Monty Python Live!
Cover

11.5.2004 #262

Titel Monty Python Live!
Studio Python (Monty) Pictures Ltd. (1972, 1982, 1989, 1998)
Hersteller A&E Home Video (2002)
DVD-Typ 2x9 (6,64 & 5,77 GB) Bitrate -
Laufzeit 270 Minuten Kapitel -
Regionalcode 0 (USA/Kanada) Case Amaray I
Fernsehnorm NTSC
Bildformat 1.33:1 16:9 no
Tonspuren Dolby Digital 2.0 Mono 2.0 Stereo Englisch
Untertitel Keine
Freigabe Not Rated
Inhalt &
Extras
Volume I:
• Monty Python Live at the Hollywood Bowl
• Monty Python's Flying Circus: Live at Aspen
Volume II:
• Parrot Sketch not included: 20 Years of Python
• Monty Python's Fliegender Zirkus: German Episode #1
DVD Features:
• Post-Python Troupe Highlights
• Pythonisms
• Bleeding Critics
• Confusing Musings

Allgemeines

A&E Video hat in den USA schon den komplettem Monty Python's Flying Circus als DVDs herausgebracht, das noch durch die beiden zusätzlichen Doppel-DVDs The Life of Python und Monty Python Live. Letztere ist für Monty-Python-Fans eine tolle Ergänzung zum Flying Circus, aber als DVD für sich eine etwas zusammengewürfelte Angelegenheit, die nicht so ganz hält was sie verspricht.

Live at the Hollywood Bowl (77 Minuten, 1982) zeigt die sechsköpfige Komikertruppe in ihrer intensivsten und ursprünglichsten Form - zehn Jahre nach dem Ende des Flying Circus, nach zwei Kinofilmen und zahlreichen Soloprojekten kehrten die Pytons zu ihren Ursprüngen zurück. Als Erholung während der Vorbereitungen zu ihrem neuen Film

Live at Aspen (58 Minuten, 1998) ist wahrscheinlich der bis heute letzte gemeinsame öffentliche Auftritt der fünf überlebenden Monty Pythons. Eine "Performance" wie Hollywood Bowl ist dies nicht, dafür aber eine gemütliche Talkrunde mit Schauspieler und Host Robert Klein, in der die Pythons ganz ungezwungen über ihre Karriere plaudern und dabei nie wirklich ernst bleiben können. Bei den ganzen interessanten Sachen die dabei erzählt werden, kann man dieser Show durchaus auch als eine Art Dokumentation bezeichnen, die natürlich ihren ganz besonderen Monty-Python-Charme besitzt.

20 Years of Python: Parrot Sketch not Included (1989, 71 Minuten) verspricht viel, hat aber enttäuschend wenig zu bieten. Im Grunde genommen handelt es sich um eine von Steve Martin gehostete Clipshow aus lauter Flying Circus-Folgen, an die eine Mini-Reunion der Pythons angehängt wurde. Diese "Reunion" fand nur kurz vor Graham Chapmans Tod statt und war das letzte Mal, daß alle sechs Pythons gemeinsam auftraten - schade, daß es nur zu einem Fünf-Sekunden-Gag gereicht hat.

Monty Pythons Fliegender Zirkus (1972, 45 Minuten) ist eine von zwei Episoden des Flying Circus, die die Pythons 1972 für den WDR in Deutschland produzierten. Eine davon wurde auf englisch, die andere fast komplett auf deutsch gedreht - und die ist hier auf dieser DVD zu sehen. Die Dialoge wurden nicht etwa nachträglich von deutschen Sprechern synchronisiert, sondern die Pythons sprachen hier alle selbst - was wegen der starken Akzente für deutschsprachige Zuschauer schon ganz automatisch komisch wirkt.

Technisch mag diese Doppel-DVD nicht besonders hervorragend sein und auch inhaltlich ist nicht alles so aufregend, wie es auf dem Cover steht - aber der Vollständigkeit halber lohnt sich diese DVD trotzdem.

Bild

• Live at the Hollywood Bowl
Wer gedacht hat, daß A&E sich um eine ordentliche Bildqualität des einzigen dokumentierten Live-Auftritts der Pythons gekümmert hat, der hat sich gewaltig geirrt - denn auf dieser DVD befindet sich die gleiche mieserable Version, die schon seit zwanzig Jahren im Fernsehen zu sehen ist. Live at the Hollywood Bowl wurde ursprünglich auf Video aufgezeichnet, für eine Kino-Release auf Filmmaterial überspielt und dann später für eine TV-Auswertung wieder vom Filmmaterial auf Video überspielt. Hinzu kommt noch, daß die einzig verbliebene Fassung ein PAL-Master ist, das für diese DVD wieder auf NTSC zurückgewandelt wurde. Durch diese Video-Film-Video-Wandlung ergeben sich eine Menge großer Probleme, von denen das Bildformat das erste ist: für die Filmüberspielung des ursprünglichen Videomaterials wurde das Bild schon von 1.33:1 auf ca. 1.85:1 beschnitten, was aber höchstwahrscheinlich bei den Dreharbeiten berücksichtig wurde. Das Problem ist, daß der Transfer des Filmmaterials zurück ins Vollbild-Format rechts und links massig Bild abschneidet, so daß man von der ursprünglichen Videoaufzeichnung nur noch einen kleinen Ausschnitt zu sehen bekommt. Am stärksten fällt das bei Nahaufnahmen und bei der Mitsing-Sequenz auf, als der eingeblendete Text an den Seiten abgeschnitten wird. Schärfe und Farben sind auf einem erbärmlich schlechten Niveau, und das Bild ist von einem dicken Rauschfilterteppich überzogen, der jede Menge Nachzieheffekte und ähnliches hinterlassen hat. A&E hat hier die einmalige Chance vertan, die berühmteste Show der Pythons zu retten und endlich in einer erträglichen Bildqualität anzubieten - warum das nicht passiert ist, bleibt unklar.

• Live at Aspen
Als Produktion neueren Datums hat Live at Aspen hier die allerbeste Bildqualität, allerdings sollte man das von einer Live-Videoaufzeichnung auch erwarten, und auch wenigen eingespielten Filmclips haben auch eine erstaunlich gute Bildqualität.

• 25 Years of Python
Hier haben nicht einmal die auf Video aufgezeichneten "Anmoderationen" von Steve Martin eine vernünftige Qualität, sondern sehen wie ein schlechtes NTSC-Videoband aus. Die Ausschnitte aus dem Flying Circus sehen auch dementsprechend aus und kommen nicht einmal ansatzweise an die Qualität der Folgen auf den A&E-DVDs heran.

• Monty Pythons Fliegender Zirkus
Im Gegensatz zu den britischen Flying-Circus-Produktionen, die nur bei Außenaufnahmen auf Film und ansonsten im Studio mit Video-Equipment aufgezeichnet wurden, ist diese deutsche Inszenierung komplett auf Film gedreht worden. Auch hier wurde ein PAL-Master nach NTSC gewandelt, aber die Bildqualität ist den Umständen entsprechend noch erträglich und um einiges angenehmer als bei Live at the Hollywood Bowl.

Ton

Zur Tonqualität läßt sich eigentlich nur kollektiv für alles zusammen "what you hear is what you get" sagen - hier handelt es sich ausschließlich um unbearbeitete Originaltonspuren, was bis auf die in Stereo aufgenommene Live at Aspen-Sendung unspektakulären Mono-Ton bedeutet und im Fall von Live at the Hollywood Bowl auch ziemlich flatterig und ernüchternd dünn klingt. Eine Nachbearbeitung wäre hier wünschenswert gewesen, allerdings kann man A&E nicht für den schlechten Zustand des Quellmaterials verantwortlich machen. Letztendlich kommt es hier aber auf eine Sache an: die gute Verständlichkeit der Stimmen, an der es hier überall nichts auszusetzen gibt. Lediglich richtige Untertitel wären hier wünschenswert gewesen und nicht nur die in den USA üblichen Closed-Captions, die wir hier in Europa nicht oder nur mit großem Aufwand wiedergeben können.

Menü & Specials

Bonusmaterial im eigentlichen Sinn hat diese DVD nicht zu bieten - einige Texttafeln sind dabei und der traditionelle Loony Bin enthält eine handvoll thematische Ausschnitte aus Flying Circus-Folgen. Das Menüdesign ist identisch zu jeder der anderen Monty-Python-DVDs und heutzutage auch nichts aufregendes mehr - etwas Abwechslung hätte da gut getan.

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