Nobody is the Greatest
Cover

11.9.2005 #348

Update vom 20.06.2011
von Guido Bibra

Titel Nobody is the Greatest
Un Genio, Due Comparie, Un Pollo / The Genius / Nobody ist der Größte
Studio Rafran / AMLF / Rialto Film (1975)
Hersteller Paramount Home Video (2005) EAN 4-010884-529654
DVD-Typ 9 & 5 (7,62 & 3,85 GB) Bitrate ø 8,13 max. 9,9
Laufzeit 118:36 Minuten Kapitel 20
Regionalcode 2 (Deutschland) Case Custom-Digipack
Fernsehnorm PAL
Bildformat 2.35:1 16:9 ja
Tonspuren Dolby Digital 5.1 Surround Englisch, Deutsch
Untertitel Englisch, Deutsch
Freigabe FSK 12
Extras • Nobody does it half as good as you: Leones letzter Western
• Terence Hill über Terence Hill
• Wanted: Nobody ist der Größte - seltene Sammlerstücke des Films
• Nobody ist der Größte in the News: Seltenes Pressebücher
• 8mm-Fassung (Ausschnitte)

Der Film

Joe Thanks (Terence Hill), ein gerissener Faulenzer und Revolverheld mit ausgeprägtem Gerechtigkeitssinn, ist einem korrupten Major auf die Schliche gekommen, der 300000 Dollar an Regierungsgeldern unterschlagen hat, die eigentlich als Unterstützung für die Indiander da sein sollten. Zusammen mit seinem Kumpel Bill (Robert Charlebois) und dessen Freundin Lucy (Miou Miou) versucht Joe dem Major Cabot das Handwerk zu legen...

 


Eigentlich hatte Sergio Leone, der Meister des Italo-Westerns, Anfang der siebziger Jahre das Ende des Genres längst kommen sehen und sich selbst größtenteils aus dem Rampenlicht verabschiedet, nachdem er 1972 A Fistful of Dynamite gedreht hatte. Aber er wollte es noch einmal wissen, ob man nicht mit einem komischen Western, die zu den Erben der klassischen Spaghetti-Western geworden schienen, die Zuschauer noch einmal begeistern konnte.

Mit My Name is Nobody gelang dies zumindest teilweise noch einmal, obwohl der ganz große Erfolg des Films besonders in Italien ausblieb. Dennoch wollte Leone es noch einmal versuchen und zog die Fäden im Hintergrund für eine Produktion, die wieder den komischen Westernhelden Terence Hill in der Hauptrolle besetzte und in Italien den Titel Un Genio, due comparie, un pollo - Ein Genie, zwei Freunde und ein Idiot trug und in englischsprachigen Ländern als The Genius oder Nobody's the Greatest betitelt wurde.

Sergio Leone beteuerte, sich so weit wie möglich aus den aktiven Dreharbeiten herauszuhalten zu wollen und seinem Regisseur absolut freie Hand zu geben. Sein alter Freund Tonino Valerii war nach den negativen Erfahrungen trotzdem nicht bereit, noch einmal mit ihm zusammenzuarbeiten, aber schließlich fand sich mit Damiano Damiani ein erfahrener Regisseur, der zwar schon einige Western, aber noch nie Komödien inszeniert hatte.

Die Hauptrolle sollte wieder Publikumsmagnet Terence Hill spielen, in der großen Hoffung daß alleine sein Mitwirken den Erfolg garantieren könnte. Trotzdem war der Film inhaltlich nicht als Nachfolger von My Name is Nobody gedacht, denn im Original-Drehbuch heißt sein Charakter Joe Thanks und wurde nur in einigen Synchronfassungen, unter anderem der deutschen Version, aus Marketinggründen wieder Nobody genannt. Die Verwandschaft der beiden Figuren ist aber unbestreitbar, denn ihre Charakterzüge sind unverkennbar ähnlich - da die Rolle sowieso mit Terence Hill im Sinn geschrieben wurde, hat man es hier wahrscheinlich doch nur mit einer oberflächlichen Namensänderung zu tun.

Terence Hill wurden gleich zwei weitere Schauspieler an die Seite gestellt. Einmal der franko-kanadische Chansonnier Robert Charlebois, der noch keine wirklich große Schauspielerfahrung hatte, aber dafür jede Menge Ausstrahlung und Charme hatte und immerhin schon ein international bekannter Star war. Die französische Schauspielerin Miou Miou wurde von Sergio Leone hauptsächlich wegen ihrer Rolle in Bertrand Bliers Skandalfilm Les Valseuses, dessen Besetzung er offenbar kopieren wollte, und ihrem hohen Bekanntheitsgrad nicht nur in Frankreich engagiert.

Erstaunlicherweise wurden die weiteren Nebenrollen deutlich hochkarätiger besetzt, denn Sergio Leone gelang es einige namhafte europäische Schauspieler zu verpflichten. Patrick McGoohan war in den sechziger Jahren als Danger Man John Drake und als Number Six in The Prisoner als Fernsehstar bekannt und hatte sich später mehr auf Kinonebenrollenkonzentriert, in denen er meist mysteriöse Charaktere oder handfeste Bösewichte spielte. Auch in Nobody's the Greatest spielt er als Major Cabot einen Fiesling, der aber für seine Verbrechen noch viel zu brav daherkommt und auch mehr wie eine Witzfigur wirkt.

Jean Martin, der in My Name is Nobody den Edel-Ganoven Sullivan spielte, ist hier in einer weniger wichtigen und auch weniger beeindruckenden Nebenrolle als Colonel Pembroke zu sehen. Überraschender ist dagegen der Auftritt von Klaus Kinski als Doc Foster, der leider viel zu wenig in die Handlung eingebunden wurde und nur als Spielball für Terence Hill dient – ein ganzer Film mit diesen beiden Schauspielern in den Hauptrollen wäre wohl weitaus amüsanter gewesen, denn Kinskis manisch-verrückte Art hätte als dauerhafter Gegensatz zu Hills Charakter wundervoll gepaßt. In einer kleinen Nebenrolle als brüllender Kavallerie-Kommandant ist Raimund Harmstorf zu sehen, der sich 1972 in der deutschen TV-Verfilmung von Jack Londons Der Seewolf einen Namen gemacht hatte, aber hier auch mehr schlecht als recht zum Einsatz kommt.

Das Drehbuch schrieben Fulvio Morsella und Ernesto Gastaldi, die schon My Name is Nobody verfaßt und auch zuvor als Produzenten und Autoren für Sergio Leone gearbeitet hatten. Die Geschichte scheiterte jedoch an dem Versuch, ein ernstes Thema in eine lustige Hülle zu verpacken, was nicht so einfach gelungen war. Während sich My Name is Nobody mit dem Ende des klassischen Wilden Westens auf eine humorvolle und sentimentale Art beschäftigt, geht es nun um Rassismus, Völkermord und Korruption – Themen, die mehr zum Stil von Leones früheren Western gepaßt hätten und nun einfach fehl am Platz waren.

Obwohl der Plot des Films sehr simpel ist, macht es das wirre Drehbuch dem Zuschauer nicht leicht der Handlung zu folgen – vielleicht war auch das Drehbuch viel geradliniger und die Story geriet erst während der chaotischen Dreharbeiten aus den Fugen. Während bei My Name is Nobody die Verknüpfung der Comedy-Handlung auf Basis einer ernsten Geschichte noch geklappt hat, fällt in Nobody's the Greatest der Film wegen der orientierungslosen und uninspirierten Inszenierung schnell auseinander.

Sergio Leones Idee, seinen neuen Film einem völlig fremden Regisseur anzuvertrauen, hatte ungeahnte Auswirkungen. Während Tonino Valerii als Leones ehemaliger Assistent sich mit der Materie sehr gut auskannte, hatte Damiano Damiano seinen ganz eigenen Stil und keine große Erfahrungen mit der Komik. So wirkt der unebene Mischmasch aus brutalem Western und leichter Komödie sehr holperig, viele Szenen wirken sogar wie zufällig eingesetzt. So ist Nobody's the Greatest leider nur eine lose zusammengehaltene Ansammlung von Comedy-Routinen, brutalen Zwischenspielen und einem kläglichen Rest von dem, was von Sergio Leones früheren Meisterwerken noch übrigblieb.

Dennoch hat der Film seine besonderen Momente, die aber das Gesamtergebnis aber auch nicht wirklich retten können. Die ersten Szenen des Films und die Begegnung zwischen Terence Hill und Klaus Kinski machen den Eindruck, als ob Leone persönlich Hand angelegt hätte, und auch danach gibt es so manchen Lichtblick. Weitere Sequenzen wirken isoliert betrachtet für sich gar nicht so schlecht, aber die Zusammenhanglosigkeit und das extrem langsame Voranschreiten der Handlung strapaziert die Geduld des Zuschauers doch erheblich.

Die relativ hohe Gesprächigkeit des Films wird durch die sogar für einen Italo-Western inhaltlich sehr niveaulosen Dialoge schnell zunichte gemacht, denn der Humor ist teilweise schon recht geschmacklos, was durch die flapsige Art der deutschen Synchronfassung noch mehr verstärkt wird. Die englische Version ist dagegen noch relativ gut genießbar, auch wenn Miou Miou und Klaus Kinski beide mit fürchterlich piepsigen Sprechern besetzt wurden – zumindest hören sich aber die Texte nicht ganz so kindisch wie in der deutschen Synchro an.

Auch optisch ist Nobody's the Greatest nur halb so beeindruckend wie sein Vorgänger. Leones Markenzeichen, die extremen Weitwinkel- und Nahaufnahmen, wurden von seinem altgedienten Kameramann Giuseppe Ruzzolini hier nicht so oft verwendet. Gedreht wurde wieder in den USA und in Spanien, aber die beeindruckenden Drehorte wurden nicht besonders effektiv in Szene gesetzt. Das kann natürlich auch daran liegen, daß die besten Aufnahmen es nie bis in den Film schafften, denn als die Dreharbeiten zuende waren wurde ein großer Teil des Kameranegativs gestohlen und der Film mußte aus alternativen Takes und Filmmaterial zweiter Klasse zusammengesetzt werden.

Auch Ennio Morricones Filmmusik wirkt teilweise fehl am Platz - ob auch bei diesem Film noch die alte Methode verwendet wurde die Musik zuerst auf Basis des Drehbuchs aufzunehmen und während den Dreharbeiten zu spielen, ist unbekannt, aber man hat den Eindruck als ob sogar Morricone einen völlig anderen Film erwartet hatte. Seine Kompositionen sind nicht schlechter als bei My Name is Nobody und funktionieren nach einem ganz ähnlichen Schema, aber die teils lustig-unbeschwerten Melodien wolln manchmal nicht so richtig zur Handlung passen. Die Einarbeitung eines klassischen Themas ist allerdings auch hier recht gut gelungen - statt Wagner muß diesmal Beethoven für eine richtig klassische Westernmelodie herhalten. Es ist zwar nicht Morricones Magnum Opus, aber dennoch eine seiner besseren Kompositionen.

Nobody's the Greatest wurde unter seinen zahllosen verschiedenen Titeln ein weltweiter Flop, denn niemand konnte sich wirklich für den seltsamen Film begeistern. 1975 hatte kaum noch jemand Interesse an Western, noch nicht einmal in Deutschland konnte der Film mit seiner absichtlich auf lustig getrimmten Synchronfassung auf einen grünen Zweig kommen. Terence Hills gemeinsame Filme mit Bud Spencer kamen beim Publikum bedeutend besser an und ihn plötzlich wieder alleine in einem Western mit unbekannteren Nebendarstellern zu sehen, konnte niemanden mehr hinter dem Ofen hervorlocken. Für Sergio Leone war damit das Thema Western erledigt - er zog sich weitgehend als aktiver Filmemacher zurück und verlor kaum noch ein Wort über seine letzte Westernproduktion. Es sollte fast ein Jahrzehnt dauern, bis Leones letzter Film, das Gangsterepos Once Upon a Time in America, nach langer Vorbereitungszeit in die Kinos kam.

Im Laufe der Jahre geriet Nobody's the Greatest in Vergessen und wurde meist nur als Anhängsel des Vorgängers mitgeschleift, was wenigstens unter Fans von Terence Hill noch zu einem relativ großen Bekanntheitsgrad geführt hat. Sergio-Leone-Experten fassen diesen Film jedoch nur mit der Kneifzange an und spielen gerne seine Beteiligung an der Produktion herunter, aber die Bedeutung des Films als Leones letzten Western sollte man trotzdem nicht unterschätzen. Mit genügend Abstand läßt sich der Film auch heute noch ganz gut genießen, wenn man weiß worauf man sich einläßt – und auf die dümmliche deutsche Fassung verzichtet und stattdessen die viel besser zum Film passende englische Version hört.

Die DVD

Nobody's the Greatest ist schon seit einiger Zeit in England als DVD erhältlich, aber im Rahmen der Veröffentlichung von My Name is Nobody haben Rialto Film und Tobis Home Entertainment auch diesen Film in die Hände von Paramount und TLE-Films gelegt. Zwar wurde der Film nicht so aufwendig wie sein Vorgänger restauriert, aber die Bildqualität ist den Umständen entsprechend immer noch akzeptabel. Leider ist die Version auf der DVD nicht ganz vollständig, denn am Schluß fehlt eine kurze, aber wichtige Einstellung, in der Terence Hill in den Himmel blickt und einen Adler beobachtet - sogar der Ton davon ist davon noch zu hören. Laut TLE-Films wurde dieser Fehler erst so spät entdeckt, daß eine Behebung nicht mehr möglich war - später korrigiert wurde dies allerdings auch nicht.

Das Bonusmaterial ist auch etwas knapper ausgefallen – die Dokumentation ist sehr subjektiv und geht nicht gerade zimperlich mit dem Film um, aber eine schöne Bildergalerie und einige andere Extras runden auch die zweite Disc sehr gut ab. Nobody ist der Größte ist sowohl als einzelnes Doppel-DVD-Set als auch in einer 4-Disc-Box zusammen mit My Name is Nobody erhältlich.



Bild

Während My Name is Nobody sehr aufwendig von TLE-Films bearbeitet wurde, kümmerten sich die Restaurations-Experten offenbar aus Zeit- und Geldgründen nur in zweite Linie um den Quasi-Nachfolger und überließen die Aufbereitung des Filmmaterials hauptsächlich Paramount selbst. Trotzdem ist die Bildqualität den Umständen entsprechend akzeptabel, besonders wenn man die schwierige Materialsituation bedenkt. Deshalb hinkt die Bildqualität dieser DVD auch deutlich hinter My Name is Nobody hinterher, ist aber trotzdem noch einigermaßen genießbar.

Die Filmvorlage wurde nicht ganz so gut wie beim ersten Film gesäubert, aber die allerschlimmsten Beschädigungen und Verschmutzungen wurden dennoch entfernt. Dennoch sind gelegentlich ein paar größere Kratzer und im letzten Viertel des Films bei genauerem Hinschauen noch Überreste von starken Laufschrammen sichtbar, die aber so gut wie möglich entfernt wurden und nur noch als leicht hellere Linien zu sehen sind. Deutlich erkennbar ist allerdings auch das Filmmaterial, das als Ersatz für das gestohlende Negativ herhalten mußte.

In welchem Filmverfahren Nobody's the Greatest wirklich gedreht wurde, ist nicht ganz klar - im Vor- und Abspann wird gar nichts erwähnt, TLE-Films behauptet es wäre Techniscope und verschiedene andere Quellen im Web reden vom Cinemascope-Ableger Franscope. Angesichts des massiven Filtereinsatzes, der sämtliche Körnigkeit des Filmmaterials völlig entfernt hat, könnte es vom Aussehen her durchaus Techniscope sein. Durch die starke Filterei hat das Bild ein sehr glattgebügeltes, digitales Aussehen, was sich auch in der nicht mehr wirklich optimalen Schärfe bemerkbar macht.

Auch die Farben lassen etwas an Brillianz vermissen. Es mag sein, daß die durchgängig erdig-bräunlichen Farbtöne Absicht sind, aber die meiste Zeit sieht es so aus, als ob das Filmmaterial stark verblaßt wäre und auch eine nachträgliche Aufbesserung nicht mehr viel daran ändern konnte. So muß man auch auf der neuen DVD mit den fast sepia-artigen Farben auskommen, die sogar Terence Hills strahlende blaue Augen ziemlich matt erscheinen lassen.

Genauso wie My Name is Nobody ist auch diese DVD mit dem mysteriösen Encodingfehler behaftet, der ein Filmbild auf zwei nicht zusammengehörende Interlaced-Frames aufteilt und so Schwierigkeiten auf Software-DVD-Playern und möglicherweise auch anderen Standalone-Geräten mit progressivem Ausgang macht. Wer diese DVD jedoch auf einem ganz normalen Fernseher schaut, braucht sich keine Sorgen zu machen, denn damit klappt es problemlos.

Ton

Die Tonspuren wurden auch ordentlich restauriert, und das mit bedeutend besserem Ergebnis als beim Bildtransfer. Wie bei My name is Nobody wurde auch hier auf einen 5.1-Upmix verzichtet, was auch vernünftig ist, da sich für diesen Film wahrscheinlich sowieso keine getrennten Tonmaster mehr auftreiben lassen. Dafür klingen die ursprünglichen Mono-Abmischungen umso besser.

Die englische Fassung hat einen überraschend vollen und satten Ton, dessen Frequenzgang zwar nicht optimal, aber erstaunlich gut ist. Ennio Morricones Musik hat einen besseren Baß als beim ersten Film und macht einen sehr gut anhörbaren Eindruck. Die Stimmen sind etwas dünn, aber nicht blechern oder verzerrt. Der Rauschpegel hält sich in Grenzen, tritt aber viel deutlicher als beim ersten Film hervor. Insgesamt hat die englische Tonspur trotzdem einen relativ sauberen Klang, was wohl hauptsächlich dem Umstand zu verdanken ist daß sie komplett im Tonstudio synchronisiert wurde.

Die deutsche Tonspur kann erstaunlicherweise gut mit der englischen Version mithalten. Der Klang ist praktisch identisch, nur ein leicht höheres Grundrauschen ist zu hören und die Stimmen klingen warm und deutlich, aber auch sehr steril – hier macht sich viel mehr Tonstudioatmosphäre breit als bei der englischen Version. Aber auch hier die Qualität ausgezeichnet und viel besser als bei den früheren VHS-Kaufkassetten und TV-Ausstrahlungen.

Bonusmaterial

Die Extras dieser DVD wurden von TLE-Films exklusiv für die deutsche Veröffentlichung von Paramount produziert und sind daher hauptsächlich deutschsprachig, besitzen aber auch englische und deutsche Untertitel. Das gelungene und professionell aussehnde Menüdesign kann sich direkt neben den Menüs der anderen Leone-DVDs von Paramount und MGM sehen lassen und ist ebenfalls komplett zweisprachig.

Nobody does it half as good as you – Leone's Final Western
(27:09) von Torsten Kaiser ist die Fortsetzung von der Dokumentation zu My Name is Nobody im gleichen Stil. Wie der Film selbst fällt aber die Dokumentation auch schnell in ihre Einzelteile auseinander und irrt ohne erkennbare Struktur ziellos umhehr. Das hauptsächliche Anliegen des Autors scheint zu sein, in einem bedeutungsschwangeren Voiceover den Mißerfolg des Films und dem Untergang seiner Macher in jedem Satz zum Ausdruck zu bringen. Der durchgehend abwertende und bedauernde Unterton wirkt nicht sehr professionell und wäre vielleicht im Rahmen einer Kritik durchaus angebracht, aber in einer Dokumentation, deren oberstes Ziel die Objektivität sein sollte, hat so etwas nichts zu suchen. Wie in der ersten Doku ist auch hier der Informationsgehalt für Gelegenheits-Zuschauer sehr hoch, aber wer sich ein wenig mit Sergio Leone und Co beschäftigt hat, erfährt nicht mehr viel neues. Mit den Dokumentationen der anderen Leone-DVDs können sich diese leider nicht einmal ansatzweise messen, aber es ist besser als gar nichts und letztendlich hat sich TLE-Films doch richtig Mühe gegeben, wenn auch das Ziel ziemlich verfehlt.

Terence Hill on Terence Hill – Q&A on Nobody & His Career (9:09) ist der Rest des Interviewmaterials, was in Auszügen auch auf der englischen DVD verwendet wurde, aber auf den beiden deutschen DVDs wohl insgesamt in kompletter Länge zu sehen ist. Terence Hill erweist sich hier als erstaunlich zurückhaltender Mensch, dessen wirkliche Stimme, die wir in Deutschland wohl noch nie zu Gehör bekommen haben, ganz ungewohnt sanft und gar nicht so nach seinen üblichen Synchronsprechern klingt. Hill gibt überraschend intelligente und ehrliche Antworten auf Fragen über seine frühe Karriere, seine Zusammenarbeit mit Bud Spencer und seine Filmrollen.

Wanted – Seltene Sammlerstücke des Films (6:20) ist eine weitere Bildergalerie in Form eines kurzen Films, der mit einigen Ausschnitten aus der Soundtrack des Film in feinstem Stereo unterlegt wurde. Gezeigt werden eine ganze Menge von Postern, Covermotiven und anderem Promotionmaterial, und das alles in bildschirmfüllendem Format.

In the News – seltenes Presseheft reproduziert auf 45 Bildschirmseiten ein ausführliches deutsches Pressebuch, dessen Texte teilweise sogar extra noch einmal auf Texttafeln zur besseren Lesbarkeit reproduziert wurden. Inhaltlich ist dieses Pressebuch in etwa mit dem vergleichbar, was wir heutzutage als typisches Werbe-Making-Of kennen - trotzdem lohnt sich ein Anschauen wegen der vielen Produktionsfotos, die aber natürlich nur in üblichem Raster-Schwarzweißdruck zu sehen sind.

8mm-Fassung des Films - Ausschnitte (7:01) erweckt die erste Rolle der Schmafilmversion des Films wieder zum Leben, was aber nur für ganz hartgesottene Nostalgiker wirklich interessant ist.

In der Rubrik Trailer befinden sich leider nur die von TLE selbst produzierten DVD-Trailer Nobody on DVD und Dollar Movies on DVD. Einen Kinotrailer zu Nobody's the Greatest sucht man hier vergeblich, was angesichts der ausgegrabenen 8mm-Fassung und den vielen anderen Sammlerstücken verwunderlich ist - konnte da wirklich kein Trailer mehr aufgetrieben werden?







GOWEBCounter by INLINE GOWEBCounter by INLINE GOWEBCounter by INLINE