I, Robot 
Cover

24.01.2005 #308

Update vom 2.5.2010
von Guido Bibra

Titel I, Robot
Studio 20th Century Fox / Davis Entertainment / Laurence Mark Productions (2004)
Hersteller 20th Century Fox Home Entertainmeht (2004) EAN 4-010232-28525
DVD-Typ 2x9 (7,22 & 7,52 GB) Bitrate ø 7,38 max. 9,5
Laufzeit 110:00 Minuten Kapitel 39
Regionalcode 2 (Deutschland) Case Amaray Doppel I
Fernsehnorm PAL
Bildformat 2.35:1 16:9 ja
Tonspuren Dolby Digital 5.1 Surround Englisch, Deutsch 2.0 Surround 192 kbit/s Kommentar 1+2+3  Dolby Digital 5.1 Surround 754,5 kbit/s Deutsch
Untertitel Deutsch, Türkisch
Freigabe MPAA R
Extras • Audio-Kommentare
• Making Of
• Bildergalerie
• Trailer "Alien vs. Predator", "24"
• Dokumentationen (u.a. Produktions-Tagebücher, CGI and Designs)
• Unveröffentlichte Szenen

Der Film

Im Jahr 2035 sind humanoide Roboter etwas ganz alltägliches und gehören zu fast jedem Haushalt. Nur der chicagoer Polizei-Detektiv Del Spooner (Will Smith) hat aus ganz persönlichen Gründen eine Abneigung gegen Roboter, die ihn fast schon seinen Job gekostet hätte. Aber als Alfred Lanning, der Chef-Entwickler von Marktführer US-Robotics, aus seinem Bürofenster in den Tod springt, wird ausgerechnet Spooner zum Tatort gerufen und vermutet schnell das Unmögliche: wurde Lanning von einem Roboter getötet? Susan Calvin, USRs Roboter-Psychologin, hält von Spooners Theorie nichts, aber dann taucht in Lannings Büro ein Roboter der neuen NS5-Klasse auf, der sich merkwürdig benimmt...

 


  Isaac Asimovs Science-Fiction-Werke galten bis vor einigen Jahren als praktisch unverfilmbar, weil es schlicht und einfach keine Möglichkeit gab, die detaillierten Zukunftsvisionen angemessen visuell umzusetzen. Aus gutem Grund hielten deshalb die Nachfahren des 1992 verstorbenen Schriftstellers lange Zeit die Filmrechte seiner Bücher unter Verschluß, damit sich nicht irgendwelche undurchdachten Science-Fiction-Machwerke unter dem Namen Asimov verstecken konnten.

2004 konnte aber erstmals eine Vorlage des legendären Autors mit dem Segen seiner Nachfahren verfilmt werden. I, Robot war ursprünglich bei Touchstone Pictures als kleiner bühnenartiger Krimi mit dem Titel Hardwired unter der Führung von X-Men-Regisseur Bryan Singer konzipiert worden, aber schließlich migrierte das Projekt zu 20th Century Fox, wo es dem unkonventionellen Regisseur Alex Proyas und dem Drehbuchautor Jeff Vintar anvertraut wurde. Vintar verbrachte zwei Jahre damit, das Hardwired-Drehbuch an eine Big-Budget-Produktion anzupassen, während sein Kollege Akiva Goldsman erst später dazukam, um die Story auf den Hauptdarsteller zuzuschneiden.

  Ursprünglich war I, Robot eine Sammlung von Kurzgeschichten, die von einer kleinen Rahmenhandlung zusammengehalten wird und die Roboterkultur der Zukunft in vielen Aspekten schildert. Asimovs gesammelte Geschichten wurden vor allem durch seine drei Robotergesetze bekannt, die er erstmals 1942 ansprach und zur Grundlage vieler seiner Geschichten und Romane wurden. Der I, Robot-Zyklus war in den vierziger und fünfziger Jahren entstanden, läßt sich das Alter aber kaum anmerken, denn Isaac Asimov hatte eine erstaunliche genaue Vorstellung der Zukunft, wie sie teilweise heute schon eingetreten ist.

Jeff Vintar und Akiva Goldsman hatten das Problem, aus Asimovs neun Kurzgeschichten einen einzigen Film zu machen. Statt die einzelnen Episoden vorlagengetreu umzusetzen, wurde aus der Quintessenz der Geschichten eine neue Handlung gebildet, die viele Charaktere und Elemente der Vorlage übernahm, aber für eine völlig neue Handlung verwendete. Asimov-Kenner waren abwechselnd entsetzt und begeistert, aber man konnte dem Drehbuch nicht vorwerfen, Asimovs Vorlagen mit den Füßen getreten zu haben. Die Intention der Autoren, den I, Robot-Zyklus um eine zehnte Geschichte zu erweitern, war wirklich gelungen.

  Einige Stilmittel waren als Konzession an Hollywood allerdings notwendig. Es mußte ein neuer Held erdacht werden, aber dDel Spooner ist dem Asimov-Universum nicht unbedingt fremd: seine Charakterzüge erinnern teilweise an Elijah Baley, den Polizisten, der zuerst in Caves of Steel auftrat und in einer Reihe von Asimovs weiteren Romanen dabei war. Auch Susan Calvin, Alfred Lanning und der einzigartige Roboter Sonny sind nicht fremd, sondern relativ genaue Umsetzungen aus den Kurzgeschichten, die lediglich in eine neue Handlung transportiert wurden.

Die hollywood-konforme Umsetzung macht sich außerdem durch die Actionszenen bemerkbar, die aber auch nicht so ungewöhnlich für Isaac Asimov sind, denn sogar in seinen frühen Romanen finden sich durchaus abenteuerliche Elemente. Immerhin sind diese Sequenzen sehr spannend inszeniert und halten die Handlung nicht allzu lange auf - das einzige was man an ihnen ernsthaft kritisieren kann, ist, daß sie ziemlich von Gewalt durchzogen sind. Bei manchen Schießereien wäre sogar Sergio Leone blaß geworden und die MPAA hätte den Film nie in die Kinos gelassen, wenn die Opfer Menschen statt Roboter gewesen wären.

  Auf der anderen Seite können weite Strecken des Films mit ungewöhnlich langen und anspruchsvollen Dialogen punkten und so Asimovs textgewaltigen Vorlagen gerecht werden. Diese gehen auf das Konto von Drehbuchautor Jeff Vintar, dessen frühe Versionen der Geschichte vermutlich noch aus viel mehr solcher Szenen bestand, aber zugunsten der actionlastigeren Versionen zusammengestrichen wurden. Dennoch ist es erstaunlich, wieviel davon noch übriggeblieben war und wie gut die verschiedenen Elemente des Drehbuchs miteinander verknüpft wurden. Die Atmosphäre des utopischen Kriminalromans, die besonders in Asimovs frühen Büchern, zu spüren war, wurde ganz bemerkenswert umgesetzt,

Wer eine lebendige Phantasie hat, wird sich bei Isaac Asimovs Büchern durch seine detailgenauen und lebendigen Beschreibungen ein sehr gutes Bild von seiner Darstellung der Zukunft machen können. Alex Proyas und seine Kollegen gehören offenbar auch zu diesen phantasievollen Köpfen, denn ihre visuelle Umsetzung von Asimovs Welt ist geradezu erstaunlich. Weit entfernt von klinisch reinen digitalen Welten wie in den neueren Starwars-Filmen oder anderen seelenlosen SF-Werken wurde in I, Robot eine organische und lebendige Umgebung erschaffen, die zwar dreißig Jahre in der Zukunft liegt, aber immer noch so bodenständig real ist, daß sie glaubhaft wirkt.

Ohne digitale Effekte wäre dies allerdings nicht möglich gewesen. Man könnte Asimovs Geschichten auch in schlichter Kulisse ohne filmische Tricks umsetzen, aber nicht einmal ein Science-Fiction-Klassiker wie The Day the Earth Stood Still kam ohne Effekte aus. Ohne die würde eine Asimov-Geschichte wie ein Kammerspiel wirken und nicht mehr funktionieren, weil die futuristische Umgebung mit zur Atmosphäre gehört und sich nicht durch abstrakte Kulissen ersetzen läßt. So kam für I, Robot nur CGI en Masse in Frage, aber zum Glück ließen sich die Filmemacher nicht völlig von der Technik verleiten und haben die Kunst des Geschichtenerzählens nicht vernachlässigt.

  Auch die Besetzung der Hauptrollen ist ganz hollywood-typisch, aber trotzdem sehr gut getroffen: Will Smith als Zukunfts-Cop Del Spooner gibt eine erstaunlich differenzierte Vorstellung, die über seine üblichen Routine in Men in Black und anderen Filmen weit hinausgeht. Er hat zwar seinen Humor nicht völlig verloren, aber Smith gibt dem Charakter Del Spooner überraschenden Tiefgang, den man sonst von ihm nicht gewohnt ist. Es ist zwar bemerkbar, daß die Rolle auf ihn zugeschnitten wurde, aber dennoch hatte es Will Smith geschafft, eine ganz neuen Figur darzustellen.

Bridget Moynahan mußte sich der Herausforderung stellen, die Filmumsetzung des eigentlichen Hauptcharakters von Asimovs Kurzgeschichten-Sammlung zu spielen. Im Buch erzählt eine ältere Dr. Susan Calvin die neun Geschichten aus ihrer Karriere als Roboter-Psychologin des USR-Konzerns, die Susan Calvin des Films ist dagegen nicht unbedingt ein anderer Charakter, sondern viel mehr eine jüngere Inkarnation in einer unerzählten Episode ihres Lebens. Bridget Moynahans Darstellung der kühlen Wissenschaftlerin kommt der Buchvorlage erstaunlich nah, man erfährt im Film sogar noch einiges mehr über ihren Charakter als Asimov selbst preisgegeben hatte.

  Die dritte "Hauptrolle" nimmt sozusagen der Roboter Sonny ein, dem der Schauspieler Alan Tudyk nicht nur seine Stimme, sondern auch seine Gesichtszüge und Mimik geliehen hat. Statt einer CGI-Animation mit menschlicher Stimme ist Sonny eine ganze Performance, die aus sehr vielen verschiedenen Faktoren besteht und den Unterschied zu den anderen, auf den ersten Blick gleich aussehenden Robotern auf eindrucksvolle Weise deutlich macht. In Sonny steckt mindestens zur Hälfte sein Schauspieler Alan Tudyk, der deutlich mehr zu tun hatte als nur im Tonstudio zu sitzen und seine Dialoge aufzunehmen.

Die weiteren Nebenrollen sind ähnlich treffend besetzt worden. Für die Rolle des Charakters, um den sich indirekt der ganze Film dreht, der aber nur in Flashbacks und als Hologramm zu sehen ist, konnte James Cromwell gewonnen werden. Er spielt den getöteten Alfred Lanning mit seinem hervorragenden, hintergründigen, die ihn alleine in seinen kurzen Auftritten zu einem liebenswerten, aber keineswegs oberflächlichem Charakter macht. Bruce Greenwood als USR-Chef Lawrence Robertson gibt eine sehr intensive und bedrohliche Vorstellung einer Rolle, über die man lange nicht weiß, was man von ihr halten soll. Viel bodenständiger sind dagegen die Charaktere von Spooners Partner Bergin und seiner Großmutter, die von Chi Bergin und Adrian Ricard gespielt werden und dem Zuschauer ein paar ganz normale, fast vertraute Charaktere in einer ansonsten sehr fremdartigen Umgebung bieten.

  Die Gestaltung von I, Robot macht den Eindruck, als ob Alex Proyas und sein Produktionsdesigner Patrick Tatopoulos Asimovs Bücher nicht nur genau gelesen, sondern auch wirklich verstanden haben. Chicago dreißig Jahre in der Zukunft sieht hier genausowenig fremd aus, wie sich Isaac Asimov in den vierziger Jahren die Zukunft vorgestellt hatte - es sind immer noch genug vertraute Elemente da, die die Kulissen glaubhaft aussehen lassen. Alles das hört natürlich auf, wenn die Handlung sich in das gigantische Gebäude von US-Robotics begibt, das so futuristisch aussieht wie es nur sein kann - allerdings muß man sich vor Augen führen, daß solche Gebäude heute auch nichts mehr wirklich besonderes sind.

Die Filmmusik ist eine clevere Mischung aus melodiöser Hintergrundmusik und unterschwelliger Geräuschkulisse, für die der junge Filmkomponist Marco Beltrami verantwortlich war. Beltrami, der nach seiner Ausbildung an der USC zuerst Musik für Fernsehproduktionen gemacht hatte und mit Scream seinen ersten Kinofilm vertonte, arbeitete schon in Dark City mit Alex Proyas zusammen und wußte offenbar sehr gut die Wünsche des Regisseurs umzusetzen. Obwohl er die Musik zu I, Robot innerhalb von nur siebzehn Tagen komponierte, ist es ein erstaunlich detailreiches und ausdrucksstarkes Werk geworden, das sich von anderen großen Filmmusiken nicht verstecken muß.

Gerne wird bei diesem Film über das angeblich so aufdringliche Product Placement geschimpft, das aber eigentlich nur auffällt, wenn man tatsächlich darauf achtet. Spooners Vorlieben für antike Stereoanlagen und Turnschuhe sind eigentlich nur als ganz normale Requisiten gedacht, die eigentlich noch seltsamer wirken würden, wenn sie keinen Markennamen tragen würden. Wer meint, daß auch US-Robotics zu den Werbeträgern gehört, der hat sich zumindest teilweise geirrt - es ist nicht der Film der den Namen übernommen hat, sondern die echte Firma: USR hieß die Roboter-Company schon vor über fünfzig Jahren in Isaac Asimov's Kurzgeschichten.

  Wenn man die Schwierigkeiten bedenkt, eine so komplizierte Vorlage innerhalb des heutigen Hollywood-Studiosystems zu verfilmen, ist I, Robot ein mittelgroßes Meisterwerk geworden. Viele haben prophezeit, daß aus Asimovs Buch ein comicartiger Actionfilm-Apparat werden würde, was aber nicht im geringsten eingetreten ist. Stattdessen hat Alex Proyas eine überraschend intelligente und nachdenkliche Mischung aus Science-Fiction, Action und klassischem Krimi mit Tiefgang gedreht, die Isaac Asimov alle Ehre macht und seine Vorlage mehr als nur respektiert.

Das Durchschnittspublikum kann natürlich mit dieser recht anspruchsvollen Art des Filmemachens nur bedingt etwas anfangen, so daß I, Robot nicht nur Lob ernten konnte. Jeder, der schon einmal etwas von Asimov oder anderen SF-Autoren seiner Generation gelesen hat, dürfte aber von diesem Film begeistert sein. Es ist ein seltener Fall, aber I, Robot ist tatsächlich ein Film der Klasse "Science-Fiction-Action", bei dem man nicht das Gehirn auschalten muß.


Die DVD

20th Century Fox hatte I, Robot schon knapp ein halbes Jahr nach der Kinopremiere herausgebracht und sich mit der DVD sogar richtig Mühe gegeben. Während im Dezember 2004 in Deutschland und anderen europäischen Ländern eine Single-DVD und eine 2-Disc-Special-Edition erschienen war, gab es in den USA zum Weihnachtsgeschäft nur die Einzel-Disc, während die Doppel-DVD erst im Mai 2005 herauskam. Obwohl schon die erste DVD mit drei Audiokommentaren sehr gut ausgestattet ist, befinden sich die wirklich faszinierenden Extras hauptsächlich auf der zweiten Disc.

Die hier rezensierte DVD von I, Robot ist die deutsche Erstauflage der 2-Disc-Version, die noch bis heute unverändert verkauft wird. Bild- und Tonqualität sind so gut wie perfekt und das Bonusmaterial dokumentiert die Entstehung des Films auf eine sehr ausführliche und interessante Weise. I, Robot ist 2008 auch als Blu-Ray erschienen, auf der allerdings ein Teil der umfangreichen Extras von der DVD gekürzt wurde.

Cover

Bild

Obwohl es 2004 noch längst nicht üblich war, hatte sich 20th Century Fox mit der Bildqualität von I, Robot ein richtiges Meisterstück geleistet und in allen Disziplinen das beste Beispiel eines brilliant aussehenden, modernen Transfers erreicht.

Als Produktion, in der in fast jeder Szene computergenerierte Special-Effects zum Einsatz kamen, wurde I, Robot natürlich mit Hilfe eines digitalen Interpositivs gedreht, wodurch gar kein erneuter Filmtransfer für die DVD mehr notwendig war und direkt das digitale Bildmaster eingesetzt werden konnte. Das Ergebnis ist umwerfend, obwohl aus technischen Gründen im Super35-Format gedreht wurde, das früher oft ein stark körniges und unscharfes Bild produzierte.

Die Filmkörnigkeit wurde schon in der Postproduktion komplett entfernt, um die Integration der computergenerierten Elemente einfacher zu machen. Dank eines leistungsfähigen Filters war dies weniger problematisch als bei vielen anderen Super35-Produktionen und hat praktisch keine negativen Auswirkungen hinterlassen. Die Schärfe ist trotz Format und Filterung auf einem bemerkenswert hohen Niveau, das die PAL-Auflösung der DVD fast bis an die Grenzen ausnutzt und keinerlei typische Überschärfungs-Artefakte aufweist.

Das Bild macht daher einen sehr glatten, aber gar nicht digitalen oder matschigen Eindruck. Die Filmvorlage ist völlig sauber, es ist nicht der kleinste Fussel zu entdecken, was auch bei neuen Filmen immer noch nicht ganz selbstverständlich ist. Farben, Helligkeit und Kontrast sind hier außer Konkurrenz - das gesamte Farbtiming wurde im Computer erstellt und wird hier exakt so wie von den Filmemachern erdacht wiedergegeben.

Ton

Bei den Tonspuren läßt es diese DVD so richtig krachen, ganz wie es sich für einen relativ actionlastigen Film gehört. Obwohl I, Robot stellenweise ziemlich dialoglastig ist, hat der Raumklang dafür in den Actionszenen umso mehr zu tun. Wie erwartet hat Fox auch die deutsche DVD mit einer DTS-Spur ausgestattet, die aber auch nur deutschsprachig ist und für ernsthafte Filmkenner sowieso nicht in Frage kommt. Aber es gibt selbstverständlich beide Sprachen auch als Dolby-5.1-Tonspuren, die auch so schon ausreichen um die Lautsprecher zum Wackeln zu bringen.

Die englische Tonspur ist eine schicke, moderne Abmischung, die sowohl laute Surroundfeuerwerke als auch viele leise Szenen mit dezenten Umgebungsgeräuschen zu bieten hat. Wie heute üblich teilen Musik und Surroundeffekte die Rearkanäle fair unter sich auf und lassen es nur selten von hinten einmal völlig still werden. Noch mehr ist auf der vorderen Soundstage los, die von Geräuschen, Musik und Dialogen bis in die Ecken voll ausgenutzt wird. Auch eine direktionale Platzierung der Stimmen wird hier ab und zu eingesetzt, etwas was heutzutage nur sehr selten vorkommt. Diese Tonspur ist sehr innovativ und verspielt, ganz wie man es von einem Film dieses Kalibers erwartet.

Die deutsche Fassung muß gegenüber der englischen Originalversion nur mit 384 statt 448 kbit/s Bitrate auskommen, was aber wahrscheinlich kaum hörbar ist. Viel enttäuschender ist, daß diese Tonspur von den deutschen Synchromachern teilweise neu abgemischt und dabei deutlich verändert wurde: viele Geräusche und Stimmen, die in der englischen Fassung von rechts, links oder aus den Surroundkanälen zu hören waren, sind hier einfach im Center positioniert worden, wodurch eine ganze Menge an Raumklang flöten gegangen ist. Daß die deutschen Stimmen reichlich steril und vom Bild losgelöst klingen, braucht man brauche ich wohl nicht mehr großartig zu erwähnen, weil das wohl alle neueren deutschen Synchros betrifft.

Wie so oft kann ich an dieser Stelle auch wieder nur raten, von der sowohl technisch schlecht abgemischten als auch sprachlich enttäuschenden deutschen Synchro abstand zu nehmen und gleich auf die englische Fassung auszuweichen. Untertitel liefert Fox zum Glück mit, so daß man als englisch-unkundiger nicht gleich völlig aufgeschmissen ist.

Bonusmaterial

Diese DVD ist eine Special-Edition, wie sie im Buche steht. Es wird großen Wert darauf gelegt, dem Zuschauer die Entstehung des Films auf eine möglichst detailreiche Weise zu schildern. Genauso wie der Film sind die Extras auch überraschend anspruchsvoll und für Filmkenner ein richtiges Fest, für Durchschnittszuschauer aber wahrscheinlich nicht so interessant.

Die erste DVD enthält neben einem kurzen Making-Of (12:34), das anscheinend von der Marketingkampagne übriggeblieben ist und nur als Alibi-Doku für die Käufer der 1-Disc-Version da ist, einer Still Gallery mit 30 unkommentierten Bildern und einem Vorschau auf das neue Fox-SF-Vehikel Alien vs. Predator auch noch drei Audiokommentare:

Regisseur Alex Proyas und Drehbuch-Coautor Akiva Goldsman sind zusammen auf der ersten Kommentarspur zu hören. Ihren Kommentar haben die beiden Filmemacher sechs Wochen vor der Kinopremiere aufgenommen, so daß die Erinnerungen noch sehr frisch sind und man hier weniger den Eindruck einer Retrospektive als einen frischen Bericht von den Dreharbeiten bekommt. Alex Proyas und Akiva Goldsman haben ihre Kommentare getrennt aufgenommen, wurden aber so gut zusammengeschnitten, daß es nur auffällt weil sie sich gar nicht miteinander unterhalten. Thematisch bewegt sich der Kommentar auf dem sehr bodenständigen Level des Filmemachens und der Interpretation von Isaac Asimovs Vorlage, während komplizierte technische Details nur selten angesprochen werden. Proyas und Goldsman beweisen eine umfassende Kenntnis von Asimovs Werken und seiner SF-Welt, deren Umsetzung sie hier sehr genau erklären. Aber auch die menschlichen Faktoren kommen nicht zu kurz - die Arbeit mit den Schauspielern und die Charakterentwicklung sind auch ein Thema, das oft angesprochen wird.

Während auf dem ersten Kommentar die Effekte nur am Rande angesprochen werden, geht es auf dem zweiten Kommentar erst richtig los: mit Production Designer Patrick Tatopoulos, Editor Richard Learoyd, Visual Effects Supervisor John Nelson, Co-Produzent John Kilkenny, Andy Jones und Erik Nash von Digital Domain, Joe Letteri, Brian Van't Hul, Erik Winquist und Eric Saindon von Weta Digital und Dale Fay von Rainmaker sind hier die wichtigsten technischen Mitarbeiter des Films vertreten, die natürlich nicht alle zusammen in einem Raum saßen und in Gruppen aufgenommen wurden und von einem Moderator vorgestellt werden. Überraschenderweise geht es hier auch nicht ausschließlich um die Technik, die zwar im Vordergrund steht, aber immer in Beziehung zu den Charakteren, Schauspielern und dem Drehbuch erwähnt wird. Während Alex Proxas und Akiva Goldsman einen Einblick in die erzählerische Seite des Filmemachens geben, ist dieser Kommentar für die technische Umsetzung in allen Aspekten zuständig.

Kommentar Nummer Drei ist eine kombinierte Spur mit isolierter Filmmusik und einem Audiokommentar von Filmkomponist Marco Beltrami, der hier auf den Spuren von Danny Elfman wandelt, der so einen Kommentar schon für eine andere Fox-DVD (Planet of the Apes) aufgenommen hatte. Der noch recht junge Komponist erzählt zwischen den Musikstücken, für die er immer wieder Pausen einlegt, von der schweren Aufgabe die Filmscore innerhalb von etwas mehr als zwei Wochen komponieren zu müssen, aber auch von seiner eigenen Karriere als Musiker und wie er zur Filmmusik kam. Zwar ist dieser Kommentar wegen der Musikeinspielungen etwas dünner gesät als die ersten beiden, aber durch die Möglichkeit die Filmmusik zusammen mit den informativen Kommentaren des Komponisten zu hören, nicht weniger interessant.

Die Extras auf der zweiten Disc bestehen im wesentlichen aus vier Gruppen: den Production Diaries, einer Sammlung von drei Dokumentationen über Design, Wissenschaft und Isaac Asimov, den Deleted Scenes und einer Reihe von Effekt-Demonstrationen. Produziert wurde das meiste von Mark Rance, der seit den amateurhaft gedrehten Interviews auf den frühen Startrek-SEs eine Menge gelernt zu haben scheint und auf dieser DVD eine Meisterleistung abliefert.

Days out of Days: The I, Robot Production Diaries ist in neun einzelne Bereiche aufgeteilt worden, die unkommentierte "Behind the Scenes"-Aufnahmen von den Filmsets enthalten. Auch ohne weitere Erklärungen ist es faszinierend bei den Dreharbeiten zuzuschauen und zu sehen, daß auch bei einem so effektlastigen Film immer noch viel Handarbeit gefragt ist:
• Spoonerville, Canada 2035 (10:40)
• USR (15:52)
• Following Bread Crumbs (15:54)
• You are experiencing a Car Accident (8:27)
• One on one (7:34)
• Lost & Found (9:04)
• Will Smith's Night of Thunder (16:42)
• Will Smith's Wild Ride (16:42)
• Conclusion (4:34)

CGI and Design (35:26) wird von Alex Proyas mit Designing I, Robot über die Gestaltung des Films eingeleitet und geht dann mit insgesamt fünf Featurettes weiter, die das Thema noch mehr vertiefen, die Designer bei der Arbeit begleiten und viele ihrer Konzeptzeichnungen zeigen.

Sentient Machines: Robotic Behaviour (35:58) beginnt auch wieder mit einem Intro des Regisseurs namens The Science behind I, Robot und besteht aus sieben weiteren Featurettes, die viele Experten über Roboter-Technik der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft zu Wort kommen läßt.

Three Laws Safe: Conversations about Science Fiction and Robots (31:19) wird wieder von Alex Proyas eingeleitet. In vier weiteren Featurettes erzählen die Drehbuchautoren Jeff Vintar und Akiva Goldsman sowie Isaac Asimovs Tochter Robyn und seine Lektorin Jennifer Brehl über die Werke und Welten des Science-Fiction-Autors und wie sie im Film umgesetzt wurden - hier wird deutlich, wie vorsichtig mit der Vorlage umgegangen wurde.

Das Menü Filmmaker's Toolbox enthält die restlichen Extras der DVD, die aber auch nicht gerade die unwichtigsten sind.

Die Deleted Scenes (6:37) sind nicht besonders zahlreich, aber dennoch interessant - es sind zwei erweiterte Versionen von vorhandenen Szenen, ein sehr schönes alternatives Ende und eine frühe Version von dem letztendlich ausgewählten Schluß des Films:
• Basketball (:44)
• Hilltop: "I miss you, old man" (3:14)
• Alternate Ending: Original Scripted Ending (1:41)
• Alternate Ending: Current Ending Ver. 01 - Pre-Vis (0:55)

Compositing Breakdowns enthält die Visual Effects "How Tos", in denen die Entstehung der Effekte mit Hilfe von Rohfassungen und Aufnahmen vom Filmset demonstriert werden. Gruppiert sind die kurzen Clip nach den drei beteiligten Effektfirmen:
Digital Domain (11x, 5:19)
Weta Digital (16x, 3:51)
Rainmaker (8x, 5:03)









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