The Fifth Element (Pathé Special Edition)
Cover

11.9.2007 #422

von Guido Bibra

Titel The Fifth Element (Le Cinquiéme Element)
Studio Gaumont / Columbia Pictures (1997)
Hersteller Pathé (2003) EAN 5-060002-834800
DVD-Typ 9 & 5 (7,28 & 4,18 GB) Bitrate ø 7,79 max. 9,9
Laufzeit 121:12 Minuten Kapitel 22
Regionalcode 2 (England) Case Amaray I Transp.
Fernsehnorm PAL
Bildformat 2.35:1 16:9 ja
Tonspuren Dolby Digital 5.1 Surround 448 kbit/s Englisch 2.0 Surround 192  kbit/s Audiokommentar   Dolby Digital 5.1 Surround 754,5 kbit/s Englisch
Untertitel Englisch
Freigabe BBFC PG
Extras • Visual Effects Audio Commentary
• Making of Documentary
• Four Featurettes:
  • Imagining The Fifth Element
  • The Art of The Fifth Element
  • An Audience with Diva Plavalaguna
  • Elements of Style with Jean-Paul Gaultier
• Trailers and TV-Spots
• Cannes MTV Special
• Poster Gallery
• The Sixth Element Essay

Der Film

Ägypten 1914. Mitten in einer Ausgrabung landet ein außerirdisches Raumschiff, daß zwei Archäologen, die gerade mit einer Ausgrabung beschäftigt sind, fast zu Tode erschreckt. Die Mondoshawan wollen trotz ihres furchterregenden Aussehens der Menschheit nichts Böses - ganz im Gegenteil, sie haben eine Verteidigungsmöglichkeit gegen das ultimative Böse auf der Erde deponiert und wollen jetzt nur den Zündschlüssel in Form von vier Steinen und dem geheimnisvollen fünften Element abholen. Ihnen ist der Aufbewahrungsort nicht mehr sicher genug, aber sie versprechen wiederzukommen wenn in dreihundert Jahren das Böse die Erde angreifen wird. In der Zwischenzeit soll das Geheimnis des fünften Elements von den Nachfahren der Priester bewahrt werden.

Im 23. Jahrhundert ist es auch dann soweit - ein riesiger dunkler Klumpen fliegt auf die Erde zu und läßt sich nicht einmal durch die gewaltige Verteidigungsmaschinerie aufhalten. Die Mondoshawan sind mit dem fünften Element im Gepäck schon unterwegs, aber dummerweise wird ihr Raumschiff von den kriegerischen Mangalores abgeschossen und zerstört - nicht ohne Grund, denn im Auftrag von Zorg, einem irdischen Waffenhändler und Psychopathen, sollen sie die vier wertvollen Steine klauen. Ein paar Trümmer des Raumschiffs werden auf der Erde geborgen und durch Klontechnik kann das fünfte Element wieder zusammengesetzt werden - daß dabei ein schönes rothaariges Mädchen bei herauskommt, hätte allerdings niemand für möglich gehalten. Dieses scheinbar zerberechliche junge Frau bricht aus dem hermetisch abgeriegelten Labor aus und springt auf der Flucht vor der Polizei von einem Hochhaus. Leelo, so der Name der Verkörperung des fünften Elements, landet mit einem großen Krach im Taxi des Ex-Soldaten Korben Dallas, der sie nach anfänglichem Zögern in Schutz nimmt...

 


Jeder Filmemacher hat einen ganz besonderen Traum, aber nur wenige können ihn tatsächlich realisieren. Der französische Regisseur Luc Besson schaffte es aber mit The Fifth Element, seinen sprichwörtlichen Kindheitstraum in die Realität umzusetzen - es hatte fast zwanzig Jahre gedauert, aber dann war der bunteste, ausgeflippteste und verrückteste Science-Fiction-Film aller Zeiten fertig und wurde zu einem der größten Blockbuster der neunziger Jahre.

A Boy and his Dreams

Angefangen hatte alles in der Jugend des Filmemachers - als Einzelkind hatte Besson oft große Langeweile und ließ seine überaktive Phantasie auf dem Papier freien Lauf. Geprägt vom Science-Fiction und Fantasy-Genre der siebziger Jahre erdachte Besson ganze Welten und hatte mit 16 Jahren schon die erste Version einer Geschichte namens Zaltman Bleros geschrieben, die er im Laufe der Zeit zu einem vollständigen Roman erweitert hatte, der aber nie veröffentlicht wurde. Ursprünglich wollte der Sohn eines Tauchlehrer-Ehepaars Marinebiologe werden, aber ein Tauchunfall im Alter von 17 Jahren machte dies unmöglich.

Stattdessen begann sich Besson kleine Jobs in der französischen Filmbranche anzunehmen und zog für einige Jahre in die USA, kehrte dann aber nach Frankreich zurück und gründete seine eigene Produktionsfirma, mit der er 1981 einen Kurzfilm und zwei Jahre später seinen ersten Kinofilm Le Dernier Combat, eine düstere postapokalyptische Geschichte, drehte. In den folgenden Jahren begann Besson sich langsam mit Subway und Le Grand Bleu als kompetenter Filmemacher mit einem ganz besonderen Stil zu etablieren.

Zaltman Bleros, oder: Das fünfte Element

Schon Mitte der achtziger Jahre fing Luc Besson an, sein Science-Fiction-Epos Zaltman Bleros in ein richtiges Filmdrehbuch umzuwandeln. Die erste Version stellte er während den Dreharbeiten von Le Grand Bleu fertig, aber das 400 Seiten dicke Script war praktisch unverfilmbar und wäre nicht nur viel zu lang, sondern auch viel zu teuer geworden. Um seine Vision auf ein kinokompatibleres Format zusammenzustreichen, knüpfte Luc Besson einen Kontakt zum amerikanischen Drehbuchautor Robert Mark Kamen, mit dem er Zaltman Bleros in die englische Sprache übertrug und auf weniger als die Hälfte eindampfen konnte, ohne dabei seine eigentliche Idee zu beeinträchtigen.

Ursprünglich sollte der Film, nun Le Cinquième Element oder The Fifth Element umbenannt, schon Anfang der neunziger Jahre in Produktion gehen, aber Luc Besson und sein Produzent Patrice Ledoux entschieden sich mit den Vorbereitungen erst richtig zu beginnen, wenn sicher war daß die nötigen aufwendigen Special-Effects auch wirklich realisiert werden konnten. Deshalb zog Luc Besson nach seiner Meeresdokumentation Atlantis erst einmal Léon - The Professional vor, eine vergleichsweise kleine und einfache Produktion, die 1994 in die Kinos kam und den Ruf des Filmemachers entgültig zementierte und damit die finanzielle Unterstützung für The Fifth Element sichern konnte.

Vorbereitungen für eine Vision

Fast zehn Jahre nachdem Luc Besson ernsthaft begonnen hatte seine Science-Fiction-Geschichte zum Filmdrehbuch zu machen, konnten die Vorbereitungen für eine Verfilmung beginnen. Mit einem Budget von fast 100 Millionen Dollar sollte The Fifth Element eine der bis heute größten europäischen Filmproduktionen werden - produziert und finanziert wurde der Film hauptsächlich von Gaumont, aber eigentlich war es eine vollständige französisch-britische Co-Produktion, weil die Dreharbeiten fast ausschließlich in England stattfanden. Bevor die eigentlichen Dreharbeiten begannen, lag aber noch ein über zwei Jahre dauernder Preproduction-Prozess vor dem Film, in dem vor allem die enorm wichtige Gestaltung des Films realisiert werden mußte.

Luc Besson hatte zwar seinen Film im Kopf schon fertig, aber für die visuelle Umsetzung holte er sich erstklassige Hilfe - Jean-Claude Mézières und Jean "Moebius" Giraud wurde die Erstellung von ausführlichen Konzeptzeichnungen anvertraut, die mit einem kleinen Team über ein Jahr lang zusammen mit Luc Besson die Welt von The Fifth Element zeichnerisch erschufen. Besson hatte Mézières und Giraud nicht rein zufällig ausgewählt, denn als großer Fan von ihren Comicbüchern war die Idee seiner Zukunftsvision auch auf Basis ihrer Werke entstanden, so daß sie die Vorstellungen des Filmemachers sehr genau umsetzen konnten. So wurde Luc Bessons Drehbuch fast komplett illustriert, um ein Gefühl für das zukünftige Aussehen des Films zu bekommen. Die Konzeptzeichnungen wurden später von den Produktionsdesignern und Special-Effects-Grafikern als enge Vorlage eingesetzt, um den Films exakt nach den Vorstellungen von Luc Besson gestalten zu können, der selbst stark in jede Phase des Produktionsdesigns eingebunden war.

Science-Fiction auf Französisch

Luc Besson hatte nie behauptet, daß seine Science-Fiction-Geschichte besonders anspruchsvoll wäre, denn ganz im Gegenteil versuchte er mit voller Absicht seine jugendliche Phantasie in einen Film umzusetzen, ohne seine Ideen viel zurückzuschrauben. Daher war The Fifth Element schon von Anfang an erst gar kein ernstes Science-Fiction-Drama, sondern ein buntes, lustiges und ausgelassenes Spektakel, das zwar eine ganz originelle Story mit völlig eigenen Charakteren besitzt, aber insgesamt doch eine große Hommage an seine Science-Fiction- und Fantasy-Vorgänger ist und sie oft sogar ganz kräftig durch den Kakao zieht. Es steckt fast von jedem großen SF-Franchise etwas in The Fifth Element: ein bißchen Star Trek, sehr viel Star Wars, sogar etwas Dune und auch ganz triviale Comic-Elemente à la Flash Gordon wurden so dicht miteinander verzahnt, daß das Ergebnis weniger wie ein planloser Mischmasch als eine solide eigene Szenerie wirkt.

Dank einer große Menge an vielfältigen Charakteren, überdurchschnittlich vielen intelligenten Dialogen und einem nicht zu unterschätzender Anteil an Satire und Parodie haben es Luc Besson und Robert Mark Kamen geschafft, aus der eigentlich sehr simplen Gut- und Böse-Geschichte ein erstklassiges Drehbuch zu machen. Das Verhältnis zwischen Handlung und Action und Handlung ist sehr gut ausgewogen - natürlich baut sich der Film um ein paar große zentrale Actionsequenzen auf, die aber so gut in die Handlung integriert wurden, daß ein Baukastenschema kaum bemerkbar ist. Auch die opulente visuelle Ausstattung hat Luc Besson nicht davon abgehalten, sich auf das Erzählen der Geschichte zu konzentrieren und nicht nur eine Fassade um eine leere Hülle aufzubauen.

Auf der Suche nach einem Helden

Für seinen Hauptdarsteller hatte Luc Besson von Anfang an nur einen im Sinn: Bruce Willis, der sich seit Ende der achtziger Jahre als ironischer Actionheld einen Namen gemacht hatte und in den Augen des Regisseurs genau der richtige für die Rolle des heruntergekommenen Taxifahreres Korben Dallas war. Durch die Präsenz von Bruce Willis wird dieser Charakter eigentlich nur zu einer in den Weltraum verlagerten Variante von Willis' John McClane aus den Die Hard-Filmen, ist aber weit davon entfernt ein bloßer Abklatsch zu sein - er ist voll und ganz Luc Bessons eigener Charakter, der aber von Bruce Willis auf seine ganz eigene Weise gespielt wurde. Oft wurde The Fifth Element als seine erste komödiantische Rolle bezeichnet, aber tatsächlich hatte Bruce Willis schon früher oft sehr lustige Charaktere gespielt und hatte daher schon jede Menge Erfahrung in diesem Bereich.

Das titelgebende fünfte Element in Form eines hübschen jungen Mädchens mit knallroten Haaren war offenbar aus Luc Bessons damaliger jugendlicher Phantasie entsprungen und sollte auch dementsprechend besetzt werden - der Regisseur ließ hunderte von Models und Schauspielerinnen testen und entschied sich schließlich für das ukraninisch-amerikanische Model Milla Jovovich, die auch schon einige Schauspielerfahrung hatte und so bestens für die nicht ganz unkomplizierte Rolle geeignet war. "Leelo", das "Supreme Being" mag zwar äußerlich eine typische Comicfigur und eine undankbare, fast sexistische Rolle für eine Schauspielerin sein, aber tatsächlich hat Milla Jovovich viel mehr zu tun als nur gut auszusehen und durch die Gegend zu turnen. Bemerkenswert ist die Rolle auch durch die von Luc Besson erdachte und zusammen mit Milla Jovovich verfeinerte Divine Language, die die Schauspielerin mit einer bestechenden Natürlichkeit verwendet und sich dadurch nicht wie sinnloses Geplapper, sondern wie eine richtige Fremdsprache anhört.

Priester, Gauner und Radiostars

Einen Schauspieler der alten Schule konnte Luc Besson für die Rolle des Priesters Vito Cornelius gewinnen: den Engländer Ian Holm, ein rennomierter Theater- und Filmschauspieler, der mit Alien sogar schon in einem der berühmtesten Science-Fiction-Filme aller Zeiten mitgespielt hatte. Seine Rolle in The Fifth Element war aber weitaus bodenständiger, denn der etwas zerstreute und nervöse Priester ist für eine so ausladende Science-Fiction-Geschichte eigentlich richtig konventionell, bringt aber das notwendige irdische und fast normale in die Geschichte - und auch einigen Humor, denn zusammen mit Charlie Creed-Miles als tolpatschigem Lehrling David ist Ian Holm für einige hervorragende Situationskomik in The Fifth Element verantwortlich, obwohl er seine Rolle trotzdem erstaunlich seriös spielt.

Manchmal als gigantische Fehlbesetzung angesehen, aber eigentlich ist die Besetzung des Industriellen-Gauners Jean Baptiste Emmanuel Zorg mit Gary Oldman ein Geniestreich. Dessen exzentrische Darstellung des schmierigen Waffenhändlers mag vielleicht völlig überzogen sein, ist aber eine gelungene Satire auf alle typischen Comic-Bösewichte und wirkt gerade deshalb von allen Charakteren des Films am meisten wie eine Comicfigur. Die Besetzung der Rolle ist auch nicht rein zufällig, denn Luc Besson hatte Gary Oldman schon bei den Dreharbeiten von Léon kennengelernt und ihm den Charakter auf den Leib geschrieben, obwohl es eigentlich gar keine typische Rolle für ihn ist.

Mit voller Absicht richtig auf den Nerv geht der völlig ausgeflippte Radiomoderator Ruby Rhod, für den Luc Besson den Standup-Komiker Chris Tucker, berühmt für sein "Motormouth", engagieren konnte. In der Story hat Ruby Rhod praktisch überflüssig und ist im Prinzip nur Staffage, weshalb der Charakter auch so auffällig wie nur möglich gemacht wurde. Auf dem Papier noch geradezu harmlos wirkend hat Chris Tucker aus seinem Charakter eine wilde Mischung aus Michael Jackson und Prince gemacht und erstaunlicherweise die rasanten Quasseleien kaum improvisiert, sondern sich exakt an das Drehbuch gehalten. Obwohl es sich um eine der größten Nervensägen der Kinogeschichte handelt, ist Chris Tuckers Ruby Rhod eine beeindruckende Performance, die perfekt zu der verspielten Art des Films paßt.

Professoren, Präsidenten und Überraschungen

Obwohl The Fifth Element von den Hauptcharakteren getragen wird, haben die Filmemacher die zahllosen Nebenrollen genauso sorgfältig und originell besetzt. Schon im Prolog des Films sind als Professor Pacoli der englisch-polnische Schauspieler John Bluthal und der Ex-Fernsehstar Luke Perry als sein Assistent Billy in zwei kurzen, aber eindrucksvollen Rollen zu sehen. Später spielt der englische Schauspieler John Neville einen kurzlebigen General, dessen Funktion in der Geschichte von Korbens ehemaligem Vorgesetzten General Munro übernommen wird, der mit einem leichten Schmunzeln von Brion James dargestellt wird.

Ganz ungewöhnlich besetzt hat Luc Besson die Rolle des Präsidenten, die er an den zum Schauspieler gewordenen Ex-Wrestler Tommy 'Tiny' Lister vergab. Das hätte potentiell sehr peinlich werden können, aber tatsächlich ist Tommy Lister ein erstaunlich guter Schauspieler und schafft es, seine Rolle irgendwo zwischen völliger Ernsthaftigkeit und deutlicher Ironie anzusiedeln. Letztendlich hat Luc Besson in den Nebenrollen noch ein paar Überraschungen versteckt - der französische Schauspieler Matthieu Kassovitz hat einen Kurzauftritt als schwerbewaffneter Räuber vor Korbens Haustür, der britische Komiker Lee Evans ist in einer Minirolle als Matrose dabei und Mac McDonald, der Captain Hollister in der englischen SF-Comedyserie Red Dwarf spielte, ist kurz als Streifenpolizist zu sehen, der sich gerade bei McDonalds sein Mittagessen besorgt und damit praktisch zum doppelten In-Joke wird.

Aliens, Aliens!

In Luc Bessons Welt des 23. Jahrhunderts sind Lebewesen von fremden Planeten etwas ganz normales, aber trotz der vielen menschlichen Charaktere hat sich der Filmemacher mit den Aliens erstaunlich zurückgehalten. Lediglich eine handvoll verschiedene Außerirdische Rassen hat The Fifth Element zu bieten, die aber dafür umso beeindruckender sind. Gleich zu Beginn des Films bekommt man einen kurzen Eindruck von den mysteriösen mechanischen Mondoshawn, deren komplexes Retro-Design und ihr organisch aussehendes Raumschiff fast zu gut für einen nur so kurzen Auftritt sind.

Im direkten Kontrast dazu stehen die Mangalores, die eine breite Parodie auf sämtliche halb-animalische Bösewichte des Science-Fiction- und Fantasy-Genre sind. Die häßlichen Monster hätten wie simple Puppen aussehen können, wenn sie geauso wie die Mondoshawn nicht von einem der besten Experten der Branche gestaltet worden wären: Nick Dudman hatte Anfang der achtziger Jahre als Lehrling von Stuart Freeborn am Yoda des zweiten Star Wars-Films mitgearbeitet und war seitdem nicht nur für Lucasfilm-Produktionen zuständig, sondern realisierte auch für viele andere Filme die sogenannten "Creature Effects". In The Fifth Element bestanden diese aus einer komplizierte Mischung aus Makeup und Animatronik, die von Dudmans 55-köpfigem Team entworfen, gebaut und kontrolliert wurden.

Die französische Invasion


Die Dreharbeiten begannen mit dem Prolog, der in der beeindruckenden Wüstenlandschaft von Mauretanien gedreht wurde. Es waren aber die einzigen Aufnahmen, die unter freiem Himmel und natürlicher Umgebung stattfanden, denn der Rest des Films wurde komplett im Studio inszeniert. Da sich in Frankreich keine geeigneten Studioanlagen fanden, die groß genug waren, blieb den Filmemachern nichts übrig als die Produktion nach England zu verlagern. Gedreht wurde in den legendären Pinewood-Studios, wo nicht nur die riesige 007-Stage komplett in Beschlag genommen wurde, sondern auch noch andere Bühnen auf dem Studiogelände, auf denen Produktionsdesigner Dan Weil mit Hilfe der erfahreren britischen Handwerker insgesamt neun riesige Sets gleichzeitig aufgebaut hatte.

Eine Szene wurde allerdings nicht in Pinewood gedreht, sondern an einem ganz irdischen Ort: die Opern-Sequenz wurde stilecht im Londoner Royal Opera House mit einem voll besetzten Publikum gedreht und später per Bluescreen-Technik in der Postproduktion ergänzt. Die Studio-Kulissen sind nicht alle so futuristisch wie man bei einem Science-Fiction-Film annehmen würde - insbesondere der Luxusliner Fhloston Paradise sieht zwar sehr edel, aber nicht übermäßig fremd aus. Auch mit dem New York des 23. Jahrhunderts haben sich die Designer nicht allzusehr ausgetobt, sondern trotz des fliegenden Autoverkehrs immer noch sehr realistisch, weil auf eine klinisch reine Utopie verzichtet und stattdessen die Stadt immer noch so dreckig und organisch wie in der Gegenwart gestaltet wurde.

Die Dreharbeiten wurden nach etwas über 100 Tagen mit der größten und kompliziertesten Szene abgeschlossen, dem großen Schlußkampf in der Lobby des Luxusliners. Luc Besson inszenierte dieses Spektakel in bester Die Hard-Manier mit viel Spannung, Action und einiger wohldosierter Ironie inszeniert wurde - und einer der größten Explosionen der Filmgeschichte, die zum Ende der Dreharbeiten stattfand, weil die Kulisse mit einer kontrollierten Sprengung in die Luft gejagt wurde. Die Explosion war so heftig, daß die Kulissen Feuer fingen, aber die früher schon öfter in Brand geratene 007-Stage von der studioeigenen, gut vorbereiteten Feuerwehr geschützt werden konnte.

Taxis und Raumschiffe

Der Hauptgrund, weshalb Luc Besson die Produktion von The Fifth Element erst Mitte der neunziger Jahre in Angriff genommen hatte, war die noch nicht ganz perfekte digitale Special-Effects-Technik. Weil es in Europa in den neunziger Jahren noch keine Firmen gab, die den komplizierten Anforderungen der Filmemacher gerecht werden konnten, wandte sich Luc Besson schon sehr früh an Digital Domain in Los Angeles, ein Unternehmen das von James Cameron und Ex-ILM-Manager Scott Ross 1993 gegründet wurde und sich bald neben ILM als eine der besten Special-Effects-Machern der Filmbranche etabliert hatte. Geleitet wurde das Effects-Department von Mark Stetson, der schon für den ersten Star Trek-Film, Ridley Scotts Blade Runner und viele andere Filmen Miniatur-Effekte realisiert hatte und bei The Fifth Element erstmals mit umfangreichen computergenerierten Grafiken arbeitete.

Als ausgewachsener Science-Fiction-Film mußten für The Fifth Element nicht nur jede Menge futuristische Kulissen gebaut, sondern auch viele visuelle Effekte erstellt werden. Dabei ging es nicht nur um die typischen Weltraum- und Raumschiff-Sequenzen, sondern um eine immens komplexe Sequenz im futuristischen New York des 23. Jahrhunderts, in dem eine rasante Verfolgungsfahrt mit fliegenden Autos stattfinden sollte. Vollständig im Computer entstanden diese Szenen allerdings noch nicht, sondern wurden mit einer Kombination aus traditionellen Modellaufnahmen und computergenerierten Kulissen umgesetzt, konnten aber gerade deswegen sehr realistisch aussehen und mit einem enorm hohen Detailreichtum begeistern.

Sphärenklänge im Weltraum


Luc Besson hat die Bezeichnung Weltraumoper so wörtlich genommen, daß in einer der unvergesslichsten Szenen des Films tatsächlich eine Oper im Weltraum gesungen wird. Diva Plavalaguna, dargestellt unter schwerem Kostüm und Makeup von der französischen Schauspielerin Maïwenn Le Besco und mit der Stimme der albanischen Opernsängerin Inva Mula-Tchako, singt einen Auszug aus der Oper Lucia di Lammermoor von Gaetano Donizetti, der in den neu komponierten Diva Dance nahtlos übergeht. Ursprünglich wollte Luc Besson eine Aufnahme der Oper von Maria Callas aus den fünfziger Jahren verwenden, die aber technisch nicht für die moderne Filmsoundtrack geeignet war und so eine Neuaufnahme notwendig machte. Die Vokalakrobatik des Diva Dance wurde erstaunlicherweise nicht durch digitale Trickserei erreicht, sondern tatsächlich so von Inva Mula-Tchako gesungen.

Für die Filmmusik gab es für Luc Besson nur eine einzige Wahl - sein alter Bekannter Eric Serra, der schon alle seine vorherigen Filme vertont hatte und gerade zuvor für die Musik für den 17. Bond-Film Goldeneye verantwortlich war. Seine Musik für The Fifth Element war eine völlige Abkehr von der traditionellen Art der Science-Fiction-Scores, denn Eric Serra setzte deutlich auf eine mittelöstliche Klänge als auf eine klassische Orchestermusik. Synthesizer-Klänge, fremde Instrumente und ein Stück des algerischen Musikers Kahled machen die Musik zu einer etwas gewöhnungsbedürftigen Sache, die aber dadurch eine faszinierende und vielfältige Klangkulisse erzeugt, die mit herkömmlichen Mitteln kaum hätte erreicht werden können.

Premiere einer Weltraumoper

1997 war das Jahr des Science-Fiction-Films schlechthin - George Lucas brachte die Special-Editions seiner Star Wars-Trilogie erneut in die Kinos, und mit Barry Sonnenfelds Men in Black kam die ultimative Science-Fiction-Parodie auf die Leinwände, wodurch The Fifth Element gerade zur richtigen Zeit kam. Nach der fast zweijährigen Filmproduktion unter höchster Geheimhaltung wurde das Geheimnis um The Fifth Element auf den Filmfestspielen in Cannes mit einer riesigen Werbekampagne enthüllt, wo Luc Bessons Traumprojekt als Eröffnungsfilm lief. Die Reaktionen waren durchweg positiv, nur wenige kritisierten den Film als zu aufdringlich, einfallslos oder überfrachten - die meisten Kritiker waren der einhelligen Meinung, daß es Luc Besson gelungen war großartiges Popcornkino der Extraklasse zu inszenieren und lobten die besondere Optik, den gelungenen Humor und die engagierten Schauspieler.

Die fast 100 Millionen Dollar teure Produktion war ein enormes Risiko für die europäischen Investoren, das Filmstudio Gaumont und letztendlich auch für Luc Besson selbst gewesen - wäre The Fifth Element kein Erfolg geworden, hätte dies praktisch das Ende seiner Karriere bedeutet. Mit Hilfe eines brillianten Teams, großartigen Schauspielern und einem von Anfang an soliden Drehbuch gelang es dem Filmemacher aber trotzdem seine Vision erfolgreich auf die Leinwand zu bringen. Die Zuschauer dankten es ihm mit vielen Kinobesuchen - in den USA war The Fifth Element kein riesig großer Erfolg, aber die weltweiten Einspielergebnisse waren so enorm, daß sie ein vielfaches der Produktionskosten wieder einspielen konnten.

Zehn Jahre nach seiner Premiere ist The Fifth Element zu einem modernen Klassiker des Science-Fiction-Genres geworden - eine SF-Produktion dieser Art hatte es seitdem nicht wieder gegeben, nur der einzigartige visuelle Stil wurde später gerne kopiert, aber nie wieder auf die gleiche Weise eingesetzt. Trotz der etwas gewöhnungsbedürftigen lauten und knalligen Art ist The Fifth Element einer der letzten großen Weltraumopern der alten Schule, die noch nicht wie ein komplett digital produziertes Computerspiel aussehen und sich vor allem nicht so furchtbar ernst nehmen.

Die DVD

The Fifth Element hat eine sehr bewegte Geschichte im Heimkino-Bereich hinter sich. Die erste DVD kam schon in den frühen Tagen des neuen Formats in den USA im Oktober 1997, eine deutsche DVD folgte im September 1998 von BMG. Diese Disc galt damals als Referenz, hatte aber einen stark überfilterten Transfer von einem deutschen Filmprint im falschen Bildformat und den englischen Ton nur als MPEG2-2.0-Spur. Im September 2001 brachte BMG dann die Remastered Deluxe Edition heraus, die noch mehr Extras, einen viel besseren Transfer sowie englischen und deutschen Ton in DD und DTS besaß - einen Monat später legte Columbia-Tristar in Region 1 mit der Superbit-DVD des Films nach, die ein noch etwas besseres Bild als die deutsche DVD bot, aber keinerlei Extras hatte.

Erst 2003 erschien in England von Pathé eine DVD von The Fifth Element, die erstmals eine wirklich gute Sammlung von Extras besaß: neben einem Audiokommentar mit der Special-Effects-Crew hatte Pathé eine eigene einstündige Dokumentation und einige Featurettes neu produziert. Allerdings wurde für diese DVD nicht das amerikanische Bildmaster, sondern der gleiche Transfer, der auch schon auf der UFA/BMG-Disc zum Einsatz kam - die hervorragenden Extras machten die leichen Einschränkungen der Bildqualität allerdings wieder wett und damit die Pathé-DVD zur bisher besten DVD-Veröffentlichung des Films. Daran konnte auch die 2005 von Sony in den USA veröffentlichte Ultimate Edition nichts ändern, die zwar das Superbit-Master verwendete, aber statt den Extras der britischen DVD lediglich eine zweite Disc mit vielen einzelnen Featurettes hatte.

Ende August 2007 veröffentliche dann Universum (Ex-BMG/Ufa) in Deutschland ein 3-Disc-Set mit dem seltsamen Titel Re-Remastered Edition, die eine dritte DVD mit dem Bonusmaterial der englischen DVD sowie den Audiokommentar enthält und scheinbar einen viel besseren Bildtransfer hat. Der entpuppte sich aber nach ersten Reviews als die gleiche Abtastung wie bei der alten DVD, lediglich mit einem an die Farbgebung der US-Version angepaßten Farbtiming. Während das sicher nicht schlecht ist und die Veröffentlichung der Extras von der britischen DVD in Deutschland zu begrüßen ist, macht der höhere Preis gegenüber der Pathé-DVD die zweite UFA-Neuauflage nicht wirklich attraktiv.

Wer keine deutsche Tonspur benötigt und mit dem eigenwilligen, aber vielleicht sogar korrekteren Farbtiming der Pathé-Version leben kann sollte deshalb einen Blick auf die in dieser Kritik rezensierte englische Ausgabe werfen. Ursprünglich wurde das 2-Disc-Set in einem schicken gelb-schwarzen Digipack im Design von Korbens Taxi verkauft, die neueren Auflagen kommen allerdings in einem etwas schlichteren Keepcase mit Pappschuber, wobei der Inhalt aber gleich geblieben ist. Das erstklassige Bonusmaterial macht diese DVD nach wie vor sehr interessant und eine Kombination der US-Superbit-DVD mit der Pathé-Ausgabe dürfte sogar billiger als die Neuauflage von Universum sein.

Cover

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Bild

Die Abtastung der britischen Pathé-DVD von The Fifth Element basiert auf dem gleichen Bildmaster, das von BMG schon 2001 für die Remastered Deluxe Edition verwendet hatte, aber durch das solidere Authoring eine etwas bessere Bildqualität hat. The Fifth Element wurde im Super35-Format in einer Zeit gedreht, als es noch keine volldigitalen Bildmaster gab, weshalb man von diesem zehn Jahre alten Film keine hundertprozentig perfekte Bildqualität erwarten kann.

Die Filmvorlage erschreckt direkt nach dem Vorspann mit einigen deutlich sichtbaren Fusseln und Kratzern, die aber nach ein paar Sekunden verschwinden und nur noch ein sehr sauberes Bild übriglassen, das im Rest des Films nur noch eine handvoll von kaum bemerkbaren Dropouts besitzt. Die durch das Filmformat bedingt etwas stärkere Körnigkeit wurde fast vollständig mit einem kräftigen Rauschfilter entfernt, der aber praktisch keine sichtbaren Nebenwirkungen mit sich gebracht hat. Der Bildstand ist nicht immer ganz ruhig, was aber angesichts des sich ständig in Bewegung befindenden Bilds kaum auffällt.

Die Schärfe ist für einen Super35-Film von 1997 auf einem ganz ordentlichen Niveau, hat aber durch die verwendete Filmkopie und den Rauschfilter deutliche Grenzen, die aber nur im Direktvergleich mit dem etwas schärferen amerikanischen Master auffallen. Im Vergleich zur ersten BMG-Neuauflage wurde hier nicht ganz so kräftig nachgeschärft, so daß das Bild etwas natürlicher, aber nicht weniger detailreich wirkt - Nebenwirkungen wie Edge Enhancement oder ähnliches sind hier überhaupt nicht zu sehen. Trotz der leichten Einschränkungen macht das Bild einen sehr plastischen und dreidimensionalen Eindruck.

Das Farbtiming des europäischen Bildmasters ist ganz anders als das der US-Version und gibt die teils sehr kräftigen und knalligen Farben des Films viel deutlicher wieder. Allerdings führt der sehr steile Kontrast auch dazu, daß helle Bildteile manchmal zu Überstrahlungen neigen und dadurch manchmal sogar Details verschlucken - besonders stark sichtbar ist das bei den Schrifteinblendungen zu sehen, macht sich aber sonst nicht so offensichtlich bemerkbar. Ob das Farbtiming dieses Bildmasters den Wünschen des Regisseurs entspricht, ist natürlich offen - aber da dieser Transfer offenbar ursprünglich in Frankreich abgetastet wurde und noch vor der US-Version entstand, kann man schon davon ausgehen, daß diese Farbgebung durchaus Absicht steckt und kein Versehen ist.

Mit nur drei Tonspuren, die insgesamt lediglich 1.3 Mbit/s verschlingen, bleibt auf der Pathé-DVD jede Menge Platz für das Bild übrig, der auch vorbildlich genutzt wird: mit 7.28 Gigabyte ist die Dual-Layer-DVD zwar noch nicht ganz voll, aber eine durchschnittliche Bitrate von 6.5 Mbit/s alleine für das Bild ist schon sehr großzügig und läßt Kompressionsartefakte erst gar nicht auftreten.

Obwohl dieser nicht mehr ganz frische Transfer ein paar altersbedingte Probleme mit sich bringt, kann sich die Qualität auch heute noch ganz gut behaupten. Außerdem ist diese DVD wegen des völlig anderen Farbtimings eine interessante Alternative zur amerikanischen Superbit- und Ultimate-Edition.

Ton

Die britische Pathé-DVD von The Fifth Element ist nur mit den absolut notwendigen Tonspuren ausgestattet, die aus englischem Ton in Dolby Digital und DTS sowie der Kommentarspur bestehen und damit den Kinosound bestmöglichst wiedergeben. Angehört habe ich mir mangels Equipment wie immer lediglich die Dolby Digital-Version, die DTS-Version dürfte aber mindestens genauso gut, wenn nicht besser klingen.

Die DD5.1-Tonspur dieser DVD ist ein sehr lauter Soundmix, der genauso wie der Film selbst absichtlich völlig übertrieben angelegt wurde, aber nicht ganz so agressiv wie auf der deutschen DVD klingt. Im Grunde genommen ist es eine typische Actionfilm-Abmischung, die aber alles noch ein wenig mehr auf die Spitze treibt. Der sehr dichte Mix wird von der eng verschachtelten Kombination von Eric Serras Music und der komplexen Geräuschkulisse getragen, die einen sehr ausgeprägten Surround-Ton hat. Besonders differenziert gibt sich der Raumklang jedoch nicht, denn außer gelegentlichen direkten Effekten sind auf den Surroundkanälen nur diffuse Geräusche zu hören, die es hauptsächlich auf Lautstärke als auf Details anlegen.

Die vordere Soundstage macht dagegen einen ganz luftigen Eindruck und wird bis in die Seiten ausgenutzt - jedoch nicht von den Dialogen, die sich ganz konventionell auf den Center-Kanal beschränken. Dafür haben die Stimmen durchgängig einen sehr natürlichen, ausgewogenen Klang und sind fast immer perfekt verständlich. Während der Frequenzumfang der Tonspur natürlich keine hörbaren Einschränkungen aufweist, ist die Dynamik wegen der teils extrem agressiven Abmischung doch etwas einseitig. Allerdings sind Geräusche, Dialoge und Musik doch relativ gut ausgeglichen, so daß ein Griff zum Lautstärkeregler kaum notwendig ist.

Die DTS-Tonspur dieser DVD wurde mit der halben Bitrate von 754,5 kbit/s codiert und wird auf dem Cover als "remastered" bezeichnet - wahrscheinlich handelt es sich im Gegensatz zur Dolby-Digital-Fassung um eine neue Abmischung, denn im Kino war The Fifth Element nicht mit DTS ausgestattet. Mitgeliefert werden außerdem englische Untertitel, was bei britischen DVDs auch heute immer noch nicht selbstverständlich ist.

Bonusmaterial

Pathé hatte sich mit dem Bonusmaterial besondere Mühe gegeben und statt vorhandenen Featurettes eine überschaubare, aber erstklassige Sammlung von Extras selbst produziert, die die Entstehung des Films auf hervorragende Weise dokumentieren. Völlig mißlungen ist lediglich das animierte Menü auf der ersten DVD, dessen im freien Fall vorbeifliegenden Menüpunkte praktisch unlesbar und nur schwer zu erwischen sind - ein klitzekleiner Wermutstropfen in einer sonst ausgezeichnet gelungenen DVD-Ausstattung.

Die Kommentarspur wird als Visual Effects Voiceover Track vorgestellt, ist aber eigentlich ein richtiger Audiokommentar - zwar nicht vom Regisseur, aber immerhin von den Special-Effects-Machern Mark Stetson, Karen Goulekas, Bill Neil und Ron Gress, die für Digital Domain die Effekte des Films realisiert haben. Weil das Special-Effects-Team eng in die Filmproduktion eingebunden war und auch oft bei den eigentlichen Dreharbeiten dabei war, können die vier Effekt-Experten auch eine Menge über die Entstehung von The Fifth Element berichten. Dabei ist der Kommentar gar nicht so technisch wie man vermuten sollte, denn es wird auch sehr viel über die Schauspieler, die Story und das Design erzählt, während die Special-Effects auf eine gut verständliche Weise angesprochen werden. Der Kommentar ist dabei sehr locker und unterhaltsam, hat aber gelegentlich auch ein paar längere Pausen. Trotzdem ist dies der beste Audiokommentar, den man zu The Fifth Element jemals zu hören bekommen wird, da der Regisseur selbst wie sein Kollege Steven Spielberg Kommentarspuren strikt ablehnt.

Discovering The Fifth Element (48:21) ist eine sehr ausführliche Dokumentation über die Entstehung des Films, die von Pathé selbst produziert wurde. In teils neu aufgenommenen und teils aus Archivmaterial bestehenden Interviews kommen Regisseur Luc Besson, Produktionsdesigner Dan Weil, Produzent Patrice Ledoux, Designer Jean Claude Mézières, Co-Produzent Ian Smith, Produktions-Managerin Sarah Bradshaw, Kostümdesigner Jean-Paul Gaultier, Special-Effects-Designer Mark Stetson und Karen Goulekas, Creature-Designer Nick Dudman sowie die Schauspieler Bruce Willis, Milla Jovovich, Gary Oldman und Chris Tucker zu Wort. Kaum ein Aspekt der Filmproduktion bleibt unerwähnt, durch viele Behind-the-Scenes-Aufnahmen, Konzeptzeichnungen und Storyboards bekommt man einen ausgezeichneten Eindruck von den komplexen Dreharbeiten und den vielen Leuten die an Luc Bessons Film mitgearbeitet haben.

Imagining The Fifth Element (5:12), The Art of Jean-Claude Mezieres (5:31), Elements of Style with Jean-Paul Gaultier (5:13) und An Audience with Diva Plavalaguna (5:11) sind vier kurze Featurettes zum Thema Design, die sich mit der Umsetzung der Special-Effects, den Konzeptzeichnungen, dem Kostümdesign und der Opern-Sequenz beschäftigen und eigentlich ein Teil der großen Dokumentation sind und trotz der geringen Laufzeit einen genauso hohen Informationsgehalt haben.

Unter Trailers and TV-Spots befinden sich der Teaser Trailer (1:26) und der Theatrical Trailer (1:35) in nicht-anamorphen 1.85:1 und ziemlich schlechter Bildqualität sowie fünf halbminütige TV-Spots mit den Titeln Adventure, Race, Summer, Sidekick und It Must be Found.

Print enthält zehn Bildschirmseiten mit Postern, Konzeptzeichnungen und einem Ausschnitt aus einem Zeitungsartikel im Evening Standard - allerdings alles so klein abgebildet, daß man kaum etwas erkennen kann.

The Cannes Opening Night Party (46:17) ist die komplette MTV-Sendung von der Premieren-Party bei den Filmfestspielen in Cannes, die allerdings nur in zweiter Linie mit dem Film selbst zu tun hat und hauptsächlich ein riesiges Spektakel ist. Zum kompletten Anschauen lohnt sich diese Sendung, die in Ausschnitten schon auf der deutschen DVD zu sehen war, eigentlich nicht, ist aber dennoch ein interessantes Zeitdokument.

The Sixth Element enthält sechs Bildschirmseiten mit knappen, aber interessanten Produktionsnotizen, die mit der Erwähnung einer möglichen Fortsetzung von The Fifth Element enden.









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