Again zu bekommen, und 1999 einigten sich die beiden Studios schließlich
außergerichtlich. Sony gab alle Anspruche am Charakter James Bond und
Casino Royale an MGM im Austausch gegen deren Rechte an der Comicfigur
Spiderman ab. Ironischerweise wäre dieser Austausch, bei dem vermutlich
auch eine Menge Geld geflossen war, gar nicht nötig gewesen - denn 2004
wurde MGM von Sony aufgekauft, wodurch das Studio auch die Rechte an den
Bond-Filmen erhielt.
Nachdem 2002 noch unter der Regie von MGM der zwanzigste James-Bond-Film
mit Pierce Brosnan gedreht wurde, waren die Möglichkeiten für eine Fortsetzung
unendlich. Brosnans Vertrag umfaßte vier Filme, von denen der letzte nun
fertiggestellt war - trotzdem war der inzwischen knapp fünfzig Jahre alte
Schauspieler noch für mindestens einen weiteren Film im Gespräch. Dann
wurde aber entschieden, daß als nächster Stoff Casino Royale verfilmt
werden sollte und dafür nur ein jüngerer Schauspieler in Frage kommen
würde. Kurzzeitig sah es sogar noch so aus, als ob Pierce Brosnan noch
ein fünftes Mal James Bond spielen würde - aber dann kam es zwischen den
Produzenten und dem Schauspieler zu einem Streit über die Gage, der damit
endete, daß Brosnan entgültig vor die Tür gesetzt wurde.
Auf der Jagd nach dem sechsten Bond
Nachdem die Bühne für einen neuen Bond-Darsteller geräumt worden war,
entwickelte sich ein Medienzirkus der Extraklasse - die Presse hatte viel
Spaß daran eine Menge Gerüchte über den zukünftigen James Bond zu streuen.
Eine ganze Menge Schauspieler von Rang und Namen wurden als potentielle
Kandidaten erwähnt - darunter Clive Owen, Jude Law, Orlando Bloom und
sogar Johnny Depp und Hugh Jackman, die alle mehr oder weniger gut geeigent
für die Rolle schienen. Schließlich schlich sich aber ein Schauspieler
in die Gerüchteküche ein, mit dem man am allerwenigsten gerechnet hatte:
der relativ unbekannte Daniel Craig, der bisher nur wenige große Kinorollen
gespielt hatte und nur in England als mehr oder weniger erfolgreicher
Theaterschauspieler seine Karriere begonnen hatte.
Zum großen Erstaunen vieler Bond-Fans kündigte EON Productions, seit dem
Tod von Albert R. Broccoli unter der Führung seiner Tochter Barbara und
seinem Stiefsohn Michael G.Wilson, im Oktober mit einem großen Presserummel
Daniel Craig als den neuen James Bond an - eine seltsame Auswahl, wenn
man bedenkt wieviele andere Kandidaten im Spiel waren. Tatsächlich hatten
einige andere Schauspieler - unter anderem Clive Owen und Hugh Jackman
- die Rolle abgelehnt, weil die Produzenten ihnen eine zu kleine Gage
zahlen wollten. Daniel Craig, der noch weit entfernt vom Superstar-Status
seiner Kollegen war, konnte dagegen offenbar erheblich billiger gewonnen
werden.
Man kann nur darüber spekulieren, was bei diesem überraschenden und unerwarteten
Casting hinter den Türen von EON vorging und welche Rolle Sony dabei gespielt
hat - nach der Übernahme von MGM war Casino Royale der erste Bond-Film,
der von MGM und Columbia Pictures zusammen produziert wurde. Eine Verbindung
zwischen dem Sony-Takeover und dem Rauswurf von Pierce Brosnan ist zwar
nicht wirklich belegbar, aber zumindest zeitlich denkbar. Pierce Brosnan
war offenbar für die Broccolis und Sony zu einem Risiko geworden, denn
der Schauspieler war auch als Produzent mit einer eigenen Firma nicht
ganz unerfahren und wollte bei einem neuen Bond-Film ein Wörtchen mitzureden
haben. EON hatte bis dahin sehr gut mit Brosnan zusammengearbeitet und
ihn auch kräftig an der Figur Bond mitentscheiden lassen - warum sich
Barbara Broccoli und Michael G. Wilson plötzlich von ihrem Star abgewandt
hatten, bleibt aber ein Rätsel.
Reboot
Große Änderungen in der Bond-Dynastie hatte es immer gegeben, wenn sich
das Franchise in einer Krise befand - aber davon war seit 1995 nichts
mehr zu spüren, ganz im Gegenteil: die letzten vier Bond-Filme gehörten
zu den erfolgreichsten der Reihe und innerhalb von acht Jahren hatten
sich die Einspielergebnisse fast verdoppelt. Dringenden Handlungsbedarf
gab es also von der wirtschaftlichen Seite kaum, aber vielleicht war Sony
durch die noch höheren Boxoffice-Zahlen der eigenen Filme vom Bond-Franchise
enttäuscht und wollte unbedingt einen Richtungswechsel forcieren, der
von EON dann auch ohne große Widerrede eingeschlagen wurde.
Das Zauberwort hieß "Reboot" und wurde in der Marketingkampagne
bis zum Umfallen verwendet, um den verwirrten Fans und Zuschauern zu erklären,
was aus dem altbekannten Bond-Konzept geworden war - damit konnten auf
eine sehr bequeme Weise sämtliche Traditionen abgeschafft werden, um einen
völlig neuen James Bond zu schaffen. Das Versprechen sich auf die Ursprünge
des Charakters aus den Buchvorlagen von Ian Fleming zu halten, wurde dabei
aber kaum eingehalten. Zwar wurde die grundlegende Story von Flemings
allererstem Bond-Roman relativ genau umgesetzt, aber da der Plot des Buchs
sehr knapp ist und kaum für einen abendfüllenden Kinofilm ausreichen würde,
mußte einiges dazugeschrieben werden.
Das alte Erfolgskonzept des phantasievollen, satirischen und nicht ganz
ernstgemeinten James Bond wurde in Rente geschickt und stattdessen gegen
eine neue Philosophie des harten, unbarmherzigen Realismus ausgetauscht
- keine Bösewichte auf der Suche nach der Weltherrschaft mehr, kein eleganter,
charmanter und humorvoller Geheimagent mehr und vor allen Dingen kein
richtiger Spaß mehr. Obwohl Ian Flemings Romanvorlagen deutlich düsterer
als ihre Verfilmungen waren, war doch der Spaßfaktor sehr hoch angesetzt
- es waren richtige Spionagereißer ohne großen Anspruch auf die Realität.
Die Bond-Produzenten waren aber plötzlich der Meinung Ian Flemings Casino
Royale als hohe Literatur anzusehen und dementsprechend ernst zu adaptieren
- ob dies noch im Sinne von Albert R. Broccoli ist, bleibt dahingestellt.
Casino Royale 2006
Seit den siebziger Jahren war kein James Bond-Film mehr von einer Fleming-Romanvorlage
adaptiert worden, und Casino Royale war erst recht kein einfacher Stoff
für eine moderne Filmumsetzung. Zuerst setzen die Produzenten daher auf
bewährte Methoden und engagierten wieder Neal Purvis und Robert Wade,
die schon für die vorherigen zwei Bond-Filme zuständig ware und sich nach
Die Another Day mit der Parodie Johnny English ausgetobt
hatten - für Casino Royale wurde ihr lockerer, phantasievoller
Stil aber nur wenig gefordert, so daß sie hauptsächlich die Aufgabe hatten,
eine Rahmenhandlung um die relativ kurze Vorlage zu schaffen. Diese sollte
natürlich hauptsächlich aus Actionsequenzen bestehen, wodurch Casino
Royale doch wieder dem alten Schema der Bond-Filme folgen mußte.
Presseberichten zufolge hatten Neal Purvis und Robert Wade ihre ersten
Drehbuchversionen von Casino Royale schon fertig, als noch Pierce
Brosnan im Gespräch war und das alte MGM am Ruder war. Ungefähr zur Zeit
des Sony-Takeovers und dem Aufkommen des Schlagworts "Reboot" wurden auch
die Dienste des Drehbuch-Teams offenbar nicht mehr benötigt, deren Version
von James Bond nun nicht mehr der Vorstellung von EON entsprach und Sonys
Verlangen nach einem marketingfähigen Autoren nicht gerecht wurde.
Als Script-Doktor wurde deshalb Oscar-Preisträger Paul Haggis angeheuert,
der das Drehbuch seiner Vorgänger kräftig überarbeitete und für die gewünschte
seriöse und knallharte Atmosphäre sorgte, die sogar noch die Down-to-Earth-Szenerie
von License to Kill übertraf und alle Eigenschaften eines klassischen
Bond-Films über Bord warf. Haggis' Beiträge zum Drehbuch scheinen hauptsächlich
endlos lange Dialogsequenzen mit belanglosen Texten gewesen zu sein, die
im starken Kontrast zu den ausladenden Actionsequenzen stehen, die offenbar
die einzigen Elemente waren, die noch von der ursprünglichen Version von
Neal Purvis und Robert Wade übrigblieben.
Das Resultat der Kollaboration von den drei Autoren ist ein Drehbuch,
das nicht genau weiß was es wirklich will. Im Baukasten-Schema wurde eine
unnötig in die Länge gezogene Rahmenhandlung um den Plot von Ian Flemings
Romanvorlage konstruiert, die zwar alle Merkmale eines waschechten Bond-Films
trägt, aber so überladen ist, daß man als Zuschauer kaum noch den Überblick
behalten kann und schnell gelangweilt wird. Der Versuch die Story um fünfzig
Jahre in die Zukunft zu transplantieren wirkt sehr bemüht - früher war
LeChiffre nur ein Kassenwart für SMERSH, die Gegenspionage-Abteilung des
KGB, heute muß er gleich ein Terroristen-Financier sein. Besonders ärgerlich
sind die Anspielungen auf die Attentate des 11. September 2001, die eine
der am längsten gehegten Grundsätze der Bond-Filme über den Haufen werfen:
ab jetzt muß James Bond in der realen Welt spielen und nicht mehr in einem
eigenen Universum.
Der Inszenator
Vor über zehn Jahren hatte Michael Campbell bereits für EON mit Goldeneye
schon einmal die Kohlen aus dem Feuer geholt und wurde hauptsächlich wieder
angeheuert um noch einmal den Zauberstab zu schwingen. Tatsächlich dürfte
Campbell vor allen Dingen wegen seiner Treue zu Columbia Pictures ausgewählt
worden sein, nachdem sich andere Regisseure überhaupt nicht für einen
neuen James-Bond-Film interessierten und genauso wie beim Hauptdarsteller
keine Alternativen mehr zu finden waren. Campbells Filme seit Goldeneye
waren allerdings von wenig Erfolg gekrönt - seine drei Arbeiten für Columbia
Pictures waren alle nur mittelmäßige Erfolge, weshalb es etwas seltsam
erscheint, daß Sony ausgerechnet ihn mit der schweren Aufgabe betraute,
einen Bond-Film mit einem völlig neuen Konzept zu inszenieren.
Allerdings ist Martin Campbell dennoch ein technisch sehr versierter Regisseur
mit einem feinen Gespür für aufregende Action, großes Abenteuer und ironischen
Humor - was er mit Goldeneye sehr gut bewiesen hatte und anscheinend deswegen
als Regisseur für Casino Royale auserkoren wurde. Campbell war das beste,
was dem 21. Bond-Film hätte passieren können, wenn nicht die Reboot-Idee
dazwischengekommen wäre - der Regisseur mag vielleicht mit handfester
Action sehr gut umgehen können, hat es aber nicht geschafft die ungewöhnlich
vielen ruhigen Sequenzen des Films wirklich gut zu inszenieren und sie
mit den Actionsequenzen vernünftig zu verknüpfen.
Ein neuer Bond
Daniel Craig war nicht der erste umstrittene Bond-Darsteller, denn schon
George Lazenby und Timothy Dalton mußten sich einige Kritik gefallen lassen.
Noch nie hatte es aber Schauspieler gegeben, der optisch so wenig der
allgemeinen Vorstellung des Geheimagenten entsprach wie Daniel Craig -
Ian Flemings berühmte Beschreibung "tall, dark and handsome" trifft auf
ihn so gut wie überhaupt nicht zu. Craig ist weder besonders groß, noch
dunkelhaarig und auch seine Attraktivität kann man in Zweifel ziehen -
mit seinen kantigen, rauhen Gesichtszügen wäre er mehr für die Rolle eines
Oberschurken geeignet. Auf den ersten Blick nimmt man Daniel Craig auch
in einem schicken Anzug überhaupt nicht als James Bond wahr, was ihn nicht
gerade besonders für diese Rolle qualifiziert. Sony scheint sich dessen
bewußt gewesen zu sein und hatte die meisten Filmposter so stark retuschiert,
daß Daniel Craig fast wie Sean Connery aussah - was jedoch überhaupt nichts
mehr mit dem Film selbst zu tun hatte.
Aussehen ist natürlich längst nicht alles, und eigentlich sollte man von
einem guten Schauspieler auch erwarten können einen ordentlichen James
Bond zu geben, auch wenn er nicht dem idealen Typ entspricht. Vielleicht
wäre auch Daniel Craig dazu in der Lage gewesen, aber der Schauspieler
zeigt in Casino Royale kaum Ansätze von Kreativität und bemüht sich nicht
einmal ansatzweise, seinem Charakter ein bißchen Individualität zu verleihen.
Sein James Bond ist in Casino Royale - um den Film selbst zu zitieren
- "stumpfes Instrument" mit minimaler Mimik, monotoner Stimme und der
Ausdruckskraft eines Stücks Holz - da helfen auch die strahlend blauen
Augen nicht viel, wenn kein wirkliches Charisma dahinter steckt.
First Bond Lady
Vesper Lynd ist im Bond-Universum von Ian Flemings Romanvorlagen kein
typisches Bond-Girl, sondern eine der beiden Frauen, die dem Geheimagenten
am allernahesten gekommen waren und daher einen Sonderstatus hatte. Der
Charakter war noch nie zuvor in einer Verfilmung originalgetreu umgesetzt
worden, denn Ursula Andress Auftritt als Vesper Lynd in der Parodie von
1967 hatte nur vom Namen her etwas mit Ian Flemings Figur zu tun. Die
Wichtigkeit der richtigen Besetzung der Rolle bei der Neuverfilmung ist
nicht zu unterschätzen, aber genauso wie bei der Hauptrolle war es mehr
oder weniger eine Kurzschlußreaktion, nachdem Charlize Theron und Angela
Jolie abgelehnt hatten und andere Schauspielerinnen wie Audrey Tatou oder
Cécile de France von vorneherein nicht in Betracht gezogen worden.
In allerletzter Minute kurz vor Beginn der Dreharbeiten wurde dann die
französische Schauspielerin Eva Green gecastet, die zuvor hauptsächlich
mit ihrer Skandalrolle in Bernardo Bertoluccis The Dreamers bekannt geworden
war und damit eine überraschende Wahl für die wichtigste Nebenrolle des
Films war. Auch der Umstand, daß eine Französin für die Rolle einer Engländerin
gecastet wurde, zeigt daß die Auswahl von Eva Green wahrscheinlich genauso
wie das Casting der Hauptrolle eine Notlösung war. Allerdings entspricht
die Französin Ian Flemings Beschreibung des Charakters erstaunlich gut
und schafft es auch der Figur eine Menge Leben einzuhauchen, auch wenn
ihr englischer Akzent sehr hölzern klingt und ihr Charakter mit schlecht
dahingeschriebenen Texten zu kämpfen hat.
Was Vesper Lynd im neuen Casino Royale jedoch davon abhält wirklich
erfolgreich zu sein, ist die völlig fehlende Chemie zwischen Eva Green
und Daniel Craig. Was in der Buchvorlage noch eine der größten und intensivsten
Liebesgeschichten der Bond-Romane war, ist im Film durch das zusammengestückelte
Drehbuch zu einer oberflächlichen und wenig glaubhaften Beziehung geworden,
die hauptsächlich an den flachen, emotionslosen Dialogen und einer aufgesetzten
Leidenschaftlichkeit krankt. Die unbehagliche Art, mit der die beiden
Schauspieler in ihren gemeinsamen Szenen agieren, kann die für die Story
von Casino Royale so wichtige Beziehung zwischen Vesper Lynd
und James Bond nicht einmal ansatzweise auf die Leinwand werfen.
Herr Ziffer und seine Kollegen
Als Ian Flemings Schurke der ersten Stunde entspricht LeChiffre noch gar
nicht dem Schema des typischen megalomanischen Bond-Bösewichts, denn eigentlich
ist er sogar mehr Opfer als Täter in der Geschichte. In der 1967er-Parodie
wurde er als glamuröser Partylöwe von Orson Welles gespielt, dessen LeChiffre
kaum noch etwas mit der Romanvorlage zu tun hatte - für die neue Verfilmung
haben sich die Produzenten deswegen große Mühe gegeben die Rolle besser
zu besetzen, und das mit relativ großem Erfolg. Erstaunlich treffsicher
wurde als LeChiffre der dänische Schauspieler Mads Mikkelsen besetzt,
der zumindest seinem Part optisch entspricht.
Letztendlich bleibt Mikkelsens LeChiffre dann aber genauso wie Daniel
Craigs Bond eine flacher Charakter mit praktisch nicht vorhandener Mimik,
dessen Leinwandpräsenz hauptsächlich aus seinem schwächlichen, kränkelnden
Aussehen und der unauffälligen, aber böse aussehenden Augenverletzung
besteht. Aber ein schmieriges, mysteriöses Aussehen alleine reicht noch
lange nicht aus, um LeChiffre auch wirklich lebendig zu machen - Mads
Mikkelsen weht wie ein substanzloser Geist durch den Film und schafft
es nicht einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen, obwohl er sicherlich
dazu fähig gewesen wäre. Wie bei den anderen Charakteren ist es auch bei
LeChiffre offenbar das Drehbuch, das dem Schauspieler nicht genug Möglichkeiten
gibt, mehr aus seiner Figur zu machen.
Die weiteren Antagonisten von Casino Royale wurden der ursprünglichen
Geschichte hinzugefügt und sind für die eigentliche Handlung mehr oder
weniger Mittel zum Zweck. Isaach De Bankole als ugandischer Rebell Steven
Obanno, Sebastien Foucan als Bombenbauer Mollaka, Simon Abkarian als LeChiffres
Handlanger Alex Dimitrios und sogar Jesper Christensen als der mysteriöse
Mr. White sind alle praktisch nur Staffage und kaum als eigenständige
Figuren zu erkennen - noch nie trug ein Bond-Film soviel unnötigen Ballast
an Nebencharakteren mit sich herum wie Casino Royale.
Gnadenbrot für alte Bekannte
Dem neuen Konzept zum Opfer gefallen sind auch zwei altbekannte und immer
noch sehr beliebte Elemente der Bond-Dynastie: es gibt keine Miss Moneypenny
mehr und auch keinen Q. Der Grund dafür war laut Barbara Broccoli und
Michael G. Wilson, daß die Charaktere auch im Buch nicht dabei wären -
was zwar auf Q zutrifft, aber nicht auf Ms Sekretärin Moneypenny. Ihre
Abwesenheit aus Casino Royale hat man offenbar nur dem Umstand
zu verdanken, daß die bisherige Darstellerin Samantha Bond nur zusammen
mit Pierce Brosnan auftreten wollte und nach dessen Rauswurf ebenfalls
dem Bond-Franchise entgültig den Rücken zukehrte.
Übrig blieb nur noch Judi Dench als Bonds Chefin M, eine Rolle die die
britische Schauspielerin schon in den letzten vier Filme gespielt hatte
und nun trotz der großen Umstrukturierung weiterhin in Amt und Würden
blieb. Die "Evil Queen of the Numbers", wie sie von ihren Angestellten
im ersten Film noch genannt wurde, hatte sich im Laufe der Zeit mit Bond
arrangiert und gelernt ihren besten Agenten zu schätzen. In Casino
Royale spielt Judi Dench ihre Rolle fast unverändert und ist einer
der wenigen Lichtblicke des Films - es scheint fast so, als ob M die einzige
im Film ist, die Bonds untypisches Verhalten seltsam findet und ihn in
die Schranken weist. Dabei hat die Schauspielerin sichtlichen Spaß und
scheint sich in ihrer Rolle geradezu gegen das neue Bond-Regime aufzulehnen.
Ein weiterer Fixpunkt in den Bond-Romanen und Filmen ist mit dem CIA-Agenten
Felix Leiter auch wieder dabei. Da die Besetzung der Rolle in den früheren
EON-Filmen nie konsistent war, kann man den Filmemachern hier auch gar
keinen Vorwurf einer Fehlbesetzung machen, denn Jeffrey Wright ist schon
eine relativ gelungene Wahl, zumal im inoffiziellen Film Never Say
Never Again der Charakter schon einmal von einem farbigen Schauspieler
gespielt wurde. Allerdings hätte man Felix Leiter hier doch etwas interessanter
und vielseitiger machen können, wenn man bedenkt daß er einer der engsten
Freunde von James Bond sein soll. Auch der italienische Schauspieler Giancarlo
Giannini als Rene Mathis agiert mehr lethargisch und haucht der Figur
kaum Leben ein.
A la Carte?
Obwohl Casino Royale noch nie von EON verfilmt wurde, waren Casino-Szenen
mit einem Baccarat spielenden James Bond schon seit Dr. No ein
fester Bestandteil der Filme, der oft und gerne eingesetzt wurde. In Ian
Flemings Romanvorlage macht die Casino-Sequenz den größten Teil des Romans
aus und ist ein komplexes und immens spannendes Kammerspiel, was man von
der Filmumsetzung leider nicht wirklich behaupten kann. Unnötig mit zusätzlichem
Material überladen und hoplerig inszeniert wurde der wichtigste Teil des
Films zu einem langgezogenen Antiklimax statt einem brillianten Höhepunkt.
Das Problem der Casino-Szene liegt hauptsächlich darin, daß sie ziemlich
langweilig ist und so gar nichts von der eigentlich zu erwartenden Glamourösität
besitzt. Die Kulissen sind geradezu ordinär für einen Ort, der sich Casino
Royale nennt - Produktionsdesigner Peter Lamont hat offenbar seiner Phantasie
nur wenig Lauf lassen dürfen und wurde beauftragt, ein möglichst schlichtes
und unauffälliges Set zu gestalten. In der tristen Umgebung bewegen sich
auch nur hauptsächlich flache und uninteressante Charaktere, das Karten-Duell
zwischen Bond und LeChiffre wird zu einer langatmigen und vorhersagbaren
Sache, die mit konfusen Schnitten und einer schwachen Kameraführung es
nicht schafft, eine beeindruckende Atmosphäre zu erzeugen.
Action, Action!
Die Stärken von Casino Royale liegen dagegen eindeutig in der
beeindruckenden Szenerie und in den sorgfältig arrangierten Actionsequenzen.
Ursprünglich sollte unter anderem in Südafrika gedreht werden, aber als
sich dort kein geeigneter Drehort fand, wurden stattdessen die Bahamas,
wo schon mehrere andere Bond-Filme entstanden waren, ausgesucht. Der größte
Teil der Dreharbeiten fand diesmal aber nicht in England statt, sondern
in den Prager Barrandov-Studios, die seit den neunziger Jahren bei amerikanischen
und englischen Filmemachern sehr beliebt waren, aber zum ersten Mal einen
Bond-Film beherbergten. Natürlich wurden auch einige Szenen in den britischen
Pinewood-Studios sowie in einigen enlischen Locations gedreht, und auch
die gigantische 007-Stage kam wieder zum Einsatz. Die Dreharbeiten dauerten
von Januar bis Juli 2006, und nur knapp eine Woche nachdem die letzten
Szenen abgedreht waren, brach in der 007-Halle in Pinewood ein Feuer aus,
das das Gebäude so stark beschädigte, daß es abgerissen werden mußte -
aber schon ein halbes Jahr später wurde die Halle an der gleichen Stelle
in einer noch besseren Form wieder aufgebaut.
Obwohl die Filmemacher beteuerten eine möglichst originalgetreue Verfilmung
von Ian Flemings Roman drehen zu wollen, wurden eine ganze Menge typische
Actionszenen geplant, um die doch etwas dünne Buchvorlage kinotauglich
zu machen. Immerhin wurde der alte Grundsatz der Bond-Filme, die Special-Effects
mit möglichst wenig Computerunterstützung und anderen Tricks zu bewerkstelligen,
weiterhin beibehalten. Special Effects-Chef Chris Corbould, der schon
seit 1985 zur Bond-Crew gehörte, sorgte für spannende Action-Sequenzen,
die zwar alle sehr beeindruckend umgesetzt wurden, aber doch die wahre
Natur des Films offenbaren und im starken Gegensatz zu Ian Flemings ursprünglicher
Geschichte stehen.
007, der Schläger
Gleich zu Beginn des Films wird in der schwarzweißen Pre-Credits-Sequenz
schonungslos deutlich gemacht, daß es in Casino Royale ziemlich
heftig zur Sache geht - was sehr überraschend ist, da die Buchvorlage
relativ gewaltfrei ist und vor allen Dingen dort James Bond niemanden
umbringt. Noch vor den Credits ist der Bodycount im Film aber schon bei
zwei, und es geht lustig munter so brutal wie nur möglich weiter. Während
im Buch das Thema Tod und töten nur kurz innerhalb eines Dialogs angesprochen
wird, wurde im Film versucht daraus Bonds inneren Konflikt an die Oberfläche
zu holen und den Charakter damit tiefer zu ergründen.
Heraus kam dabei ein James Bond, der kein Geheimagent mehr ist, sondern
ein simpler Auftragskiller, der anderen Aufgaben kaum gewachsen ist -
und damit kaum das, was sich Ian Fleming vorgestellt hatte. Für ihn war
Bond kein "stumpfes Instrument", sondern ein richtiger Gentleman und ein
loyaler und kompetenter Agent - der neue Bond ist dagegen regelrecht dumm
und benimmt sich wie ein ahnungsloser Anfänger mit ungezähmten Ego, der
es in Ian Flemings Bond-Universum noch nicht einmal in die Nähe des britischen
Geheimdiensts geschafft hätte. Dieser Agent löst Probleme einzig und alleine
mit brutaler Gewalt und körperlicher Anstrengung, aber die einstige Intellektualität,
die für den Charakter so wichtig war, ist überhaupt nicht seine Stärke.
Gadgets, Gadgets!
Viel Aufmerksamkeit haben die Produzenten auf die Tatsache gelenkt, daß
James Bond diesmal ohne seine geliebten technischen Spielereien auskommen
muß und ganz auf sich allein gestellt ist - aber das ist er nicht wirklich,
denn die Gadgets wurden einfach nur in einer anderen Form implementiert:
als absolut schamloses und nerviges Product Placement. Schon seit den
sechziger Jahren waren die Bond-Filme auf Sponsoren angewiesen, die ihre
Firmennamen und Produkte mehr oder weniger unauffällig in die Filme einbauen
ließen - aber noch nie zuvor gab es ein dermaßen elklatantes Product-Placement
wie in Casino Royale.
Ausgelöst worden war die Werbeschwemme im neuen Bond-Film natürlich durch
die Übernahme von MGM durch Sony, was dazu führte daß der japanische Konzern
eine Monokultur von Produkten für James Bond verfügte: Handys, Notebooks,
Handys und nochmals Handys, und das nicht nur als einfache Requisiten,
sondern fest in die Handlung eingebaut. Sämtliche Hinweise, die Bond im
Laufe der Geschichte bekommt, findet er auf diversen Mobiltelefonen, die
natürlich alle von Sony hergestellt wurden und immer mit dem Display schön
dekorativ in die Kamera gehalten werden, damit man ja sämtliche Einzelheiten
in Ruhe betrachten kann.
Bei so vielen Handys fällt das von Bond am Ende des Films benutzte Sony-Notebook
schon fast gar nicht mehr auf - vielleicht wäre es aber praktischer gewesen,
Daniel Craig gleich "It's a Sony!" auf die Stirn zu tätowieren. Richtige
Gadgets im klassischen Sinn gibt es in Casino Royale nicht, wenn
man einmal vom eingebauten Defibrilator in Bonds ansonsten recht spärlich
ausgestattetem Auto absieht, der in der einzigen wirklich hanebüchenen
Szene zum Einsatz kommt - so etwas gehört in einen billigen Actionfilm,
aber nicht in eine Bond-Produktion, erst recht nicht wenn sie ansonsten
den Anspruch stellt so ernsthaft wie nur möglich zu sein.
Nobody does it better
Nachdem John Barry 1987 mit The Living Daylights seinen letzten
musikalischen Beitrag für die Bond-Dynastie geleistet hatte, konnte kein
wirklich guter Nachfolger gefunden werden - den erhofften neuen "Bond-Sound"
konnten weder Michael Kamen mit Licence to Kill und Eric Serra
mit Goldeneye wirklich erreichen. 1997 schlug dann John Barry
den Bond-Produzenten den jungen Nachwuchskomponisten David Arnold vor,
der ihn mit einem Coveralbum mit vielen Bond-Titelsongs begeistert hatte.
Arnold war seitdem für die Filmmusik aller Bond-Filme verantwortlich und
schaffte es, den unvergleichlichen Stil von John Barry wieder aufleben
zu lassen und geschickt mit modernen Rhythmen zu kombinieren.
David Arnold hatte die Alles-muß-raus-Mentalität der Produzenten überdauert
und wurde für Casino Royale wieder als Filmkomponist engagiert - eine
der besten Entscheidungen, die zu einer sehr soliden, aber nicht unbedingt
für einen Bond-Film typischen Filmmusik geführt hat. Auf den Einsatz von
bekannten Melodien wurde leider hauptsächlich verzichtet, so daß ein großer
Teil der Soundtrack etwas generisch klingt und mehr an einen handelsüblichen
Actionfilm erinnert - erst am Ende des Films belohnt David Arnold die
Zuschauer mit dem erstklassig arrangierten klassischen Bond-Thema.
Nach dem heftig mißlungenen Titelsong des zwanzigsten Bond-Films Die
Another Day haben die Filmemacher diesmal wieder etwas mehr Gespür
für gute Musik bewiesen und eine weitaus bessere Kollaboration zwischen
Filmmusiker und Popsänger in die Wege geleitet hat. Chris Cornell, ehemaliger
Sänger und Songwriter von Soundgarden und Audioslave, schrieb den Titelsong
You know my Name zusammen mit David Arnold und sorgte damit für
einen knackigen Bond-Sound, der noch mehr als die Filmmusik aus den Harmonien
der früheren Stücke zitiert. Es ist der erste Song seit langer Zeit, der
den Titel des Films nicht im Text erwähnt, und wirklich konkurrieren kann
You know my Name auch mit den wesentlich gelungeneren Songs von Tomorrow
Never Dies und The World is not Enough nicht - aber es ist
schonmal ein riesiger Schritt in die richtige Richtung.
Gunbarrel
Mit der schwarzweißen Eingangssequenz vor dem Vorspann wäre auch beinahe
der berühmte Blick durch den Pistolenlauf wegrationalisiert worden, der
bis jetzt jeden der zwanzig vorherigen Bond-Filme eröffnet hatte. Zum
Glück wurde das größte Markenzeichen der Bond-Filme diesmal ausnahmsweise
einmal direkt vor den Vorspann gesetzt und den Umständen entsprechend
relativ intakt gelassen. Allerdings wurde die frühere abstrakte Form nun
im Zuge der Modernisierung in die Realität katapultiert - früher wandte
sich die Sequenz direkt an den Zuschauer, heute ist sie ein Teil der Handlung
in der man sieht auf wen Bond da wirklich geschossen hat.
Auch nicht abgeschafft wurde die traditionelle Titelsequenz, die seit
dem Tod von Maurice Binder von Daniel Kleinman gestaltet werden. Im Gegensatz
zu seinem Vorgänger setzt der nun hauptsächlich Computergrafik ein, ohne
dabei jedoch auf den einzigartigen Binder-Stil zu verzichten. Casino
Royale bietet einen genauso faszinierenden Vorspann wie die früheren
Filme, verzichtet aber auf die leicht bis gar nicht bekleideten Mädchen
und setzt stattdessen ein komplexes Geflecht aus Spielkarten-Symbolen
und abstrakten Silhouetten ein. Für einen Bond-Film mag das eine radikale
Änderung sein, aber der Casino Royale-Vorspann sieht trotzdem
genauso faszinierend wie die Werke von Maurice Binder aus.
James Bond ist tot, es lebe James Bond?
Am Schluß von Die Another Day hieß es vier Jahre zuvor wie immer
"James Bond Will Return", aber ob es wirklich Bond ist, der mit Casino
Royale zurück auf die Kinoleinwände kam, ist zu bezweifeln. Nach
dem komplett durchexerzierten Reboot haben Barbara Broccoli, Michael G.
Wilson und Martin Campbell eins erreicht: James Bond ist tatsächlich nicht
mehr wiederzuerkennen. Die Transplantation des Geheimagenten aus seinem
eigenen Universum in die reale Welt hat James Bond von einem eleganten
Spion zu einem brutalen Auftragskiller gemacht, der als Terroristenjäger
in der Post-9/11-Welt fungieren soll und sich damit kaum noch von einem
x-beliebigen Actionhelden unterscheidet.
Trotz aller vorhergehender Kritik hatte die massive Werbekampagne dazu
geführt, daß Casino Royale ein genauso großer Kassenschlager
wie seine Vorgänger wurde. Erstaunlicherweise ließen sich sogar die Kritiker
von dem von Sony forcierten Hype über Daniel Craig blenden und feierten
den neuen Bond als den besten aller Zeiten - nur wenige trauten sich ein
kritisches Auge auf die radikalen Änderungen zu werfen, die von vielen
einfach abgenickt wurden ohne sie zu hinterfragen. Ob es auf diese seltsame
Weise mit James Bond weitergeht, bleibt abzuwarten - immerhin bietet das
Ende von Casino Royale einen kleinen Hoffnungsschimmer, und Daniel
Craig könnte vielleicht doch noch ein ganz ordentlicher Bond werden, wenn
es die Filmemacher zulassen.
Die DVD
Im Gegensatz zu den Ultimate-Editions der alten Bond-Filme,
die noch ganz unter der Regie von MGM entstanden, ist die DVD-Veröffentlichung
von Casino Royale eine reine Sony-Disc - was leider deutlich
zu spüren ist. Weltweit in einer extralosen Single-Disc-Version und einer
2-Disc-Collector's-Edition erschienen kann auch die Doppel-DVD nicht mit
den anderen Bond-Discs konkurrieren und wirkt wie eine schnell und lieblos
zusammengewürfelte Veröffentlichung, die nur dazu dient schnelle Kasse
zu machen. Martin Campbell ließ in einigen Interviews die Katze aus dem
Sack und bestätigte durch die Blume praktisch, daß es sicher noch eine
weitere DVD des Films mit mehr Extras geben wird.
Die hier rezensierte DVD von Casino Royale ist die Hongkong-Ausgabe, die
in NTSC vorliegt und Regionalcode 1, 3 und 4 besitzt. Der Grund, weshalb
ich erstmals eine R3-DVD gekauft habe, ist natürlich der Preis - während
die deutschen und amerikanischen Ausgaben um die zwanzig Euro kosten,
ist die 2-Disc-Ausgabe der Honkong-Version schon um mindestens fünf Euro
weniger zu haben. Außerdem hat die R3-DVD den Vorteil ungeschnitten zu
sein und hat als derzeit weltweit einzige Disc des Films eine DTS-Tonspur
- da kann man auch das schlichte Keepcase ohne Booklet und andere Annehmlichkeiten
verschmerzen.
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