Allgemeines
He rode a blazing saddle / He wore a shining star /
His job to offer battle / To bad men near and far / He conquered fear
and he conquered hate / He turned our night into day / He made his blazing
saddle / A torch to light the way – Frankie Lane
Es begann alles mit Tex X, einer kleinen, harmlosen Westernparodie,
die der Drehbuchautor Andrew Bergman in einer Rohfassung an Warner Brothers
verkauft hatte. Ursprünglich sollte Tex X mit James Earl Jones in der
Hauptrolle und Alan Arkin als Regisseur verfilmt werden, aber das Projekt
kam nie richtig in Bewegung – bis Andrew Bergman eines Tages in New York
zufällig einen jungen Filmemacher namens Mel Brooks traf, der gerade dringend
auf der Suche nach einem neuen Job war.
Mel Brooks hatte 1968 seinen ersten Film The Producers gedreht, der zwar
bei den Kritikern recht gut wegkam aber nicht sehr viel Geld einspielte,
und auch seine zweite in Jugoslawien gedrehte Produktion The Twelve Chairs
war kein großer finanzieller Erfolg. Brooks war dringend auf der Suche
nach Arbeit, und war von Andrew Bergmans Idee begeistert. Weil er nur
selbstgeschriebenes Material verfilmen wollte, schlug vor gemeinsam mit
der Methode der alten Fernseh-Comedyshows ein gemeinsames Drehbuch zu
schreiben – viele Schreiber und viele Ideen zusammen in einen Raum eingesperrt.
Weil der Hauptcharakter der Westernparodie ein schwarzer Sheriff sein
sollte, sollte auch ein farbiger Autor mit an der Geschichte schreiben.
Den fand Mel Brooks in dem jungen, frechen Standup-Komiker Richard Pryor,
der auch gleich die Hauptrolle übernehmen sollte. Pryor schrieb zwar viel
am Drehbuch mit, aber Mel Brooks gelang es nicht Warner Brothers, den
Geldgebern der Produktion, zu überzeugen ihn die Titelrolle spielen zu
lassen – zu unkonventionell und gefährlich hielten sie Pryors Art von
Humor. Mit Rechtsanwalt Norman Steinberg und Zahnarzt Allan Uger kamen
zwei weitere Autoren mit ins Autorenteam, so daß insgesamt vier Leute
gleichzeitig am Drehbuch schrieben – eine chaotische Arbeit, die aber
letztendlich genauso gut funktionierte wie zwanzig Jahre zuvor bei den
Fernseh-Comedyshows.
Der grundlegende Plot des Films ist eine handelsübliche Western-Geschichte,
scheint aber speziell auf “Destry Rides Again” von 1939 zu basieren. Viele
Elemente wurden dem Klassiker mit James Stewart und Marlene Dietrich entnommen
– eine Gangsterbande, unterstützt von der Obrigkeit, terrorisiert eine
kleine Stadt, ein scheinbar unerfahrener neuer Sheriff eilt zur Hilfe
und sorgt zusammen mit dem stadtbekannten Trunkenbold und einer undurchsichtigen
Saloonsängerin für Ordnung. Mel Brooks und sein Autorenteam drückten der
Geschichte jedoch ihren ganz eigenen Stempel auf und reicherten sie mit
kurzen Sketchen, deftigem Humor und auch feinem Witz an. Es wurde weniger
eine platte Parodie als eine liebevolle Hommage an klassische Western
geschrieben, die zwar nicht zimperlich mit ihren Vorbildern umgeht, aber
dennoch nie böse oder abwertend wirkt.
Der Humor war jedoch das, was am meisten kritisiert wurde – mit Recht,
denn so geschmacklos und frech ging es damals nur selten auf der Kinoleinwand
zu. Verglichen mit dem, was sich heutige Teeniekomödien leisten, wirkt
Mel Brooks' Humor aber geradezu harmlos – gerade die viel diskutierte
“Bohnen-Szene” ist wirklich nichts besonderes und eigentlich auch nur
eine Antwort auf die Frage, warum in den ganzen Western immer Bohnen verzehrt
werden, aber kein Tönchen zu hören ist. Die angeblich rassistischen Tendenzen
des Films sind auch nicht das, was sie zu sein scheinen: Mel Brooks lacht
nicht mit den Rassisten, sondern über sie und ist neben Woody Allen wohl
der einzige Filmemacher, der ungestraft jüdische Witze reißen kann.
Mit John Kelly hatte Mel Brooks einen wichtigen Verbündeten in der Führungsetage
von Warner, der volles Vertrauen in die ungewöhnliche Westernparodie hatte
und sie gegen die anderen Executives verteidigte und sogar dafür war,
die extremsten Szenen des Films unangetastet zu lassen. “If you go up
to the bell, then ring it”, sagte John Kelly zu Mel Brooks, als der Filmemacher
selbst Bedenken wegen seines deftigen Humors hatte.
Trotz seinem großen Einfluß schaffte es John Kelly jedoch nicht die Studiochefs
zu überzeugen Richard Pryor auch als Schauspieler in den Film zu lassen.
Während des Castingprozesses fand Mel Brooks mit dem Broadway-Schauspieler
Cleavon Little jedoch einen hervorragenden Ersatz, der nicht nur die zweite
Wahl war und die Rolle des schwarzen Sheriffs hervorragend ironisch spielte.
Cleavon Little schaffte es sich seine Rolle richtig zu eigen zu machen,
obwohl Richard Pryor diesen Part natürlich für sich selbst geschrieben
hatte.
Eine andere Entdeckung machte Mel Brooks auf der Suche nach eine Schauspielerin,
die Marlene Dietrich parodieren sollte – die gelernte Opernsängerin und
Schauspielerin Madeline Kahn fiel ihm in Peter Bogdanovics What's Up,
Doc? und Paper Moon auf und war davon überzeugt die richtige Darstellerin
für Lily von Shtupp, die nur dünn kaschierte Dietrich-Parodie gefunden
zu haben. Die einzige Frage, die Brooks Madeleine Kahn noch stellte, war
“I know you can do Dietrich, but have you got the legs?” Die Schauspielerin
befürchtete schon auf einer Castingcouch zu landen, aber ein Blick reichte
dem glücklich verheirateten Brooks völlig aus. Aber Mel Brooks und Madeline
Kahn wurden gute Freunde und die Schauspielerin trat noch in vielen seiner
Filme auf.
Die Rolle des korrupten, schmierigen Attorney General Hedley Lamarr ging
an den bis dahin fast nur im Fernsehen tätigen Komiker Harvey Korman,
den Mel Brooks wegen seiner perfekten manisch-verrückten Art ausgewählt
hatte. Der Name des Charakters provozierte eine Klage der Schauspielerin
Hedy Lamarr, die sich aber außergerichtlich mit Mel Brooks einigte. Einen
richtigen Cowboy für Lamarrs Handlanger Taggart fand Brooks in Slim Pickens,
den er in Stanley Kubricks Dr. Strangelove gesehen hatte, und mit Burton
Gilliam kam noch ein weiterer typische, aber überzogene Cowboy-Figur in
die Besetzung.
Weitere Nebenrollen wurden mit ebenso charakteristischen Schauspielern
besetzt – besonders fallen der Ex-Football-Player Alex Karras als wundervoll
simples Prügelmonster Mongo, Jack Starrett als brabbelnder Frontier-Opa
Gabby Johnson sowie David Huddleston und John Hillerman als weitere Johnsons,
die Bewohner von Rock Ridge auf. Letztendlich brachte Mel Brooks auch
erstmals sich selbst ins Spiel und schrieb sich als dümmlicher Goveneur
Le Petomane und einen jüdischen Indianer ins Drehbuch – keine besonders
großen Rollen, aber hier ist zum ersten Mal der typische Mel Brooks nicht
nur hinter, sondern auch vor der Kamera zu sehen.
Die Besetzung von Jim dem Waco Kid, einer der wichtigsten Rollen des Films,
gestaltete sich als ziemlich schwierig. Gene Wilder, der in The Producers
schon zuvor mit Mel Brooks zusammengearbeitet hatte und ein guter Freund
des Filmemachers wurde, wollte den Part gerne übernehmen, aber Brooks
hielt ihn für zu jung und suchte jemanden, der einen abgehalfterten, versoffenen
Ex-Revolverhelden überzeugend spielen konnte. Mel Brooks wagte es sogar
John Wayne zu fragen, und zu seiner Überraschung war die Western-Schauspielerlegende
vom Drehbuch begeistert, aber selbst spielen wollte er die Rolle dann
doch nicht, um seinen Ruf als "sauberern" Westernheld nicht zu ruinieren.
Schließlich wurde Gig Young als "Waco Kid" gecastet, der perfekt für die
Rolle war - leider etwas zu perfekt, denn der Schauspieler hatte tatsächlich
ein heftiges Alkoholproblem. Das brachte die Dreharbeiten gleich am ersten
Tag zu einem jähen Stillstand, als Gig Young auf dem Set einen Zusammenbruch
erlitt. Mel Brooks rief nun doch Gene Wilder an, der gerade in New York
war und sofort einwlligte schnell nach Los Angeles zu fliegen und die
Rolle doch zu übernehmen. Weil der Zwischenfall mit Gig Young an einem
Freitag passierte und Gene Wilder schon am Montag einsatzbereit war, verlor
Mel Brooks nur einen halben Drehtag, wodurch praktisch der ganze Film
gerettet wurde.
Nach dieser Beinahe-Katastrophe verliefen die Dreharbeiten relativ problemlos,
was auch dem Umstand zu verdanken war daß sich die Schauspieler sehr gut
miteinander vertrugen und eine Menge Spaß hatten. Obwohl der Film manchmal
einen sehr improvisierten Eindruck macht, achtete Mel Brooks darauf, daß
das Drehbuch genau eingehalten wurde und hatte seine Schauspieler unter
voller Kontrolle. Trotzdem blieb die Atmosphäre durch das ohnehin verspielte
Drehbuch auf dem Set sehr locker und entspannt.
Mel Brooks ließ sich trotz des niedrigen Budgets nicht lumpen und bemühte
sich seinem Film ein professionelles Aussehen zu geben – zum Glück hatte
Warner noch ein fertiges Westernstadt-Set von den Dreharbeiten zu Westworld
parat, daß Mel Brooks mit nur geringen Änderungen übernehmen konnte. Neben
den Aufnahmen in den Warner-Studios in Burbank wurden auch einige Szenen
an einschlägigen Western-Locations in Kalifornien gedreht, die praktisch
gleich um die Ecke von den Filmstudios erreichbar waren.
Die Ausstattung des Films wirkt alles andere als billig und kann es mit
jedem klassischen Western aufnehmen. Einige durch das niedrige Budget
gegebene Defizite fallen auf den ersten Blick kaum auf – wie zum Beispiel
der Umstand, daß man im ganzen Film nie eine Dampflokomotive zu sehen
bekommt, obwohl sich die Geschichte um den Bau einer Eisenbahnlinie dreht.
Lediglich eine handgetriebene Draisine und einige Meter Schienen sind
zu sehen, was aber so gut wie gar nicht auffällt - dafür ist die sonstige
Atmosphäre des Films umso authentischer.
Für die musikalische Untermalung wendete sich Mel Brooks wieder an John
Morris, der schon die Musik für seine vorherigen beiden Filme komponiert
hatte. Morris schrieb eine Score in bester Western-Tradition, die weniger
eine Parodie auf klassische Themen war als eine völlig eigenständige Komposition,
die vom Klang her, aber nicht im Inhalt bei den Vorbildern ausleiht. Zusätzlich
wurden auch noch einige handfeste Western-Songs eingebaut, allesamt auch
Eigenkompositionen von Morris und Brooks.
Für den Titelsong hatte Mel Brooks auf einen gutes Frankie-Lane-Imitat
gehofft, aber überraschenderweise meldete sich Frankie Lane persönlich
bei ihm und spielte den ironisch gemeinten Titelsong mit viel Seele und
Überzeugung ein – ohne zu wissen, daß es sich dabei um eine Parodie handelte.
Mel Brooks und John Morris waren von seiner Einspielung begeistert und
brachten es nicht übers Herz ihm die Wahrheit zu erzählen. Einige weitere
Songs schrieb Mel Brooks unter anderem als Erzähler-Ballade und für Madeline
Kahns Lily von Shtupp, die eine hervorragende Marlene-Dietrich-Parodie
nicht nur spielte, sondern auch sang. Die Musik des Films erwies sich
als einer der beeindruckensten Elemente des Films und wurde mit zwei Oscar-Nominierungen
für Madeline Kahn und John Morris belohnt.
Der Titel des Films blieb bis in die Postproduktion hin offen. Der frühe
Arbeitstitel Tex X schied schon von vorneherein aus, weil der Name des
Hauptcharakters auf Bart geändert wurde, und auch der alternative Vorschlag
Black Bart gefiel der Warner-Führungsetage nicht. Schließlich kam Mel
Brooks selbst auf Blazing Saddles, ein Titel der zuerst nur als Witz gedacht
hatte, aber letztendlich dann doch allen so gut gefiel, daß er es bis
auf die Kinoleinwand schaffte.
Die erste Vorführung einer groben Schnittfassung vor zwölf Warner-Exeutives
brachte eine gemischte Reaktion. Die Schlips-und-Anzugträger waren der
Meinung, daß man so einen Film niemals in einer landesweiten Release herausbringen
könnte und allerhöchstens ein Start in Los Angeles, Chicago und New York
in Frage - was ein finanzielles Todesurteil gewesen wäre. So leicht gab
Mel Brooks aber nicht auf und organisierte schnell eine zweite Vorführung
des Films für Angestellte von Warner - in einem 200-Plätze-Schuhkarton-Kino
knubbelten sich über dreihundert Leute, die ganz anders als die "Suits"
reagierten - der Kinosaal tobte vor Lachen.
Am nächsten Tag verbreitete sich die Nachricht von Mel Brooks Westernparodie
auf dem Warner-Studiogelände wie ein Lauffeuer, und John Kelly gelang
es die Studiobosse doch noch zu überzeugen Blazing Saddles im ganze Land
anlaufen zu lassen. Nur der damalige Warner-Chef Ted Ashley verlangte
von Mel Brooks doch noch, den deftigen Humor herauszuschneiden - aber
das ignorierte Brooks ganz einfach, weil er das Recht auf den Endschnitt
in seinem Vertrag stehen hatte.
Blazing Saddles wurde trotz aller Bedenken des Studios zu einem riesigen
Erfolg und begründete den Ruf von Mel Brooks als Meister der Genre-Parodie,
die er praktisch neu erfunden hatte und in seine nächsten Filmen ausgiebig
zunutze machte. Es gab viele Nachahmer, aber gerade Blazing Saddles wurde
schnell zu einem Klassiker, der bis heute unerreicht geblieben ist.
Sogar bis nach Deutschland hatte es Blazing Saddles geschafft, bereits
1974 kam der Film unter dem Titel "Is´ was, Sheriff?" (in Anlehnung an
Peter Bogdanovics “Is' was, Doc?”) heraus, war aber in typischer 70er-Jahre-Art
bei der Eindeutschung so verhackstückt worden, daß keiner der amerikanischen
Wortspiele und Witze auch nur ansatzweise korrekt übertragen wurde. Außerdem
wurde, wie bei vielen anderen Filmen aus dieser Zeit eine Menge an dummen
Sprüchen hinzugedichtet, was teilweise so geschmacklos geriet, daß der
Film in den achtziger Jahren noch einmal neu synchronisiert wurde. Aber
auch die zweite deutsche Fassung unter dem Titel "Der wilde, wilde Westen"
konnte das praktisch unübersetzbare Original nicht erreichen.
Blazing Saddles gehörte in den USA 1997 und in Deutschland
nur ein knappes Jahr später zum allerersten Schwung DVDs, die von Warner
veröffentlicht wurden und hatte damals schon eine erstaunlich gute Bild-
und Tonqualität und mit einem knapp einstündigen Audiointerview von Mel
Brooks auch etwas Bonusmaterial. Diese Ur-DVD hatte sich lange Zeit erstaunlich
gut halten können, und viele hat es gewundert, daß Warner 2004 zum dreißigjährigen
Jubiläum eine neue Special-Edition von Blazing Saddles angekündigt hatte.
Die Erwartungen waren nicht besonders groß, aber Warner hat es geschafft
eine sehr ordentliche neue DVD zu produzieren – ein hervorragend überarbeitetes
Bild und eine umwerfende neue 5.1-Tonspur werden von solidem Bonusmaterial
begleitet, dessen einziger Wermutstropfen darin besteht, daß der angebliche
szenenspezifische Audiokommentar von Mel Brooks doch nur das alte 55-Minuten-Interview
ist. Diesen Marketing-Fauxpas machen die kurze, aber unterhaltsame Dokumentation,
die berühmten Deleted Scenes und der grauenhafte, aber dennoch interessante
Black Bart TV-Pilotfilm wieder wett.
Die hier rezensierte DVD ist die amerikanische Ausgabe der 30th Anniversary
Special Edition, es gibt jedoch auch eine deutsche Ausgabe die in Ausstattung
und Qualität praktisch identisch ist. Beim Kauf sollte man allerdings
aufpassen, da in Deutschland die alte DVD oft zum gleichen Preis wie die
Special-Edition immer noch verkauft wird.
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Bonusmaterial
Das Bonusmaterial der 30th Anniversary Special Edition ist auf den ersten Blick etwas ernüchternd, und tatsächlich sind die sogenannten Dokumentationen nicht ganz das, was sie versprechen, aber dafür haben es die restlichen Extras besonders in sich. Das Menüdesign ist etwas comichaft und nicht gerade typisch für Mel Brooks, aber dennoch sehr gut gelungen.
Der Audiokommentar von Mel Brooks ist leider nicht, wie vollmundig auf
dem Cover angepriesen "scene specific", sondern gar kein Kommentar, sondern
ein 55-minütiger Interview-Monolog, der noch von der
1997 veröffentlichten DVD stammt. In einer knappen Stunde erzählt Mel
Brooks mit viel Humor und Charme von der Entstehung von Blazing Saddles
in einer Art und Weise, die in einem richtigen Audiokommentar auch nicht
hätte besser herüberkommen können. Hier befindet sich die wirklich große
Informationsquelle auf dieser DVD.
Back in the Saddle (28:20) mit Mel Brooks, Andy Bergman,
Michael Hertzberg, Harvey Korman, Gene Wilder, und Burton Gilliam wurde
bereits 2001 produziert und war als Beigabe auf einer Videokassette des
Films zu sehen. Die kurze Dokumentation ist mehr ein oberflächliches Making-Of-Featurette,
der Reiz liegt hier weniger im Inhalt als darin die Schauspieler und Filmemacher
selbst in ihren Interviews zu sehen. Angereichert wurde dieses Featurette
mit etwas zu vielen Filmausschnitten - und das in Pan&Scan! - und einigen
Deleted Scenes, die jedoch in kompletter Form nochmals auf dieser DVD
vorhanden sind. Hier handelt es sich zwar nicht um eine von Warners typischen
halbstündigen gehaltvollen Dokumentationen, aber immerhin bekommt man
die Leute hinter den Kulissen hier auch einmal in Fleisch und Blut zu
sehen.
Intimate Portrait: Madeline Kahn (3:41) mit Mel Brooks
und Dom DeLuise ist leider nur ein kurze Ausschnitt aus einer längeren
Dokumentation über die kürzlich verstorbene Madeline Kahn - man hat hier
unweigerlich das Gefühl, daß dieser kurze Ausschnitt nur als Entschuldigung
für die Nichterwähnung von Madeline Kahns Tod im restlichen Bonusmaterial
hineingenommen wurde.
TV Pilot Black Bart (24:24) ist der nie gesendete Test-Pilotfilm
der aus Blazing Saddles hervorgegangenen Fernsehserie, die jedoch außer
dieser wirklich mieserablen ersten Episode nicht weitergedreht wurde.
Louis Gossett hat zwar durchaus das Zeug Cleavon Little zu ersetzen und
ist vielleicht noch etwas mehr an Richard Pryor dran, aber das unsäglich
schlechte Drehbuch und die amateurhaften Nebendarsteller machen Black
Bart einfach nur zu einem Treppenwitz. Das größte Problem ist, daß sich
der deftige Witz des Films wegen der Zensur im Fernsehen nicht übertragen
läßt und so die TV-Version als dümmliche Westernkomödie erscheinen läßt.
Trotzdem ist es bemerkenswert, daßsich Warner getraut hat, diese televisuelle
Stinkbombe für die Special-Edition von Blazing Saddles auszugraben, wodurch
auch deutich demonstiert wird, was bei der Entstehung des Films alles
hätte schieflaufen können.
Die Additional Scenes (9:40) bestehen aus acht entfernten,
erweiterten oder alternativen Szenen, die öfter in Fernsehversionen des
Films zu sehen waren, aber hier erstmals im (allerdings nicht anamorphen)
Originalformat zu sehen sind. Beginnend mit der "Bohnen-Szene" in der
zensierten TV-Fassung ohne Soundeffekte bekommt man hier einige wirklich
lustige und interessante Sequenzen zu sehen, die allerdings die Handlung
des Films nur unnötig aufgehalten hätten und von Mel Brooks aus gutem
Grund herausgeschnitten wurden.
Das letzte Extra ist der etwas angeschrammte, aber dennoch witzige Trailer
(2:16) im anamorphen Originalformat.
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