Men in Black II
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1.10.2012 #549

Original vom 5.1.2003
von Guido Bibra

Titel Men in Black II
Studio Amblin Entertainment / Columbia Tristar Pictures (2002)
Hersteller Columbia Tristar Home Entertainment (2002) EAN 0-43396-07821-5
DVD-Typ 2x9 (6,15 & 5,95 GB) Bitrate ø 5,77 max. 8,5
Laufzeit 88:00 Minuten Kapitel 28
Regionalcode 1 (USA/Kanada) Case Amaray I
Fernsehnorm NTSC
Bildformat 1.85:1 16:9 ja
Tonspuren Dolby Digital 5.1 Surround 448 kbit/s Englisch, Französisch 2.0 Surround 192 kbit/s Kommentar
Untertitel Englisch, Französisch
Freigabe MPAA PG-13 / Canada PG
Extras • Director's Commentary with optional Telestrator Diagrams
• Alien Broadcast
• Alternate Ending
• Blooper Reel
• Exclusive Featurettes
• Will Smith Music Video
• Multi-Angle Scene Deconstructions
• Theatrical One-Sheets
• Filmographies
• DVD-ROM Features: Crossfire: MIIB Crossfire Game, Screensaver, Soncept Designs, MIIB Script Weblinks

Der Film

Jay (Will Smith) ist fünf Jahre nach seiner Rekrutierung nach dem Angriff der Killerschaben aus dem Weltall zum besten Agenten der Men in Black geworden. Das macht ihm aber soviel Streß, daß er ständig seine Partner neuralisiert und sogar MIB-Chef Zed (Rip Torn), selbst ein Arbeitstier erster Güte, ihm ein bißchen Ruhe verordnen will. Plötzlich werden die Men in Black von ihrer eigenen Vergangenheit eingeholt, als ein fieses Alien namens Serleena (Lara Flynn-Boyle) auf der Erde landet, sich mehr durch Zufall als durch guten Geschmack in ein Supermodel verwandelt und rabiat auf die Suche nach einem gewissen Licht von Zartha geht. Der einzige, der jedoch weiß wo sich dieses mysteriöse Objekt befindet ist Kay (Tommy Lee Jones), der vor fünf Jahren neuralisiert wurde und jetzt ungeahnt seiner früheren Erlebnisse halbwegs glücklich in der Provinz als Postbeamter lebt. So muß Jay auf Entspannung verzichten und Jay für eine Gedächtnis-Frischzellenkur zurückholen, was aber nicht so einfach wird, als Serleena das MIB-Hauptquartier attackiert...

 


Als 1997 der Kinosommer von Barry Sonnenfelds Men in Black dominiert wurde, war wegen des enormen Erfolgs des Films eine Fortsetzung so gut wie sicher. Alle Beteiligten waren sich nach den vielen begeisterten Kritiken und den fantastischen Einspielergebnissen einig, daß es auf jeden Fall noch einen zweiten Film geben sollte. Besonders für Columbia Pictures konnte es nicht schnell genug gehen, aber als sich noch im Laufe des Jahres herausstellte, daß es doch nicht so schnell möglich war, hatte sich die Fernsehabteilung des Senders erst einmal auf eine einfach produzierte TV-Trickfilmserie für das Samstag-Vormittags-Programm konzentriert. Während hinter den Kulissen kräftig über die Modalitäten einer Fortsetzung verhandelt wurde, wurde der Film zuerst auf Video und Laserdisc und später auch als DVD zu einem erneuten Erfolgsschlager, was ein Sequel noch dringender machte.

Im Gegensatz zu manchen anderen Franchises waren sich die Hauptdarsteller und der Regisseur einig, daß es ohne sie nicht gehen würde - das Problem bei Men in Black II war aber, daß lange Zeit keine vernünftige Geschichte gefunden werden konnte. Erst etwa drei Jahre nach dem ersten Film um 2000 herum begannen die ersten ernsthaften Vorbereitungen, die mit der Suche nach einem Drehbuchautor anfingen, da Ed Solomon sich aus Mangel an Ideen aus dem Team verabschiedet und auch der zuerst an das Projekt gebundene David Koepp zugunsten Spiderman abgesagt hatte. Walter F. Parkes und seine Frau Laurie McDonald, die wieder als Produzenten die treibende Kraft des Films waren, hatten aber schon einen idealen Nachfolger entdeckt: Robert Gordon, der zuvor an der brillianten Science-Fiction-Parodie Galaxy Quest mitgeschrieben hatte und genau den richtigen Humor für Men in Black II besaß.

Da die beiden Hauptcharaktere und das Konzept der Men in Black bereits im Vorgänger eingeführt wurde, hatte die Fortsetzung nicht mehr den Vorteil eines Überraschungseffekts und benötigte so einen ganz neuen Ansatzpunkt. Teilweise war dies aber schon mit dem Schluß des ersten Films erledigt worden, in dem Tommy Lee Jones' Agent Kay auf eigenen Wunsch neuralisiert und ins zivile Leben zurückentlassen wurde. Eine direkte Fortsetzung war allerdings auch nicht möglich, da Linda Fiorentino schon nach den Dreharbeiten des ersten Films angekündigt hatte, bei einer Fortsetzung nicht mehr mitmachen zu wollen. So blieb nicht anderes übrig als unter die Ereignisse von Men in Black einen Schlußstrich zu ziehen und lediglich mit der Rückkehr von Agent Kay zu beginnen.

Als Auslöser für eine Reaktivierung der MIB-Legende Kay mußte aber noch ein entsprechender Plot ausgedacht werden, den Drehbuchautor Robert Gordon in den Untiefen der Science-Fiction aus den fünfziger und sechziger Jahren fand. Die Geschichte um eine außerirdische Königin, die ein mysteriöses Etwas vor einer bösen Alien-Kreatur auf der Erde verstecken will, aber von den neutral bleiben wollenden Men in Black daran gehindert wird, nur um Jahre später noch einmal mit der gefährlichen Alien-Bestie konfrontiert zu werden, hätte genauso gut eine der rührseligeren Episoden von Star Trek sein können und war von Anfang an als etwas kitschtig und abgedroschen ausgelegt.

Genauso wie beim ersten Film war die Hintergrundgeschichte aber im Prinzip nur Mittel zum Zweck, um die Abenteur der Men in Black in Szene setzen zu können. Im Grunde genommen ist der Plot aber auch nur eine nicht wirklich originelle Variante des Vorgängers, denn wieder müssen die Men in Black ein bestimmtes Etwas finden, um die Erde vor der Zerstörung zu bewahren. Genauso wie der Vorgänger wurde Men in Black II also wieder zu einer Art Detektivgeschichte, die sich nun fast um eine Art MacGuffin drehte, denn das Mysterium um das gesuchte Light of Zartha wurde nur beinahe nebensächlich behandelt. Der etwas verworrene Plot machte nur einen Fehler: die wahrgewordene Verschwörungstheorie, sogar recht effektiv mit einer wundervoll billig gemachten Mini-Fernsehserie in Szene gesetzt, nimmt sich ein klein wenig zu ernst.

Obwohl Men in Black II auf einem ganz ähnlichen Rezept wie der Vorgänger basierte, hatte das Studio die Filmemacher dazu gedrängt, ein paar kleine, aber entscheidende Änderungen zu machen. Die Entscheidung, den Humor noch schwärzer und die Atmosphäre noch düsterer und pessimistischer als beim Vorgänger zu gestalten, war keine schlechte Idee und brachte die Fortsetzung noch mehr an die Comicvorlage heran. Ungewöhnlich für das Men in Black-Universum war jedoch die Forderung, eine Liebesgeschichte für Will Smith in den Plot einzubauen, was Barry Sonnenfeld versucht hatte zu verhindern, aber damit nicht völlig erfolgreich war.

Es müssen wohl diese Meinungsverschiedenheiten um das Drehbuch gewesen sein, die letztendlich zum Ausstieg von Robert Gordon aus dem Projekt geführt hatten, wonach das Drehbuch an den Comedy-Autoren Barry Fanaro übergeben wurde, der hauptsächlich dafür zuständig war, den Humor des Films zu überarbeiten. Die vom Studio verordnete Romantik war so weit wie möglich zurückgeschraubt worden, aber die etwas gefühlsduselige Lovestory blieb trotzdem im Drehbuch und sorgte damit für ein völlig uncharakteristisches Element, das aber zum Glück durch den sarkastischen und zynischen Humor wieder ausgeglichen wurde. Dafür waren hauptsächlich die Hintergründe der MIB-Organisation, die diesmal auf noch ausführlichere Weise dargestellt wurden, verantwortlich.

Die Filmemacher hatten wieder ganz auf die Kraft des Duos Will Smith und Tommy Lee Jones gesetzt, was wirklich nicht falsch war und sich schon im ersten Film als eine der allerwichtigsten Elemente des Films herausgestellt hatte. Der besondere Reiz des Plots war aber diesmal, daß im größten Teil des Films die Rollen praktisch vertauscht wurden und nun Kay der Rookie und Jay der alte Hase wurde. Die beiden Schauspieler scheinen sich auch einige Jahre nach ihrem letzten Auftritt als Men in Black immer noch sehr wohl in ihren Rollen zu fühlen und konnten als intergalaktisches Polizisten-Duo eine wundervolle Dynamik entwickeln, die diesmal sogar noch etwas zugespitzt wurde.

Das Drehbuch gab den beiden Schauspielern viele Gelegenheiten zu wundervollen Wortgefechten, bei denen sie ganz in ihrem Element waren. Schauspielerisch konnte sich Will Smith sogar als verliebter Agent J recht gut behaupten und ist nun noch weiter davon entfernt sich nur selbst zu spielen - schon im ersten Film war er längst nicht mehr der Fresh Prince of Bel-Air im schwarzen Anzug. An die Wand gespielt wird er aber in Men in Black II trotzdem von seinem Partner Tommy Lee Jones, der den wortkargen, kernigen Veteran mit der zusätzlichen Herausforderung spielte, ihn langsam von einem unbeteiligten Zivilisten wieder zu einem Men in Black werden zu lassen. Das gelang dem Schauspieler so gut, daß er fast zum heimlichen Hauptdarsteller von Men in Black II avancierte und mit seiner wundervoll trockenen Darstellung des Charakters ein brillianter Kontrast zu Will Smiths nun auch deutlich verfeinerter Komik war.

Als ganz und gar nicht klassische Antagonistin darf Serleena den Film in einer bemerkenswerten Eröffnungssequenz beginnen, in der sie sich von einem pflanzenartigen Alien zu einem Supermodel verwandelt. Ursprünglich war die holländische Schauspielerin Famke Janssen in der Rolle gecastet worden und hatte auch schon einige Szenen gedreht, bis sie wegen eines Todesfalls in ihrer Familie leider die Produktion verlassen hatte. Als Ersatz hatte Barry Sonnenfeld Lara Flynn-Boyle gefunden, die als eine der Hauptdarstellerinnen in David Lynchs ikonischer Mystery-Kriminalserie Twin Peaks bekannt geworden war und sich nicht nur wegen ihres Aussehens als fähige Darstellerin auch auf der großen Leinwand etabliert hatte. Leider blieb ihr Auftritt als biestiges Alien-Supermodel Serleena in Men in Black II überraschend flach und farblos, denn die Schauspielerin schaffte es nicht, ihrem Charakter den notwendigen Biß zu geben. Sie wirkte regelrecht desinteressiert und nur wenig überzeugend, was man einerseits als Anspielung auf viele B-Movie-Queens sehen könnte, aber andererseits weder interessant noch witzig wirkte und letztendlich eine vergebene Chance für einen gar nicht so schlechten Charakter war, der nun hauptsächlich auf die Special-Effects angewiesen ist.

Die zweite weibliche Nebenrolle war jedoch weitaus besser gelungen, obwohl sie relativ untypisch für das Men in Black-Universum war. Zuerst nur die Zeugin eines Mords, den Serleena auf ihrer Suche nach dem Light of Zartha begeht, wurde die Pizza-Kellnerin Laura Vasquez im Laufe des Films zum Schlüsselcharakter schlechthin. Da es eine völlig geradlinige und ernsthafte Rolle war, mußte auch eine entsprechende Schauspielerin gecastet werden. Die Sängerin und Schauspielerin Rosario Dawson war vielleicht eine etwas ungewöhnliche Wahl, aber sie hatte kurz vor Men in Black II schon eine der Hauptrollen in der Comic-Adaption von Josie and the Pussycats gespielt und war auch als Charakterdarstellerin in Filmen wie Ash Wednesday oder Sidewalks of New York bekannt geworden. Dawson schafft das, was Lara Flynn-Boyle nicht gelungen war: einen ganz natürlichen und ehrlich gemeinten Charakter zu spielen, der trotz der romantischen Verstrickungen mit Kay nicht gekünstelt oder kitschig wirkt. Gemeinsam mit Will Smith hatte Rosario Dawson es geschafft, die eigentlich unnötige Mini-Liebesgeschichte zwischen den beiden Charakteren noch einigermaßen zu retten.

Eine der größten Schwächen von Robert Gordons und Barry Fanaros Drehbuch war aber nicht die Lovestory, sondern ein seltsamer Charakter namens Scrad, der Serleenas lustiger Sidekick sein sollte und per Special Effects mit einem zweiten Mini-Kopf an einem langen Hals ausgestattet war. Das Konzept mag vielleicht auf dem Papier gut ausgesehen haben, aber der Umstand, daß der Charakter im Plot überhaupt keine Funktion hat, läßt vermuten, daß Barry Sonnenfeld diese Rolle lediglich als Gefallen für den Jackass-Star Johnny Knoxville, den er zuvor in seiner Komödie Big Trouble in einer Nebenrolle besetzt hatte, in den Film einbauen ließ. Knoxville hatte sich zwar alle Mühe gegeben witzig zu sein, aber sein Auftritt war gegenüber dem restlichen Humor des Films ziemlich niveaulos. Erstaunlicherweise verschwand sein Charakter ganz plötzlich in der Mitte der Geschichte und wurde danach nur noch einmal kurz erwähnt- entweder war Johnny Knoxville im Laufe der Dreharbeiten gefeuert worden oder seine restlichen Szenen wurden gestrichen, weil die tatsächlich nicht besonders gut aussehenden Special-Effects für den zweiten Kopf zu aufwendig waren.

Mehr Spaß machen allerdings die vielen kleinere Nebenrollen, die besonders Lara Flynn-Boyle und Johnny Knoxville ganz kräftig die Show stehlen und sie praktisch überflüssig machen. Rip Torn kehrte wieder als grummeliger MIB-Chef Zed zurück und hat diesmal sogar einen etwas längeren Auftritt, der dem wundervollen Schauspieler die Chance gibt, seinen Charakter noch weiter auszubauen. Das Drehbuch hatte einige der besten Oneliner des Films für Rip Torn parat und besonders in seinen Szenen gemeinsam mit der desinteressiert wirkenden Lara Flynn-Boyle hatte er keine Probleme seine Kollegin zu übertrumpfen. Mit einem ähnlich trockenen Humor wie Tommy Lee Jones machte sich Rip Torn erst gar nicht lächerlich, aber es gab auch eine lustigere Seite des Charakters zu sehen, die zuvor nur ein wenig angedeutet worden war.

Mit Tony Shalhoubs schmierigen Pfandleihern Jeebs war noch einer der beliebtesten Charaktere aus dem ersten Film wieder dabei und während sich sein Auftritt auch wieder nur auf eine einzige Sequenz beschränkte, hinterließ er doch einen bleibenden Eindruck. Das Drehbuch hatte aus der gemeinsamen Szene von Jay, Kay und Jeebs mit brilliantem Ergebnis als kleines Kabinettstückchen gemacht, das zu den besten Szenen des Films gehörte. Bedauernswert kurz kam dagegen Patrick Warburton als Neuzugang Agent T zum Zug, der seine Rolle als Jays etwas dusseliger Partner so gelungen spielte, daß man gerne mehr von ihm gesehen hätte - andererseits war aber auch der sparsame Einsatz des Charakters für seinen Erfolg verantwortlich.

Auch nicht unbedingt wichtig für den Plot, aber im Gegensatz zu Johnny Knoxvilles Scrad aber wirklich unterhaltsam sind ein paar alte Bekannte aus dem ersten Film, die sich als so beliebt erwiesen haben, daß die Filmemacher ihnen diesmal einen Platz direkt neben den Hauptcharakteren gegeben hatten. Frank, der sprechende Hund mit der Stimme von Tim Blaney, ist nun ein MIB-Agent und ist in der ersten Hälfte der Geschichte Jays neuer Partner, dem das Drehbuch einige der besten Gags des Films gegeben hat, ohne ihn zu einer nervigen Nebenfigur zu machen. Auch in fast einer tragenden Rolle dabei sind die Worm Guys, die trotz zwei nur ganz kurzen Auftritten im ersten Film fast Kultstatus erreicht hatten und nun in erweiterter Form wieder dabei waren. Natürlich waren Frank und die Worm Guys in erster Linie Special-Effects, aber trotzdem hatten sich die Filmemacher erfolgreich Mühe gegeben, richtige Charaktere und nicht nur Wegwerf-Witzfiguren aus ihnen zu machen. Zu dieser Fraktion gehörte auch der Standup-Comedian David Cross, der schon im ersten Film in einer kleinen Szene einen sarkastischen Leichenschauhaus-Assistenten gespielt hatte und wieder in einer ganz ähnlichen vergnüglichen Rolle als Verschwörungs-Nerd und Videotheken-Besitzer Newton dabei war.

Eine große Peinlichkeit hatte sich Men in Black II aber geleistet - der Auftritt von Michael Jackson, der besonders nach dem Tod des Sängers noch viel merkwürdiger und geradezu unheimlich wirkt. Jackson muß die Filmemacher offenbar so lange genervt haben, bis sie ihm sein Cameo endlich gegeben hatten - und nahmen ihn praktisch mit seinem eigenen Auftritt schon bitterböse auf den Arm, denn der genervte Zed scheint schlicht und einfach für den ebenso genervten Barry Sonnenfeld zu stehen. Eine Entschädigung für diese Verirrung war aber der wundervoll ernsthafte Auftritt des legendären Peter Graves als der Präsentator der Mysteries in History-"Dokumentation", mit der der Film eingeleitet wurde.

Während Men in Black II in Sachen Drehbuch nicht so perfekt wie der Vorgänger war, konnte man dies vom Design und der Ausstattung nicht behaupten. Produktionsdesigner Bo Welch hatte das originelle, retro-futuristische Aussehen des Vorgängers nun noch mehr verfeinert und hatte diesmal soviel zu tun, daß er mit einem Team von drei Art Directors - Alec Hammond, Sean Haworth und Thomas P. Wilkins - zusammenarbeitete, die alle genauso wie er einschlägige Erfahrungen in Sachen Science-Fiction besaßen. Da diesmal ein noch größerer Teil des Films im MIB-Hauptquartier in New York stattfindet, wurde diese Kulisse noch einmal gründlich überarbeitet und praktisch zu einer intergalaktischen Flughafen-Empfangshalle gemacht. Ansonsten macht Men in Black II wieder ausführlichen Gebrauch von dem rauhen Charme New Yorks, denn der Film ist eine genauso liebevolle Hommage an den Big Apple wie sein Vorgänger.

Die Aliens des Films waren wieder fest in der Hand von Rick Baker, der zahllose Kreaturen aller Art gestaltet hatte und sich dabei nur wenig auf CGI und mehr auf gute, alte Handarbeit verlassen hatte. Bis auf wenige Ausnahmen handelt es sich um Kostüme, Makeup und Puppen, die Baker wieder in Zusammenarbeit mit Cinovation entwickelt hatte. Dies konnte besonders den Massenszenen im MIB-Hauptquartier zu einem richtig realistischen und erstaunlich natürlichen Aussehen verhelfen und im Gegensatz zum ersten Film kamen die seltsamen Geschöpfe dadurch nun noch viel stärker zur Geltung. Besonders mit Serleenas Schlägertruppe hatten die Designer ihren großen Spaß und konnten so richtig schön verrückte Ideen umsetzen, bei denen es richtig schade ist, daß man sie nur so kurz zu sehen bekommt.

Auch die Special-Effects konnten sich wieder sehr gut behaupten, wobei fünf Jahre nach dem Vorgänger der Wechsel in die komplett digitale Welt fast vollständig vollzogen werden konnte. Men in Black II erforderte aber so viele Spezialeffekte, daß Industrial Light and Magic, die gleichzeitig auch an mehreren anderen Filmen arbeiteten, mit der schieren Menge an Aufträgen nicht mehr fertig wurden und die Filmemacher andere Firmen als Unterstützung heranziehen mußten. Die Mitwirkung von den Gentle Giant Studios, den Tippet Studios, Sony Pictures Imageworks, Pacific Title Images und sogar Rhythm and Hues, die sich auf die Animation von sprechenden Tieren wie Frank spezialisiert hatten, haben dem Film aber nicht geschadet, denn die Effekte fügen sich praktisch nahtlos in den Realfilm ein. Zwei Ausnahmen gibt es allerdings: Serleenas verlängerte "Finger" sehen sehr digital aus und das Compositing von Scrads zweitem Kopf macht oft einen enttäuschend unrealistischen und zweidimensionalen Eindruck.

Men in Black II hatte nicht nur mit einem schwachen Drehbuch zu kämpfen, sondern wurde auch noch von einem Ereignis unterbrochen, das nicht nur Hollywood stark beeinflußte: den Terroranschlägen vom 11. September 2001. Die Dreharbeiten hatten im Sommer des Jahres begonnen und sollten eigentlich Mitte September abgeschlossen werden - ob sich die Filmcrew zum Zeit des Anschlags in New York befand oder in den Sony-Studios im kalifornischen Culver City gedreht wurde, war unbekannt - aber das große Problem war, daß der geplante und wahrscheinlich auch schon teilweise gefilmte Schluß sich um das World Trade Center drehte. Das frühere Wahrzeichen von New York war in allen Genres ein beliebter Drehort, aber nach den tragischen Ereignissen des 11. Septembers mußte nicht nur an Men in Black II große Änderungen durchgeführt werden.

Wie der ursprüngliche Schluß von Men in Black II einmal aussehen sollte, war nie bekannt geworden, da sich (verständlicherweise) weder das Studio noch die Filmemacher und Schauspieler jemals ausführlich darüber geäußert hatten. Die Auswirkungen auf den Film waren aber beträchtlich, denn das nachgedrehte Finale war vom Umfang her enttäuschend und war zwar für sich ganz gut gelungen, aber längst nicht der brilliante Abschluß, den der Film eigentlich verdient hätte. Immerhin hatte sich Barry Sonnenfeld dazu entschlossen, nach dem eigentlichen Schluß der Handlung noch eine kurze, witzige Szene anzuhängen, die Men in Black II wieder auf dem gleichen verspielten Ton enden läßt wie seinen Vorgänger. Die Laufzeit war aber trotzdem mit deutlich unter neunzig Minuten für einen Blockbuster erstaunlich knapp und es entstand der Eindruck, als ob der Schluß in allerletzter Minute zusammengeschustert wurde - was ja auch tatsächlich passiert war.

Für die musikalische Untermalung war natürlich wieder Danny Elfman zuständig, denn kein andere Komponist hätte den unverwechselbaren MIB-Sound noch einmal zum Leben erwecken können. Was im ersten Film noch mehr von Synthesizern und elektronischen Klängen dominiert war, wurde nun mehr mit großen Orchesterklängen und sogar einem gut platzierten Chor arrangiert, während der jazzige Sound trotzdem erhalten blieb. Die neuen Varianten des unverkennbaren Hauptthemas, das seinen Ohrwurm-Faktor mehr mit Rhythmen als mit Melodien erreicht, sind zwar hervorragend gelungen, aber außer einer witzigen Lounge-Jazz-Nummer für die Worm Guys und einer erstaunlich effektiven romantischen Melodie war es Danny Elfman ähnlich wie den Drehbuchautoren gegangen, denn ansonsten wurde für Men in Black II nicht viel neu komponiert. Will Smith's Hiphop-Song für den Abspann konnte auch nicht wirklich die Originalität des Vorgängers erreichen und wirkt mehr wie ein gelangweilter Versuch, aus der Handlung des Films noch einen halbwegs sinnvollen Text zu extrahieren.

Trotz aller Probleme bei der Entstehung war Men in Black II nach einer langen Postproduktionsphase schließlich pünktlich zum amerikanischen Nationalfeiertag im Juli 2002 in die Kinos gekommen und war bis August auch in der restlichen Welt auf der großen Leinwand zu sehen. Die ausführliche Werbekampagne machte das Beste aus dem Film und war in einer ungebrochenen Intensität fast ein halbes Jahr lang in allen Medien präsent, so daß die Rückkehr von Agent Jay und Agent Kay sehr hohen Erwartungen standhalten mußte. So war es nicht verwunderlich, daß der Film von den meisten Kritikern als Enttäuschung gesehen wurde, denn die Schwächen waren nicht wegzureden - dem Kinopublikum hatte es aber trotzdem gefallen. Obwohl Men in Black II kein so riesiger Erfolg wie sein Vorgänger war, konnte der Film trotz seines massiven Budgets von 140 Millionen Dollar einen mehr als anständigen Erfolg verbuchen und machte mit einem weltweiten Einspielergebnis von mehr als 440 Millionen Dollar den Weg für ein weiteres Sequel frei.

Zehn Jahre nach der Entstehung und schon von einem neuen Nachfolger übertrumpft, kann man Men in Black II angesichts der widrigen Umstände nicht wirklich böse sein, denn es ist immer noch ein waschechtes MIB-Abenteuer, das trotz aller Probleme eine ganze Menge Spaß macht. Einem schwaches, undurchdachtes Drehbuch, mit einigen überflüssigen Charakteren und einer verzettelten Handlung stehen die immer noch unterhaltsamen Hauptdarsteller, ein knackig-bissiger Humor mit vielen originellen Einfällen und eine technisch perfekte Inszenierung gegenüber, die das Beste aus einer nicht wirklich idealen Situation gemacht hatten. Men in Black II war keineswegs der große Reinfall, für den er bei seiner Premiere gehalten wurde und war immer noch viel besser als manche andere Filme des Genres. Lediglich das Kunststück, besser als das Original zu sein, hatte Men in Black II nicht ganz geschafft - das dies tatsächlich möglich ist, konnte erst der Nachfolger Men in Black 3 zehn Jahre später eindrucksvoll demonstrieren.

Die DVD

Men in Black II war nach der Kinopremiere vom Juli 2002 schon im November des Jahres in den USA als DVD erschienen und trotz des relativ kurzen Zeitraums hatte sich Columbia-Tristar richtig Mühe mit der Veröffentlichung gegeben. Vom Umfang und Qualität der Extras konnte diese DVD mit der Special Limited Edition des Vorgängers mühelos konkurrieren und auch die Bild- und Tonqualität war auf einem hohen Niveau, das auch zehn Jahre später noch kaum Wünsche übrig läßt.

Die hier rezensierte DVD ist die im November 2002 erschienene amerikanische Erstauflage, denn mit Men in Black II hatte Columbia-Tristar in Deutschland das Weihnachtsgeschäft sausen lassen und eine hiesige DVD erst im Januar 2003 herausgebracht. Beide Ausgaben sind allerdings weitgehend identisch, auch wenn das Bild der amerikanischen DVD durch ein saubereres Encoding ein bißchen besser aussieht. Seit 2012 ist Men in Black II gemeinsam mit den anderen zwei Filmen auch weltweit als Blu-Ray erhältlich, die mit allen Extras der DVD ausgestattet ist.

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Bild

Als Men in Black II produziert wurde, war eigentlich schon das Zeitalter des digitalen Negativs angebrochen. Für die DVD-Veröffentlichung war offenbar doch noch ein traditioneller Filmtransfer gemacht worden, der aber einen so guten Eindruck macht, daß man ihn für eine direkte Konvertierung eines digitalen Bildmasters halten könnte. Selbstverständlich war dies nicht, wie Columbia-Tristar mit der zum gleichen Zeitpunkt veröffentlichten DVD von Spiderman gezeigt hatte, die dagegen entsetzlich aussah.

Die Filmvorlage war erwartungsgemäß in tadellosem Zustand, allerdings haben sich eine kleine handvoll Dropouts eingeschlichen, die man aber nur mit der Lupe entdecken kann und längst nicht so häufig auftreten wie beim ersten Men in Black. Eine ganz minimale Grundkörnigkeit des Filmmaterials ist auch noch sichtbar, hält sich aber angenehm im Hintergrund und fällt nicht weiter auf. Die Schärfe ist bemerkens gut und sorgt für eine sehr hohe Detailtreue, die die kleinsten Einzelheiten sichtbar macht - allerdings hat bei genauerer Betrachtung ein etwas zu eifriger Schärfefilter zu einem leicht digitalen Aussehen geführt. Die comicbook-artige, oft stark desaturierte Farbpalette kommt auch voll zur Geltung, wobei manchmal die Hauttöne etwas zu rötlich erscheinen, was aber auch schon im Kino zu beobachten war.

Die Kompression verhält sich trotz einer relativ niedrigen Bitrate völlig unauffällig, Sony hat den MPEG-Encoder hier voll im Griff gehabt. Insgesamt kann man diesem Transfer nur Referenzqualität in seiner Klasse bescheinigen, da hier eine fast perfekte, möglichst filmähnliche Präsentation gegeben ist.

Ton

Die Tonspuren der amerikanischen DVD von Men in Black II beschränken sich auf zwei Sprachen, in äußerst gelungenen Mehrkanal-Abmischungen zu hören sind.

Die englische 5.1 Spur wurde mit 448 kbit/s codiert und kann mit einem tiefen Baß, brillianten Höhen und einer lustig-verspielten Surroundabmischung aufwarten, die viel Spaß beim Zuhören bringt. Die Integration von Musik, Geräuschen und Dialogen ist äußerst gut gelungen und bietet einen nahtlosen, umfassenden Raumklang. Dabei wird der vorderen Soundstage fast genausoviel Aufmerksamkeit geschenkt wie den Surroundkanälen, ein Gag ergibt sich sogar aus einem gut plazierten Effekt auf der hinteren Soundstage. Danny Elfmans Filmmusik macht auch ausführlichen Gebrauch von allen Lautsprechern und wird sehr kräftig, aber nicht zu laut wiedergegeben. Die gesamte Abmischung ist sehr gut ausbalanciert und die ausgewogene Dynamik macht einen ständigen Griff zum Lautstärkeregler unnötig.

Die ebenfalls vorhandene französische Fassung ist mit der englischen Tonspur bis auf die Stimmen identisch. Auf einen 2.0-Surround-Downmix wurde hier verzichtet, was für einen Amblin-Film sehr selten. Außerdem stehen englische und französische Untertitel zur Auswahl.

Bonusmaterial

Die DVD von Men in Black II hatte ein schweres Erbe anzutreten, denn die Veröffentlichung Vorgängers war sehr ausführlich ausgestattet worden. Columbia-Tristar hatte aber nicht den Fehler gemacht eine "Limited Edition" und eine normale DVD herauszubringen - von Men in Black II gibt es nur eine Ausgabe mit dem kompletten Bonusmaterial, das sich mühelos mit dem Vorgänger messen kann und in den hervorragend gestalteten Menüs umfangreich über die Entstehung des Films informiert.

Der Audiokommentar wird von Regisseur Barry Sonnenfeld bestritten, der schon beim ersten Film mit viel Engagement und Spaß dabei war. Seine Energie war sogar so groß, daß dem ebenfalls anwesenden Tommy Lee Jones manchmal die Spucke wegblieb - wahrscheinlich deshalb hat Barry Sonnenfeld sich entschieden, den Kommentar zu Men in Black II im Alleingang aufzunehmen. Er schafft es, den Zuhörer anderthalb Stunden lang ausnahmslos gut zu unterhalten und macht dabei nicht einmal den Fehler zu oft über technische Details zu reden. Ein bißchen techniklastig ist dieser Kommentar schon, allerdings schafft es Barry Sonnenfeld mit Leichtigkeit, dem Zuhörer die Details auf humorvolle und verständnisvolle Weise nahezubringen. Zusätzlich zum Kommentar gibt es auch noch die Telestrator Diagrams, die Barry Sonnenfelds Bildschirm-Zeichnungen in einer Untertitelspur zeigen, die mehr oder weniger eine Spielerei sind und nach einiger Zeit auch ziemlich irritierend wirken. Auf eine Silhouetten-Spur wie bei Men in Black oder Ghostbusters wurde hier verzichtet, aber das hätte bei nur einer Person auch nicht viel Sinn gehabt.

Auf der ersten DVD sind außerdem im Menüpunkt Frank Favorites verschiedene Trailer untergebracht worden: außer dem Trailer (2:08) und Teaser (1:59) von Men in Black II ist auch noch ein kurzes Promo für die Deluxe-Edition des ersten Films vorhanden, während der Rest lediglich aus Trailern für die anderen Columbia-Filme Ghostbusters, Spiderman und The Mask of Zorro besteht.

Mitten in dieser Promotionwüste ist jedoch noch ein Goldstück versteckt: der CGI-Kurzfilm The Chubbchubbs von Sony Imageworks, der in den USA als Vorfilm zu Men in Black II in den Kinos lief und 2003 den Oscar für den besten Kurzfilm gewonnen hatte.

Special Delivery: MIIB Orb beinhaltet ein etwa 60-minütiges, speziell für diese DVD produziertes Making-Of, das in einzelne Featurettes unterteilt wurde. Mittels einem cleveren Menüsystem kann man entweder alle nacheinander abspielen oder auch eine eigene Reihenfolge auswählen.

MIB ADR (8:31) wirft einen Blick auf den Teil einer Filmproduktion, den man sonst nur selten in Dokumentationen zu sehen bekommt: die Nachsynchronisation der Dialoge. "This is a really, really dumb job" erzählt Will Smith, und hat damit gar nicht so unrecht. Barry Sonnenfeld erklärt genau, weshalb man "loopt" und wozu ADR unbedingt nötig ist, und in vielen Aufnahmen aus dem Tonstudio sieht man Will Smith, Lara Flynn Boyle, Johnny Knoxville und Tim Blaney bei der Arbeit, die sie ohne Barry Sonnenfelds sonnigem Gemüt wahrscheinlich nicht so geduldig ertragen würden.

Design in Motion: The Look of MIB II (9:03) mit Production Designer Bo Welch und Barry Sonnenfeld zeigt, wie das besondere Aussehen des Films entstanden ist.

Rick Baker: Alien Maker (9:49) ist ein Portrait über den wohl bekanntesten Puppenmacher Hollywoods und zeigt ihn mal nicht nur in den üblichen Interviews, sondern auch direkt bei der Arbeit auf dem Set.

Serleena (3:04) mit Barry Sonnenfeld, Rick Baker, David Nakbayashi, Mauricio Baiocchi und Lara Flynn Boyle zeigt, wie die böse Alien-Dame entwickelt wurde - von der ersten Konzeptzeichnung über die frühen CGI-Tests bis zur fertigen Animation. Auch Lara Flynn Boyle, Darstellerin der menschlichen Serleena, erzählt über ihre Erfahrungen mit der Computertechnik, die einige Vorstellungskraft auf dem Set gefordert hat.

Jeff (2:36), New Yorks größter Regenwurm, wird hier von Rick Baker und Amelia Chenoweth seziert und in seine Einzelteile zerlegt. Insbesondere wird dabei die "Achterbahnfart" durch die U-Bahn erwähnt.

Frank (4:04) der Wunderhund, eine Mischung aus echtem Hund und CGI-Effekten, wird von Barry Sonnenfeld und seiner Stimme Tim Blaney vorgestellt. Interessant ist hierbei vor allem die Umsetzung von Tim Blaneys Gesichtsbewegungen auf die realen Filmelemente, die gegenüber dem ersten Film stark verbessert wurden.

The Stellar Sounds of MIB II (7:06) zeigt wieder einen Aspekt der Filmproduktion, von dem man sonst nur selten wirklich etwas sieht: die Herstellung der Geräusche. Foley Artists Marko Konstanza, Jay Peck und Steve Visscher zeigen, mit welchen Mitteln sie die Geräusche des Films hervorgebracht haben. Wer da an leistungsfähige Computer, Synthesizer und ähnliches denkt, hat sich verrechnet: die Geräuschemacher hantieren mit klappernden Lattenrosten, quietschenden Luftballons und nassen Lappen.

Cosmic Symphonies: Elfman in Space (11:54) widmet sich dem Komponisten Danny Elfman, der für beide Men in Black-Filme die Musik gemacht hat und als Filmmusiker für seinen ganz eigenen, besonderen Stil bekannt geworden sind. Hier erzählt der Maestro in Interviews von seiner Arbeit und es sind viele Aufnahmen von den Scoring-Sessions zu sehen.

Alien Esoterica (4:26) - hier gehen Barry Sonnenfeld und Rick Baker näher auf die drei Alien-Gangster und die Alien-Kollegen von Kay in der Post ein.

Das Blooper Reel (5:05) ist eine Sammlung von lustigen Outtakes, die keine nähere Beschreibung benötigen. In nicht-anamorphem 1.85:1 (und teilweise auch 1.33:1) abgelegt, ist die Qualität etwas schwammig und es sind überall Timecodes zu sehen, aber das tut dem Spaß keinen Abbruch.

Die Serleena Animatic Sequence (1:47) ist genau das, was draufsteht: ein Animatic - eine Abfolge von Storyboards und Zeichnungen in Echtzeit - von Serleenas Verwandlungssequenz. Hier ist es besonders faszinierend zu beobachten, wie groß die Ähnlichkeit zum fertigen Film ist.

Multi-Angle Scene Deconstructions ist wieder einmal eine Multiangle-Präsentation von verschiedenen Entwicklungsstadien einzelner Szenen, wobei hier die Eröffnungssequenz ein klein wenig anders als im Film ist:
Opening Sequence Alternative Version 1:52
Jay and Jeff 0:58
Car Chase 3:15
Jarra Fight Scene Part I :40
Jarra Fight Scene Part II 1:00
Aufgeteilt in vier oder fünf Blickwinkel kann man sich zwar die einzelnen Winkel nacheinander anschauen oder umschalten, aber es gibt keine zusätzliche Version auf der alle Blickwinkel gleichzeitig sichtbar sind.

Das Alternate Ending (2:09) enthält einen völlig anderen Schluß als der fertige Film, aber leider nur in Workprint-Qualität mit Timecodes. Das ist schade, denn dieses Ende hätte es wirklich verdient als Alternative per Seamless Branching in den Film integriert zu werden. Es handelt sich dabei allerdings nicht um den ursprünglichen Schluß, der sich um das World Trade Center dreht, sondern um die allerletzte Szene des Films.

Die Creature Featurettes sind sieben kurze Dokumentationen über die Entstehung der verschiedenen Aliens des Films:
Scrad/Charlie 1:59
The Worms 2:49
Serleena 3:04
Alien Esoterica 4:27
Jeebs 2:30
Jarra 3:22
Jeff the Worm 2:36
Es handelt sich hier aber teils um eine Mogelpackung, denn Serleena, Alien Esoterica und Jeff the Worm sind schon in der Abteilung MIBII Orb dabei. Fairerweise muß man aber zugeben, daß diese drei Featurettes in beide Bereiche thematisch gut hineinpassen, so daß man die kleine Überschneidung den DVD-Produzenten nicht übelnehmen kann. Hier gibt es auch wieder die Möglichkeit, sich alles direkt nacheinander anzuschauen.

Ergänzt werden die Creature Featurettes durch Barry Sonnenfeld's Intergalactic Guide to Comedy (5:58), in dem der Regisseur sein Geheimrezept für erfolgreiche Komödien offenbart - natürlich nicht ohne eine ordentliche Prise Humor.

Die Theatrical One-Sheets bestehen aus einer sehr knapp gehaltenen Bildergalerie mit nur vier Kinopostern, und auf Texttafeln sind Filmographien von zwölf Schauspielern und Crewmitgliedern untergebracht.

Auf keine Fall darf natürlich das Musikvideo Black Suits Coming (4:37) von Will Smith auf dieser DVD fehlen, das hier in 4:3 und 2.0-Stereoton dabei ist.

Wer sich jetzt über die praktisch nicht existenten Bildergalerien ärgert, der sollte unbedingt einen Blick auf den DVD-ROM-Teil werfen: Columbia-Tristar hat als erstes DVD-Studio endlich begriffen, daß sich solche Bilder besser auf dem Computer als auf dem Fernseher anschauen lassen.

Wer Probleme mit der proprietären Software auf dieser DVD hat, kann sich auch mit einem normalen Bildbetrachter helfen. Im Verzeichnis Assets/Downloads und Assets/Downloads/Prints sind alle Bilder inklusive ein paar Quicktime-Videos und Beschreibungen im ASCII-Textformat abgelegt:
Aliens - 12 Bilder
Ben - 3 Bilder, 4 Videos
Frank - 1 Film
Gatbot - 7 Bilder
Jarith - 6 Bilder, 2 Videos
Jeff - 8 Bilder, 2 Videos
Locker - 1 Video
Places - 13 Bilder
Serleena - 30 Bilder, 2 Videos
Tech - 7 Bilder
Unseen - 23 Bilder
Vehicle - 23 Bilder, 1 Video
Weapon - 10 Bilder
Insgesamt handelt es sich um eine sehr gut ausgesuchte und gutsortierte Sammlung von Konzeptzeichnungen, von der sich so manche andere DVD eine Scheibe abschneiden kann. Schade ist natürlich, daß man ohne DVD-ROM im Computer davon nichts hat, aber ich finde es gut, daß Columbia-Tristar diesen Schritt gemacht hat und endlich die Möglichkeiten der DVD vernünftig und vollständig ausnützt.

Im Verzeichnis Assets/Downloads/Script ist außerdem das gesamte Drehbuch im HTML- und ASCII-Format zu finden, allerdings in 28 einzelne Dateien zerlegt. Wenn man die aber wieder zusammenfügt hat man ein perfektes, vollständiges Drehbuch des Films, das zudem auch noch den üblichen Konventionen nach formatiert ist.



















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