Monsters, Inc.
Cover

16.10.2002

[ReWrite vom 6.8.2007]
von Guido Bibra

Titel Monsters, Inc.
Studio Pixar / Disney (2001)
Hersteller Buena Vista Home Entertainment (2002) EAN 7-86936-16488-6
DVD-Typ 2x9 (5,15 & 6,71 GB) Bitrate ø 6,3 max. 9,9
Laufzeit 93:00 Minuten Kapitel 32
Regionalcode 1 (Kanada) Case Deja 1 Doppel
Fernsehnorm NTSC
Bildformat 1.85:1 16:9 ja
Tonspuren Dolby Digital 6.1 Surround 448/384 kbit/s Englisch, Französisch 2.0 Surround 192 Kbit/s Kommentar
Untertitel Englisch
Freigabe Canadian Home Video Rating G
Extras • All-New Animated Short Film Mike's New Car
• Filmmaker's Audio Commentary
For the Birds - 2001 Academy Award Winner for Best Animated Short Film
Finding Nemo - An exclusive Sneak Peek of Disney/Pixar's Simmer 2003 Feature Film
• Hilarious Outtakes and The Monsters, Inc. Company Play
• Train for your first Day at Monsters, Inc.
• See the Monsters, Inc. Employee Handbook
• Learn the History of the Monster World
• Play Peek-a-Boo - Boo's Door Game
• Check out fun-filled Facts and much more!
• Never-before-seen Deleted Scenes
• 3D Location Flyarounds
• Monstropolis Art Gallery featuring hundreds of Images
• Animation Gags and Guide to "In" Jokes
• Behind the Scenes of If I didn't have you -

Der Film

James P. Sullivan (John Goodman) und Mike Wazowski (Billy Crystal) sind Angestellte der Firma Monsters, Inc., die Energie für die Stadt Monstropolis liefert. Sulley's Job, assistiert von Mike, ist es zusammen mit vielen anderen furchterregenden Monstern nachts durch die Schranktüren der Kinderzimmer zu gehen und die Kinder so zu erschrecken, daß ihre Schreie eingefangen und zu Energie weiterverarbeitet werden können. Die Monster sind nicht wirklich gefährlich und sogar davon überzeugt, daß Kinder hochgiftig sind - die Firma ist von strengen Sicherheitsmaßnahmen überzogen, damit ja kein Kind aus Versehen in die Monsterwelt gelangt. Doch genau das passiert eines Tages, als Sulley und Mike nach Dienstschluß ihren Kollegen Randall (Steve Buscemi) erwischen, als er seine Quote etwas aufbessern will. Eine Tür bleibt offen - und plötzlich haben Mike und Sulley ein kleines Mädchen am Hals...

 



Nachdem Disney und Pixar seit 1995 den Markt der computeranimierten Trickfilme fest an sich gerissen hatten, trat 1998 mit Antz das erste Mal Dreamworks auf den Plan und landete im Kinofrühjahr 2001 mit Shrek den ersten großen Erfolg - die Konkurrenz war stark geworden. Zu dieser Zeit war die Ähnlichkeit zwischen den Filmen der beiden Studios ein heiß diskutiertes Thema, denn die Parallelen zwischen den beiden Insekten-Stories A Bug's Life und Antz waren unübersehbar. Allerdings waren die Filme in Plot und Charakteren doch zu unterschiedlich um sich gegenseitig als Plagiate zu entlarven - die neuen Projekte der beiden Konkurrenten wurden aber trotzdem kritisch beäugt, weil Dreamworks mit Shrek ein großes grünes Monster und Pixar mit Monsters, Inc. eine ganze Menge Monster in allen Formen und Farben im Angebot hatten. Letztendlich waren die Filme dann aber doch so grundverschieden, daß Pixar und Dreamworks ihre frühere Rivalität offenbar begraben hatten.

Eine Idee und ein neues Team

Die Idee von Monsters, Inc. lag schon seit Mitte der neunziger Jahre bei Pixar auf dem Tisch und sollte ursprünglich der Nachfolger von Toy Story werden, wurde dann aber vorerst noch zurückgestellt und erst nach zwei weiteren Filmen - A Bug's Life und Toy Story 2 - in Angriff genommen. Weil sich bei Pixar immer mehrere Projekte gleichzeitig in Entwicklung befinden und die Produktion von Monsters, Inc. schon im Sommer 1998 begann, gab Firmen-Mitbegründer John Lasseter das erste Mal die Regie ganz aus der Hand - allerdings nicht an irgendjemanden, sondern an langjährige Pixar-Mitarbeiter: Pete Doctor und Lee Unkrich hatten schon 1995 an Toy Story mitgearbeitet und waren seitdem ein fester Bestandteil von fast allen Pixar-Produktionen. Unterstützt wurden sie von der Trickfilm-Legende David Silverman, der seine Karriere in den achtziger Jahren im Team der ersten Simpsons-Animatoren begonnen hatte und noch während der Produktion von Monsters, Inc. als Co-Regisseur für Dreamworks' The Road to El Dorado gearbeitet hatte.

Für die Regie von Monsters, Inc. waren drei Vollblut-Profis mit großer Trickfilm-Erfahrung zuständig, während die Zusammensetzung des Drehbuch-Autorenteams war zwar deutlich gemischer war, aber mit Andrew Stanton von einem Pixar-Veteran der ersten Stunde angeführt wurde, der von Daniel Gerson, einem bis dahin praktisch unbekannten TV-Serien-Autor, Unterstützung bekam. Weitere Mitarbeiter waren Robert L. Baird, Rhett Rheese und Jonathan Roberts, die alle drei genauso wie Gerson Pixar-Neulinge waren und wahrscheinlich hauptsächlich als Gag-Schreiber engagiert wurden. Viele Köche verderben hier zwar nicht den Brei, machen ihn aber auch nicht unbedingt schmackhafter - Monsters, Inc. sprüht zwar nur so von Witz und brillianten Ideen, hat dafür aber einige inhaltliche Schwächen, die das im Prinzip sehr gut geschriebene Drehbuch fast, aber nicht ganz kaschieren kann.

Kleine und große Monster

Teile des Konzepts von Monsters, Inc. waren nicht wirklich neu und wurden schon 1988 in dem Film Little Monsters verwendet - dort war es nicht eine Monsterwelt hinter der Schranktür, sondern unter dem Bett, aber die grundlegende Idee war die gleiche. Allerdings muß man fairerweise dazu sagen, daß alles darüber hinausgehende aus der Feder der Pixar-Autoren stammt und erstaunlich originell ist. Im Gegensatz zu Little Monsters hat Pixar die Monsterwelt nicht zu einer unheimlichen, gruseligen Sache gemacht, sondern zu einem Universum, das der Realität gar nicht so unähnlich ist und zeigt, daß die Monster ganz normale Leute sind.

Leider hat die Handlung trotz der großartigen Szenerie und der originellen Charaktere deutliche Schwächen und bleibt weit hinter dem zurück, was möglich gewesen wäre. Die eigentliche Geschichte beschränkt sich auf einen einzigen recht simplen Plot, der auf die Disney-übliche Art fast hundertprozentig kinderfreundlich wäre, wenn die Autoren nicht diesmal einen kräftig satirischen Subtext und viele bissige Dialogeeingebaut hätten. Im Gegensatz zu den früheren Pixar-Filmen gibt es in Monsters, Inc. erstaunlich viel Humor und Anspielungen fast exklusiv für Erwachsene zu entdecken - firmeninternen Machenschaften, die Energiekrise und viele andere kleine Dinge wären in einem früheren Pixar-Film auf diese Art undenkbar gewesen.

Der Plot des Films wurde um eine Reihe von zentralen Sequenzen aufgebaut, die nur lose durch die Handlung miteinander verknüpft wurden - allerdings lenken die wirklichen Stärken des Drehbuchs gekonnt davon ab: Monsters, Inc. besitzt einen besonders für einen Pixar-Film sehr hohen Anteil an schlagfertigen und witzigen Dialogen, die einen nicht zu unterschätzenden Beitrag zur humorvoll-satirischen Atmosphäre des Films beitragen. Man bekommt fast den Eindruck, als hätten die Drehbuchautoren die eigentliche Story vernachlässigt und stattdessen hauptsächlich an den vielen Dialogen gefeilt - was nicht unbedingt schlecht ist, aber bei Monsters, Inc. besonders auffällt.

Eine eigene Welt

Als computeranimierter Trickfilm ist Monsters, Inc. natürlich optisch besonders bemerkenswert, denn Pixar hat sich wieder besondere Mühe gegeben die Szenerie und die Charaktere so detailreich wie nur möglich zu gestalten. Die CGI-Technik hatte 2001 schon fast ihren Höhepunkt erreicht und ermöglichte den Animatoren erstmals eine richtig realistische Umgebung zu schaffen. Die Monster-Welt wurde nicht so fremd gestaltet, wie man es bei so einer Gelegenheit eigentlich vermuten würde, denn Monstropolis wirkt eigentlich nur wie eine ganz normale Stadt und auch die Firmenhallen von Monsters, Inc. sehen beinahe ganz normal aus. Die Szenerie hat einen gesunden Realismus, der zuvor in Pixar-Filmen kaum zu sehen war - die Kulissen machen erst gar nicht den Eindruck im Computer entstanden zu sein.

Im Gegensatz zu den fast alltäglichen Kulissen des Films haben sich die Designer von Pixar bei den Charakteren so richtig ausgetobt - mit dem Thema Monster kann man schließlich schon eine ganze Menge unternehmen. Allerdings sind die Protagonisten des Films nicht wirklich gruselig, sondern eigentlich liebevoll gestaltete Parodien auf klassischen Monster-Darstellungen. Die Gestaltung der Figuren ist bis auf die kleineren Charaktere durchweg unglaublich detailreich. Sogar Mike, der eigentlich nur aus einer grüne Kugel mit Armen und Beinen besteht, hat eine Menge Einzelheiten. Sully besitzt als großer Bär ein erstaunlich realistisch ausssehendes blaues Fell mit einer hohen Eigendynamik. Beide haben aber genauso wie ihre anderen Monster-Kollegen eine gemeinsame Eigenschaft: auch bei einem einfachen Design haben sie alle eine sehr ausgeprägte Mimik.

Lediglich bei den wenigen menschlichen Charakteren, insbesonders bei dem kleinen Mädchen mit dem sich Mike und Sulley herumschlagen müssen, haben sich die Animatoren keine große Mühe gegeben. Während Dreamworks schon 2001 in der Lage war fast realistisch aussehende Menschen zu rendern, hat Pixar in dieser Richtung kaum etwas unternommen - die Gesichter sehen immer noch viel zu künstlich und puppenhaft aus und stehen besonders bei Monsters, Inc. im starken Kontrast zu den teilweise viel natürlicher aussehenden Monstern.

Die Stimmen aus dem Wandschrank

Genauso wie Dreamworks Animation hat Pixar für die Stimmenbesetzung der Trickfilm-Charaktere immer gerne prominente Hollywood-Schauspieler engagiert und nur selten Ausnahmen gemacht, auch wenn gerne das Gegenteil behauptet wird. Obwohl Monsters, Inc. wieder mit großen Namen besetzt wurde, war die Auswahl der Schauspieler diesmal bemerkenswert gut gelungen. Gesucht wurden vor allen Dingen zwei besonders komische Schauspieler für die beiden Hauptrollen, die die Filmemacher in Billy Crystal und John Goodman fanden.

Sulley, das große Monster mit dem bürgerlichen Namen James P. Sullivan, sollte ursprünglich mit Bill Murray besetzt werden, der aber durch puren Zufall nicht engagiert wurde, weil er die Telefonnummer der Filmemacher verloren hatte und sich nicht mehr rechtzeitig melden konnte. Inzwischen hatte Pixar sich für John Goodman entschieden, der mit seiner tiefen, brummigen Stimme genau der richtige für ein großes Monster wie Sulley war und als früherer Standup-Comedian genau das richtige humoristische Timing besaß. Sulleys Assistent und bester Freund Mike Wazowski ist das genaue Gegenstück zu seinem Partner - eine Rolle, die für Billy Crystal, wie John Goodman auch ein Standup-Komiker mit Saturday Night Live-Vergangenheit, wie geschaffen war. Goodman und Crystal konnten einen großen Teil ihrer Dialoge gemeinsam im Studio aufnehmen, wodurch die interaktion zwischen Mike und Sulley besonders gut zur Geltung kommt und der Film in vielen Szenen dadurch fast zu einer erstklassigen Comedy-Show entwickeln.

Obwohl Monsters, Inc. eigentlich kein Ensemble-Film ist und Sulley und Mike klar im Vordergrund stehen, wurden die Stimmen der zahlreichen Nebenrollen mit einer genauso großen Sorgfalt besetzt. Die "Dialoge" des kleinen Mädchens Boo wurde nicht etwa von einem Stimmenkünstler gesprochen, sondern von der zum Zeitpunkt der Tonaufnahmen gerade einmal zweieinhalbjährigen Mary Gibbs, der Tochter von Storyboard-Artist Rob Gibbs - dadurch hört sich das Kindergebrabbel völlig natürlich und realistisch an. Während auch die Bewegungen von Boo relativ natürlich sind, sieht ihr Gesicht durch das wenig realistische CGI-Design nicht sehr überzeugend aus und hat auch nur eine sehr eingeschränkte Mimik zu bieten.

Randall ist der einzige offensichtliche Antagonist des Films, aber als mehrarmiges Chamäleon mit extrabreitem Grinsen gar nicht so furchtbar und auch für ein wenig Slapstick zuständig - sein Sprecher Steve Buscemi hatte seinen Charakter daher auch mehr satirisch als wirklich furchterregend und böse angelegt. Kurz, aber bemerkenswert ist der Auftritt von Firmenchef Henry J. Waternoose, einem überdimensionalen Krabbenmonster mit der imposanten Stimme von James Coburn. Es war eine der letzten Filmrollen des 2003 verstorbenen Schauspielers und seine einzige Mitarbeit an einem Trickfilm, die Monsters, Inc. einen Hauch von Klasse verleiht und eine markante Stimme mehr in den Film bringt.

Mikes Freundin Celia - eigentlich eine der mehr menschlichen Monster des Vereins - wird mit einer entwaffnenden piepsigkeit von Jennifer Tilly gesprochen, während die grummelige Sekretärin Roz von Storyboard-Entwickler Bob Peterson hat - auch die beiden tolpatschigen Arbeiter Smitty und Needleman werden von nicht von einem Schauspieler, sondern von Drehbuchautor Daniel Gerson gesprochen. In alter Tradition hat auch John Ratzenberger als Abominable Snowman eine Gastrolle und Muppet-Show-Legende Frank Oz ist ebenfalls in einer kleinen Rolle als Randalls Assistent zu hören.

Newman und die Monster


Bei der musikalische Begleitung von Monsters, Inc. gingen die Filmemacher kein großes Risiko ein und wandten sich an denjenigen, der schon alle vorherigen Pixar-Filme vertont hatte: Randy Newman, der seine Karriere in den sechziger Jahren als Popmusiker begann und seit den achtziger Jahren auch immer öfter als erstklassiger Filmmusiker tätig war. Seine bisherigen Pixar-Scores waren immer sehr klassisch und etwas konventionell, aber für Monsters, Inc. hat Randy Newman tief in die Jazzkiste gegriffen und eine hervorragende Filmmusik mit Bigband-Charakter und vielen ohrwurmverdächtigen Melodien komponiert. Die Musik arbeitet Hand in Hand mit der Handlung und ist haargenau mit dem Schnitt und der Struktur des Films koordiniert worden.

Als Songwriter und Popmusiker baut Randy Newman gerne auch mal einen oder mehrere Songs in seine Filmmusik ein, aber die Handlung von Monsters, Inc. ist bis auf eine nicht ganz ernst gemeinte Ausnahme frei von Gesangseinlagen. Erst im Abspann ist die Vocal-Version von Randy Newmans Titelthema zu hören, die im Duett von John Goodman und Billy Crystal gesungen wird. Es ist eigentlich ein ganz simpler Song mit einfacher Struktur, der aber durch die witzige Interpretation der beiden Schauspieler und einer gelungenen Instrumentierung die verspielte Atmosphäre von Monsters, Inc. auch bis in den Abspann fortführt und den Film mit dem gleichen Schwung beendet, mit dem er anfängt.

Ein Pixar-Klassiker

Das CGI-Trickfilm-Duell des Jahres 2001 ging mit einem Kopf-an-Kopf-Rennen zuende, als Monsters, Inc. im Herbst nach der äußerst erfolgreichen Frühjahr-Premiere von Dreamworks' Shrek in den USA fast genausoviel wie seine Konkurrenz einspielte, aber von den Kritikern zugunsten des Mitbewerbers etwas vernachlässigt wurde. Viele monierten die schwache Story des Films, waren aber vom visuellen Design und den humorvollen Dialogen begeistert. Letztendlich erwies sich Monsters, Inc. dank der doch ganz hohen Originalität trotzdem als durchschlagender Erfolg und war zu seiner Zeit der finanziell erfolgreichste Pixar-Film, bis er von seinen Nachfolgern Finding Nemo und The Incredibles übertroffen wurde.

Die bei den Academy Awards 2002 neu eingerichtete Kategorie des besten Trickfilms ging zwar verdientermaßen an Shrek, aber Monsters, Inc. konnte trotzdem in einer anderen Kategorie überraschenderweise gewinnen: nach vielen erfolglosen Nominierungen gewann Randy Newman das erste Mal in seiner Karriere einen Oscar und wurde für den Song If I didn't have you ausgezeichnet, der auf der Verleihung auch von John Goodman und Billy Crystal auf der Bühne dargeboten wurde. Außer für den besten Trickfilm war Monsters, Inc. auch für die beste Filmmusik und für den besten Tonschnitt nominiert, konnte sich aber gegenüber der Konkurrenz in diesen Bereichen leider nicht behaupten.

Insgesamt ist Monsters, Inc. gar kein typischer Pixar-Film und geht sowohl inhaltich als auch vom Humor her mehr auf die Dreamworks-Konkurrenz zu, als man einer Disney-Produktion zugetraut hätte. Hervorragende Animationen, gelungene Charaktere mit markanten Stimmen, enorm witzige Dialoge und erstklassige Musikuntermalung können die schwache Handlung problemlos hinwegtrösten und machen Monsters, Inc. zu einem der besten Pixar-Klassiker, der auch denjenigen gefallen dürfte, die sonst mit den Werken des Studios nicht soviel anfangen können.

Die DVD

Fast ein Jahr nachdem Ende 2001 Dreamworks mit Shrek auf dem Heimvideomarkt abgeräumt hatte, zog Disney mit Monsters, Inc. auch endlich nach. Warum das so lange gedauert hatte, kann man aber nicht so recht nachvollziehen - das Bonusmaterial ist zwar sehr ausladend, aber nicht so aufwendig als daß man für die Produktion ein ganzes Jahr gebraucht hätte.

In den USA erschien lediglich eine einzige DVD, auf der gleich alles drauf war: sämtliches Bonusmaterial inklusive Widescreen und Fullscreen-Fassungen. In Deutschland jedoch ging Disney einen anderen Weg und veröffentlichte eine Standard Edition, die nur einen Fullframe-Transfer und minimale Extras hat, und eine teurere Deluxe Edition, die in etwa der amerikanischen Doppel-DVD entspricht, bei der das komplett deutsch synchronisierte Bonusmaterial aber keine optionalen englischen Tonspuren besitzt! Während die amerikanische 2-Disc-Ausgabe inzwischen schon für etwa 15 Dollar zu haben ist, ist die deutsche 2-DVD-Version schon lange out-of-print und wurde durch eine "Disney Special Collection" ersetzt, die der Standard-DVD mit dem Fullscreen-Transfer entspricht. Wenn man sich den Film unbedingt noch zulegen möchte, sollte man deshalb auf jeden Fall auf die amerikanische DVD zurückgreifen.

Die hier rezensierte Version stammt aus Kanada und unterscheidet sich von der amerikanischen Version in einigen Punkten: die Vollbild-Fassung fehlt, und die Effekt-Tonspur wurde durch eine französische Fassung ersetzt. Das ist besonders ärgerlich, weil der durch die weggefallene 4:3-Fassung auf der ersten DVD freigewordene Platz nicht genutzt wird und die Effekt-Tonspur noch locker zusammen mit dem französischen Ton gepaßt hätte. Vermutlich sollte die Vollbild-Fassung mit auf die kanadische DVD, aber es mußten auch noch die Outtakes und der Kurzfilm mit französischem Ton auf die erste DVD, was wohl nicht mehr gepaßt hat. Wenn man von diesem Fauxpas absieht, ist die kanadische DVD natürlich auch äußerst gut gelungen und ist bis auf die oben angesprochenen Unterschiede mit der US-DVD identisch.

Bild

Mit Monsters, Inc. brachte Disney nach den beiden Toy Story-Filmen und A Bug's Life bereits den dritten volldigitalen Transfer heraus und hatte dadurch schon jede Menge Erfahrung. Die direkte Konvertierung des digitalen Filmvorlage ins DVD-Format ist auch hier hervorragend gelungen, hat aber bei genauerem hinsehen ein paar Einschränkungen, die durch das etwas übereifrige Authoring entstanden sind.

Generell kann man dieser NTSC-Version von Monsters, Inc. aber eine durchweg brilliante Bildqualität bescheinigen, die das digitale Filmmaster auf die bestmöglichste Weise wiedergibt. Bemerkenswert sind die kräftigen, enorm bunten Farben und die erstaunliche Dreidimensionalität, die das Bild geradezu durch die Bildröhre springen lassen. Ohne den Umweg über analoges Filmmaterial ist die eigentliche Bildqualität hervorragend - Fussel, Kratzer oder Körnigkeit sind natürlich nicht zu sehen und auch typische Videoartefakte wie Farbrauschen oder ähnliches machen sich nicht bemerkbar.

Die Schärfe ist ausgezeichnet, aber bei genauerer Betrachtung fällt eine leichte elektronische Überschärfung auf, die manchmal Doppelkanten hinterläßt und dem Bild ein unnötiges digitales aussehen gibt. Warum hier nachgeschärft wurde, ist wegen des ohnehin enorm detailreichen Bildmasters völlig unverständlich, aber zumindest wurde dabei nicht so übertrieben, daß Zeilenflimmern oder ähnliche Probleme auftreten. Vermutlich hat Disney beim Blick auf das etwas weiche, aber viel natürlichere Bild von Dreamworks Shrek-DVD entschieden, Monsters, Inc. noch einen Tacken schärfer machen zu müssen - schade, denn völlig ungefiltert hätte diese DVD noch besser ausgesehen ohne dabei Details einzubüßen.

Auch die Kompression könnte noch ein klein wenig besser sein - es machen sich zwar keine direkten Artefakte bemerkbar, aber gelegentlich ist auf Flächen leichte Blockbildung zu sehen und dunkle Bildteile rauschen ein klein wenig. Durch das Weglassen der Vollbild-Version bei dieser kanadischen DVD wurde der dadurch freigewordene Platz leider nicht genutzt, so daß sich hier die Bitrate auch nur auf einem mittleren Niveau bewegt, die für einen detailreichen Film wie Monsters, Inc. eigentlich viel zu niedrig ist.

Trotzdem kann man auch mit einem Abstand von einigen Jahren mit der Bildqualität mehr als zufrieden sein, denn diese DVD ist trotz der unnötigen Filterung und der nicht ganz optimalen Kompression auch für große Bildschirmdiagonalen bestens geeignet.

Ton

Pixars Vorliebe für detailreiche Tonabmischungen zeigt sich auch wieder bei Monsters, Inc, dessen Ton auf dieser DVD hervorragend in Dolby Digital EX, aber nicht in DTS wiedergegeben wird - letzteres blieb exklusiv den anderen Regionen vorbehalten, aber die Dolby-Tonspuren dieser DVD sind trotzdem ganz hervorragend.

Gary Rydstorms ausgeklügeltes Sounddesign und die jazzige Filmmusik von Randy Newman sind machen den größten Teil der raumfüllenden Surroundabmischung aus, die weniger auf laute Effekte, sondern auf mehr auf eine ruhige, aber dafür sehr detailreiche Abmischung setzt. Dabei wird vor allen Dingen die vordere Soundstage für eine umfassende Geräuschkulisse verwendet, die oft auch auf die Surroundkanäle ausgedehnt wird. Der Mix wirkt sehr lebendig und natürlich und läßt kaum erahnen, daß dies alles komplett im Tonstudio zusammengebaut wurde. Die Stimmen beschränken sich nicht nur auf den Center-Kanal, sondern wandern oft auf der vorderen Soundstage und manchmal auch auf den Surroundkanälen umher. Dies ist zuerst etwas irriterend, weil man es heutzutage kaum noch gewöhnt ist, aber durch die perfekte Integrierung in die Klangkulisse gewöhnt man sich schnell daran und hält es nach kurzer Zeit für selbstverständlich.

Leider wurde auf der kanadischen DVD die isolierte Geräusch-Tonspur durch eine französische Synchronfassung ersetzt, obwohl wirklich genug Platz für beides gewesen wäre - ärgerlicher wäre der Wegfall einer isolierten Musikspur gewesen, die es aber auf keiner Ausgabe dieser DVD gibt. Untertitel werden nur auf englisch mitgeliefert, außerdem lassen sich Tonspuren und Untertitel nicht über die Fernbedienung, sondern nur über das DVD-Menü umschalten.

Bonusmaterial

Pixar-DVDs glänzten schon immer durch die besonders aufwendig produzierten Extras, eine Disziplin in der Monsters, Inc. keine Ausnahme ist. Wie auf fast allen anderen DVDs der Pixar-Filme ist aber auch hier die zuckersüße und vor Stolz nur so trotzende Stil vieler Extras hauptsächlich für jüngere Zuschauer geeignet, Erwachsene dürften sich bei dieser Art der Selbstdarstellung der Pixar-Crew deutlich bevormundet fühlen - wenn man sich damit arrangieren kann, sollte man mit den vielen Extras aber trotzdem eine Menge Spaß haben.

Auffällig ist allerdings die etwas chaotische Strukturierung der zweiten DVD: statt einer großen Dokumentation ist das Bonusmaterial in viele kleine Featurettes, Bildergallerien und anderes aufgeteilt. Das ist nicht wirklich schlimm, führt aber bei dieser Menge zu einer starken Unübersichtlichkeit - aber die DVD-Produzenten waren sich dessen bewußt und haben das beiliegende Booklet mit einer Flowchart-artigen Kartographierung der Extras ausgestattet. Das Menüdesign ist durchweg beeindruckend, wenn auch teilweise etwas zu verspielt - und die Renderqualität auf der zweiten DVD ist auffällig schlecht, obwohl die Gestaltung wirklich gelungen ist.

Die Extras beginnen auf der ersten DVD mit dem szenenspezifischen Audiokommentar von Regisseur Pete Docter, Co-Regisseur Lee Unkrich, Autor und Produzent Andrew Stanton und Pixar-Chef John Lasseter. Während sich die beiden Regisseure ganz locker und natürlich über die Entstehung des Films erzählen und dabei eine Menge interessante Dinge erwähnen, haben sich Andrew Stanton und besonders John Lasseter hauptsächlich auf allgemeinere Sachen und viel zu viel Eigenlob konzentriert. Zu oft hört man Sätze wie "we're very proud of this" oder "this is so great" und ähnliches, was zwar bei einem Pixar-Kommentar fast schon normal ist, aber trotzdem an Überheblichkeit grenzt und weder lustig noch unterhaltsam ist. Pete Docter und Lee Unkrich sorgen aber dafür, daß dies nicht überhand nimmt und machen diesen Audiokommentar doch zu einem der hörenswertesten der Pixar-Filme, der dank seines hohen Informationsgehalts ein wichtiger Bestandteil des Bonusmaterials dieser DVD ist.

For the Birds (3:23), Pixars oscarprämierter Kurzfilm, der oft vor Monsters, Inc. als Vorprogramm in den Kinos lief, ist hier in einem digitalen Transfer in anamorphem 1.78:1 und einer 5.1-Tonspur zu sehen und hat sogar einen optionalen Audiokommentar von Regisseur Ralph Eggelston. Der hat in der kurzen Laufzeit relativ viel über seinen einfachen, kindergerechten Film zu erzählen, gibt sich dabei aber längst nicht so überheblich und albern wie seine Kollegen auf dem Kommentar vom Hauptfilm.

Neu für die DVD produziert wurde Mike's New Car (3:43), der zweite Kurzfilm dieser DVD, der keine direkte Fortsetzung von Monsters, Inc. ist, sondern eine kleine, aber gelungene Comedy-Nummer, die zeigt daß auch Monster die Autoverrücktheiten der Menschen teilen. Leider wurde dieser Kurzfilm nur in 4:3 produziert und hat keine ganz so gute Bildqualität wie der Hauptfilm, besitzt dafür aber eine 5.1-Tonspur. Der Audiokommentar, laut Menü von "Docter & Gould", entpuppt sich als Kommentarspur der Kinder von den beiden Filmemachern - ein spaßiges Experiment, bei dem natürlich nicht viel an Inhalt herumkommt.

Die Outtakes (5:29) sind seit Toy Story eine Pixar-Tradition, werden aber diesmal nicht im Abspann gespielt, sondern sind nur separat vorhanden. Wie Mike's New Car sind auch diese Outtakes nur in 4:3 produziert worden, haben aber auch eine 5.1-Tonspur. Allerdings bieten sie einige sehenswerte und lustige Überraschungen. Sowohl die Outtakes als auch Mike's New Car sind auf beiden DVDs in identischer Form vorhanden.

Unter Sneak Peeks befinden sich verschiedene Trailer für Filme und DVDs, unter anderem auch ein Teaser für Pixars nächsten Film Finding Nemo (2:04).

Im Soundtrack-Menü findet man auch noch das THX-Optimode-Programm, und zu Beginn des Films wird ein lustiger THX-Trailer abgespielt.

Die zweite DVD beginnt mit einem Intro (1:21) von Pete Doctor, Lee Unrick, Produzentin Darla Anderson und Animations-Experte David Silverman, die sich in realer Form zu Wort melden und die Struktur der DVD erklären. Das ist auch bitter nötig, denn in den Menüs kann man sich schon verlaufen, wenn man keinen Überblick hat. Etwas negativ fällt die schlechte Bildqualität der Videosequenzen auf: Pixar kann hochauflösende Computeranimationen erstellen, aber eine vernünftige digitale Videokamera können sie sich offenbar nicht leisten. Außerdem ist alles in 4:3 produziert worden - viele Filmausschnitte in den Featurettes sind offenbar der teilweise neu geframten Vollbild-Version entnommen worden, während anderes Filmmaterial in nicht-anamorphem 1.85:1 dabei ist, was in 16:9 noch viel besser ausgesehen hätte.

Die Bonus-DVD ist in die zwei Hauptbereiche Humans Only und Monsters Only eingeteilt. Im Hauptmenü kann man außerdem noch die Outtakes und die beiden Kurzfilme Mike's New Car und For the Birds abrufen, die in exakt gleicher Form schon auf der ersten DVD vorhanden sind - mit einem Unterschied: auf der Bonus-Disc gibt es keine französischen Tonspuren.

Hinter der Tür Humans Only befindet sich der Löwenanteil des Bonusmaterial, der sich mit der Filmproduktion beschäftigt. In sieben Bereichen erfährt man alles über die Produktion des Films und auch noch ein bißchen mehr...

Die Production Tour (18:33) ist kein eigenständiges Featurette, sondern ein Zusammenschnitt von den Intros der ersten fünf Abteilungen Pixar, Story, Monster File, Design und Animation. Wenn man sich das also angeschaut hat, kann man die ersten Menüpunkte dieser Bereiche getrost überspringen. Etwas besonderes hat die Production Tour jedoch an sich: nur wenn man sich die zusammenhängende Version anschaut, gelangt man in ein verstecktes Menü, in dem man sich verschiedene Outtakes, entfernte Szenen und anderes anschauen kann. Dann geht es weiter durch die einzelnen Türen:

Pixar beherbergt die Pixar Fun Factory Tour (3:36), in der die Pixar-Crew ihr neues Studiogelände mit stolzgeschwellter Brust zeigt - allen voran natürlich der Pixar-Chef John Lasseter. Das ganze macht den Eindruck, als ob die Leute alle zuviel Zeit übrig hätten - wann arbeiten die eigentlich dort überhaupt?

Story

In Story is King (2:03) erklären David Silverman und Storyboard-Zeichner Bob Peterson, wie eine Geschichte vom Papier in die Storyboards übertragen und präsentiert werden. In Monsters are Real (1:32) erzählen die Filmemacher und Schauspieler von ihrern persönlichen Einstellungen und Erfahrungen mit Monstern.

Das Original Treatment (13:43) besteht aus aneinandergereihten Zeichnungen, die durch ein Voiceover ergänzt werden und eine erste Rohfassung des Films darstellen. Story Pitch: Back to Work Early Version (4:39) ist Bob Peterson's Storyboard-Präsentation einer Szene, die im fertigen Film völlig anders aussieht. Banished Concepts enthält vier entfallene Szenen in Form von minimal animierten Storyboards mit Voiceovern, die von einer Introduction (0:32) von Lee Unkrich eingeleitet werden: Assistant Sulley (2:16), End of Day (2:36), Bad Scare (3:01) und Scream Refinery (1:07). Original Sulley Intro (0:59) ist eine fast fertig gerenderte alternative Fassung des Filmanfangs, die allerdings nicht ganz so witzig ist wie die finale Version.

Storyboard to Film Comparison (5:42) ist eine dieser immer beliebter werdenden Storyboard-zu-Film-Vergleiche einer Szene, die man sich hier in drei Betrachtungswinkeln anschauen kann: Storyreel Only besteht aus den aneinandergereihten Storyboards, Final Color ist der fertige Film und die Split Screen Comparison zeigt beides untereinander.

Monster Files

In Cast of Characters (5:54) begibt sich Regisseur Peter Docter ins Tonstudio und trifft dort seine Kollegen - und Bob Peterson, der nicht nur die Storyboards zeichnet, sondern auch eine Rolle spricht. Die Filmemacher und die Schauspieler stellen die Charaktere vor und geben zum Schluß auch noch eine Kostprobe, wie gut sie knurren können. Eins der besten Featurettes auf dieser DVD, und gerade deswegen eigentlich viel zu kurz.

What Makes a Great Monster (1:26) ist die auch viel zu kurze Vorstellung des Designteams, das die verschiedenen Monster geschaffen hat. Es sind einige interessante Beispiele zu sehen, die aber auch in der nachfolgenden Galerie vorhanden sind.

Character Designs enthält Konzeptzeichnungen von vierzehn Charakteren in insgesamt 216 Bildern, ergänzt durch sogenannte "Turnarounds", kurze 3D-Animationen in denen sich die stillstehenden Charaktere um sich selbst drehen. Die Bildergallerien sind mit Vorschauen ausgestattet und die Zeichnungen sind bildschirmfüllend abgelegt worden - eine vorbildliche Organisation!

Design

Dieser Bereich beginnt mit dem Intro Monstropolis (2:51) mit den Filmemachern, die hauptsächlich einige der Konzeptzeichnungen kommentieren und es dabei überhaupt nicht schaffen, einen sinnvollen Überblick über diese Abteilung zu geben.

Setting the Scene beschreibt die neue Pixar-Abteilung Set Dressing (3:24) - dort wird in etwa das gemacht, was Set Designer beim Realfilm erledigen, nur wird so etwas hier komplett virtuell im Computer erledigt.Step Through (28 Bilder) demonstriert dies alles in Bildern von fünf Szenen, die man sich in den verschiedenen "Bestückungsstadien" anschauen kann.

Color Scripts ist eine Sammlung von 71 wundervollen Pastellzeichnungen, die den gesamten Film abdecken und als Referenz für den "Final Lighting"-Prozess dienten. Master Lighting enthält Bilder von acht Szenen, die man sich entweder als farbige Zeichnung oder als fertig gerendertes und ausgeleuchtetes Bild anschauen kann.

Location Flyarounds ist eins der größten Highlights auf dieser DVD. Extra für die DVD wurden neue Animationen mit Kamerafahrten durch die "Drehorte" gerendert - leider nur in 4:3, interlaced und mit deutlich eingeschränkter Auflösung, aber faszinierend ist es dennoch. Downtown (1:10), The Apartment (1:23), Monsters Inc (3:07), Simulator (1:03) und Boo's Room (0:31) zeigen die virtuellen Drehorte in aller Pracht und sind sogar mit der passenden Klangkulisse ausgestattet.

Monstropolis Art enthält noch mehr detailliert gezeichnete Bilder, Konzepte und anderes Bildmaterial in Hülle und Fülle. Door Station (9 ), Door Vault (9), Monsters, Inc. (18), Monstropolis (50) und Scare Floor (20 Bilder) enthalten farbige und schwarzweiße Zeichnungen aller Art.

Der Guide to In-Jokes ist eine hilfreiche Erklärung von 21 versteckten Anspielungen und geht über eine übliche Trivia-Aufzählung weit hinaus. Hier gibt es nicht nur "Facts", sondern auch einige Sachen klar und deutlich zu sehen, die im Film kaum zur Geltung kamen.

Animation

In Animation Process (3:14) wird anhand praktischen Beispielen gezeigt, wie man von Storyboards zum fertigen Film gelangt. Die Early Tests (8:15) bestehen aus einer fertig gerenderten Testszene und einigen Probesequenzen, alles mit einem Audiokommentar von Thomas Porter, Steve May und Michael Fong. Die erste Szene ist mit eigenem Ton auch im Hidden Door Menu als Easteregg abrufbar.

Opening Title Animation (2:09) dreht sich um die Eröffnungssequenz, deren Gestaltung von Pete Docter und Geefwee Boedoe erläutert wird. Dabei kommt eigentlich nur das ganz offensichtliche zur Sprache, und es ist fast nicht zu glauben daß nirgendwo die Grundlagen für diesen ungewöhnlichen Animationsstil, die Titelsequenzen von vielen Charles K. Feldman-Produktionen wie What's New, Pussycat?, Casino Royale oder The Seven Year Itch erwähnt werden.

Hard Parts (5:01) bezieht sich nicht unbedingt auf etwas im Film, sondern hauptsächlich auf die wirklichen schweren Sachen in der Animation - wie zum Beispiel Sulleys Fell, der Schneesturm und andere Sachen. In Shots Department (2:15) erklärt Effects Supervisor Galyn Susman, wie einzelne Kameraeinstellungen geplant und zusammengefügt werden.

Das Production Demo (1:51) besteht aus einer kurzen Szene, die man sich in vier verschiedenen Bearbeitungsstadien anschauen kann: Storyreel, Layout, Animation und Final Color. Natürlich kann man auch hier per Multiangle-Taste umschalten.

Music & Sound

Monster Song (3:18) ist ein kleines, aber faszinierendes Featurette über die Aufnahme von Randy Newmans Schlußsong, gesungen von John Goodman und Billy Crystal.

Sound Design (4:16) beginnt mit einem seltenen Blick auf Lucasfilms Skywalker Ranch (mit Stacheldraht umzäunt wie ein Hochsichterheitsgefängnis!), denn dort wurde der gesamte Ton des Films von Gary Rydstorm und seinen Tontechnikern gestaltet.

Binaural Recording wird hier im Intro (1:12) als etwas brandneues angepriesen, aber Kunstkopfaufnahmen gab es schon vor vierzig Jahren. Interessant sind allerhöchstens die Beispiele, für die man einen Kopfhörer verwenden sollte, damit sie richtig funktionieren.

Release

In diesem Bereich gibt es praktisch alles, was so nach der Filmproduktion passiert ist. Die Premiere (0:58) wird hier nur ganz kurz gezeigt, während in Toys (1:32) die Filmemacher ihrem Spieltrieb freien Lauf lassen. Posters enthält 15 Bilder von verschiedenen Filmpostern, und auch hier kann man wieder die Outtakes auswählen, die aber exakt die gleichen sind wie man sie auch schon im Hauptmenü und auf der ersten Disc finden kann.

Trailer dürfen auf dieser DVD natürlich nicht fehlen, allerdings läßt die Technik doch einiges zu wünschen übrig. Der Teaser Trailer (1:53) leidet darunter am meisten, denn der war auf der Ultimate Toy Box noch in feinstem 16:9 und hatte 5.1-Ton, aber davon ist hier nur eine 4:3-Letterbox-Konvertierung und Mono-Ton übriggeblieben. Letzteres ist besonders ärgerlich, denn der beste Gag des Trailers geht dadurch verloren: ursprünglich hörte man den Hund deutlich aus den Surroundlautsprechern knurren! Trailer #1 (1:52) wurde aus im Film vorhandenen Szenen zusammengesetzt, während Trailer #2 (1:21) eine eigens gerenderte Sequenz mit Mike und Sulley enthält. Genauso wie die vier halbminütigen TV-Spots sind diese Trailer alle in nicht-anamorphem 1.85:1 und 2.0-Mono-Ton abgelegt worden.

In International Inserts (1:08) wird gezeigt, wie mühsahm alle Texteinblendungen in verschiedene Sprachen übersetzt und in den Film integriert wurden. Dummerweise sieht man beim Film auf dieser DVD überhaupt nichts davon, obwohl es sich um eine kanadische Version handelt, bei der vielleicht die französischen Texte per Multiangle hätten eingeblendet werden können - aber das ist auch bei der deutschen DVD nicht so gemacht worden.

Im Multilanguage Clipreel (3:47) wechseln sich in einer Szene verschiedene Synchronfassungen nahtlos miteinander ab, beginnend mit der deutschen Version, die wie fast alle dem Original nicht einmal ansatzweise das Wasser reichen können.

Monsters Only

Hinter der zweiten Tür verbergen sich die drei Abteilungen New Monsters Adventures, Behind the Screams und Orientation.

New Monsters Adventures

Zum dritten Mal auf diesen DVDs ist hier der Kurzfilm Mike's New Car im Menü aufgeführt, der aber immer noch ein und derselbe bleibt. Die Monster TV Treats (1:12) sind sechs kurze, aber sehr witzige TV-Spots zu verschiedenen Anlässen wie Weihnachten, Erntedankfest, Ostern und anderen.

Ponkickies 21 ist etwas sehr schräges: zwei kurze Animationen mit Sulley und Mike, die Pixar für eine japanische Fernsehshow gemacht hat. Janken (0:36) und Lucky Door Game (0:52) sind deshalb auch nur in japanisch mit optionalen englischen Untertiteln zu sehen, aber witzig ist das auf jeden Fall.

Peek-a-Boo: Boo's Door Game
ist ein simples, aber recht gut gemachtes interaktives Spiel, bei dem man die Einzelteile von Boo's Tür zusammensuchen muß. In Disney Storyline: Welcome to Monstropolis kann man auswählen, ob man die zwanzig Seiten (auf denen jeweils eine kleine Szenenzeichnung und nur eine Zeile Text untergebracht sind) der Geschichte selbst lesen oder vorlesen lassen will.

Das If I didn't have you Music Video (1:14) stellt sich als Mogelpackung heraus, da es sich lediglich um einen Werbetrailer für die Soundtrack-CD handelt und zwar in 1.85:1, aber nur mit Mono-Ton vorhanden ist.

Der letzte Punkt in diesem Menü ist eine Hinweistafel auf den DVD-ROM-Bereich, der neben ROM-Versionen von Boo's Door Game und der Storyline lediglich ein zähes Demo eines weiteren Spiels enthält. Gerade bei diesem Film wären die Möglichkeiten unendlich gewesen, aber die wurden hier überhaupt nicht ausgenutzt.

Behind the Screams

Auch zum dritten Mal sind hier die Outtakes aufgeführt, aber leider sind es keine drei verschiedenen Versionen, sondern immer die gleichen. Das Company Play Program entschädigt dafür, denn die 23 Seiten des Theaterprogrammhefts sind mit lustigen Anspielungen und anderem nur so gespickt - da sollte man sich auf jeden Fall einmal durchklicken. On the Job with Mike and Sulley (2:33) ist das komplette TV-Special, von dem im Film nur ein kleiner Teil zu sehen ist - ein witziges Interview mit Sulley und einem sehr nervösen Mike.

Orientation

Welcome to Monsters Inc (0:56) ist der Werbespot, den sich Mike und Sulley zu Beginn des Films im Fernsehen anschauen - hier nur in kompletter Form. Your First Day (3:36) ist ganz im Stil eines Industrie-Lehrfilms gestaltet worden: von der Machart bis zur verrauschten Bildqualität stimmt hier einfach alles. Neues bekommt man jedoch nicht zu sehen, da lediglich Szenen aus dem Film verwendet wurden - aber es macht trotzdem Spaß.

History of Monster World (1:40) erzählt mit Hilfe von grob gezeichneten Schwarzweißbildern, wie die Monsterwelt entstanden ist - das ist sehr nett gemacht und nicht nur für Kinder interessant.

Das Employee Handbook besteht aus 35 Seiten, die von ID-Karten der Mitarbeiter bis zu guten Tips von Roz reichen und mit großer Liebe zum Detail gestaltet wurden. Hier hat jemand ganz viel Spaß bei der Gestaltung gehabt.

Monster of the Month ist nur ein einsames Bild der Wand mit den monatlichen Gewinnern - elf mal Sulley und im Dezember hats dann Mike auch noch einmal geschafft. Die Scarer Cards sind vierzehn lustige Sammelkarten der Monsters, Inc. Stars, die einige interessante Fakten enthalten und auch vorgelesen werden - allerdings von einer der unmöglichsten Stimmen des ganzen Films.



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