Der Film
Ozeanograph Steve Zissou schwört Rache, als sein bester Freund und Partner Esteban beim Filmen einer seiner weltberühmten Dokumentarfilme von einem riesigen Jaguarhai verspeist wird. Zissou will den Hai finden und am liebsten töten, auch wenn das gar nicht besonders wissenschaftlich ist und es seinem sowieso ziemlich angeschlagenen Ruf nicht viel helfen wird. Zusammen mit einem jungen Mann namens Ned, der vermutlich sein Sohn sein könnte, einer schwangeren Journalistin und seiner Crew begibt sich Steve auf eine Expedition, um den Tod seines Freundes zu rächen...
Genauso wie Zissous Jaguarhai ist auch Wes Anderson eine ganz seltene Spezies, die in Hollywood fast einzigartig ist – seine Filme lassen sich nur schwer in eine bestimmte Kategorie einordnen. The Life Aquatic with Steve Zissou ist keine Ausnahme: was sich im Trailer als lustige Tiefsee-Abenteuerkomödie vorstellt, entpuppt sich als ganz erstaunliches Werk, das zwischen Komödie, Drama, Kunst und Klamauk balanciert, aber nie in die eine oder andere Richtung umfällt.
Eine Meeresgeschichte
Wes Andersons Protagonist Steve Zissou ist natürlich eine liebevolle Hommage an Jacques Cousteau, dem der Regisseur seinen Film auch gewidmet hat. Der Charakter ist natürlich nur ansatzweise mit dem französischen Meeresforscher vergleichbar und auch gar nicht abwertend gedacht, sondern es wurde viel mehr mit einem ähnlichen Szenario gespielt und daraus eine ganz eigene Idee entwickelt. Eingefleischte Verehrer des Meereswissenschaftlers wird dieser Film sicher auf die Palme bringen, aber man sollte nicht vergessen, daß dieser Film keine Cousteau-Biografie sein soll.
Eigentlich ist The Life Aquatic with Steve Zissou nicht nur einfach der Titel dieses Films, sondern der von Zissous Dokumentationen, denn die Geschichte beginnt mit einer von ihnen. Durch den dokumentarischen Charakter ist der Plot des Films stark episodenhaft angelegt worden, was manchmal ein wenig seltsamerscheint und einer der wenigen Schwachpunkte des Films ist. Wes Anderson und sein Co-Autor Noah Baumbach haben eine riesige Menge von tollen Ideen gehabt, die aber alle zusammen für den fast zweistündigen Film etwas zuviel sind. Alleine für sich sind die einzelnen Segmente des Films brilliant und zusammen auch nicht weniger faszinierend, allerdings manchmal doch etwas zuviel des Guten.
Team Zissou
The Life Aquatic wird zum größten Teil von den Schauspielern getragen, die alle mit einer einzigartigen Treffsicherheit gecastet wurden. Bill Murray hat spätestens seit Lost in Translation sein Image des zappelnden Blödelkomikers zum richtigen Charakterdarsteller gewandelt und spielt hier eine der besten Rollen seiner Karriere. Er schafft es, die eigentlich sehr tragische Figur des Steve Zissou sehr nachdenklich und tiefgründig zu spielen, läßt aber auch eine wohlplatzierte Dosis Humor und Oronie nicht außen vor. Er macht damit den unglücklichen Forscher trotz seines egoistischen Charakters zu einem großen, oft entwaffnend ehrlichen Sympathieträger. Es war nicht die erste Zusammenarbeit von Bill Murray und Wes Anderson, denn schon in Rushmore und The Royal Tennenbaums, den beiden vorherigen Filmen des Regisseurs, war der Schauspieler ein Teil der Besetzung.
Owen Wilson ist auch ein alter Bekannter von Wes Anderson, denn er hatte mit ihm zusammen bereits seine vorherigen Filme geschrieben und war auch als Schauspieler in ihnen aufgetreten. Eigentlich wollte Wilson auch mit Anderson zusammen das Drehbuch von The Life Aquatic schreiben, kam dann aber aus Termingründen nicht dazu – was ihn aber nicht abgehalten hat die Rolle von Ned Plimpton zu übernehmen, dem eventuellen Sohn von Steve Zissou. Owen Wilson spielt seine Rolle sehr ruhig und reserviert, hat aber genauso wie Bill Murray einen feinen humorigen Unterton, der nie übertrieben wirkt.
Die Journalistin Jane Winslett-Richardson wollte Wes Anderson ursprünglich mit Gwyneth Paltrow besetzen, die jedoch mit anderen Projekten beschäftigt war. Nachdem auch Nicole Kidman abgesagt hatte, konnte der Regisseur schließlich Cate Blanchett engagieren, die mit ihrer Katherine-Hepburn-Interpretation in Martin Scorseses The Aviator gerade ihren ersten Oscar gewonnen hatte und trotz ihrer Schwangerschaft vor den anstrengenden Dreharbeiten nicht zurückgeschreckt war. Man sieht ihr oft die Erschöpfung an, aber trotzdem spielt sie mit viel Intensität und Zielsicherheit und macht ihre Rolle damit zu viel mehr als nur einem stereotypen Reporter-Blondchen.
Als Steves entfemdete Frau Eleanor, die auch gleichzeitig die Ex seines Konkurrenten ist, hatte Wes Anderson Anjelica Houston engagiert, die auch schon bei seinem vorherigen Film The Royal Tennenbaums dabei war. Hier spielt sie ihre Rolle herrlich eisig und unnahbar, aber ohne typische Klischees und mit einem leichten Augenzwinkern. Dadurch wird Eleanor beinahe zur Antagonistin des Films, die letztendlich über Sein oder Nichtsein von Team Zissou entscheiden kann und großen Einfluß auf Steve hat.
Eine Überraschung ist Willem Dafoe als gar nicht dem stereotypen Deutschen entsprechenden Klaus Daimler, der einerseits mysteriös und gefährlich wirkt, aber auf der anderen Seite auch sehr sympathisch sein kann. Bemerkenswert ist Dafoes deutscher Akzent, der nicht ganz richtig, aber auch nicht falsch klingt und sogar für deutschsprachige Zuschauer erträglich. Als Zissous Widersacher Alistair Hennessey ist Jeff Goldblum zu sehen, der in den neunziger Jahren einige große Rollen in Blockbustern hatte, aber in letzter Zeit mehr auf Nebenrollen abonniert war. Hier kann er als schleimiger, öliger Fiesling begeistern, der wie eine gefährliche Gentleman-Version des rauhen und unberechenbaren Steve Zissou wirkt.
Seaside Serenades
Der heimliche Hauptdarsteller des Films ist allerdings der brasilianische Sänger und Gitarrist Seu Jorge, dessen Rolle eigentlich nicht besonders wichtig ist, denn er hat nicht viel mehr zu tun, als in einigen Szenen nur mit seiner Gitarre bewaffnet zur Soundtrack des Films beizutragen. Wie er das tut, ist jedoch phänomenal – seine portugiesischen Interpretationen von David Bowie-Songs sind hervorragend und trotz der minimalen Instrumentierung und der ungewöhnlichen Übersetzung sofort wiedererkennbar. Seu Jorge hatte ursprünglich vierzehn Stücke im Tonstudio aufgenommen, die später als eigenes Album unter dem Titel The Life Aquatic Sessions veröffentlicht wurden. Der größte Teil davon wurde schließlich im Film verwendet, aber von Seu Jorge vor laufender Kamera ohne weitere Nachvertonung noch einmal neu gesungen und klingen dadurch noch viel lebendiger und lockerer.
Die weitere Musik von The Life Aquatic ist eine eigenwillige Mischung aus mediterranen Klängen, einer orchestralen Score und einigen gut platzierten Popsongs. Wes Andersons Hauskomponist Mark Mothersbaugh steuerte einige sehr melodiöse Themen mit klassischen Einflüssen, war aber auch für die originellen Syntesizer-Retro-Klänge, die er mit Hilfe von alten Keyboards aus den achtziger Jahren komponiert hatte. Außerdem wurden fünf Stücke von Sven Libaek verwendet, die der australische Komponist ursprünglich für die Meeres-Dokumentation Inner Space Anfang der siebziger Jahre geschrieben hatte und so einen ganz authentischen Klang für Zissous Filme ermöglichte. Ergänzt wurde die Filmmusik mit einer kleinen handvoll treffsicher ausgesuchten Popsongs, unter denen auch ein Stück von Mark Mothersbaughs Band Devo und zum Finale des Films auch ein Original von David Bovie ist. Die völlig unkonventionelle, aber originelle Art von Filmmusik sorgt für eine willkommene Abwechslung von den sonst üblichen bombastischen Actionfilm-Scores.
Schiff Ahoi!
Um den mediterranen Flair des Films zu erzeugen, wurde The Aquatic Life ausschließlich in Italien vor Ort und in den Cinecitta-Studios gedreht. Für Zissous Schiff hielt ein über fünfzig Jahre alter Minensucher aus Südafrika her, der äußerlich in die Belafonte verwandelt wurde. Gedreht wurde aber nur auf dem Deck, denn das Innere des Schiffs wurde im Filmstudio in Originalgröße mit einer offenen Seite auf einer Soundstage konstruiert und zu einem kleinen Makrokosmos von Aktivität gemacht, der von der Kamera in der Draufsicht beobachtet wird. Was auf den ersten Blick als unnötige Spielerei erscheint, wirkt im Film dann völlig natürlich und sorgt dafür, daß die Szenen im Schiffsinneren besonders locker und ungezwungen wirken.
Auch die Special-Effects des Films sind etwas ganz besonderes, denn Wes Anderson hat sich entschieden, die Effekte nicht wie heutzutage üblich mit Computerhilfe erstellen zu lassen, sondern hat ganz auf Handarbeit gesetzt: alle Meerestiere des Films wurden mit traditioneller Stopmotion-Technik animiert. Dies geschah unter der Leitung von Henry Selick, der sich als Animation-Experte unter anderem mit The Nightmare Before Christmas einen Namen gemacht hat und hier ganz erstaunliche Bilder gezaubert hat, die so ganz anders als CGI-Grafik aussehen und durch ihre Verspieltheit perfekt in die Welt von Steve Zissou passen.
Abseits von Hollywood
Wes Anderson zeigt in The Life Aquatic deutlich, daß er seine Schauspieler fest in der Hand hat und seine Drehbuch hervorragend umsetzen konnte. Zwar hat der Regisseur seinen ganz eigenen Stil, aber darin finden sich auch Elemente von Federico Fellini, Jacques Tati, Francois Truffaut, Billy Wilder, Blake Edwards und natürlich Jacques Cousteau – ohne ihn hätte es schließlich diesen lustigen und melancholischen, spannenden und nachdenklichen Film erst gar nicht gegeben.
The Life Aquatic with Steve Zissou ist weit entfernt von üblicher Mainstream-Kinokost und war daher für den Durchschnitts-Zuschauer schwer verdaulich. Filmliebhaber dürften aber an Wes Andersons viertem Werk ihre helle Freude haben und das wundervolle Zusammenspiel von Schauspielern, Regie, Musik und der Szenerie zu schätzen wissen. Erwartungsgemäß wurde der Film keinen großer Erfolg und konnte mit einem recht bescheidenen Budget von 50 Millionen Dollar an den amerikanischen Kinokassen noch nicht einmal die Hälfte davon wieder einspielen.
Das lag aber hauptsächlich daran, daß der Film in den USA nicht einmal in besonders vielen Kinos zu sehen war - auch der Versuch ihn in Deutschland unter dem reißerischen Titel Die Tiefseetaucher zu vermarkten, schlug fehl. Nach drei Wochen war The Life Aquatic auch hier aus den Kinos verschwunden, obwohl sogar in einigen Kinos die Originalfassung gezeigt wurde. Auch die Kritiker hatte der Film gespalten, aber im Laufe der Jahre wurde The Life Aquatic genauso wie die vorherigen Filme von Wes Anderson zu einem ganz besonderen Geheimtip.
Die DVD
Im Mai 2005 wurde The Life Aquatic with Steve Zissou nur ein knappes halbes Jahr nach der amerikanischen Kinopremiere in den USA als DVD veröffentlicht. Es war die 300. DVD der Criterion Collection, die eigentlich auf seltene, alte Filmklassiker spezialisiert ist, aber hin und wieder eine Ausnahme macht und zu Wes Anderson schon eine besondere Beziehung hat, denn schon Rushmore und The Royal Tennenbaums waren von Criterion erschienen.
Ungewöhnlich ist, daß Criterion diese DVD sowohl in einer Single-Disc-Ausgabe als auch in einer 2-Disc-Version herausgebracht hat, der man angesichts der fantastischen zusätzlichen Extras auf jeden Fall den Vorzug geben sollte. Weil es sich um keine reine Criterion-DVD, sondern eine gemeinsame Veröffentlichung zusammen mit Touchstone handelt, ist der Preis auch nicht ganz so hoch wie sonst bei Criterion oft üblich. Während im Juli 2005 in England von Touchstone Home Video auch eine 2-Disc-Version erschienen war, kam im Oktober des Jahres in Deutschland lediglich eine Single-Disc heraus, die einfach die Extras der zweiten DVD wegließ.
Die hier rezensierte DVD ist die amerikanische Doppel-DVD, die man auch sechs Jahre nach der Veröffentlichung immer noch uneingeschränkt empfehlen kann. Eine adequate Alternative ist lediglich die identisch ausgestattete englische DVD, die jedoch kein so gelungenes Cover-Design mit den wundervollen Zeichnungen von Eric Anderson wie die Criterion-Ausgabe besitzt.
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Bonusmaterial
Die Criterion Collection ist nicht immer ein Garant für ausladende Extras, aber das Bonusmaterial dieser Disc wurde von Criterion in Zusammenarbeit mit Wes Anderson und vielen anderen Mitwirkenden des Films produziert und ist von allererster Güte. Nicht nur die Extras sind gut gelungen, auch das Menüdesign ist liebevoll gestaltet worden: wenn man einmal von dem großen Fehler absieht, daß sie nicht anamorph sind, kann man den Menüs, die genauso wie das innere Cover und das nett gemachte Booklet auf den Zeichnungen von Wes Andersons Bruder Eric basiert, nur Pluspunkte geben.
Der Audiokommentar von Regisseur Wes Anderson und Co-Autor Noah Baumbach wird der Exzentrität Andersons gerecht, denn die beiden Filmemacher kehrten für ihren Kommetar an den Ort des Verbrechens zurück - das New Yorker Restaurant in dem sie das Drehbuch zusammen geschrieben hatten. Ob dieser ungewöhnliche Ort für die Aufnahme eines Audiokommentars nur ein Gag ist oder die beiden es wirklich so gemacht haben, wird nirgendwo erwähnt, aber man hört halt eine Menge Nebengeräusche des ganz normalen Restaurantgeschehens, das zum Glück die Verständlichkeit der Stimmen nicht verschlechtert. Anderson und Baumbach machen den Eindruck von zwei sehr sympatischen Leuten, die eine gemeinsam Idee nach langer Arbeit verwirklicht haben und nun mit Stolz, aber auch Bescheidenheit auf die Entstehung zurückblicken. Dabei plaudern sie ausführlich aus dem Nähkästchen und erzählen viele interessante Einzelheiten, so daß der Zuhörer eine sehr detailreiche Schilderung der Entstehungsgeschichte des Films unterhaltsam dargeboten bekommt. Trotz der eigenwilligen Präsentation gehört dieser Audiokommentar zu den besten und unterhaltsamsten der letzten Jahre und wird dem Film mehr als gerecht.
Starz On the Set (14:32) ist zwar als Werbe-Featurette gedacht, hat aber viele Interviews mit Filmemachern und Schauspielern zu bieten und gibt einen faszinierenden Einblick in die Dreharbeiten – mehr, als man sonst von solchen Making-Of-Vehikeln gewohnt ist. Eine richtige Doku ist dies natürlich nicht, aber trotzdem überraschend gut gemacht und gibt sogar die Atmosphäre des Films besser wieder als der Trailer.
Die Deleted Scenes (4:33) sind hier in neunfacher Ausfertigung in nicht-anamorphem Widescreen zu sehen. Es sind hauptsächlich längere Versionen von vorhandenen Sequenzen, die für sich alle durchaus sehenswert sind – sogar ein im fertigen Film nicht verwendeter Special-Effect ist dabei. Wirklich sensationell sind diese Szenen natürlich nicht, aber auf jeden Fall eine nette Ergänzung zum Film. Die Bildqualität ist nicht ganz so gut wie im fertigen Film, aber trotzdem nicht störend schlecht und viel besser als das, was man auf manchen anderen DVDs geboten bekommt.
Photos enthält 171 bildschirmfüllende Standfotos von den Dreharbeiten, die zwar nicht kommentiert wurden, aber eine fantastische Sammlung sind die die Dreharbeiten hervorragend und sorgfältig dokumentieren.
Seu Jorge performs David Bowie (40:00) enthält die ungeschnittenen Versionen von zehn Songs, die der brasilianische Gitarrist für den Film aufgenommen hat. Die Bildqualität bewegt sich ungefähr auf dem gleichen Niveau wie bei den Deleted Scenes, die Tonqualität ist aber ausgezeichnet. Auf die Qualität kommt es hier aber nicht so sehr an, denn die Bowie-Interpretationen von Seu Jorge sind schon alleine den kleinen Aufpreis der 2-Disc-Ausgabe wert, hier bekommt man schließlich noch ein einzigartiges Soundtrack-Album dazu.
The Look Aquatic (5:29) widmet sich der originellen Arbeit von Produktionsdesigner Mark Friedberg und zeigt vor allem das riesige Set der Belafonte in vielen Einzelheiten und in voller Aktion,
Aquatic Life (7:53) wirft einen Blick auf die besonderen Special-Effects des Films, die von Jeremy Dawson und Henry Selick vorgestellt werden. Hier erfährt man in einer kurzen, aber detailreichen Übersicht, wie die fast ein wenig surrealen Meerestiere des Films entstanden sind.
Designs ist eine kleine Bildergalerie mit 15 verschiedenen Design-Konzepten des Films in Form von erstaunlich detailreichen Zeichnungen, die eigentlich schon richtige Gemälde sind und hier genauso wie die Fotogalerie richtig bildschirmfüllend präsentiert werden.
Creating a Scene (4:41) zeigt die Dreharbeiten einer der größeren Szenen des Films und erläutert Wes Andersons manchmal unkonventionelle Arbeitsweise. In kurzen Interviews sind Anderson selbst, Anjelica Houston, Jeff Goldblum und Bill Murray zu hören, die sichtbare Freude an den Dreharbeiten haben und mit Wes Andersons Stil sehr zufrieden sind.
Ned (2:56), Esteban (7:09) und Jane (3:28) sind drei kurze, aber sehr informative Featurettes in denen Owen Wilson und Cate Blanchett über ihre Charaktere reden, Seymour Cassell wird sogar in einem etwas längeren Mini-Making-Of bei seinem Kurzauftritt begleitet, bei dem er zwar sichtbar unter der Anstrengung leidet, aber trotzdem noch seine gute Laune behält.
Mark Mothersbaugh (19:04) dreht sich nicht nur um die Musik des Films, sondern auch um die Karriere und Arbeitsweise von Wes Andersons Lieblings-Filmkomponisten. Hier wird teilweise sehr stark ins Detail gegangen, so daß nur Musiker wirklich alle von Mothersbaughs Erläuterungen verstehen können. Trotzdem ist dies ein äußerst interessanter Einblick in die Arbeit eines Filmkomponisten der neueren Generation, der besonders Musiker wirklich begeistern wird.
Costumes (4:37) mit Produzent Barry Mendel, Anjelica Houston, Bud Cort, Cate Blanchett, Willem Dafoe und Owen Wilson zeigt die Vielfalt der Kostüme und deren besondere Rolle im Film. Kostümdesignerin Milena Canonero kommt zwar selbst nicht zu Wort, ist aber bei einer Kostümanprobe mit Bill Murray zu sehen und wird in den Interviews natürlich sehr gelobt.
This is an Adventure (51:23) von Albert Maysles, Antonio Ferrera und Matthew Prinzing ist eine “Fliege an der Wand”-Dokumentation, die die Dreharbeiten des Films in Italien mit einem kleinen Kamerateam begleitet hat und so einen hervorragenden Eindruck von der lockeren Atmosphäre auf dem Set und den sympathischen Schauspielern und Filmemachern bekommt. Diese Doku wurde sozusagen Guerilla-Style gedreht, denn die Kameraführung ist oft ziemlich wackelig, fängt aber immer wieder wundervolle Bilder vom Drehort ein und zeigt die Dreharbeiten aus einer ganz anderen Perspektive, durch die die Entstehung des Films auf eine sehr unterhaltsame und faszinierende Weise erzählt wird.
Mondo Monda (16:23) ist eine Episode einer italienischen Film-Talkshow, bei der Wes Anderson und Noah Baumbach zu Gast waren. Nach einigen Problemen mit dem Simultan-Übersetzer beginnt dann Gastgeber Antonio Monda die beiden Filmemachern auf Englisch zu interviewen, woraus sich dann auch eine sehr interessante Konversation ergibt. Die Show, die einen deutlichen 70er-Jahre-Charme hat, ist hier nur in sehr schlechter VHS-Qualität vorhanden, ist aber deshalb nicht weniger sehenswert.
Das Intern Video Journal (15:21) von Matthew Gray Gubler ist eine weitere kleine Dokumentation ganz im Stil von This is an Adventure, diesmal jedoch aus der Sicht eines Praktikanten. In Eigenregie gedreht, geschnitten und vertont hat Gubler,der nicht nur ein Praktikant bei den Dreharbeiten war, sondern auch einen von Team Zissou spielte, einen richtig unterhaltsamen Arbeits-Urlaubsfilm gemacht, der sich selbst nich so ganz ernst nimmt und einen deutlichen humorvollen Unterton hat.
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