The Fearless Vampire Killers
Cover

29.11.2004 #295

Update vom 29.10.2012
von Guido Bibra

Titel The Fearless Vampire Killers / Dance of the Vampires / Tanz der Vampire
Studio MGM / Cadre Films / Filmways (1967)
Hersteller Warner Home Video (2004) EAN 7-321921-651465
DVD-Typ 9 (6,29 GB) Bitrate ø 5,91 max. 8,0
Laufzeit 103:00 Minuten Kapitel 20
Regionalcode 2 (Deutschland) Case Deja I
Fernsehnorm PAL
Bildformat 2.40:1 16:9 ja
Tonspuren Dolby Digital 1.0 Mono 192 kbit/s Englisch, Deutsch, Spanisch
Untertitel Englisch, Deutsch, Spanisch, Polnisch, Hebräisch, Griechisch, Schwedisch, Ungarisch
Freigabe MPAA R
Extras • Original-Dokumentation "Tanz der Vampire: Vampires 101"
• Original Kinotrailer

Der Film

Professor Abronsius (Jack McGowran) ist sich sicher - es gibt Vampire und man muß sie vernichten, bevor sie eine Gefahr für die ganze Welt werden. Zusammen mit seinem Assistenten Alfred (Roman Polanski) reist er ins tiefe Rumänien. Halb erfroren in einem kleinen Wirtshaus angekommen, fallen den beiden Möchtegern-Vampirjägern sofort der herumhängende Knoblauch auf, aber die Einheimischen verlieren kein Wort über die merkwürdigen Vorkommnisse. Als Sarah (Sharon Tate), die hübsche Tochter des Wirts von einem Vampir entführt wird, beginnen Alfred und Abronsius langsam auf die Spur der ortsansässigen Blutsauger zu kommen...

 


Vampire gibt es in der Filmgeschichte wie Sand am Meer, seit Friedrich Wilhelm Murnau 1922 mit Nosferatu den ersten lahnzahnigen Blutsauger auf die Leinwand gebracht hatte und mit Dracula 1931 die erste offizielle Adaption von Bram Stokers berühmten Roman entstanden war, hatte sich das Genre entgültig durchgesetzt. In den dreißiger Jahren war Bela Lugosis Dracula-Interpretation zum Publikums-Liebling geworden, Ende der fünfziger Jahre übernahm Christopher Lee dann die Rolle und war in den Filmen der englischen Hammer-Studios zum Inbegriff des Leinwand-Vampir geworden. Praktisch alle Vampirfilme basieren zumindest ansatzweise auf Bram Stokers ursprünglichen Dracula-Geschichte von 1897, der nach diversen Abwandlungen in den neunziger Jahren von Francis Ford Coppola erstmals wieder werkgetreu verfilmt wurde, Mel Brooks später zu einer Parodie inspiriert hatte und danach auch noch als Blockbuster Van Helsing von Hollywood neu entdeckt worden war.

Eine große Ausnahme in der Vielzahl der Vampir-Horrorfilme enstand aber Mitte der sechziger Jahre in England. Der junge polnische Regisseur Roman Polanski hatte nach einigen Inszenierungen in seinem Heimatland und in Frankreich mit dem psychologischen Thriller Repulsion gerade seinen ersten internationalen Erfolg erreicht und konnte mit diesem Resumée in der Tasche seine erste große Produktion beginnen. Mit dem Arbeitstitel Dance of the Vampires entstand unter der Schirmherrschaft von Metro-Goldwyn-Mayer und dem unabhängigen Filmstudio Filmways von Produzent Martin Ransohoff nicht etwa ein handelsüblicher Horrorfilm, sondern eine intelligente Gratwanderung zwischen Hommage, Parodie und klassischem Vampirfilm.

Polanski, der sich zuvor nur mit relativ niedrigen Budgets begnügt hatte, investierte die Kapitalerhöhung in riesige Kulissen in den britischen Pinewood- und Elstree-Studios, Aufnahmen vor Ort in den italienischen Alpen und in die beste Filmcrew, die am Produktionsstandort England zu bekommen war. Als Kameramann konnte der Regisseur den legendären Douglas Slocombe gewinnen und das hervorragende, detailreiche Design stammte von Wilfried Shingleton, der schon für John Houston African Queen verantwortlich war. Polanksi schrieb das Drehbuch des Films mit seinem Co-Autor Gérard Brach, die gemeinsam die perfekte Mischung aus klassischen Horror-Elementen, skurillen Charakteren und intelligenter Slapstick-Komödie erfanden.

Außerdem Roman Polanski mutete sich selbst einen doppelten Job zu: er stand als zweiter Hauptdarsteller und Regisseur sowohl hinter als auch vor der Kamera, was aber seiner präzisen Inszenierung nicht geschadet hat. Polanski spielt Alfred, den Assistenten des Professors mit einer fast Mitleid hervorrufenden Unsicherheit, während sich Professor Abronsius zwischen resolutem Auftreten und akademischer Trotteligkeit bewegt. Der englische Bühnenschauspieler Jack MacGowran spielt den weißhaarigen Professor unter einer dicken Maske als liebevolle Mischung aus Albert Einstein und Groucho Marx. Polanskis und MacGowran, die beiden Helden des Films, haben erstaunlicherweise den wenigsten Text, schaffen es aber ihren Charakteren alleine durch Mimik und Handlung Bestand zu geben.

Die weibliche Hauptrolle der schönen Wirtstochter Sarah war ursprünglich mit der amerikanischen Schauspielerin Jill St. John besetzt worden, die aber kurz vor Beginn der Dreharbeiten abgesprungen war. Als Ersatz hatte Produzent Martin Ransohoff die in Texas geborene Sharon Tate vorgeschlagen, die er zuvor schon in einigen seiner Filme gecastet hatte. Obwohl sich Tate und Polanski bereits zuvor in England zufällig getroffen hatten, war der Regisseur nicht wirklich von der noch relativ unerfahrenen Schauspielerin begeistert, aber nach anfänglichen Schwierigkeiten konnte sich Sharon Tate in ihrer Rolle ganz ausgezeichnet zurechtfinden, auch wenn ihr komödiantisch angelegterCharakter nicht allzu komplex war und am meisten Wert auf ihr hübsches Aussehen legte. Tate und Polanski hatten sich bei den Dreharbeiten trotz der ersten gegenseitigen Skepsis aber so gut kennengelernt, daß sie ein Paar wurden und Anfang 1968 heirateten. Tragischerweise wurde die hochschwangere Sharon Tate im Sommer 1969 eins der vielen Opfer einer von der Manson-Familie verübten Mordserie.

Brilliant besetzt hatte Polanski vor allem die Bewohner des von den Vampiren heimgesuchten Dorf. Der wundervolle englische Schauspieler Alfie Bass spielt den Wirt Shagal fast stumm, aber mit einer Mimik, die mehr sagt als tausend Worte und damit die meisten Lacher des Films erntet. Ebenso brilliant ist der Auftritt von Jessie Robbins als Shagals Frau Rebecca, die ihren Angetrauten fest am Wickel hat und auch nach dessen vampirisierung die Hosen anbehält. Während den Szenen im Wirtshaus fällt außer bei den Gesprächen zwischen Alfred und dem Professor kaum ein halbwegs sauber artikuliertes Wort - die Einheimischen, darunter ein kaum erkennbarer Ronald Lacey, verständigen sich mit unverständlichem Gemurmel, das man nur ansatzweise als englische Sprache mit schwerem Akzent verstehen kann. Die Leute im Wirtshaus benehmen sich alle relativ normal, aber eben nur relativ - verstörte, irre Blicke und Gesichter wie aus dem Wachsfigurenkabinett machen die Gäste zu einer regelrechten Freakshow.

Ganz anders treten dagegen die Vampire des Films auf. Der deutsche Schauspieler Ferdy Mayne spielt im Prinzip einen kaum verschleierten Dracula mit dem Namen Graf von Krolock, ist aber weit von den animalischen Darstellungen von Bela Lugosi oder Christopher Lee entfernt - der Vampir ist ein gelehrter Aristokrat, der sich nur aus Notwendigkeit der Blutlust hingibt und sonst ganz den adligen Gentleman mit einem gefährlichen Unterton gibt. Ian Quarrier als Krolocks Sohn Herbert hat die Ehre, den wahrscheinlich einzigen schwulen Vampir der Filmgeschichte zu spielen und wirkt dabei hinreichend anzüglich, ohne die Rolle allzu peinlich werden zu lassen - der Gag wird spätestens dann zum Ernst, als Herbert die Zähne ausfährt um Alfred an den Kragen zu gehen.

Die Optik des Films ist beeindruckend, aber nicht auf eine grandiose oder überladene Weise. Für das atmosphärische Aussehen waren hauptsächlich Produktions-Designer Wilfred Shingleton und Kameramann Douglas Slocombe verantwortlich, die Roman Polanskis Idee von einem abgelegenen transsylvanischen Dorf und dem staubigen und mit Spinnenweben übersätem Schloß bemerkenswert stimmungsvoll in Szene gesetzt haben. Wieviel des Films wirklich in den italienischen Dolomiten gedreht wurde und welche Teile in den britischen Filmstudios in Elstree, Borehamwood und Pinewood entstanden waren, ist heute nicht mehr genau bekannt, da viel Rückprojektionen und andere Tricks eingesetzt wurden, aber die Kulissen wirkten sehr lebendig und machten kaum den Eindruck, komplett im Studio aufgebaut worden zu sein.

Die Filmmusik von Roman Polanskis Landsmann Christopher (eigentlich Krysztof) Komeda war eine musikalische Gratwanderung. Der Jazzpianist hatte seine Wurzeln nicht ganz verlassen und eine Brücke zwischen Barock, klassischen orchestralen Arrangements und Bebop-ähnlichen Tönen geschaffen und gruselige Choräle mit verspielten Melodien gemischt, die nicht nur aus dem ohrwurmverdächtigen Hauptthema bestehen. In manchen Szenen übernimmt die Musik praktisch die Regie und transformiert den ohnehin nicht sehr gesprächigen Tanz der Vampire in eine Art Stummfilm, der manchmal an die dramatischeren Auftritte von Charlie Chaplin oder Buster Keaton erinnert.

Roman Polanski hatte sich an kein Genre fest gebunden und auf gelungene Weise Horror mit Komödie, Parodie und Hommage miteinader verknüpft. Mit einer bedrohlichen, düsteren und pessimistischen Atmosphäre und einem Schluß, der weit entfernt von einem Happy End war, ging die Szenerie mehr in die Richtung eines gruseligen Märchens, in dem Humor und Horror gekonnt ausbalanciert wurden. Der Zuschauer sollte nie genau wissen, ob nun die ineffektiven hilflosen Jäger oder der durchorganisierte und eigentlich auch nur am eigenen Überleben interessierten Vampirclan sympathisch sein soll - Roman Polanskis Vampire waren keine simplen Monster und die Geschichte macht trotz allem Humor die ganz schonungslose Aussage, daß sich das Böse nicht immer nur mit dem noch so tugendhaften Guten bekämpfen läßt.

Die düstere und gruselige Stimmung wurde natürlich durch den vorsichtig platzierten Humor aufgelockert, der isoliert für sich eigentlich recht simpel und nicht besonders anspruchsvoll wirkte, aber sehr wichtig für die Balance zwischen Witz und Horror war. Der Film war durchzogen von kleinen und großen Anspielungen quer durch das Vampirfilm-Genre, aber Roman Polanski hatte sich nicht nur einfach bei seinen Vorbildern bedient, sondern eine völlig originelle Geschichte erdacht, die sich erfrischend von den anderen Filmen seiner Art unterscheiden konnte. Roman Polanski war es gelungen, die Genres erfolgreich miteinander zu verbinden und dabei die Balance genau zu behalten - The Fearless Vampire Killers weigert sich erfolgreich, in nur eine einzige Schublade gesteckt zu werden.

The Fearless Vampire Killers wurde im Frühjahr 1967 in England unter seinem Arbeitstitel Dance of the Vampires uraufgeführt und konnte das britische Publikum restlos begeistern. Als der Film jedoch von Metro-Goldwyn-Mayer auch in Amerika herausgebracht werden sollte, brandmarkten die Studiobosse Polanskis Originalversion als zu intellektuell für das US-Publikum und ließen den Film um mehr als zehn Minuten kürzen, teilweise neu synchronisieren und einen Zeichentrick-Prolog produzieren. Gerne wurde die Schuld an diesen Verstümmelungen Martin Ransohoff zugeschrieben, aber erst viel später wurde bekannt, daß der Produzent damit gar nichts zu tun hatte, sondern der Film ein Opfer von Margaret Booth geworden war, die bei MGM in Amerika den Posten "Supervising Editor" hatte und damit die Macht besaß, jeden Film nach belieben umzuschneiden, an dem der Regisseur keine Endschnitt-Rechte hatte.

Die verstümmelte Fassung unter dem überlangen Titel The Fearless Vampire Killers, or, Pardon Me Your Teeth are in my Neck konnte bei der verzögerten amerikanischen Premiere im Dezember 1967 nur wenig an den Kinokassen einspielen und wurde als Fehlschlag abgestempelt. Während Dance of the Vampires in Europa zu einem großen Erfolg geworden war, hatte MGM erst zehn Jahre nach der Entstehung begonnen, den Film in seiner Urfassung in amerikanischen Programmkinos zu zeigen. Die US-Fassung des Films geriet nach und nach in Vergessen, aber der Titel The Fearless Vampire Killers war ab Ende der siebziger Jahre für alle englischsprachigen Versionen des Films beibehalten worden und ist auch bis heute noch die offizielle Bezeichnung.

In Deutschland kam The Fearless Vampire Killers als Tanz der Vampire auch Ende 1967 in die Kinos, basierte aber nicht auf der US-Version, sondern entsprach Polanskis europäischer Originalschnittfassung. Die deutsche Synchronisation war weitgehend originalgetreu und hatte noch nicht einmal den Slapstick-Humor überproportional verstärkt, aber Anfangs hatte der Film auch in Deutschland keinen großen Eindruck hinterlassen. Erst seit der Fernsehpremiere 1976 im ZDF war The Fearless Vampire Killers durch die kontinuierlichen Wiederholungen und sogar Revivals in Programmkinos nicht nur in Deutschland zu einem zeitlosen Klassiker geworden, der Ende der neunziger Jahre sogar als von Roman Polanski mitinszeniertes Musical wiederauferstehen konnte.

Die DVD

Ende der neunziger Jahre hatte der amerikanische Sender Turner Classic Movies, damals frei über den Astra-Satelliten zu empfangen, mit einer anamorphen Ausstrahlung von The Fearless Vampire Killers in erstaunlich guter Bildqualität überrascht, die auf eine baldige DVD-Veröffentlichung des Films hoffen ließ. Es hatte aber noch gut fünf Jahre gedauert, bis es endlich so weit war - im Herbst 2004 hatte Warner Home Video endlich Roman Polanskis kleines Meisterwerk weltweit als DVD veröffentlicht.

Augenscheinlich existieren von The Fearless Vampire Killers viele verschiedene Fassungen, die man aber letztendlich alle auf einen gemeinsamen Nenner bringen kann: Roman Polanskis Originalschnitt ist bei 24 Bildern pro Sekunde 108 Minuten lang, die verstümmelte amerikanische Version soll dagegen eine Laufzeit von deutlich über zwei Stunden haben, was oft Verwirrung stiftet. Tatsächlich war die US-Version aber mindestens zehn Minuten kürzer als der Originalschnitt, weil der amerikanische Zeichentrick-Prolog die Laufzeit künstlich nach oben gedrückt hatte.

Die deutschen Kinofassungen waren ungeschnitten und entsprachen der britischen Urfassung, aber das ZDF hatte bei der Fernsehpremiere 1976 etwas die Schere angesetzt und erst Mitte der neunziger Jahre die Ausstrahlung einer Neuabtastung im Originalformat als "restaurierte Fassung" angekündigt, die aber natürlich lediglich der deutschen Kinofassung und damit dem Originalschnitt entsprach. Eine Ausstrahlung beim französischen Kultursender arte wurde sogar mit englischen und deutschen Tonspuren gleichzeitig gesendet, so daß die deutsche Fassung wirklich komplett ungeschnitten war.

Warners neue DVD von The Fearless Vampire Killers war sogar in den USA erstaunlicherweise mit einer deutschen Tonspur und Regionalcode 1-4 ausgestattet worden, aber die deutsche RC2-Ausgabe ist bis auf die üblichen minimalen technischen Unterschiede mit der RC1-DVD identisch. Leider war die DVD nicht die erhoffte Sensation, denn statt einer vollständigen Restauration mit ordentlichem Bild, Ton und interessanten Extras hat Warner nur einen mittelmäßigen Transfer gemacht, sich nicht richtig um die Tonspuren gekümmert und die Extras nur stiefmütterlich behandelt.

Es ist nicht so, als ob die DVD technisch überhaupt nicht akzeptabel wäre, aber ein Klassiker wie The Fearless Vampire Killers hätte eigentlich mehr als so eine recht lieblos produzierte DVD verdient. Leider hat Warner in Deutschland auch das schöne handgezeichnete Cover der US-DVD gegen ein Motiv von einem alten VHS-Kassette ausgetauscht, obwohl in den Presseankündigungen noch etwas ganz zu sehen war. Eine Neuauflage hat es leider nie gegeben, aber man kann schon froh sein, daß Warner überhaupt eine akzeptable DVD des Films veröffentlicht hat.

Vielen Dank an Glenn "DVD Savant" Erickson, der schon 1999 in seinem Artikel The Fearless Vampire Killers: A Tale of two Versions die Unterschiede zwischen der verstümmelten amerikanischen Fassung und der europäischen Originalfassung deutlich gemacht hat und mit seiner Review der US-DVD eine große Hilfe bei der Recherche über den Film war.

Cover

Cover

Bild

Schon Ende der neunziger Jahre war The Fearless Vampire Killers beim englischen Spielfilmsender Turner Classic Movies im Originalformat und sogar anamorph ausgestrahlt worden, aber für diese DVD hatte Warner noch einmal einen ganz neuen Transfer mit modernerem Equipment durchgeführt, der völlig anders als die frühere Version aussieht - im direkten Vergleich fällt vor allen Dingen das andere Farbtiming stark auf.Technisch ist diese neue Abtastung im Prinzip gut gelungen, aber leider wurde etwas an der Nachbearbeitung gespart.

Die Bildqualität hinterläßt einen einigermaßen positiven Eindruck, besonders wenn man das Alter des Films bedenkt. Die Schärfe ist auf einem überraschend hohen Niveau, aber nicht immer ganz konsistent - der Transfer ist nämlich so detailreich geworden, daß die "flat" gedrehten und ins Scope-Format umkopierten Szenen manchmal deutlich sichtbar sind. Aber auch noch in diesen Szenen ist die Schärfe durchaus zufriedenstellend. Die Körnigkeit des Filmmaterials wurde anscheinend mit einem Rauschfilter vorsichtig entfernt, was aber keine unangenehmen Nebenwirkungen hinterlassen hat.

Enttäuschend ist der Zustand der Filmvorlage - oder besser gesagt, daß dagegen nichts unternommen wurde. Den ganzen Film über treten stellenweise gehäuft weiße und schwarze Fussel, punktuelle Kratzer und anderen Verunreinigungen auf, die durch den ansonsten sehr sauberen wirkenden Transfer stark ins Auge fallen. Die Dropouts sind aber auch nicht so zahlreich, daß eine Entfernung völlig unmöglich gewesen wäre - mit relativ wenig Aufwand hätte man diese Abtastung komplett sauber kriegen können.

Das komplizierte Farbtiming des Films wurde gut umgesetzt, ist aber nicht völlig perfekt. Es hat früher Versionen des Films gegeben, die sehr hell und farbenfroh waren - das ist hier überhaupt nicht der Fall und auch nicht völlig falsch, denn das gedämpftere, mit Blautönen durchsetzte Farbtiming gibt dem Film eigentlich sein korrektes Aussehen. Rot ist die einzige Farbe, die hier richtig strahlen darf. Problematisch ist das Farbtiming lediglich in einigen dunklen Szenen, in denen der Schwarzwert mehr nach dunklem Blau aussieht, was aber nur sehr selten vorkommt.

Es hätte ein sehr schöner Transfer sein können, wenn Warner auch noch den letzten Schritt gemacht und die Filmvorlage vom restlichen Schmutz entfernt hätte.

Ton

Die Tonspuren können leider nicht mit der noch ganz akzeptablen Bildqualität mithalten - hier hat sich Warner überhaupt keine Mühe gegeben und alle Sprachfassungen offenbar lediglich von Lichttonquellen digitalisiert und so gut wie gar nicht bearbeitet.

Sogar die englische Originalversion hat deutliche Einbußen in der Tonqualität, hört sich aber immer noch besser als die deutschen und spanischen Fassungen an. Trotzdem gibt es hier nicht viel positives zu berichten: zuerst fällt ein konstante Mischung aus deutlich hörbarem Rauschen und Knistern auf, die weit über ein normales Magnetband-Rauschen hinausgeht. Dynamik und Frequenzumfang sind empfindlich eingeschränkt, was sich besonders bei der Musik äußerst störend auswirkt - der Klang ist sehr pappig, dünn und auch Verzerrungen sind hier nicht selten. Die Stimmen werden durchaus verständlich wiedergegeben, klingen aber auch sehr kratzig und neigen bei S-lauten zu deutlichem Zischen.

Wenn man sich über den schlechten Klang der englischen Fassung beschwert hat, sollte man lieber in die deutsche Synchronfassung erst gar nicht hineinhören. Das noch relativ leise Grundrauschen der englischen Fassung ist hier mindestens doppelt so laut und gleichzeitig hört sich die Tonspur sehr dumpf und polternd an. Obwohl größere Störungen ausbleiben, ist die Qualität ein schlechter Witz, zumal die alten deutschen TV-Ausstrahlungen immer deutlich besser geklungen haben. Aber auch die spanische Fassung macht keinen viel besseren Eindruck. Untertitel gibt es auf Englisch, Deutsch, Spanisch und fünf weiteren Sprachen, die englischen und deutschen Untertitel sind außerdem noch einmal als Version für Hörgeschädigte vorhanden.

Bonusmaterial

Eigentlich hätte ein Film wie The Fearless Vampire Killers eine Special-Edition-Ausstattung verdient, zumindest eine solide Dokumentation wäre aber mindestens angemessen gewesen. Leider hatte es zu mehr als einem ausgegrabenen Promotion-Film und dem Trailer nicht gereicht und auch der alternative Zeichentrick-Vorspann von der verstümmelten US-Fassung, der noch auf der Laserdisc dabei war, fehlt hier leider.

Vampires 101 (10:19) wird gerne als "Dokumentation" aufgeführt, ist aber eine seltsame Kuriosität in Form eines Promotion-Kurzfilms, in dem der englische Schauspieler Max Wall als verschrobener Professor dem Publikum erklärt, wie man die Vampirpest los wird. Das ganze ist allerdings lediglich unfreiwillig komisch und sonst nur ein mißglückter Versuch, den Film in den USA als platte Komödie zu verkaufen - sogar der amerikanische Trailer wurde hier mit eingearbeitet.

Der Trailer (2:07) ist der gleiche wie inI und ist hier nur noch einmal in kompletter Form zu sehen. Interessant ist der Trailer nur als Demonstration, wie der Film in Amerika als Klamotte vermarktet wurde.




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