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![]() 28.06.2004 #273 |
Titel | Journey to the Center of the Earth (Die Reise zum Mittelpunkt der Erde) | ||
Studio | 20th Century Fox (1959) | |||
Hersteller | 20th Century Fox Home Video (2003) | |||
DVD-Typ | 9 (6,58 GB) | Bitrate | ø 6,89 max. 9,5 | |
Laufzeit | 124 Minuten | Kapitel | 40 | |
Regionalcode | 2 (Deutschland) | Case | Amaray I Transp. | |
Fernsehnorm | PAL | |||
Bildformat | 2.35:1 | 16:9 |
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Tonspuren | ![]() ![]() ![]() ![]() |
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Untertitel | Englisch, Deutsch, Französisch, Spanisch, Italienisch, Holländisch | |||
Freigabe | FSK 12 / BBFC U / IRL G | |||
Extras |
Vergleich Filmmaterial vor/nach Restauration Original Kinotrailer |
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![]() Allgemeines 20th Century Fox war 1959 das letzte Hollywood-Studio, daß auf den Zug der Jules-Verne-Verfilmungen aufsprang. Fast schon zu spät, denn Walt Disney und Mike Todd hatten mit 20000 Leagues under the Sea und Around the World in 80 Days schon die Kinos gestürmt und dabei zwei der bekanntesten Bücher des französischen Autors weggeschnappt. Obwohl Fox schon 1953 das neue Cinemascope-Breitwandverfahren entwickelt hatte, überließ das Studio Walt Disney einen Verne-Roman in diesem Filmformat drehen. Bevor der Zug abfuhr, kam Fox aber doch noch in die Hufe und suchte sich Journey to the Center of the Earth aus. Die per Definition schon perfekt für die Kinoleinwand geschaffene
Story von einer Expedition ins innere der Erde hat von allen Werken Jules
Vernes heutzutage zwar am wenigsten zwar am wenigsten wissenschaftliche
Grundlagen, bietet dafür aber jede Menge Gelegenheiten für eine
optisch aufregende Inszenierung. Jules Vernes Originalgeschichte wurde
allerdings mehr als bei Mike Todds und Walt Disneys Verfilmungen abgewandelt
und dabe nicht unbedingt verbessert und modernisiert. Es wurde nicht nur
eine im Buch nur beiläufig angesprochene Liebesgeschichte deutlich
ausgebaut, sondern auch alle Charaktere verändert und sogar einige
dazu erfunden - der gesamte Subplot mit dem Bösewicht stammt nicht
aus Vernes Feder, sondern von den Drehbuchautoren Charles Brackett und
Walter Reisch. Journey to the Center of the Earth hat eine sehr dunkle und bedrohliche Atmosphäre, die auch durch den aufgesetzten Humor nicht viel aufgelockert und von Bernard Hermanns düsterer Filmmusk noch unterstrichen wird. Der Film nimmt sich sehr ernst, fast schon zu ernst für eine Geschichte, die heute auch für Laien als wissenschaftlicher Nonsens erkennbar ist. Gegenüber den anderen beiden großen Jules-Verne-Verfilmungen der fünfziger Jahre Around the World in 80 Days und 20000 Leagues under the Sea wirkt Journey to the Center of the Earth deutlich angestaubter und wenig modern, während seine Vorgänger auch heute noch sehr frisch und aktuell sind. 20th Century Fox scheint "seiner" Jules-Verne-Verfilmung heute auch nicht mehr so recht über den Weg zu trauen, denn obwohl die im Frühjahr 2003 veröffentlichten DVDs einen gut restaurierten Transfer und eine ordentliche Stereo-Surround-Tonspur bieten, hat das Studio auf substantielle Extras verzichtet. Da nach dieser Veröffentlichung Disney mit 20000 Leagues under the Sea und Warner mit Around the World in 80 Days als hervorragende Special-Editions nachzoogen, ist vielleicht noch mit einer besser ausgestatteten DVD zu rechnen - bis dahin ist für alle, denen etwas an diesem Film liegt, die vorhandene DVD zu empfehlen. |
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![]() Bild Journey to the Center of the Earth wurde von 20th
Century Fox vor zwei Jahren für die DVD-Veröffentlichung aufwendig restauriert.
Weil das Kameranegativ zu stark verkratzt und verblaßt war, mußte auf
ein 1959 hergestelltes Schwarzweiß-Seperation-Master zurückgegriffen werden,
daß den Film in drei einzelne Filmstreifen zerlegt, aus denen wieder ein
Negativ erstellt werden konnte. Der Transfer dieser DVD wurde von einem
Interpositiv dieses neuen Negativs erstellt und noch zusätzlich digital
bearbeitet. Das Ergebnis dieser Restauration ist zwar bemerkenswert, aber
nicht ganz so gut wie Disneys 20000 Leagues under the Sea. Ein Problem wurde bei diesem Transfer allerdings nicht in Ordnung gebracht: bei jeder Überblendung wird das Bild für einen Moment deutlich schlechter. Das ist bei vielen Filmen dieser Generation zu sehen und läßt sich nur durch ein erneutes zusammenkopieren der Filmelemente reparieren - was vermutlich wegen der starken Beschädigung des Kameranegativs hier nicht möglich war. Den Umständen entsprechend hat Fox' Restaurations-Abteilung wirklich
gute Arbeit geleistet. Dieser Transfer sieht nicht so perfekt wie andere
Fox-Restaurationen oder 20000 Leagues under the Sea aus, aber aus dem
Filmmaterial war nicht mehr herauszuholen. |
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![]() Ton Die englische Tonspur ist in dem selten verwendeten 4.0-Format vorhanden, das im Prinzip eine diskrete Version einer matrixcoderten 2.0-Surroundspur ist. Das Format wurde hier verwendet, weil die ursprüngliche 4-Track-Stereoabmischung des Films übernommen wurde, die für drei Kanäle hinter der Leinwand und einen Surroundkanal zuständig ist.Die Tonspur ist nicht nur wegen der seltenen Kanalkonfiguration, sondern auch wegen der eigenwilligen Abmischung ungewöhnlich. Die Musik ist zwar relativ konventionell über die vorderen Lautsprecher mit ein wenig Einsatz des Surroundkanals zu hören, aber Geräusche und Dialoge beschränken sich nicht auf den Center-Kanal. Die Stimmen wurden anscheinend in Stereo auf dem Set aufgenommen und wandern permanent auf der vorderen Soundstage umher und folgen den Positionen der Schauspieler auf der Leinwand. Die Stimmen sind dabei nicht völlig diskret, sondern breiten sich immer etwas diffus aus. Auch die Geräusche sind auf eine ganz ähnliche Art abgemischt worden. Das hört sich zuerst etwas merkwürdig an, aber wenn man sich erst einmal daran gewöhnt hat, klingt es sehr natürlich. Der eigentliche Klang der Tonspur ist dem Alter entsprechend gut, allerdings
sind Dynamik und Frequenzgang natürlich etwas eingeschränkt.
Hörbare Verzerrungen halten sich aber in Grenzen und kommen nur äußerst
selten vor. Die Originalabmischung der Cinemascope-Präsentation wird
hier fast perfekt wiedergegeben. Den deutschen Ton gibt es dagegen leider
nur in Mono und in etwas schlechterer Qualität - ob es jemals einen
Stereo-Mix der deutschen Fassung gegeben hat ist mir unbekannt, aber für
eine Mono-Track hört sich diese Tonspur gar nicht so übel an.
Bemerkenswert ist, daß die deutsche Fassung noch ein Relikt aus
einer alternativen Englischen Version enthält: das Lied, das die
Studenten Professer Lindenbrook singen, ist hier lateinisch und nicht
englisch und stammt aus einem völlig anderen Take, so daß der
Ton an dieser Stelle in der deutschen Fassung stark asynchron ist.
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![]() Bonusmaterial Die Extras dieser DVD beschränken sich auf das notwendigste: man bekommt hier nur eine Restoration Comparison (3:37) geboten, die zumindest einen Aufschluß über die Restaurationsarbeiten des Films gibt und den Trailer (3:12), der den Film in Sensations-Manier anpreist und allerhöchstens interessant ist, weil er ein Voiceover von James Mason enthält. |
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