Cosmos
Cover

25.08.2010 #487

von Guido Bibra

Titel Carl Sagan's Cosmos
Studio Carl Sagan Productions / PBS (1900)
Hersteller Freemantle Media (2009) EAN 5-030697-015921
DVD-Typ 9 (7,46 GB) Bitrate ø 5,9 max. 6,0
Laufzeit 780 Minuten Kapitel 8/Episode
Regionalcode 2 (England) Case Amaray I
Fernsehnorm PAL
Bildformat 1.33:1 16:9 nein
Tonspuren Dolby Digital 2.0 Surround 192 kbit/s Englisch
Untertitel Englisch
Freigabe BBFC E
Extras • Introduction
• Science Updates

Die Serie

Das amerikanische Fernsehen hat nie mit Superlativen gegeizt, aber manchmal kamen die Impulse für neue Ideen auch aus Europa. Ein Genre, in dem das US-Fernsehen lange Schwächen zeigte, waren Dokumentationen, die besonders in England schon seit den fünfziger Jahren auf dem Vormarsch waren. Ende der sechziger Jahre entstanden bei der BBC die ersten Blockbuster-Dokus wie The Ascent of Man und Civilisation, die später gemeinsam mit den naturwissenschaftlichen Programmen des ehemaligen BBC-Controllers David Attenborough die Fernsehbranche revolutionierten. 1979 hatte Attenborough mit Life on Earth völlig neue Standards gesetzt, aber auch in den USA begann man sich in diese Richtung zu orientieren.

Es war der Astronom, Schriftsteller und Wissenschaftler Carl Sagan, der auch Ende der siebziger Jahre die Idee einer Blockbuster-Dokumentation hatte. Als Professor der New Yorker Cornell University waren seine Forschungen und Lehrtätigkeiten von öffentlichen Geldern abhängig, die hauptsächlich durch die Popularisierung der Wissenschaft gewonnen werden konnten. Sagan war außerdem an vielen unbemannten NASA-Missionen beteiligt und maßgeblich für den Erfolg der Mariner- Voyager- und Pioneer-Sonden verantwortlich, die ohne Steuergelder erst nicht möglich gewesen wären.

Carl Sagan war aber nicht jemand, der sich hinter seiner Arbeit versteckte, sondern es als ein persönliches Anliegen sah, die Wissenschaft dem normalen Mensch auf der Straße nahe zu bringen und damit auch auf die Wichtigkeit der öffentlichen Förderung der Wissenschaft aufmerksam zu machen. Während er schon seit Anfang der siebziger Jahre begonnen hatte, populärwissenschaftliche Bücher zu schreiben, war damals wie heute die beste Möglichkeit, die Öffentlichkeit zu erreichen das Fernsehen. Deshalb hatte Sagan Mitte der siebziger Jahre begonnen, eine umfassend angelegte TV-Serie nach den britischen Vorbildern nicht nur über naturwissenschaftliche und geschichtliche Themen, sondern hauptsächlich über Astronomie und Kosmologie zu entwickeln.

Von diesem Konzept konnte Carl Sagan PBS, das einzige nicht-kommerzielle Fernsehsender-Netzwerk in den USA, überzeugen. Für das 13-teilige Mammutprojekt wurde ein astronomisches Budget von über 6 Millionen Dollar zur Verfügung gestellt und eine eigene Firma gegründet, die die Serie zusammen mit KCET, der PBS-Zweigstelle von Los Angeles, produzierte. Unterstützung kam außerdem aus England von der BBC und aus Deutschland von Polytel International, wodurch die Serie zu einer multinationalen Produktion wurde, die schon im Vorfeld an viele Fernsehsender auf der ganzen Welt verkauft werden konnte.

Mit dem schlichten Titel Cosmos wurde gleich zu Beginn der Themenumfang verdeutlicht: Carl Sagan wollte zwar nicht, wie Douglas Adams einige Jahre später in seinen Büchern erzählte, die Antwort auf das Leben, das Universum und den ganzen Rest geben, aber es zumindest versuchen. Der Untertitel A Personal Voyage unterstrich zudem sein ganz persönliches Vorhaben, wissenschaftlichen Erkenntnisse und Errungenschaften einem Massenpublikum verständlich zu machen. Genauso wie bei den britischen Vorbildern agierte er auch als Präsentator und sprach damit das Publikum direkt an, ohne es dabei jedoch zu bevormunden - Cosmos war zwar auch als Lehrprogramm gedacht, sollte aber gleichzeitig auch fesselnde Unterhaltung sein.

Carl Sagan erarbeitete das besonderes Konzept der Serie zusammen mit seinem Universitäts-Kollegen Steven Soter und der Journalistin (und späteren Ehefrau) Ann Druyan, die dafür sorgten, daß die zahlreichen komplexen Themen auf eine für Laien einfach verständliche, aber trotzdem längst nicht niveaulose Art präsentiert wurden. Damit Cosmos nicht zu einer trockenen Vorlesung wurde, kam eine Mischung aus Dokumentar-Aufnahmen, Spielszenen historischer Ereignisse, aufwendigen Special-Effects und Carl Sagans persönlichen Auftritten zum Einsatz - etwas, was in dieser Form zuvor nur selten versucht worden war.

Inhaltlich gelang es Carl Sagan, Steven Soter und Ann Druyan mit Cosmos in den dreizehn einstündigen Episoden so viele Themen wie nur möglich abzudecken. Neben einer Menge anschaulich dargestellter Theorie aus Biologie, Chemie und Physik wurde nicht nur ausführlich die Gegenwart quer durch das Universum von der Erde selbst bis zu den fernsten Sternen und anderen astronomischen Erscheinungen behandelt, sondern auch ausführliche Blicke in die Vergangenheit und sogar die Zukunft gewagt. Historische Ereignisse wurden in kleinen Kurzfilmen aufwendig inszeniert und so nicht nur als langweilige Fußnoten dargestellt, sondern auch beeindruckend zum Leben erweckt.

Vieles war nur mit den damals für eine Fernsehproduktion revolutionären Spezialeffekten machbar, denn sonst hätte man eine Reise durch die Galaxie in einem hypothetischen Raumschiff, dem Spaceship of the Imagination, erst gar nicht realisiert werden konnten. Die Effekte, die unter anderem in Zusammenarbeit mit der NASA und dem Jet Propulsion Laboratory entstanden waren, ermöglichten es Carl Sagan, sich zum Beispiel in einer computergenerierten Darstellung der verorenen Bibliothek von Alexandria zu bewegen, im "kosmischen Kalender" spazieren zu gehen oder sich auf fremde Planeten zu versetzen. Nicht alles kam jedoch aus dem Computer, denn schlichte Studiokulissen und kunstvolle Zeichnungen kamen genauso zum Einsatz wie traditionelle 2D-Animation.

Im Gegensatz zu den britischen Vorbildern wurde für Cosmos alllerdings keine Musik neu komponiert. Stattdessen setzten Carl Sagan auf die Werke des griechischen Komponisten Vangelis, dessen synthesizerlastige Instrumental-Stücke genau die richtige Atmosphäre für die Serie erzeugen konnten. Verwendet wurden hauptsächlich Stücke des Albums Heaven and Hell, wobei Movement 3 als Titelmusik verwendet und zu einem der größten Markenzeichen von Cosmos wurde. Es kam noch eine Menge von Archivmaterial vieler anderer Komponisten zum Einsatz, aber die Musik von Vangelis war von da an untrennbar mit der Serie verbunden und verhalf dem Komponisten zu einem großen Karrieresprung.

Trotz allem technischen Aufwand stützte sich Cosmos aber vor allem auf die Präsenz von Carl Sagans, der sich als brillianter Erzähler erwies und sich nicht vor seinen britischen Kollegen verstecken brauchte. Die enorme Menge von oft komplexen Texten bewältigte er problemlos ohne den Zuschauer im geringsten zu langweilen, denn Sagan legte einen ehrlichen Enthusiasmus an den Tag, der zeigte, daß er mit voller Überzeugung hinter dem stand, was er erzählte. Trotz dieses ganz persönlichen Auftretens war Cosmos weit davon entfernt, eine simple Selbstdarstellung des Astronomen zu sein, denn sein Wunsch, das Wissen der breiten Öffentlichkeit zu Verfügung zu stellen, stand mehr als alles andere im Vordergrund.

Cosmos wurde von PBS 1980 uraufgeführt und erreichte gleich auf Anhieb astronomische Einschaltquoten. Das war unter anderem auch einer umfangreichen Werbekampagne zu verdanken, die Cosmos zu einer ernormen Popularität verholf. Sogar als Lehrmaterial wurde Cosmos empfohlen, aber es gab auch etwas Kritik, denn manche Wissenschaftler monierten zu stark simplifizierte Fakten und einseitige Sichtweisen. Auch Konservative waren von Sagans deutlichen Stellungnahmen gegenüber Religion, Astrologie und Kreationismus nicht begeistert, aber die rationalen Stimmen waren doch in der Mehrzahl und Cosmos gewann in den USA einen verdienten Emmy und sogar den begehrten Peabody Award.

Auch außerhalb der USA war Cosmos ein großer Erfolg, insgesamt wurde die Serie in über 60 Staaten ausgestrahlt und von etwa 500 Millionen Menschen gesehen - allerdings zumeist nur in verstümmelten Fassungen. Zum Beispiel lief Unser Kosmos in Deutschland 1983 im ZDF in einer synchronisierten Fassung, die allerdings auf 43 Minuten pro Episode heruntergekürzt wurde, teilweise sehr dilettantisch übersetzt worden war und mit Tom Sellecks Synchronsprecher Norbert Langer nur einen schwachen Ersatz für Carl Sagan's markante Stimme zu bieten hatte. Vermutlich aus diesen Gründen wurde die deutsche Fassung von Cosmos nur 1988 noch einmal wiederholt und war seitdem im Giftschrank des Senders verschwunden.

Aber auch in den USA konnte Cosmos Änderungen nicht entkommen, denn als Mitte der achtziger Jahre der Kabelgigant Turner die Rechte für sein Sendernetzwerk gekauft hatte, wurde eine völlig neue Fassung produziert, die von den ursprünglichen dreizehn Episoden auf nur sechs 45-Minuten-Folgen gekürzt wurde. Zwar hatte Carl Sagan neues Material aufgenommen und es wurden verbesserte Special-Effects verwendet, aber durch die starke Einschrumpfung war die Special-Edition praktisch nicht mehr mit der ursprünglichen Serie vergleichbar, sollte sie aber auch nicht ersetzen.

Carl Sagan hatte Cosmos immer als eins seiner wichtigsten Werke angesehen und mit dem Fortbestand der Cosmos Studios dafür gesorgt, daß die Serie nie völlig von der Bildfläche verschwand. Als Sagan 1996 nach einem langen Kampf mit einer seltenen Knochenmarkserkrankung starb, übernahm seine Frau Ann Druyan diese Aufgabe und führte das seit langem vorbereitete Projekt zu Ende, eine finale, komplette Fassung von Cosmos zu produzieren. Dazu wurde die Urfassung von 1980 bildtechnisch restauriert und mit einigen Elementen aus der Special-Edition von 1986 sowie den 1991 noch von Carl Sagan selbst aufgenommenen Science-Updates ergänzt.

Nachdem auch die Probleme mit den Musikrechten gelöst werden konnten, die in den achtziger und neunziger Jahren Heimvideo-Veröffentlichung schwierig gemacht hatten, war die restaurierte Version von Cosmos mit dem Titel Collector's Edition 2001 schließlich fertig und wurde in den USA nach einer jahrelangen Pause wieder im Fernsehen gezeigt. 2002 folgte schließlich auch eine lang erwartete DVD-Ausgabe, die direkt von den Cosmos Studios veröffentlicht wurde.

Dreißig Jahre nach der Entstehung ist Cosmos zwar vielleicht von der technischen Präsentation her verstaubt, aber inhaltlich immer noch aktuell und kaum gealtert. In keiner anderen Dokumentation wurden Astronomie, Kosmologie und viele verwandte Themen so ausführlich und unterhaltsam behandelt wie in dieser Serie, der Carl Sagan als treibende Kraft eine unverkennbare Identität verlieh. Es war zwar die einzige große Dokumentation, in der Carl Sagan persönlich auftrat, aber mit Cosmos war es ihm auf brilliante Weise gelungen, Wissenschaft einem breiten Publikum zu vermitteln und dabei eine Popularität zu erreichen, die ihm schon eine gewisse Unsterblichkeit verlieh.

Die Episoden

  • The Shores of the Cosmic Ocean - Eine Reise mit den Spaceship of the Imagination durch das Universum bis zur Erde, deren Geschichte mit dem kosmischen Kalender in Perspektive gesetzt wird
  • One Voice in the Cosmic Fugue - Die Entwicklung des Lebens auf der Erde und mögliche Arten außerirdischer Lebensformen
  • The Harmony of the Worlds - Die Geschichte der Astrologie und Astronomie
  • Heaven and Hell - Astronomische Kollosionen und die Entdeckung des Planeten Venus
  • Blues for a Red Planet - Die Geschichte des Mars und seine Wahrnehmung in der Geschichte.
  • Traveller's Tales - Expeditionen auf der Erde und im Sonnensystem
  • The Backbone of the Night - Die Entdeckung von fernen Sternen
  • Journeys in Space and Time - Raum, Zeit, Relativität, Zeitreisen und die Unermesslichkeit des Weltraums
  • The Lives of the Stars - Die Entstehung von Sternen und ihre verschiedenen Lebensphasen
  • The Edge of Forever - Der Big Bang, die Galaxien und das Universum
  • The Persistence of Memory - Die Entwicklung des intelligenten Lebens und die Entstehung von natürlichen und menschlichen Bibliotheken
  • Encyclopaedia Galactica - UFO-Hysterie, die Suche nach außerirdischem Leben und die Möglichkeit von intelligenten Lebensformen in der Galaxie
  • Who speaks for Earth? - Der Aufstieg und Fall irdischer Zivilisationen und die Auswirkungen auf die Zukunft der Menschheit


Die DVD

Cosmos war nach wenigen VHS- und Laserdisc-Veröffentlichungen in den achtziger und neunziger Jahren 2002 endlich in den USA als DVD erschienen, die zwar Regionalcode-frei war und sogar unter anderem deutsche Untertitel besaß, aber als Eigenproduktion der Cosmos Studios exklusiv über ein paar ausgewählte Händler verkauft wurde und immer sehr kostspielig war. 2009 hatte jedoch das britische DVD-Studio Freemantle Media eine englischen DVD herausgebracht, die für ein Viertel des US-Preises zu haben ist und gegenüber der amerikanischen Ausgabe nur wenige Nachteile hat.

Tatsächlich ist die hier rezensierte Ausgabe von Cosmos bis auf wenige Details mit der US-Version identisch, denn es fehlen lediglich die isolierte Musikspur und die fremdsprachigen Untertitel. Alle dreizehn Episoden sind in den ungekürzten Fassungen vorhanden und zwar gegenüber der Urfassung stellenweise erweitert und ergänzt worden, entsprechen aber vollständig der offiziellen amerikanischen Veröffentlichung der Cosmos Studios. Abstriche muß man nur bei der Verpackung machen, denn statt einem Digipack wird nur ein durchsichtiges, doppelt dickes Keepcase mit fünf Trays verwendet, das aber zumindest von einem gelungenen Cover-Design begleitet wird. So kann man trotzdem bedenkenlos zu der viel günstigeren englischen DVD-Box von Cosmos greifen, die eine der besten Veröffentlichungen des letzten Jahres war und in jede DVD-Sammlung gehört.

Cover

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Bild

Cosmos wurde zwischen 1978 und 1979 auf einem damals üblichen Gemisch aus Film und Video produziert und auch der Schnitt wegen den vielen Special-Effects komplett auf Video durchgeführt. Als Vorlagen konnten deshalb nur die NTSC-Masterbänder eingesetzt werden, die aber schon für die amerikanische DVD-Veröffentlichung vorsichtig, aber erfolgreich restauriert wurden. Das Bild hat zwar immer noch die typischen altersbedingten Einschränkungen, sieht aber den Umständen entsprechend erstaunlich gut aus und hat auch durch die Normwandlung auf der britischen DVD von NTSC nach PAL kaum gelitten.

Als erstes fällt auf, daß das Bild nicht so verschwommen ist, wie man es von einem Videomaster dieses Alters erwarten würde. Zwar ist die Schärfe nicht mit aktuellen Produktionen vergleichbar und besonders bei den auf Film produzierten Szenen deutlich reduziert, aber die meisten Video-Sequenzen können sich den Umständen entsprechend erstaunlich gut behaupten. Manche Special-Effects könnten zwar besser aussehen und einige Computer-Grafiken machen einen deutlich rustikalen Eindruck, aber insgesamt ist die Schärfe durchaus akzeptabel. Digital nachgeholfen wurde vernünftigerweise nicht, wodurch erst gar keine unangenehmen Artefakte auftreten können.

Während die Schärfe durch das Remastering nicht viel verbessert werden konnte, wurde das Bild dafür aber sehr gründlich gesäubert. Besonders die auf Film gedrehten Szenen wurden von Kratzern, Fusseln und anderen Verschmutzungen weitgehend befreit, während die Video-Sequenzen nur wenig mit einem Filter behandelt wurden und zwar bei dunklen Beleuchtungsverhältnissen rauschen, aber sonst einen erstaunlich sauberen Eindruck machen. Überhaupt nicht sichtbar ist das typische Composite-Kantenkräuseln, denn offenbar wurde hier schon mit Komponenten-Videoequipment produziert.

Wie die britischen DVDs von NTSC nach PAL konvertiert wurden, ist unbekannt - aber es wurde erstaunlich gut gemacht, denn es sind praktisch keine unschönen Nachzieheffekte, Geisterbilder oder andere unangenehme Artefakte sichtbar. Offenbar hat sich Freemantle Media mit der Normwandlung sehr große Mühe gegeben, so daß die PAL-Version von Cosmos keine gravierenden Nachteile gegenüber den NTSC-DVDs hat. Obwohl sich auf den ersten vier DVDs jeweils über drei Stunden Material befinden, ist die Bitrate mit dauerhaft fast 6 Mbit/s ausreichend hoch, um erst gar keine Kompressionsartefakte entstehen zu lassen.

Natürlich kann man aus den mittlerweile über dreißig Jahre alten Video-Masterbändern kein High-Definition-Bild mehr herzaubern, aber das Remastering hat zumindest dafür gesorgt, daß die Serie in einer dem Alter entsprechenden Bildqualität zu sehen ist. Außerdem ist gerade bei Cosmos nicht die Oberfläche, sondern der Inhalt das Wichtigste, so daß man mit diesen DVDs voll und ganz zufrieden sein kann.

Ton

Im Gegensatz zur amerikanischen Ausgabe wurde die englische DVD von Cosmos zwar nicht mit einer 5.1-Tonspur ausgestattet, aber stattdessen wird ein sehr solider Stereo-Surround-Mix geboten, der für eine Fernsehserie von 1980 einen bemerkenswert soliden Klang hat.

Die mit großzügigen 224 kbit/s in Dolby Digital codierte 2.0-Tonspur ist nicht nur ein einfacher Stereo-Mix, sondern eine ausgewachsene Surround-Abmischung, die sich am besten in ProLogic anhört. Natürlich wird der Raumklang hauptsächlich von der Musik genutzt, die mit einem exzellenten Frequenzgang und einer ausgeprägen Dynamik aufwarten kann und sich so brilliant wie von einer CD anhört. Es ist aber nicht nur die Musik, die den Matrix-Surroundkanal nutzt, denn gelegentlich dehnt sich auch die Geräuschkulisse bei passenden Gelegenheiten auf den hinteren Kanal aus.

Der Klang von Carl Sagans Stimme ist jedoch etwas enttäuschend und mag sich nicht richtig in die ansonsten glasklare Tonspur einfügen, denn die Voiceovers, Monologe und Dialoge hören sich leicht muffelig und topfig an. Das ist aber weniger der Tonspur als der eigentlichen Aufnahme zuzuschreiben, die offenbar nicht ganz optimal gemacht wurde und so ungewöhnlich dumpf, aber nicht verzerrt oder übersteuert klingt. Zum Glück hat das keinerlei Auswirkungen auf die Verständlichkeit, denn Carl Sagans deutliche Aussprache läßt sich auch durch die reduzierte Stimmenqualität nicht beeinflussen.

Da es sich bei der Freemantle-Version von Cosmos um eine rein britische DVD handelt, sind auch nur englische Untertitel dabei, die aber dafür sehr akkurat sind.

Bonusmaterial

Eigentlich hat die britische DVD von Cosmos keine wirklichen Extras zu bieten, denn das zusätzliche Material gehört mit zu den einzelnen Episoden - wenn man davon absieht, daß die Dokumentation schon selbst das Extra dieser DVD-Box ist.

Auf der ersten DVD befindet sich eine kurze Series Introduction von Ann Druyan, die 2000 für die Collector's Edition produziert wurde. Alle Episoden außer 1, 3, 7 und 11 sind außerdem mit kurzen, 2-4minütigen Science Updates ausgestattet, die Carl Sagan 1991 noch selbst aufgenommen hatte. Ursprünglich schlossen diese kurzen Ergänzungen direkt an die Episoden an und wurden noch vor dem Abspann eingeschnitten, wodurch der separate Aufruf auf der britischen DVD etwas verwirrend ist, weil die Episoden mit den Updates etwas abrupt abbrechen.

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