A Fistful of Dollars [MGM Special Edition]
Cover

17.10.2005 #352

Updates am 4.9.2006 / 20.9.2010
von Guido Bibra

Titel A Fistful of Dollars (Per un pugno di dollari)
Studio Jolly Film / Ocean Films / Constantin Film (1964)
Hersteller MGM Home Video (2005) EAN 5-050070-027662
DVD-Typ 9+5 (5,22 & 3,33 GB) Bitrate ø 0,0 max. 0,0
Laufzeit 95:55 Minuten Kapitel 32
Regionalcode 2 (England) Case Custom-Digipack
Fernsehnorm PAL
Bildformat 2.35:1 16:9 ja
Tonspuren Dolby Digital 5.1 Surround 448 kbit/s Englisch 2.0 Surround 192 kbit/s Kommentar DTS 5.1 Surround 754,5 kbit/s Englisch
Untertitel Englisch
Freigabe BBFC 15
Extras • Audio Commentary by Sir Christopher Frayling
• "A New Kind of Hero" Documentary
• "A Few Weeks in Spain" Documentary
• "Cinque Voci (Five Voices)" Documentary
• Additional Scene "The Network Prologue"
• "Not Ready for Primetime" Featurette
• "Restoration Italian Style" Featurette
• Location Comparisons
• Radio Spots
• Doube Bill Trailer
• Original Theatriocal Trailer
• Collector's Gallery

Der Film

In San Miguel, einer kleinen Wüstenstadt an der mexikanischen Grenze bekriegen sich zwei Gangsterclans. Als ein mysteriöser Fremder (Clint Eastwood) in die Stadt reitet, spielt er die amerikanischen Baxters und die mexikanischen Rojos gegeneinander aus, indem er ihnen beide seine teuren Dienste als Revolverheld zur Verfügung stellt...

 


Seit Beginn der Filmgeschichte war das Western-Genre fest in der Hand von Hollywood, in anderen Ländern waren Pferdeopern lange Zeit eine Seltenheit. Anfang der sechziger Jahre begann der klassische Hollywood-Western aber an Popularität zu verlieren und die Anzahl der amerikanischen Westernproduktionen sank rapide. Bald begannen die ersten europäischen Western aus dem Boden zu sprießen - einer der ersten Filme, der den Stein ins Rollen brachte, war 1962 die deutsch-jugoslawische Verfilmung von Karl Mays Der Schatz im Silbersee. Der große Erfolg des Films brachte nicht nur zahlreiche Nachfolger mit sich, sondern auch eine ganze Menge billigerer Produktionen, die hauptsächlich aus Spanien und Italien kamen. Dies waren jedoch bis dahin alles mehr oder weniger Imitate der amerikanischen Vorbilder - das was später einmal als Spaghetti-Western bekannt wurde, sollte erst noch kommen.

Auftritt Sergio Leone

Sergio, der Sohn des italienischen Stummfilm-Regisseurs Vincenzo Leone, hatte bereits mit neunzehn Jahren in der Filmbranche als Regieassistent zu arbeiten begonnen. Er wirkte zwischen Ende der vierziger und Ende der fünfziger Jahre an über dreißig Filmen mit, darunter auch Klassiker wie Vittorio de Sicas Fahrraddiebe, vielen Monumentalfilme und einige große in Italien gedrehte amerikanische Produktionen wie Quo Vadis und Ben Hur, bei denen er sich als kompetenter Regieassistent und Second-Unit-Leiter einen Namen gemacht hatte.

Als 1959 sein Mentor Mario Bonnard bei den Dreharbeiten von Die Letzten Tage von Pompeji erkrankt war, übernahm Sergio Leone das erste Mal selbst die Regie, ließ sich aber im Vorspann des Films nicht erwähnen. Erst 1961 drehte er mit Der Koloss von Rhodos den ersten Film, der ihm selbst namentlich zugeschrieben wurde, aber danach arbeitete er vorerst wieder "inkognito" - Leone betrachtete diese Filme lediglich als Auftragsarbeiten, mit denen er sich in der Filmbranche einen Namen als handwerklich verläßlicher Regisseur machen wollte, um irgendwann einen ganz eigenen Film verwirklichen zu können.

Japanische Inspiration

Als Sergio Leone Ende 1963 Akira Kurosawas Yojimbo im Kino sah, war er begeistert und hielt das Samurai-Epos für ideales Western-Material - schließlich wäre es nicht das erste Mal, denn schon 1960 hatte John Sturges Kurosawas Seven Samurai als Western unter dem Titel The Magnificent Seven verfilmt. Sergio Leone begann seine Filmemacher-Kollegen zusammenzurufen um ein Drehbuch auf Basis von Yojimbo zu schreiben. Es sollte kein Plagiat, sondern ganz ähnlich wie die Magnificent Seven nur die Struktur des Vorbilds verwenden, aber Handlung und Dialoge wurden für die völlig andere Szenerie angepaßt und erweitert.

Aber sogar Yojimbo selbst war kein Original, sondern basierte auf Dashiell Hammetts Roman Red Harvest. Sergio Leone arbeitete zusammen mit vier anderen Autoren am Drehbuch und legte großen Wert darauf, nach der ersten Rohfassung Yojimbo völlig außer Acht zu lassen und die Geschichte mit ganz Ideen weiter zu entwickeln. Der Arbeitstitel The Magnificent Stranger, der erst kurz vor Ende der Dreharbeiten in Fistful of Dollars geändert wurde, ließ aber erahnen, daß die Idee eines Kurosawa-Remakes aus Amerika kam – dort hörten die Gemeinsamkeiten allerdings auch schon auf.

Die Huckepack-Produktion

Sergio Leone gelang es seinen ersten eigenen Film auf den Schultern einer anderen Produktion unterzubringen. Die Produzenten Arrigo Colombo und Giorgio Papi waren gerade dabei, einen Western namens Pistols don't argue zu drehen, von dem Leone ein kleines Stück vom Budget und die Erlaubnis erhielt, die Drehorte und einen Teil der Crew mit zu verwenden. Die Produzenten behandelten A Fistful of Dollars zwar wie ein unwichtiges B-Movie, aber daran störte sich Sergio Leone nicht und versuchte das beste aus den geringen Möglichkeiten zu machen.

Das Budget von gerade einmal 200.000 Dollar kam nicht nur von der italienischen Jolly Film, denn der Film war eine italienisch-spanisch-deutsche Coproduktion, an der auch die deutsche Constantin Film und die spanische Ocean-Film beteiligt waren. Das bedeutete nicht nur eine internationale Filmcrew, sondern auch eine internationale Besetzung, die wegen des knappen Budgets jedoch sehr eingeschränkt und nicht besonders zahlreich war.

Ein Held aus Amerika

Eigentlich hatte Sergio Leone für die Hauptrolle des namenlosen Revolverhelden einen großen amerikanischen Schauspieler im Sinn, aber Henry Fonda, Charles Bronson oder James Coburn waren unbezahlbar und waren sowieso nicht gewillt für einen damals noch völlig unbekannten Regisseur zu arbeiten. Dann aber zeigte seine Schauspieleragentur Leone eine Episode der amerikanischen Western-Fernsehserie Rawhide, deren Hauptrolle mit einem jungen Schauspieler namens Clint Eastwood besetzt war. Leone schaute sich die Folge erst gar nicht komplett an, sondern achtete nur auf Eastwoods markantes Gesicht, das er auf einem Foto mit einem Stoppelbart, Hut und Zigarillo verzierte - damit hatte er seinen mysteriösen Fremden gefunden.

Clint Eastwood war leider vertraglich an Rawhide gebunden und durfte außerhalb der Serie in den USA nicht als Schauspieler arbeiten. Das Verbot galt allerdings nur in den Vereinigten Staaten und so willigte Eastwood ein, für eine Gage von 15.000 Dollar ein paar Wochen in Rom und Spanien an einem Western mitzuwirken. Für Eastwood war es kein großes Risko – wenn der Film ein Flop werden würde, hätte er immerhin seine Gage und ein wenig Urlaub in Italien und Spanien gehabt und konnte in die USA zu seiner Rolle in Rawhide zurückkehren.

Paneuropäische Besetzung

Die Besetzung der Nebenrollen bestand aus einer bunten Mischung aus Italienern, Spaniern und Deutschen, die trotz des niedrigen Budgets nicht gerade zweite Wahl waren. Sergio Leone hatte das Glück den Gian Maria Volonté, einem erfolgreichen italienischen Theaterschauspieler, der gerade begann sich in der Filmbranche zu etablieren, für die Rolle des Bösewichts Ramon Rojo gewinnen zu können. Deutsche Schauspieler waren mit Maria Koch als Marisol, Wolfgang Lukschy als John Baxter und Sieghard Rupp als Esteban Rojo zu sehen, die alle in ihrem Heitmatland relativ große Stars waren und sich hier mit erstaunlich kleinen Rollen zufrieden gaben. Der Sargmacher Piripero wurde von dem greisen Österreicher Joseph Egger gespielt, einem 75jährigen Schauspieler-Veteran, und Spanien wurde unter anderem von Margarita Lozano als Consuelo Baxter und José Calvo als Barkeeper Silvanito vertreten.

Obwohl Sergio Leone nur italienisch sprach und sich mit seinen Schauspielern größtenteils nur durch Übersetzer unterhalten konnte, glitt ihm die Regie dennoch nicht aus der Hand. Einige seiner wenigen englischen Worte waren "watch me, watch me!", mit denen er ganze Szenen vorspielte, um den Schauspielern seine Ideen so deutlich wie nur möglich zu machen. Die ungewöhnliche Methode hatte Erfolg, Leone konnte seine Schauspieler zu ziemlich guten Leistungen bringen, obwohl in den meisten Fällen das Aussehen mehr als die schauspielerische Fähigkeit zählte.

Der Mann ohne Namen

Clint Eastwood perfektionierte das kernige Macho-Image vom immer cool bleibenden Revolverhelden, indem er sein Minenspiel auf das nötigste beschränkte und auf eigenen Wunsch so wenig Dialog wie nur möglich hatte. Das Aussehen seines Charakters war eine Kollaboration zwischen ihm und Sergio Leone – Eastwood brachte sein Rawhide-Kostüm mit, zu dem Leone einige Sachen hinzubrachte. Das wichtigste Markenzeichen des Charakters, der mexikanische Überhangmantel, ein "Poncho", wurde dagegen speziell gefertigt (oder auf einem Flohmarkt gefunden, je nachdem wer sich daran erinnert) und war genauso wie die Zigarillos, die Eastwood in einem Tabakladen in Beverly Hills gekauft hatte, schon von Anfang an fester Bestandteil der Figur.

Der "Man with no name", wie er inoffiziell genannt wurde, war ursprünglich als Quintessenz des italienischen Macho-Images gedacht, dem Clint Eastwood einen passenden amerkanischen Touch gab und ihn so als Westernheld durchaus authentisch machte. Bemerkenswert war jedoch, daß der glorreiche Held nicht völlig unverwundbar war und von seinen Gegnern einmal völlig zusammengestaucht wurde, um danach umso triumphierender wieder aufzuerstehen.

Bösewichte auf italienisch


Gian Maria Volonté schien Eastwood mit systematischem Overacting an die Wand spielen zu wollen, aber gerade durch die starken Gegensätze des wilden mexikanischen Bandidos und dem schweigsamen, keine Mine verziehenden Amerikaner wurde Eastwoods Charakter nur noch beeindruckender. Volonté schaffte es aber Ramon Rojo eine beängstigtende psychopatische Art zu geben, die ihn durch und durch unsympathisch und zu einem richtig teuflischen Unhold machten.

Die anderen Darsteller glänzten durch ihr wildes Aussehen (das bestimmt nicht nur durch das Makeup erzeugt wurde), aber weniger durch ihre schauspielerischen Fähigkeiten, auf die es auch nur in zweiter Linie ankam. Immerhin wirkten die mexikanischen Bandidos und die amerikanischen Schurken für einen italienischen Film erstaunlich echt, auch wenn ihre Dialoge manchmal etwas unbeholfen waren.

Die beiden einzigen weiblichen Nebenrollen waren mehr oder weniger Dekoration, wobei Marianne Kochs Marisol aber auch einen hohen symbolischen Wert hat. A Fistful of Dollars ist voll von Anspielungen auf die katholische Kirche, Marisol und ihr Sohn Jesus (!) sind nur eine von vielen. Margarita Lozano als Consuelo Baxter spielt das weibliche Oberhaupt des amerikanischen Clans in einer kleinen Rolle sehr passend als matronenhaften Drachen.

Fertig für die Großaufnahme

Während der Dreharbeiten erfand Sergio Leone zusammen mit Kameramann Massimo Dallmano einen völlig neuen visuellen Stil, der durch die technischen Vor- und Nachteile des billigen, aber nützlichen Techniscope-Filmformats entstand. Auf der einen Seite standen die weitwinklige Landschaftsaufnahmen und auf der anderen Seite die extremen Nahaufnahmen von den Gesichtern der Schauspieler – etwas, was mit den sonst bei Breitwand-Formaten gebräuchlichen anamorphen Cinemascope-Linsen gar nicht funktionierte, aber mit den sphärischen Techniscope-Linsen erst möglich wurde.

Ein simples Closeup wurde so zu einem komplexen Portrait, das den Charakter ausführlich studierte, und als Kontrast dazu konnte eine Totale das gesamte Geschehen in einem Blick erfassen. In A Fistful of Dollars setzte Leone seinen besonderen visuellen Stil noch nicht so umfassend wie in seinen späteren Filmen ein, aber die Kameraarbeit war dennoch bemerkenswert detailgenau choreographiert worden und sorgte für das ganz besondere Aussehen des Films.

Ein kleiner Urlaub in Spanien

Gedreht wurde teilweise im spanischen Almeria, dessen einstöckige, kalkweiße Wohnhäuser und weite Steppen schon früher gerne als Western-Drehort genutzt wurden, weil sie eine starke Ähnlichkeit mit dem mexikanisch-amerikanischen Grenzgebiet hatten. Das Hauptset war jedoch nördlich von Madrid in einem Ort namens Hoyo de Manzanares, wo eine Geisterstadt vor zwei Jahren für eine Reihe von spanischen Zorro-Filmen gebaut worden war.

Die vorhandenen Kulissen wurden von Produktionsdesigner Carlo Simi, der in letzter Minute von Sergio Leone engagiert wurde und auch die Kostüme gestaltete, notdürftig, aber effektiv umgebaut. Die meisten Innenaufnahmen wurden auf Sets in den römischen Cinecitta-Studios gedreht, die von Simi nicht völlig authentisch, aber mit einfachen Mitteln passend zu den Außenaufnahmen gestaltet wurden.

Wie man einen Klassiker schreibt

Das Drehbuch lieh eine Menge bei Kurosawa aus, aber Sergio Leone brachte auch eine Menge eigene Ideen ein. Seine Charaktere hatten nur Ansatzweise etwas mit dem Vorbild gemein und waren mit Absicht oft nur grobe Skizzierungen. Die Hauptfigur, der unbekannte Revolverheld, war sogar nur schwer als richtige Person erkennbar - für den Filmemacher war er nur Mittel zum Zweck und man erfuhr weder wo er herkommt noch wer er wirklich ist. Das Phantom mit dem schnellen Revolver hat nur das Ziel, aus den Machtkämpfen der Banditenclans Profit zu ziehen – eine moralische Rechtfertigung gibt es nicht, aber der namenlose Held hat natürlich durch die Bekämpfung der Banditen die Sympathie der Zuschauer auf seiner Seiten.

Obwohl das Grundgerüst der Geschichte sehr simpel war, hatte Sergio Leone mit seinen Autoren den Plot erstaunlich komplex gestaltet, indem er die Story während des Films erst nach und nach enthüllt wird. Dadurch wurde ein erstaunlicher Spannungsbogen aufgebaut, denn es wurde zwar mehr als deutlich gemacht, daß Eastwoods wortkarger Revolverheld immer als Sieger aus den diversen Konfrontationen hervorgehen wird – die Frage war immer nur, wer als nächster Gras beißen muß. Einige kleinere Subplots, die sich um die Machenschaften der Gangsterclans drehen, halfen noch zusätzlich die Spannung zu vergrößern.

Fernab von jedem Hollywood-Kodex konnte Sergio Leone seinen Western viel realer als eine amerikanische Produktion inszenieren und mußte sich mit Gewaltdarstellungen nicht zurückhalten. Während in US-Western traditionell schon sehr viel herumgeballert und gemeuchelt wurde, war es in A Fistful of Dollars mehr die absolute Erbarmungslosigkeit und Unbarmherzigket, mit denen Leone die Zuschauer schocken und einen deutlichen Unterschied zum dagegen relativ zahmen amerikanischen Western machen wollte.

Der richtige Sound

Die Zusammenarbeit zwischen Sergio Leone und Filmmusiker Ennio Morricone wäre beinahe nicht zustande gekommen, denn ursprünglich wollte er Angelo Francesco Lavagnino engagieren, der schon an zwei seiner vorherigen Filme mitgearbeitet hatte. Ennio Morricone gehörte aber mit zum Deal, den Leone mit seinen Produzenten geschlossen hatte - er war gezwungen dem Filmmusiker, dessen frühere Werke ihm nicht gefallen hatten, doch eine Chance zu geben. Morricone überraschte seinen Regisseur mit einer erstaunlich innovativen Musik, die nicht viel Ähnlichkeit zu den klassischen amerikanischen Westernscores hatte. Statt einer imposanten Orchestermusik setzte Ennio Morricone auf ein eigenwilliges Arrangement der einfachen Melodien, das mit Hilfe von ungewöhnlichen Instrumenten gespielt wurden: E-Gitarren, Trompeten, ein kleiner Chor und vieles andere kam hier zum Einsatz.

Einmal von Morricones ungewöhnlicher Musik begeistert, begann Sergio Leone sie fest in den Film einzubinden und arbeitete eng mit Morricone zusammen. Eigentlich sollte die gesamte Musik vor Beginn der Dreharbeiten komponiert und aufgenommen werden um sie auf dem Set spielen zu können, was aber aus Geld- und Zeitgründen noch nicht realisiert werden konnte. Dafür legte Sergio Leone aber auf die Tonmischung in der Postproduktion besonders großen Wert, denn damals war es in Italien üblich nur eine Behelfstonspur auf dem Set aufzunehmen oder sogar völlig stumm zu drehen und den gesamten Ton inklusive der Dialoge später im Studio völlig neu einzuspielen.

Babylon auf dem Filmset

Angesichts der großen sprachlichen Brücken war dies auch die einzige Möglichkeit, denn auf dem Set sprach jeder Schauspieler den Text in seiner Landessprache und sprach sich dann im günstigsten Fall in der Synchronfassung seiner Sprache selbst, bekam aber für die Fremdsprachen ganz andere Stimmen. Durch die komplette Synchronisierung konnte nicht nur das Drehbuch nachträglich geändert werden, sondern auch der Ton besonders innovativ gestaltet werden.

Sergio Leone und sein Toningenieur verbrachten Wochen damit, die Geräuschkulisse des Films aufzubauen und machten zusammen mit Ennio Morricones Musik eine ganze Symphonie aus der Tonspur des Films, die detailgenau auf die Geschehnisse im Film angepaßt waren. Musik und Geräusche bildeten in A Fistful of Dollars eine untrennbare Einheit mit der Handlung - eine Eigenschaft, die Leone in seinen weiteren Filmen noch viel weiter perfektionierte.

Eine handvoll Premieren

A Fistful of Dollars lief Ende 1964 zuerst in Italien und im Frühjahr 1965 auch in Deutschland an und wurde schnell zu einem Überraschungserfolg. Besonders die Italiener, denen mittlerweile die amerikanischen Western zu langweilig wurden, waren von Sergio Leones frischer Genre-Interpretation begeistert und auch in Deutschland war der Film eine willkommene Abwechslung zu den doch manchmal ziemlich schmalzigen Karl-May-Verfilmungen.

Eigentlich sollte der Film auch schnell in England und den USA starten, aber nachdem die englischsprachige Fassung fertig war drohte Akira Kurosawa nach der japanischen Premiere mit einer Klage, weil Leone und seine Produzenten sich nicht um die Freigabe der Rechte an der Geschichte gekümmert hatten. Die Ähnlichkeiten zu Yojimbo waren nicht von der Hand zu weisen, aber schließlich einigten sich Kurosawa und Leone außergerichtlich, was sich für den japanischen Regisseur als äußerst lukrativ erwies: er erhielt die Rechte für Japan, Taiwan und und Südkorea sowie einen Teil der weltweiten Einspielergebnisse.

Skepsis bei den Amerikanern

Während A Fistful of Dollars im nicht-englischsprachigen Europa große Erfolge feierte, bekamen Engländer und Amerikaner den Film zusammen mit seinen beiden Nachfolgern wegen des Rechtstreits erst 1967 zusammen mit seinen beiden Nachfolgern zu sehen, und auch dann waren die Reaktionen mehr gemischt. "Spaghettiwestern" war zu diesem Zeitpunkt keine wohlwollende Umschreibung, sondern mehr ein Schimpfwort, denn man traute dem Italiener Sergio Leone nicht zu, mit so etwas Uramerikanischem wie dem Western richtig umgehen zu können. Erst viel später wurde A Fistful of Dollars auch in England und den USA die gebührende Anerkennung zuteil, nachdem in den siebziger und achtziger Jahren Leones Western in Wiederaufführungen von einem ganz neuen Publikum frisch entdeckt wurde.

In Deutschland wurde A Fistful of Dollars und sein Nachfolger in den achtziger Jahren nach der Insolvenz vom Vertrieb Constantin und der Übernahme durch Rialto auf Drängen von Horst Wendlandt noch einmal neu in die Kinos gebracht, aber nicht ohne die Filme noch einmal umzukrempeln: weil die ursprünglichen Fassungen von 1965 zu brutal erschienen, wurden die Filme noch einmal neu unter der Leitung von Rainer Brandt synchronisiert und dabei gleich etwas lustiger gemacht und noch mehr geschnitten. Im allgemeinen sind beide Synchros viel zu geschwätzig: in der deutschen Fassung wird an vielen Stellen geredet, wo in der englischen und vermutlich auch italienischen Version kein Wort zu hören ist. Besonders bei A Fistful of Dollars verändert sich die wortkarge Atmosphäre in den deutschen Fassungen völlig.

Ein echter Frühklassiker

A Fistful of Dollars war noch kein Meisterwerk, aber ein sehr gut gelungener Prototyp, der zum Vorbild für eine ganz neue Generation von Film wurde. Die meisten Filmhistoriker sind sich einig, daß hier der klassische Spaghetti-Western begann, als Sergio Leone nicht nur einfach ein amerikanisches Imitat drehte, sondern einen ganz eigenen Stil fand. Vom gleichzeitig produzierten Pistols don't argue hörte man nie wieder etwas, aber A Fistful of Dollars wurde besonders in Europa zu einem riesigen Erfolg und machte Hauptdarsteller Clint Eastwood zu einem großen Star - und Sergio Leone hatte sich einen Namen als Regisseur der besonderen Art machen können, was ihm für sein nächstes Filmprojekt viel größere Freiheiten gab. Leones nächste Filme wurden allesamt Western und gingen als die bemerkenswertesten Pferdeopern in die Filmgeschichte ein.

Die DVD

A Fistful of Dollars wurde zusammen mit For a Few Dollars More, The Good, the Bad and the Ugly und A Fistful of Dynamite bereits 1999 in den USA und 2001 in England als DVD veröffentlicht, wobei die ersten beiden Filme allerdings nur auf älteren Laserdisc-Mastern basierten, deren Filmelemente in einem sehr schlechten Zustand waren. Dabei blieb es aber zum Glück nicht, denn 2002 bekam MGM unverhoffte Unterstützung von dem amerikanischen Spielfilmsender AMC, der eine aufwendige Restauration von The Good, the Bad and the Ugly mitfinanzierte und damit auch die Rettung der anderen drei Leone-Western ermöglichte – und das nicht nur für eine DVD-Veröffentlichung, sondern auch für eine Kino-Wiederaufführung.

Als 2003 Paramount seinen einzigen Leone-Western Once upon a Time in the West als ganz hervorragende DVD veröffentlichte, wurden die restaurierten MGM-Leones gerade erst in einigen Programmkinos und auf Festivals gezeigt, aber eine DVD-Veröffentlichung war vorerst nur angedeutet. Im Frühjahr 2004 brachte dann MGM in den USA und später auch in Europa The Good, the Bad and the Ugly endlich in einer fulminanten Special-Edition heraus, aber die anderen Filme ließen noch etwas länger auf sich warten.

Erst ein gutes Jahr später erschienen die neuen DVDs der restlichen Filme in England (und A Fistful of Dynamite als einziger auch in Deutschland), aber durch die Übernahme von MGM durch Sony kam es erst 2007 zu einer amerikanischen Veröffentlichung. Dafür waren die englischen DVDs jedoch hervorragend gelungen und hatten bis auf die Abwesenheit der ursprünlichen Mono-Tonspuren keinerlei Nachteile gegenüber den späteren amerikanischen Veröffentlichung - die umfangreichen Extras waren komplett und auf den Tonspuren wurde sogar eine Speedup-Korrektur gemacht.

Die hier rezensierte englische Special-Edition von A Fistful of Dollars erschien bereits im Frühjahr 2005 und war keine Veröffentlichung zweiter Klasse, denn MGM hatte genausoviel Arbeit hineingesteckt, als ob es eine amerikanische Release gewesen wäre. Sogar die Verpackung - ein edles Hochglanz-Digipack mit sehr gut gelungenem Design - kann sich wirklich sehen lassen und auch das kleine Booklet zeigt, daß MGM sich hier wirklich Mühe gegeben hat. 2007 war A Fistful of Dollars auch in den USA als weitgehend mit der britischen Ausgabe identischen DVD erschienen, 2010 erschien der Film außerdem auch als Blu-Ray.



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Bild

A Fistful of Dollars wurde zusammen mit den drei anderen MGM-Leone-Western aufwendig mit dem Ziel restauriert, nicht nur einen digitalen Transfer für die DVD zu erstellen, sondern den Film auch wieder für eine Kino-Rerelease fit zu machen. MGM-Archivist John Kirk beauftragte deshalb Triage Labs mit dieser Aufgabe, weil die Experten um Restaurator Paul Rutan große Erfahrung mit photochemischer Aufbereitung haben und die nötigen Geräte besitzen um mit dem Techniscope-Filmformat umzugehen.

John Kirk gelang es leider nicht an das Original-Negativ heranzukommen, das im Besitz der italienischen Produzenten ist – die langsame südländische Bürokratie verhinderte in diesem Fall den Zugriff auf das beste Filmmaterial, bei den anderen Leone-Western hatte Kirk jedoch mehr Glück. Für A Fistful of Dollars mußte jedoch auf zwei amerikanischen Interpositive aus den sechziger und neunziger Jahren zurückgegriffen werden, die nicht im allerbesten Zustand waren und von denen eins sogar nicht ganz komplett war. Aber auch das Original-Negativ war schon während der Dreharbeiten nicht gerade mit Samthandschuhen angefaßt worden und hatte schon von Anfang an einige Beschädigungen.

Triage hat mit einer filmbasierten Restauration das beste aus dem vorhandenen Filmmaterial gemacht: Die Techniscope-Interpositive mit ihrem zwei Perforationslöcher hohen Bild wurden optisch in das normale 4-Loch-Scope-Projektionsformat umkopiert, was dank der modernen Linsensysteme viel besser Aussieht als vor vierzig Jahren. Weil der Schwerpunkt auf einer klassischen Filmrestauration lag, wurden die meisten Maßnahmen zur Verbesserung der Bildqualität im analogen Bereich gemacht - das neue Filmelement wurde zum Schluß der Restauration für die DVD-Auswertung in HD-Auflösung abgetastet, aber nur Ansatzweise etwa nachbearbeitet.

Obwohl zu der klassischen Filmrestauration keine umfassende digitale Überarbeitung mehr durchgeführt wurde, ist das Endergebnis beinahe perfekt - aber nur beinahe. Die Filmvorlage ist zwar sehr sauber gewesen und es wurden auch alle großen Beschädigungen beseitigt, aber eine nicht geringe Anzahl von meist weißen, kleineren Dropouts ist immer noch zu sehen. Diese tauchen meist in komplexeren Bildteilen auf, während einfache Hintergründe fast immer völlig sauber sind - ein Anzeichen, daß MGM hier eine digitale Schnellreinigung durchgeführt hat, die nicht alle Fehler automatisch beseitigen konnte. Fairerweise muß man jedoch sagen, daß die Dropouts sich wirklich in Grenzen halten und kaum unangenehm ins Auge fallen. Auch der Bildstand ist sehr ruhig, das einzige sichtbare Ruckeln scheint von einer gelegentlich nicht ganz feststehenden Kamera zu kommen.

Deutlicher, aber auch nicht störend, fällt dagegen die Filmkörnigkeit auf, was bei Techniscope-Material einer mehrfachen Kopie-Generation jedoch unvermeidbar ist. Die Körnigkeit wurde hier weitgehend in Ruhe gelassen und kaum gefiltert, was dem Bild sowieso zuviele Details entzogen hätte. Dadurch ist die Schärfe den Umständen entsprechend akzeptabel, ist aber trotz einer leichten zusätzlichen digitalen Aufschärfung erwartungsgemäß nicht ganz auf dem höchsten Niveau. Feine Details sind keine Stärke dieser DVD, aber immerhin ist die Schärfe weitgehend konstant und das Bild macht nicht den Eindruck matschig zu sein.

Das Farbtiming ist Geschmackssache - manche halten die meist erdig-braunen Töne der spanischen Steppe vielleicht für verblaßten Film, aber A Fistful of Dollars war noch nie ein besonders farbenfroher Film und hat eine mehr gedämpfte Farbpalette. Der strahlend-blaue Himmel und Eastwoods strahlend-blaue Augen kommen voll zur Geltung, und während die dunklen Szenen auch in ein tiefes, sauberes Blau getaucht sind, machen sich ansonsten mehr bräunlich-dunkelrote Farben breit. Helligkeit und Kontrast sind so gut ausgeglichen, daß die knallweißen Gebäude nicht überstrahlen und auch in den vielen Nachtszenen alles klar und deutlich zu sehen ist.

Wer nicht gleich die Hände über dem Kopf zusammenschlägt wenn mal ein kleiner Fussel durchs Bild huscht, ist mit dieser DVD sehr gut bedient - MGMs Restauration ist sehr gut gelungen und bietet auf dieser DVD eine tolle Reproduktion einer wundervoll lebendigen Filmprojektion. Auch die Kompression verhält sich trotz der nicht gerade vorbildlich hohen Bitrate völlig unauffällig. Wen die kleinen Imperfektionen des Transfers stören, der sollte einen Blick auf die deutsche DVD von Paramount werfen, die auf dem gleichen Master wie diese englische Ausgabe basiert, das aber noch zusätzlich digital bearbeitet wurde – allerdings hat die deutsche DVD den berühmten MPEG-Encoding-Fehler, wodurch die MGM-Version wieder im Vorteil ist.

Ton

Auch der Ton mußte von Grund auf renoviert werden, und da dies auch für eine Kino-Veröffentlichung getan werden sollte, wurde statt einer Restauration der ursprünglichen Mono-Abmischung gleich ein neuer 5.1-Upmix erstellt. Dies war nur möglich, weil John Kirk in den MGM-Archiven sowohl eine komplett zusammengemischte Tonspur als auch eine Musik/Effekt-Spur auftreiben konnte, so daß die Möglichkeiten einer “künstlichen” 5.1-Abmischung zwar begrenzt, aber nicht unmöglich waren. Die neue Tonspur wurde von Intersound unter der Aufsicht von John Kirk restauriert und ist den Umständen entsprechend sehr gut gelungen – auf die Restauration des Mono-Originals hat MGM allerdings verzichtet. Dafür gibt es die 5.1-Abmischung nicht nur in Dolby Digital, sondern auch in DTS auf dieser DVD - der Unterschied blieb mir mangels Equipment allerdings verschlossen, ich habe mir für diese Review nur die DD-Spur angehört.

Die Tonqualität der neuen 5.1-Tonspur ist ausgezeichnet und eine große Verbesserung gegenüber den alten Mono-Versionen. Praktisch alle Störgeräusche, von denen vorher eine ganze Menge vorhanden waren, konnten beseitigt werden – Verzerrungen, Knacksen und Knistern sind hier nun Fremdworte. Der stark eingeschränkte Frequenzgang und die schlechte Dynamik konnten natürlich nur bedingt verbessert werden, aber Ennio Morricones Filmmusik hört sich dennoch überraschend kräftig und klar an. Die Stimmen hören sich etwas blechern, aber nicht zu dünn oder kratzig an – gegenüber der früheren Tonspur sind Klang und Verständlichkeit aber trotzdem enorm besser. Auch die Lippensynchronität wurde optimiert und ist zwar wegen des generell ziemlich wackeligen Dubbings nie ganz perfekt, aber schon erstaunlich gut.

Der Raumklang hält sich bei A Fistful of Dollars in Grenzen, man merkt daß diese Tonspur als erste von den vier Leone-Western erstellt wurde und wegen der eingeschränkten Materialsituation die Abmischung noch nicht ganz flexibel sein konnte. Die Musik wurde nicht so stark wie bei den anderen Filmen stereoisiert, breitet sich nur wenig auf der vorderen Soundstage aus und macht nicht allzu starken Gebrauch von den Surroundkanälen. Während sich die Stimmen fast ausschließlich auf den mittleren Kanal beschränken, haben die Geräusche ein wenig Direktionalität zu bieten und verwenden ab und zu auch einmal die Surroundkanäle. Das detailreiche Sounddesign der Vorlage wurde dennoch sehr originalgetreu umgesetzt, die Geräusche wirken überhaupt nicht künstlich.

Trotz der relativ engen Abmischung ist die Trennung zwischen Musik, Geräuschen und Stimmen erstaunlich gut, man bekommt keinesfalls den Eindruck als ob es sich um einen gewaltsamen Upmix aus einer einzigen Mono-Quelle handelt. Die Abmischung hört sich sehr natürlich an und kann zwar nicht mit einem Mehrkanal-Mix konkurrieren, leistet aber für einen vierzig Jahre alten Film eine wirklich gute Arbeit.

Eine restaurierte Mono-Tonspur wäre zwar aus Komplettheitsgründen wünschenswert gewesen, aber angesichts der wirklich gelungenen Surround-Abmischung kann man eigentlich auch auf die Mono-Fassung verzichten. Erfreulicherweise wurde hier eine PAL-Speedup-Korrektur durchgeführt, wodurch die Auswirkungen der 4% Beschleunigung zumindest in der Tonhöhe wieder rückgängig gemacht werden konnten.

Bonusmaterial

MGMs neue Special-Edition von A Fistful of Dollars bietet eine kleine, aber feine Auswahl von Extras, bei denen Qualität deutlich vor Quantität geht. Stundenlange Dokumentationen bekommt man hier nicht geboten, dafür aber eine exzellente Kommentarspur und eine handvoll Featurettes auf der zweiten DVD, die zusammen praktisch alle Fragen über den Film beantworten sollten. Auch das stimmungsvolle Menüdesign ist gut gelungen ohne mit Animationen zu sehr zu übertreiben. Alle Extras inklusive dem Audiokommentar sind Englisch untertitelt worden.

Auf der ersten DVD befindet sich der Audiokommentar von Christopher Frayling, der als Leone-Biograph eine ganze Menge zu erzählen hat, aber keineswegs nur trocken doziert oder monoton aus seinen Büchern vorliest. Frayling ist ein unterhaltsamer Erzähler und versteht es nahtlos szenenspezifischen Bemerkungen mit Allgemeinem zu vermischen, wodurch der Kommentar sehr locker und spontan wirkt. Obwohl Christopher Frayling eine Unmenge von Informationen zu bieten hat, wird der Film nicht zu Tode analysiert - harte Fakten und viele kleine Anekdoten sind viel mehr eine Spezialität dieses hervorragenden Kommentars.

Disc 2 enthält alle weiteren Extras, die auf den ersten Blick erschreckend wenig erscheinen, aber dafür inhaltlich sehr gehaltvoll sind. Produziert von Michael Arick und geschnitten von Glenn "DVD Savant" Erickson schaffen es diese Dokumentationen auch in einer sehr kurzen Laufzeit erstaunlich viele Informationen auf eine unterhaltsame Weise darzubieten. Bemerkenswert ist auch die gute Qualität des Materials, das nicht wie sonst üblich direkt von NTSC nach PAL konvertiert, sondern auf 25fps beschleunigt wurde und bei den Tonspuren wie beim Hauptfilm eine Tonhöhenkorrektur gemacht wurde - die Extras sehen aus, als wären sie direkt in PAL produziert worden.

In A New Kind of Hero (21:56) nimmt Christopher Frayling A Fistful of Dollars unter die Lupe. Diese Doku bietet einen knappen, aber interessanten Einblick in die Entstehung des Films, der die wichtigsten Sachen anspricht und praktisch eine kompakte, kondensierte Ausgabe des Audiokommentars ist, sich aber kaum mit ihm überschneidet. Fraylings Interview wurde elegant mit einer ganzen Reihe von Filmclips zusammengeschnitten, die aber durchweg zur Illustration dienen und nie überflüssig wirken.

In A Few Weeks in Spain (8:11) erinnert sich Clint Eastwood in einem Interview von 2003 an die Dreharbeiten von A Fistful of Dollars und erzählt in seiner typisch trocken-humorvollen Art einige interessante Anekdoten.

Tre Voci / Three Voices (10:44) läßt Produzent Alberto Grimaldi, Autor Sergio Donati und Übersetzer Mickey Knox über Sergio Leone und seine Filme reminiszieren. Auch wenn das ehrenwerte Trio selbst noch nicht an der Produktion von A Fistful of Dollars beteiligt war, erfährt man hier eine Menge über Leones Arbeit und die Ursprünge der Italo-Western.

In Restoration Italian Style (5:42) gibt MGM-Archivist John Kirk einen kurzen Einblick in die Restaurationsarbeiten von A Fistful of Dollars und den anderen Leone-Western. Dabei geht es nicht allzu technisch zu und man bekommt sogar ein visuelles Beispiel des Unterschieds zwischen Techniscope und normalem Scope-Film zu sehen.

Die Location Comparisons (5:08) wurden von Donald S. Bruce und Marla J. Johnson zusammengestellt und sind im wesentlichen eine als Film abgelegte Bildergalerie mit neuen Fotos der Drehorte die mit den Filmaufnahmen verglichen werden und zeigen, wie wenig sich im Laufe der Zeit wirklich verändert hat.

Unter Original Promotional Material befinden sich zehn Radio-Spots (5:26), sowie der Original Theatrical Trailer (2:20) und der Double Bill Trailer (1:57) - beide allerdings in nicht mehr wirklich pristinem Zustand.

The Television Cut dreht sich um die erste amerikanische Fernsehausstrahlung in den USA, für die 1977 der Film nicht nur stark geschnitten wurde, sondern auch ein Prolog produziert wurde, der die Gewalt des Films rechtfertigen sollte. In Not Ready for Prime Time (6:02) gibt Regisseur Monte Hellman ungerne, aber mit Humor zu, daß er diesen Prolog gedreht hatte, während man in The Network Prologue (7:24) das gute Stück komplett zu sehen bekommt und Sammler Howard Fridkin erzählt, unter welchen abenteuerlichen Umständen er den Prolog bei seiner wahrscheinlich einzigen Ausstrahlung auf einem frühen Videorecorder aufgezeichnet hatte.

Die Collector's Gallery ist mit 30 Bildern nicht besonders reichhaltig bestückt, aber dafür sind die Motive sehr gut ausgesucht worden und werden auch in einer ordentlichen, gut erkennbaren Größe präsentiert.








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