Close Encounters of the Third Kind | ||||
Titel | Close Encounters of the Third Kind (Unheimliche Begegnung der Dritten Art) | |||
Studio | Columbia Pictures (1977) | |||
Hersteller | Columbia TriStar Home Video (2001) | |||
DVD-Typ | 9 (single sided, dual layer) | Bitrate | ø 6,78 max. 9,5 | |
Laufzeit | 132 Minuten | Kapitel | 28 | |
Regionalcode | 2 (Deutschland) | Case | Amaray I Doppel | |
Fernsehnorm | PAL | |||
Bildformat | 2,35:1 | 16:9 | ||
Tonspuren | Englisch, Deutsch Deutsch | |||
Untertitel | Englisch, Deutsch, Türkisch | |||
Freigabe | FSK 12 | |||
Extras |
Trailer "The Making of..." Dokumentation Entfallene Szenen Filmografien: Schauspieler, Regisseur |
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Allgemeines Close Encounters of the Third Kind ist neben The Abyss und Contact der friedlichste und positivste Film, der sich mit dem Erstkontakt zu Außerirdischen befasst. Der Film läßt die üblichen Science-Fiction-Klischees weit hinter sich und avancierte schon kurzer Zeit nach der Premiere nicht nur zu einem Meisterwerk, sondern auch zu einem kulturellen Phänomen. Steven Spielberg hatte sich mit Close Encounters einen Kindheitstraum erfüllt, und auch nach 24 Jahren bleibt dies einer von seinen allerbesten Filmen. Die Dreharbeiten und die Postproduktion standen jedoch unter starkem Zeitdruck, denn Columbia Pictures wollte den Film unbedingt Weihnachten 1977 in den Kinos haben. Steven Spielberg hatte sich mehr auf eine Premiere im Frühling oder Sommer 1978 eingerichtet, so daß ein Teil der Dreharbeiten und die Postproduktion sehr hastig geschahen und viele Ideen nicht oder nur ansatzweise verwirklicht wurden konnten. Nachdem sich Spielberg öffentlich darüber beklagt hatte, gab Columbia ihm zwei Jahre später die Möglichkeit, den Film nach seinen Vorstellungen fertigzustellen - mit einem Preis: am Ende des Films sollte das Alien-Mutterschiff von Innen zu sehen sein. In ein paar Wochen und mit einem Budget von zwei Millionen Dollar filmte Spielberg einige neue Szenen, verbesserte einige Effekte und fügte den von Columbia gewünschten Schluß ein. Später distanzierte er sich von dieser Änderung, und in den nachfolgenden Jahren wurden verschiedene Fassungen für Heimvideo- und Fernsehveröffentlichungen erstellt, die Material aus beiden Versionen enthielten. 1998 schnitt Spielberg seine "Definitive Director's Edition" zusammen, die eine Mischung aus der 1977er und 1980er-Fassungen ist, die Reihenfolge einiger Szenen verändert und das Ende der Urfassung wiederherstellt. Die Laserdisc, die 1998 von dieser endgültigen Fassung erschien, enthielt neben einer ausgedehnten Filmdokumentation unter anderem auch die nicht verwendeten Szenen als Bonusmaterial. Die lang erwartete DVD-Veröffentlichung von Close Encounters basiert auf dieser Laserdisc, macht aber nicht den Eindruck eines LD-Recyclings á la MGM. Zwar sind die Extras der DVD alle von der Laserdisc übernommen worden, aber ein nochmals überarbeiteter, anamorpher Transfer und die moderne Aufmachung machen diese DVD ebenbürtig zu Special-Editions wie Men in Black oder The Abyss. Columbia-Tristar hat die Close Encounters-DVDs weltweit fast gleichzeitig veröffentlicht, und bis auf die Tonspuren sind alle DVDs gleich ausgestattet. Die amerikanische DVD ziert ein THX-Zertifikat, das auf der deutschen DVD nicht zu finden ist - allerdings dürfte es keinen Qualitätsunterschied zwischen den beiden Versionen geben. Außerdem sind dies die ersten Columbia-Eigenen DVDs, die auch eine DTS-Tonspur enthalten - leider nur in der jeweiligen Landessprache, aber der Originalton ist natürlich als Dolby-Digital-Tonspur in 5.1 auch enthalten. Außerdem hat Columbia aus dem Hüllen-Desaster von Men in Black gelernt und die deutschen DVDs gleich in einer Doppel-Amaray-Hülle ausgeliefert. Die US-Version wurde dagegen in einer speziell gestalteten Papphülle verkauft, die nicht überall Zustimmung fand. |
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Bild Diese DVD basiert auf dem Highdef-Transfer, der 1998 für die Laserdisc der definitiven Version erstellt wurde. Für diese DVD wurde das Bild nochmals digital überarbeitet und viele Kratzer und Fussel entfernt. Tatsächlich ist die Filmvorlage nun fast frei von Dropouts, aber die in vielen Szenen stark sichtbare Körnigkeit des Filmmaterials ist immer noch vorhanden. Ob man das gut oder schlecht finden soll, bleibt jedem selbst überlassen. Ein Rauschfilter hätte wahrscheinlich mehr unangenehme Nebenwirkungen als Vorteile, und eine komplette Restauration des Films wäre zu aufwendig, wenn nicht unmöglich. Die Special-Effects wurden auf 65mm-Film produziert, aber wurden in die 70mm-Blowups nicht direkt von den 65mm-Negativen eingefügt, so daß nur die 35mm-Version für einen vernünftigen Transfer in Frage kam. Die Suche nach gut erhaltenem Quellmaterial muß wegen der vielen verschiedenen Schnittfassungen problematisch gewesen sein, deshalb ist trotz der Überarbeitung die Bildqualität nicht den ganzen Film über konstant. Richtig schlecht sieht das Bild nie aus, aber man merkt dem Film die meiste Zeit über sein Alter an. Die meisten Außenaufnahmen im Dunkeln scheinen einen leichten Braunstich zu haben und einige Flächen, die eigentlich schwarz sein sollten sind zu hell. Das Farbtiming scheint ansonsten gelungen zu sein, allerdings sind die Hauttöne nicht 100%ig getroffen, was aber auch Absicht sein könnte. Die Schärfe variiert auch oft, aber das hängt unmittelbar mit der Qualität des Filmmaterials zusammen. Die Kompression läßt sich durch die relativ hohe Bitrate nichts zu Schulden kommen. Insgesamt kann das Bild zwar nicht mit neueren Filmen konkurrieren, aber es macht einen ordentlichen Eindruck und ist die beste Version des Films die man je zu sehen bekommen wird. Auf jeden Fall sieht man, daß sich Columbia um eine bestmöglichste Fassung wirklich bemüht hat. Positiv ist außerdem zu erwähnen, daß die Texteinblendungen im Film nicht entfernt und durch playergenerierte Untertitelspuren ersetzt wurden. Zwar sind besonders die Untertitel der französisch gesprochenen Passagen sehr klein geraten, aber immer noch klar und deutlich lesbar. |
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Ton Close Encounters machte 1977 als einer der ersten Filme Gebrauch vom neuen Dolby-Stereo-Tonsystem, und später wurden auch 70mm-Versionen mit 6-Spur-Ton gemischt. Diese waren wahrscheinlich 1998 die Basis für den 5.1-Remix, der für die Laserdisc erstellt wurde und nun für die DVD weiterverwendet wurde. Wunder darf man von dieser Neuabmischung nicht erwarten, genauso wie die Bildqualität kann der Ton natürlich nicht mit dem neuerer Filme konkurrieren. Wenn man das Alter des Films bedenkt, kann man mit der englischen Tonspur aber voll und ganz zufrieden sein. Die vordere Soundstage ist sehr breit abgemischt und vermag schon alleine durch die räumlich abgemischte Musik und die realistischen Geräusche eine optimale Klangkulisse zu schaffen. Die Surroundkanäle werden punktuell für Effekte und manchmal auch subtil für Umgebungsgeräusche eingesetzt. Negativ fällt nur der deutlich eingeschränkte Frequenzumfang auf, der die Musik etwas dumpf und die Dialoge etwas zu dünn klingen läßt. Im Baßbereich braucht man sich allerdings keine Sorgen machen, denn schon im Surround-Downmix ist ein sehr solides Fundament zu hören, daß auf einer 5.1-Anlage den Subwoofer ordentlich bedienen wird. Hat man sich einmal an die altersbedingen Probleme gewöhnt, kann man diese Tonspur wirklich genießen. Man könnte denken, daß die deutsche Tonspur mit der englischen bis auf die Dialogspur identisch ist. Leider ist das nicht der Fall, denn die deutsche Dolby-Digital-Spur klingt mehr wie eine aufgeblasene Matrixsurround-Spur. Deutlich eingeschränkte Räumlichkeit und eine dramatisch schlechtere Abmischung machen die deutsche Fassung zu keinem Vergnügen. Zusätzlich fehlt es noch an Bässen, was zum eingeschränkten Hochtonbereich noch dazukommt. Die DTS-Version kann ich mangels Digitalverstärker nicht anhören, aber schon auf der Rückseite des Covers ist "Upmix von Dolby Surround" vermerkt worden. Wahrscheinlich wurde die DTS-Spur einfach nur 1:1 von der Dolby-Digital-Spur übernommen und dürfte deshalb reine Platzverschwendung sein. Die meisten Rezensenten der US-DVD waren sich einig, daß die englische DTS-Spur eine große Verbesserung gegenüber der Dolby-Digital-Version ist. Schade also, daß Columbia nicht den vermutlich viel besseren DTS-Originalton mit auf die DVD gepackt hat. Ein guter Ansatz, der kräftig danebengegangen ist. |
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Menü & Specials Vernünftigerweise wurden alle Extras auf eine zweite DVD ausgelagert, so daß sich auf der ersten nur der Film mit den drei Tonspuren und auf der anderen sämtliche Extras befinden. Die Menüs sind im Grunde genommen sehr einfach gestaltet, für beide DVDs wurde das gleiche Hauptmenü benutzt. Hinter den transparenten Menüpunkten spielt sich eine Sammlung von Filmszenen ab, diesehr schön miteinander kombiniert und CGI-artig verändert wurden. Zusammen mit der Musikuntermalung wirken die Menüs äußerst gut und passen perfekt zu der mystischen Atmosphäre des Films. Das Highlight des Bonusmaterials ist das 102-minütige "Making of Close Encounters" von Laurent Bouzereau, der schon früher öfter mit Spielberg zusammengearbeitet hat und auch für andere exzellente Dokumentationen verantwortlich ist. In umfassende Interviews mit Steven Spieberg, den anderen Filmemachern und fast allen Schauspielern inklusive dem erwachsenen Cary Guffey werden praktisch alle Facetten der Filmproduktion angesprochen und durch Filmausschnitte, Outtakes und Fotos ergänzt. Von Spielbergs ursprünglicher Idee über die Vorbereitung und die Dreharbeiten bis zur Entstehung der späteren Special Edition wird in dieser Dokumentation alles auf eine persönliche, sympathische Art erzählt, welche die etwas über hundert Minuten fast schon zu kurz erscheinen lassen. Das sechsminütige Featurette von 1977 "Watch the Skies" ist in 2,35:1 gedreht worden und natürlich ein Promotionartikel, der zwar recht oberflächlich wirkt, aber ohne Zweifel einen gewissen filmhistorischen Wert hat. Eine Goldgrube für Filmhistoriker dürften auch die elf Deleted Scenes mit einer insgesamten Laufzeit von fast 25 Minuten sein. Teilweise sind es nur kurze Szenen, aber es sind auch wichtige Abschnitte dabei - allen voran natürlich der erweiterte Schluß, der das Innere des Raumschiffs zeigt. Alle Szenen sind im Originalformat, einige sind aber stark angekratzt und manche haben sogar einen starken Rotstich. Wie das gesamte Bonusmaterial sind diese Szenen nicht anamorph, da alles von der Laserdisc übernommen wurde. Eine Integration per Seamless Branching direkt in den Film bietet sich hier eigentlich an, aber das würde Steven Spielbergs Vision der definitiven, entgültigen Fassung des Films widersprechen. Als Abrundung des Bonusmaterials sind zwei Trailer enthalten, die man sich auf jeden Fall anschauen sollte. Der erste Trailer ist fast viereinhalb Minuten lang und erinnert in der Machart an das Featurette, von der auch etwas Material verwendet wurde. Der zweite Trailer ist zwei Minuten lang und wirbt recht unverschämt für die 1980er Special-Edition, insbesondere mit dem geänderten Schluß. Beides sind zwei interessante Zeitdokumente, die sich von den heutzutage üblichen Trailern stark unterscheiden. Die allerletzten Sachen die man noch in den Menüs entdecken kann, sind kurze Filmographien der Darsteller und Filmemacher. Das Alibi-Booklet enthält noch einen sehr kurzen Text mit ein paar Hintergrundinformationen, die aber alle im Making-Of zu sehen sind. Richtig vermissen tut man bei dieser Collector's Edition nichts, nicht einmal eine Kommentarspur. Die Fülle von Informationen, die in der Dokumentation steckt, hätte man auch in einem Audiokommentar unterbringen können, aber dann wäre eins von beiden redundant gewesen. Was auf dieser DVD allerhöchstens fehlt, ist eine Bildergallerie - und die war tatsächlich in einem sehr großen Umfang auf der Laserdisc von 1998 vorhanden. Auszüge daraus kann man in der Dokumentation sehen, aber es ist einfach schade daß Columbia dieses vorhandene Material weggelassen hat. Aber was man nicht weiß macht einen nicht heiß, und so wird die Close Encounters-SE dem Kultstatus des Films wirklich gerecht und verdient im Regal einen Platz direkt neben Men in Black und The Abyss. |