Der Film
Anspruchsvolle Science-Fiction-Filme waren in der Kinolandschaft
der fünfziger und sechziger Jahre selten, denn bis auf Ausnahmeproduktionen
wie Forbidden Planet oder The Day the Earth Stood Still
waren Filme dieser Art oft nicht mehr als mit einem Weltraum-Thema versehende
drittklassige Horrorgeschichten. Dem Massenpublikum gefiel es, aber ernsthafte
Filmliebhaber und Filmemacher waren von diesem Trend wenig begeistert,
weil die künstlerische Seite dabei völlig auf der Strecke blieb und sich
viele mit dem fast in Verruf geratenen Genre erst gar nicht die Finger
schmutzig machen wollten.
Son of Dr. Strangelove
Einem widerstrebte diese Entwicklung besonders: Stanley Kubrick, der
gerade seine brilliante Antikriegs-Satire Dr. Strangelove or How
I Learned To Stop Worrying And Love The Bomb fertiggestellt hatte
und auf der Suche nach einem neuen Projekt war. Schon länger hatte sich
der eigenwillige Filmemacher mit der Möglichkeit außerirdischem Lebens
beschäftigt und
war enttäuscht, daß noch nie jemand versucht hatte, einen halbwegs ernsthaften
Film über dieses Thema zu drehen. Kubrick war fest entschlossen, genau
dies zu tun und suchte nur noch einen Kollaborateur, denn ganz alleine
traute er sich nicht, das für ihn noch völlig neue Genre zu betreten.
Ein Mitarbeiter bei Columbia Pictures gab Stanley Kubrick schließlich
den Tip, sich an den Schriftsteller Arthur C. Clarke zu wenden, der schon
seit Anfang der fünfziger Jahre anspruchsvolle Science-Fiction-Geschichten
schrieb. Clarke war von Kubricks Idee begeistert und ging sofort auf die
Suche nach umsetzbaren Material aus seinem eigenen Fundus, noch bevor
er sich auf den Weg nach England machte. Als besonders passenden Startpunkt
für einen Zusammenarbeit mit dem Regisseur fand Clarke seine 1948 geschriebene
Kurzgeschichte The Sentinel, eine kleine Erzählung über den Fund
eines mysteriösen Artefakts auf dem Mond, das Signale in den Weltraum
aussendet.
Der Filmemacher und der Schriftsteller
Auch Stanley Kubrick hatte sich ausführlich über das Science-Fiction-Genre
informiert und war schon bestens vorbereitet, als er sich mit Arthur Clarke
im Frühjahr 1964 in New York traf. Zuerst war Kubrick noch nicht von Clarkes
Kurzgeschichte begeistert, aber schließlich konnten sich beide auf The
Sentinel als Startpunkt einigen. Außerdem stellte Clarke noch fünf
weitere Kurzgeschichten als Material zur Verfügung, die aber mehr oder
weniger ungenutzt blieben. Ursprünglich sollte die Geschichte zuerst in
Buchform entstehen und von dieser das Drehbuch entwickelt werden, aber
das erwies sich als äußerst schwierig und schließlich entstand doch beides
fast gleichzeitig.
Den Rest des Jahres 1964 waren Stanley Kubrick und Arthur Clarke damit
beschäftigt, ihre Ideen in Romanform umzusetzen, was allerdings nur schleppend
voran ging. Ende des Jahres war nur eine Rohfassung von etwa drei Vierteln
der Geschichte unter nicht ganz ernst gemeinten Arbeitstiteln wie How
The Solar System Was Won fertig und weder Kubrick noch Clarke hatten
eine Ahnung, wie die Handlung weitergehen sollte. Für Stanley Kubrick
war der mühsam in vielen Diskussionen und Schreibsitzungen erarbeitete
Stoff aber gut genug, um sich auf die Suche nach einem Filmstudio zu machen,
das gewillt war sich auf ein so gewagtes Projekt einzulassen - keine einfaches
Unterfangen, weil Science-Fiction Mitte der sechziger Jahre als Kassengift
galt.
Ein Löwe greift nach den Sternen
Stanley Kubrick gelang es aber trotzdem Unterstützung in Hollywood zu
finden, obwohl es keinem Filmstudio zu dieser Zeit wirklich gut ging.
Der Regisseur konnte nicht nur Metro-Goldwyn-Mayer für seine Idee gewinnen,
sondern auch die Cinerama-Gesellschaft, wodurch Kubrick einen besonderen
Vereinbarung erreichen konnte, die die Vorführung auf den riesigen gewölbten
Cinerama-Leinwänden und die Verwendung eines großformatigen Filmformats
sicherte. MGM hatte sich keinen großen Namen mit Science-Fiction-Filmen
gemacht, war aber dennoch ein Pionier auf diesem Gebiet - 1956 hatte
das Studio mit Forbidden Planet einen der wenigen ernsthaften
Filme des Genres produziert, sich danach aber so gut wie gar nicht mehr diesem
Thema gewidmet.
Mit Stanley Kubricks Film hatte sich MGM fast zehn Jahre später wieder
einem Science-Fiction-Film gewagt, aber als der Regisseur im Februar 1965 die
erste offizielle Ankündigung unter dem Titel Journey to the Stars
machte, ahnte das Studio noch gar nicht, was es sich da ins Boot geholt
hatte. Mit der Unterstützung des Studios in der Tasche heuerte Stanley
Kubrick eine ganze Schar von Designern, Zeichnern und Beratern an, um
mit der Gestaltung des Films zu beginnen - ein Prozeß, in den er selbst
in allen Phasen eng eingebunden war. Währenddessen arbeitete Arthur Clarke
weiter an der Geschichte, die Kubrick auch mittlerweile begann in ein
Drehbuch umzusetzen. Im Sommer des Jahres trafen sich Stanley Kubrick
und Arthur Clarke nach einer kurzen Pause in England wieder, wo im August
die Vorbereitungen in MGMs Borehamwood-Studios erst richtig begannen.
Astronauten und Beamte
Obwohl das Studio es für keine gute Idee hielt, suchte sich Stanley Kubrick,
der von MGM völlige Entscheidungsfreiheit bekommen hatte, keine großen
Stars aus, sondern ganz bewußt nur relativ unbekannte Schauspieler, um
die anderen Elemente des Films nicht zu überschatten. Kubrick gab sich
aber mit der Auswahl der Besetzung trotzdem große Mühe und fand besonders
für die beiden Hauptrollen zwei hervorragende Darsteller.
Keir Dullea hatte gerade in Otto Premingers Psychothriller Bunny
Lake Is Missing mitgewirkt, als Stanley Kubrick auf ihn aufmerksam wurde und
ihn für eine der wichtigsten Rollen des Films, den Astronauten Dave Bowman,
engagierte. Für Bowmans Partner Frank Poole fand der Regisseur Gary Lockwood,
einen vielbeschäftigten Kino- und Fernsehschauspieler, der im Sommer 1965
als Gaststar in Gene Roddenberrys zweitem Star Trek-Pilotfilm
mitgewirkt hatte. Es schien als ob Kubrick die beiden Schauspieler für
ihre Ausdruckslosigkeit ausgesucht hätte, aber tatsächlich steckte mehr
als nur ein völlig emotionsloses Auftreten in den Charakteren der Astronauten.
Die Schauspieler mußten in Ermangelung von längeren Dialogen hauptsächlich
mit Mimik und Körpersprache arbeiten, was besonders Keir Dullea im zweiten
Teil des Films hervorragend gelungen war.
Die einzige andere, für die Handlung wichtige menschliche Charakter war
Dr. Heywood Floyd, den die Geschichte auf dem Weg zum Fundort des Monolithen
auf dem Mond begleitet. Für diese Rolle, die hauptsächlich für die Exposition
in der ersten Filmhälfte zuständig war, hatte Stanley Kubrick William
Sylvester engagiert - einen Schauspieler, der bisher nur Nebenrollen in
B-Movies und Fernsehfilmen mitgewirkt hatte, aber den Raumfahrt-Beamten
auf genau die richtige trockene Art spielte, gleichzeitig aber auch einer der wenigen
wirklich menschlichen Charaktere der Geschichte war. Weitere kleine Nebenrollen
wurden von Leonard Rossiter als Dr. Flodys russischer Bekannter und Ed Bishop
als Mondshuttle-Kapitän.
Künstliche Intelligenz und eine Künstliche Affenbande
Eins der größten Markenzeichen des Films war der Supercomputer HAL, der
für das eigentliche Dilemma der Handlung zuständig ist und gar nicht erst
in humanoider Form auftritt, sondern nur in Form von Monitoren, gespenstische
roten Kameralinsen und einer unheimlichen, monotonen Stimme. Für die hatte Stanley Kubrick zuerst den britischen Schauspieler Nigel Davenport engagiert, dessen
Akzent er aber zu irritierend fand, und auch Martin Balsam sprach dem
Regisseur nicht emotionslos genug. Erst mit dem Kanadier Douglas Rain
fand der Regisseur die ideale Stimme für HAL - kühl, etwas mechanisch
und völlig gefühlslos, aber dennoch irgendwie sympathisch. Douglas Rains
Part wurde aber erst lange nach Beendigung der Dreharbeiten aufgenommen,
wodurch HALs Sprecher nie mit den anderen Schauspielern in Kontakt kam.
Fast schon nicht mehr in die Klasse Schauspieler, sondern in die Kategorie
Akrobaten fielen die Darsteller der Affenmenschen zu Beginn des Films,
die unter den von Stuart Freeborn aufwendig gestalteten Masken so erstaunlich
realistisch agieren, daß man sie für echte Tiere halten konnte. Obwohl
die Menschenaffen im Film wenig charakterisiert werden, steht der Pantomime
Daniel Richter in der Rolle des nur im Drehbuch so genannten Moonwatcher
deutlich im Vordergrund und war auch für die aufwendige Choreographie
der Menschenaffen-Herde zuständig. Als Vorbild dienten dafür echte Affen,
die die Pantomimen ausführlich in Zoos und in von Stanley Kubrick gedrehtem
Filmmaterial studierten, um ihre Bewegungen so realistisch wie nur möglich
gestalten zu können.
Ein monumentales Abenteuer
Stanley Kubricks und Arthur C. Clarkes Geschichte kam mit einem überraschend
simplen Plot aus, der aber dafür umso ausführlicher erzählt wird. Strukturiert
in drei Episoden, die nur durch einen einzelnen roten Faden verbunden
waren, hatten die beiden Autoren die ursprüngliche Kurzgeschichte The
Sentinel zu einem ausgewachsenen Epos ausgebaut, ohne dabei auf kitschigen
Pathos oder fahnenschwingenden Patriotismus zu setzen. Die Ankunft des
Monolithen auf der Erde wurde als wortkarger, dokumentarfilmartiger Blick
in die prähistorische Vergangenheit der Menschen inszeniert, während der
Fund des zweiten Monolithen auf dem Mond die Raumfahrt in der nahen Zukunft
mit Ehrfurcht und Bewunderung in Szene gesetzt wurde. Der Weg der Discovery zum
Jupiter wurde schließlich zu einem Weltraum-Kammerspiel mit einem Duell
zwischen Mensch und Technik, das in einer phantastischen Reise und der Transformation
des Protagonisten gipfelte.
Kubricks allererste Idee einen Film über das Verhältnis der Menschheit
zum Universum zu drehen, konnte so ganz ausgezeichnet umgesetzt werden
- statt eine geradlinigen Science-Fiction-Story zu entwickeln, dachten
sich Stanley Kubrick und Arthur C. Clarke eine vielschichtige Erzählung
aus, die nicht nur als technisch verspielte Zukunftsvision, sondern auch
als humanistisches Drama über die Entwicklung der Menschheit gedacht war.
Der in anderen Filmen stark sensationalisierte Kontakt mit außerirdischer
Intelligenz wurde völlig in den Hintergrund gerückt, denn Kubrick wollte
sich so weit wie möglich vom Klischee der kleinen grünen Männchen entfernen.
Während Clarkes Roman sehr gesprächig war, überließ Stanley Kubrick im
Film dem Zuschauer das Denken und und schaffte viel Raum für Interpretationen,
indem er die ausführlichen Dialoge und Voiceovers der frühen Drehbuchversionen
in der fertigen Filmfassung auf ein absolutes Minimum reduzierte.
Ein künstlicher Weltraum
Die Dreharbeiten fanden ausschließlich in England statt und bis auf eine
kleine Ausnahme komplett in Filmstudios. Unter großem Zeitdruck begann
Stanley Kubrick Ende Dezember 1965 in den Shepperton Studios auf dem gigantischen
Set der Mondausgrabung zu drehen und hatte dafür nur eine Woche Zeit,
weil die Kulissen danach wieder abgebaut werden mußten. Anfang 1966
ging es in den Borehamwood-Studios weiter, wo auch schon seit Monaten
an den aufwendigen Kulissen für die Innenaufnahmen gearbeitet wurde.
Dort kam auch die riesige Zentrifuge zum Einsatz, daß für einen beachtlichen
Teil des Budgets von Vickers Aircraft in Originalgröße gebaut wurde, um
die Idee von Kubricks Schwerkraft-Simulator in der Discovery zu verwirklichen.
Es war eine der beeindruckensten technischen Entwicklungen in der britischen
Filmgeschichte, die sogar Ken Adams' gigantisches Krater-Set für den damals
sich ebenfalls in Produktion befindlichen Bond-Film You Only Live
Twice in den Schatten stellte. Wochenland drehte Kubrick mit Keir
Dullea und Gary Lockwood in diesem gigantischen Set, das die Illusion
des großen Schwerkraft-Schwungrads auf eine verblüffend simple, aber enorm
aufwendige Weise erreichte. Auch die Schwerelosigkeits-Szenen auf dem
Mond-Shuttle wurden auf eine ähnliche Weise mit drehenden Kulissen bewerkstelligt
- etwas, was bis zum Zeitalter der Computeranimation kein anderer Film
mehr so ausführlich versucht hatte.
Die Innenaufnahmen auf den Raumschiffen bestanden eigentlich nur aus einer
kleinen handvoll Sets, die aber dafür umso aufwendiger gebaut wurden.
Das Team der Produktionsdesigner bestand deshalb nicht nur aus branchenerfahrenen
Leuten wie Anthony Masters und Ernest Archer, sondern auch aus den NASA-Beratern
Fred Ordway und Harry Lange, die auf die wissenschaftliche Plausibilität
achteten und dafür sorgten, daß die Kulissen und Modelle nicht als reine
Phantasieprodukte, sondern ganz reale Dinge auf Basis des aktuellen Stands
der Raumfahrt entwickelt wurden.
Die Szenen der prähistorischen Erde wurden bis auf eine Ausnahme auch
komplett im Studio gedreht. Der nicht sehr reisefreudige Stanley Kubrick
ließ von einem Stab Fotografen in Afrika Hintergrundbilder anfertigen,
die nicht wie sonst üblich mit Bluescreens in die Handlung eingebunden
wurden, sondern mit einer noch ganz neuen Frontprojektions-Technik direkt
auf das Filmnegativ ohne zusätzliche Kopierschritte aufgenommen wurden.
Dadurch konnten die Szenen aussehen, als ob sie direkt vor Ort gedreht
worden wären, obwohl sie unter kontrollierten Bedingungen in den britischen
Filmstudios entstanden.
Special-Effects-Pioniere
Stanley Kubrick und Arthur C. Clarke hatten ihren Film von Anfang an als
äußerst Effekt-intensiv geplant und waren sich bewußt, daß ein
paar einfach zusammenkopierte Modellaufnahmen nicht reichen würden - schließlich
sollte der größte Teil des Films daraus bestehen. Da es in den sechziger
Jahren noch keine Firmen gab, die sich auf Filmeffekte spezialisiert hatten,
mußte Stanley Kubrick ein Team selbst zusammenstellen. Darunter waren
Wally Veevers, mit dem der Regisseur schon in Dr. Strangelove zusammengearbeitet
hatte, Douglas Trumbull und Con Pederson, die Kubrick durch den Film To
the Moon and Beyond für die Weltausstellung von 1964 aufgefallen
waren und Tom Howard, einem MGM-Veteranen, der schon seit Anfang der vierziger
Jahre für das Studio Effekte aller Art gedreht hatte.
Veevers, Trumbull, Pederson und Howard waren aber nur vier kreative Köpfe
eines riesigen Teams, das von Stanley Kubrick selbst geleitet wurde -
als ehemaliger Fotograf überließ er nicht wie viele andere Filmemacher
die Effekte den Experten, sondern arbeitete selbst intensiv mit und sorgte
dafür, daß es dem Team an nichts fehlte. Mit einem Millionenschweren Budget
für die Trickaufnahmen wurden Raumstationen, Raumschiffe und eine komplette
Mondbasis geschaffen, die so detailreich wie noch keine anderen Modelle
in der Filmgeschichte waren. Bei der Gestaltung wurde nicht hauptsächlich
auf futuristische Ästhetik geachtet, sondern auf ein technisch realistisches
Design, wodurch die Modelle weniger nach Science-Fiction als nach wirklicher
Raumfahrt aussahen. Alle Effekte wurden direkt auf dem Filmnegativ oft
mit dutzenden von Belichtungsvorgängen aufgenommen, um eine möglichst
perfekte Bildqualität auf dem 65mm-Material erreichen zu können.
Während die Modellaufnahmen mit relativ traditionellen Mitteln bewerkstelligt
wurden, mußten Stanley Kubrick und sein Team für das letzte Drittel
des Films völlig neue Techniken entwickeln. David Bowmans Reise durch
das Sternentor des Monolithen war für Stanley Kubrick und Arthur C. Clarke
lange ein blinder Fleck in ihrer Geschichte, den sie erst lange nach dem
Beginn der Dreharbeiten in buchstäblich letzter Minute füllen konnten.
Clarke hatte den "Trip" in der Buchversion ausführlich beschrieben, aber
die visuelle Gestaltung lag noch völlig im Dunklen, bis Special-Effects-Techniker
Douglas Trumbull die Slitscan-Technik entwickelt hatte. Mit einem aufwendigen
fotografischen Verfahren wurden faszinierende Bilder ermöglicht, die noch
kein Filmemacher zuvor so auf die Leinwand gebracht hatte. Ergänzt wurden
die Slitscan-Aufnahmen mit farblich verfremdeten Landschafts-Aufnahmen
und in schwarzer Farbe kunstvoll verlaufende Lacktupfer als fast realistisch
wirkende kosmische Explosionen - all das wirkte geradezu elektrisierend
auf das damalige Kinopublikum, das so etwas noch nie zuvor gesehen hatte.
Eine echte Weltraumoper
Stanley Kubrick hatte ursprünglich für 2001: A Space Odyssey
eine komplett neue orchestrale Filmmusik geplant und sich unter anderem
an Carl Orff gewandt, dessen Carmina Burana ihm sehr gefallen hatte. Als
der Komponist wegen seines hohen Alters absagte, engagierte Kubrick den
britischen Filmkomponisten Frank Cordell, der auf Basis von Gustav Mahlers
dritter Sinfonie den Film vertonen sollte, was aber auch schnell aufgegeben
wurde. Alex North, der mit Stanley Kubrick schon bei Spartacus zusammengearbeitet
hatte, wurde erst sehr spät Ende 1967 mit der Filmmusik beauftragt, die
zur Hälfte fertig komponiert nur knapp vier Monate vor der geplanten Filmpremiere
aufgenommen wurde.
Währenddessen hatte Stanley Kubrick als temporäre Musik beim Filmschnitt
verschiedene klassische Stücke verwendet, die ihm mehr und mehr gefielen
und schließlich die ursprünglich geplante Musik von Alex North verdrängten
- der Komponist erfuhr zu seiner großen Enttäuschung erst in einer Testvorführung
kurz vor der Premiere davon. Stanley Kubrick hatte aber gerade mit dieser
Entscheidung einen Klassiker allererster Güte geschaffen, der die eingesetzten
Stücke untrennbar mit seinem Film verschweißte und zu seinem größten Markenzeichen
machte.
Den Beginn von Richard Strauss' Also Sprach Zarathustra als Titelmusik
und Leitmotiv in den Schlüsselszenen zu verwenden, war eine hervorragende
Wahl und hatte auch einen hohen symbolischen Charakter, der auf die Vertonung
des Sonnenaufgangs in Friederich Nietsches Werk zurückgeht. Weniger symbolisch
als einfach nur musikalisch wunderschön war die Auswahl von Johann Strauss
Donauwalzer als Begleitung für die erste Weltraum-Sequenz, in
der Raumfähre und Raumstation im Takt zur Musik einen Tanz im Erdorbit
aufführen. Es waren aber mehrere Stücke von György Ligeti, die Stanley
Kubrick zusammen mit Also Sprach Zarathustra verwendete, um die
mysteriöse Stimmung einiger Szenen zu erreichen, deren musikalische Untermalung
dadurch etwas atonaler, aber nicht weniger faszinierend wirkt. Melodiöser
hört sich dagegen Aram Chatschaturjans Adagio aus der Gayane
Ballet Suite an und brachte die Einsamkeit des Weltraums in der ersten
Szene der Jupiter-Reise sehr gelungen zum Ausdruck.
Stanley Kubrick ließ die Musik allerdings nicht neu einspielen, sondern
verwendete die gleichen Aufnahmen, die er schon für den Rohschnitt herausgesucht
hatte - besonders an den definitiven Aufnahmen des Donauwalzers
und Also Sprach Zarathustra, dirigiert von Herbert von Karajan,
gab es nichts mehr zu verbessern. Die meisten Aufnahmen stammten von der
Deutschen Grammophon Gesellschaft, die erkannte daß es sich bei Kubricks
Film nicht um ein billiges Science-Fiction-Spektakel handelte, sondern
um eine anspruchsvolle Produktion handelte und gerne damit in Verbindung
gebracht werden wollte - im Gegensatz zur Decca, die ihre Aufnahme von
Also Sprach Zarathustra zwar freigab, aber nicht im Abspann genannt werden
wollte.
Eine lang erwartete Premiere
Die Postproduktion von 2001: A Space Odyssey war so aufwendig
und dauerte so lange, daß die Kinopremiere sehr zum Mißfallen des Studios
immer weiter verschoben werden mußte. Nach mehr als zwei Jahren Arbeit
stellte Stanley Kubrick seinen Film schließlich Anfang 1968 fertig und
die Kinopremiere fand schließlich am 2. April des Jahres im legendären
Washingtoner Uptown Theater auf einer großen Cinerama-Leinwand statt.
Bevor der Film fünf Tage nach der Premiere überall in den USA anlief,
setzte Stanley Kubrick jedoch noch ein letztes Mal die Schere an und straffte
den Film um knapp zwanzig Minuten - darunter auch eine längere Eröffnungssequenz,
in der Wissenschaftler über außerirdisches Leben diskutieren, mehr Szenen
auf der Raumstation und längere Weltraumspaziergänge von Bowman und Poole.
Die Reaktionen waren trotz der Änderungen in allerletzter Minute zuerst
gemischt. Schon bei einer Testvorführung für die Studiochefs von MGM verließen
viele vorzeitig genervt den Saal und prophezeiten Stanley Kubrick einen
riesigen Flop. Manche Kritiker waren restlos von Kubricks Zukunftsvision
begeistert, andere fanden den Film dagegen langweilig und einschläfernd
- die meisten erkannten aber Stanley Kubricks Intentionen und feierten
2001 als gelungenes künstlerisches Meisterwerk. Der große finanzielle
Erfolg blieb jedoch zuerst aus, bis jüngere Kinozuschauer den Film als
psychedelischen Trip entdeckten und durch massive Mund-zu-Mund-Propaganda
schließlich die Kinokassen doch noch füllten.
Stanley Kubrick und Arthur C. Clarke hatten zwar auf einen Erfolg ihres
Films gehofft, aber sie hatten nicht damit gerechnet, daß ausgerechnet
der Schluß, der eigentlich mehr eine Verlegenheitslösung war, dazu führen
würde. So wurde der Film zwar für vier Oscars - Drehbuch, Regie, Design
und Effekte - nominiert, gewann allerdings nur letztere Kategorie, was
aber auch an der starken Konkurrenz bei den Academy Awards von 1969 lag.
2001 nach 2001
Als Stanley Kubrick und Arthur C. Clarke im Frühjahr 1964 ihr Projekt
begonnen hatten, steckte die amerikanische Raumfahrt fast noch in den
Kinderschuhen. Das Mercury-Programm war gerade beendet worden und während
2001: A Space Odyssey entstand, begann mit den Gemini-Flügen
die spannenste Phase des Raumfahrt-Programms, die den Weg zu den Apollo-Missionen
ebneten und die Mondlandung in realistische Nähe rückte. Aus der Sicht
der damaligen Zeit bot 2001: A Space Odyssey eine durchaus realistische
Vorhersage der nächsten 35 Jahre, die noch bodenständig genug war um mehr
Science als Fiction zu sein - eigentlich hätte man das Genre für diesen
Film in Science Future umtaufen müssen.
Inzwischen ist das Jahr 2001 schon längst Geschichte und Stanley Kubricks
und Arthur Clarkes Hoffnung, daß die Menschheit bis dahin von Außerirdischen kontaktiert wird, hatte sich nicht erfüllt. Die Zukunftsvision wurde allerdings ganz
gut getroffen, auch wenn manche Ideen etwas zu enthusiastisch waren -
wenn das Weltraumrennen mit dem gleichen Tempo wie in den sechziger Jahren
weitergegangen wäre, hätte die Vorhersage vielleicht doch gestimmt, aber
damals konnte niemand wissen, daß das Raumfahrtprogramm nach der Mondlandung
ins Stocken kommen würde. Immerhin trifft die Szenerie des Films im kleinen
Stil doch zu: mit dem Space Shuttle gibt es eine wiederverwendbare, flugzeugähnliche
Raumfähre, eine Raumstation ist auch fast schon alltäglich, aber eine
permanente Mondbasis und bemannte Raumflüge über den Mond hinaus sind
immer noch in der Zukunft, genauso wie ein Computer mit weit entwickelterkünstlicher
Intelligenz.
Das Erbe von 2001
Fast vier Jahrzehnte nach der Entstehung ist 2001: A Space Odyssey
kaum gealtert und hat nur wenig an Bedeutung und Eindringlichkeit verloren.
Stanley Kubrick und Arthur C. Clarke hatten es geschafft, eine zeitlose
Zukunftsvision zu schaffen, die das Thema des Kontakts mit außerirdischen
Wesen auf eine sehr intelligente Weise anging und sich von den üblichen
Science-Fiction-Klischees weit absetzen konnte. Stanley Kubricks gewaltige
Bildersprache wurde zur einer großen Herausforderung für die Zuschauer,
deren intellektuelles Verständnis auf die Probe gestellt wurde - Arthur
C. Clarke meinte sogar, daß er und Kubrick etwas falsch gemacht hätten,
wenn jeder ihren Film sofort verstehen würde. Im Gegensatz zum Film bieten
aber Clarkes Roman und die 1972 als The Lost Worlds of 2001 veröffentlichte
Sammlung aus frühen Romanentwürfen und Clarkes eigenen Produktionstagebüchern
genügend Informationen, um die Hintergründe der Geschichte von 2001:
A Space Odyssey verstehen zu können.
Dank der vielen Wiederaufführungen nicht nur im Kino, sondern auch im
Fernsehen und vielen Heimkino-Veröffentlichungen wurde 2001: A Space
Odyssey schon seit den siebziger Jahren zu einem Klassiker, der das
Genre so nachhaltig verändert hatte, daß kaum eine Science-Fiction-Produktion
nicht unter dem Einfluß von Stanley Kubricks Meisterwerk entstanden war. Während
die Brillianz von 2001: A Space Odyssey nie wieder wirklich erreicht
wurde, schrieb Arthur C. Clarke nach langem Zögern 1980 die etwas konventionellere
Fortsetzung 2010: Odyssey Two, die drei Jahre später
von Peter Hyams eng an die Vorlage angelehnt verfilmt wurde und ein Wiedersehen
mit der Discovery, HAL und sogar Dave Bowman brachte. Clarkes weitere
Romanfortsetzungen 2061 und 3001 blieben allerdings
im Schatten ihrer viel besseren Vorgänger und wurden nie verfilmt.
2001: A Space Odyssey ist bis heute nicht nur einer der besten
Science-Fiction-Filme, sondern wird von vielen Filmhistorikern zurecht
als einer der großartigsten Filme aller Zeiten angesehen. Noch vor seinem
überraschenden Tod 1999 hatte Stanley Kubrick dafür gesorgt, daß die Filmelemente
von 2001, die sich in keinem guten Zustand befanden, von Grund
auf renoviert wurden, damit der Film zu seinem titelgebenden Jubiläum
wieder in die Kinos gebracht werden konnte. Stanley Kubrick erlebte dies
leider nicht mehr, aber im Jahr 2001 konnten Zuschauer auf der ganzen
Welt sein größtes Meisterwerk das erste Mal seit langer Zeit wieder auf
der großen Leinwand sehen... und im Januar 2001 tauchte in einem Park
in Seattle ein mysteriöser Monolith auf, der sich zwar als Projekt einer
Künstlergruppe herausstellte, aber doch zum Nachdenken anregte - vielleicht
sind wir ja doch nicht alleine?
Die DVD
2001: A Space Odyssey hat einen sehr beschwerlichen
Weg im Heimkino-Bereich hinter sich. 1980 war es einer der ersten Filme,
die als VHS-Kassette veröffentlicht wurden und war lange Zeit zum großen
Ärger von Stanley Kubrick nie im Original-Bildformat zu sehen. Das änderte
sich erst mit den diversen Laserdisc-Veröffentlichungen seit Anfang der
neunziger Jahre, die damals die besten Versionen des Films im Videobereich
waren. Die erste DVD von 2001: A Space Odyssey wurde 1998 vom
damalogen Rechteinhaber MGM veröffentlicht, war aber eine mittelgroße
Enttäuschung, weil nur ein älterer Laserdisc-Transfer verwendet wurde.
Einige Monate nach dem unerwarteten Tod von Stanley Kubrick brachte Warner
1999 im Rahmen des hastig zusammengestellten Kubrick-Boxsets dieselbe
DVD noch einmal in einer anderen Verpackung heraus.
Erst im Jubiläumsjahr 2001 wurde von Warner endlich ein neuer anamorpher
Transfer von der frisch restaurierten Version des Films als DVD veröffentlicht,
die trotz der phantastischen Bildqualität wegen der abwesenden Extras
für viele eine vertane Chance war. Rufe nach einer besser ausgestatteten
DVD blieben bis 2007 ungehört, als Warner im Herbst des Jahres endlich
zusammen mit einigen anderen Stanley Kubrick-Titeln eine neue Special-Edition
herausbrachte, die nicht nur lange ersehnte Extras, sondern auch einen
erneut abgetasteten Transfer mit noch besserer Bildqualität enthielt.
Einziger Wermutstropfen ist allerdings das neue Coverdesign, das gegenüber
der alten Version nicht mithalten kann - und auch die Verpackung, ein
simpler Amaray-Clone mit einem gleich aussehden Pappschuber, ist etwas
enttäuschend.
Mit dieser DVD hat Warner trotzdem wieder einmal gezeigt, daß dem Studio
immer noch sehr viel an Archiv-Klassikern liegt, auch wenn eine richtig
gelungene DVD eines Films wie 2001 schon einmal ein paar Jahre
auf sich warten lassen kann. In diesem Fall hat sich das lange Warten
wirklich gelohnt - einen Neukauf ist diese DVD auf jeden Fall wert, auch
wenn man schon die zwei vorherigen Auflagen besitzt. Gleichzeitig wurden
auch ganz demokratisch inhaltsgleiche HD-DVD und BluRay-Versionen veröffentlicht,
die für Besitzer von HD-Equipment natürlich die erste Wahl sein sollten
- für alle anderen tut es die ausgezeichnete DVD-Ausgabe aber immer noch.
Die hier rezensierte Special Edition von 2001: A Space Odyssey
ist die im Oktober 2007 erschienene amerikanische DVD-Ausgabe, die mit
der am 7. Dezember veröffentlichten deutschen Version bis auf die regionalen
Unterschiede identisch ist - die Beobachtungen in Sachen Bild- und Tonqualität
und Bonusmaterial dürften größtenteils auch auf die HD-Versionen
zutreffen. Wegen des PAL-Speedups und des späteren Erscheinungsdatums
der deutschen DVD habe ich die amerikanische Version bevorzugt - wer auf
die 4%-Geschwindigkeitssteigerung allergisch reagiert, sollte unbedingt
die US-DVD, die amerikanische HD-DVD oder eine der BluRay-Versionen in
Betracht ziehen, weil die europäischen HD-DVDs genauso wie die DVDs auch
vier Prozent zu schnell laufen.
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Bonusmaterial
Nach zwei Veröffentlichungen von 2001: A Space Odyssey ohne nennenswertes Bonusmaterial hat sich Warner nun besondere Mühe gegeben,
die neue Special-Edition besonders gut auszustatten. Mit einem Audiokommentar
und über zwei Stunden Dokumentationen und Archivmaterial lassen die Extras
dieser DVD kaum noch Wünsche offen. Die Menüs sind zwar nicht animiert,
aber dafür ist die Gestaltung sehr gut gelungen.
Der Audiokommentar mit Keir Dullea und Gary Lockwood
ist keine akademische und allwissende Angelegenheit, sondern eine ganz
persönliche Führung der beiden Hauptdarsteller durch den Film. Dabei berichten
die Schauspieler nicht nur von den Dreharbeiten aus ihrer eigenen Sicht,
sondern haben auch vieles über die allgemeine Entstehung, die Hintergründe
und die Interpretation des Films zu erzählen, klammern aber verständlicherweise die Technik weitgehend aus. Leider waren Dullea und
Lockwood nicht gemeinsam in einem Tonstudio und unterhalten sich deshalb
auch nicht miteinander, aber dafür wurde die Kommentarspur auch so szenenspezifisch
zusammengeschnitten, daß nur gelegentlich kurze Pausen entstehen.
Das einzige weitere Extra auf der ersten DVD ist der Trailer
(1:50), bei dem es sich leider wieder nicht um den ursprünglichen Kinotrailer
handelt, der noch auf der ersten MGM-DVD des Films dabei war, sondern
nur um einen später entstandenen Re-Release-Trailer, der allerdings in
restaurierter Bildqualität vorliegt.
2001: The Making of a Myth (43:05) wurde bereits 2001
vom englischen Privatsender Channel 4 produziert und ist auf dieser DVD
leider nur in einer um ca. 15 Minuten gekürzten Fassung mit durch eine
Synthesizer-Version ersetzten Musik vorhanden, die vermutlich für das
amerikanische Fernsehen erstellt wurde - abgesehen von diesem Makel handelt
es sich aber um eine durchaus gelungene Retrospektive, die nur gelegentlich
etwas zu übereifrig ist. Eingeleitet und kommentiert von James Cameron
kommen mit Autor Arthur C. Clarke, Special-Effects-Macher Douglas Trumbull,
Brian Johnson und Con Pederson, Schauspieler Keir Dullea, Heather Downham,
Ed Bishop, Dan Richter und Keith Denny sowie Editor Ray Lovejoy und dem
wissenschaftlichen Berater Fred Ordway eine Menge Leute zu Wort, die an
2001 selbst mitgearbeitet haben und von Schriftstellerin und
Kunstkritikerin Camille Paglia, AI-Experte Ron Brachman, Videophone-Technologe
Roy Coutinho und Filmkritiker Elvis Mitchell ergänzt werden.
Standing on the Shoulders of Stanley Kubrick: The Legacy of 2001
(21:23) wurde von Dokumentarfilmer Gary Leva exklusiv für diese DVD produziert.
In neuen Interviews gibt sich alles, was in der Filmwelt Rang und Namen
hat die Klinke in die Hand: George Lucas, Caleb Deschanel, Dennis Muren,
Ben Burtt, Roger Ebert, Phil Tippett, John Dykstra, Peter Hyams Anthony
Frewin, Dan O'Bannon, Steven Spielberg, Sidney Pollack, William Friedkin
und Jan Harlan erzählen nicht nur davon, wie sie selbst von Stanley Kubricks
Film beeinflußt wurden, sondern auch wie er die gesamte Filmwelt verändert
hatte.
Visions of a Future passed: The Prophecy of 2001 (21:29)
ist die Fortsetzung des vorherigen Featurettes mit den gleichen Mitwirkenden
inklusive Arthur C. Clarke, Kubrick-Biograph John Baxter und Special-Effects
Douglas Trumbull, die die Zukunftsvision von 2001 mit der heutigen Welt
vergleichen und diverse Ungenauigkeiten, aber auch die hohe Treffsicherheit
des Films aufzeigen.
A Look Behind the Future (23:09) ist ein 1966 vom Look Magazin
produzierter Film, der einen Blick hinter die Kulissen der Produktion
von 2001 wirft. Während das Voiceover und die Interviews etwas unbeholfen
und dröge wirken, sind die Aufnahmen von den Dreharbeiten umso faszinierender,
weil einige der aufwendigen Sets und viele Konzeptzeichnungen zu sehen
sind, von denen einige kurze Ausschnitte in den Dokumentationen verwendet
wurden. Leider läuft die ganze Zeit links unten im Bild ein Timecode mit, der offenbar versehentlich bei der
digitalen Überspielung nicht entfernt wurde.
What is out there? (20:36) beschäftigt sich mit dem Thema außerirdischen
Lebens in Form einiger von Kubricks früherem Assistenten Anthony Frewin
geschriebenen und ausgewählten Essays, die von Schauspieler Keir Dullea
vorgelesen und mit einigen Aufnahmen von den Dreharbeiten und einem Interview
mit Arthur C. Clarke aus dem Jahr 1966 ergänzt wurden.
2001: FX and Early Conceptual Artwork (9:31) läßt im
ersten Teil von Douglas Trumbull die damals revolutionären Special-Effects
erklären, während im zweiten Teil Kubricks Witwe Christiane eine wunderschöne
Sammlung von frühen Konzeptzeichnungen vorstellt, die ein lohnenswerter
Ersatz für eine ausführlichere Bildergalerie sind.
Look: Stanley Kubrick! (3:14) ist eine gelungene Montage
von Stanley Kubricks frühen Fotografie-Arbeiten für das Look Magazine,
die hier nicht in einer statischen Bildergalerie, sondern in Form eines
kurzen Films mit passend jazziger Musikbegleitung präsentiert werden.
11/26/1965 Interview with Stanley Kubrick (76:16) ist
ein seltenes Interview von Physik-Professor und New Yorker-Journalist
Jeremy Bernstein mit dem eigentlich sonst sehr öffentlichkeitsscheuen
Filmemacher, der ausführlich von seiner Kindheit, Jugend, den beruflichen
Anfängen als Fotograf und seinem Erfolg als Filmemacher erzählt. Kubrick
wirkt gar nicht wie der verschlossene Mensch wirkt, als der er oft dargestellt
wird - ganz im Gegenteil ist er hier sehr offen, gesprächig und sehr sympathisch.
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