Der Film
Captain Jack Sparrow ist auf der Suche nach dem sagenumwobenen Jungbrunnen, aber vorher muß er sich noch in London dem Galgen stellen und gleichzeitig seinen alten Bekannten Joshamee Gibbs retten. Zu seinem großen Erstaunen stellt Jack fest, daß sich ein Doppelgänger von ihm in der Stadt herumtreibt und auch auf der Suche nach einer Crew ist. Als seine Flucht scheitert und er von König George II persönlich zur Rede gestellt wird, trifft er auch noch seinen Erzfeind und Freund Hector Barbossa, der seinerseits von der britischen Krone angeheuert wurde, um auch den Jungbrunnen zu suchen, den der König nur ungern den Spaniern überlassen will. Statt sich Barbossa anzuschließen, gelingt Jack diesmal die Flucht und er macht sich auf die Suche nach seinem Doppelgänger, der sich als eine alte Bekannschaft herausstellt...
Als 2003 die Disney Corporation mit der Hilfe von Action-Spezialist Jerry Bruckheimer das eigentlich seit Jahrzehnten totgeglaubte Genre des Piratenfilms wiederauferstehen ließ, erwarteten viele Branchenkenner einen Flop gigantischen Ausmaßes - schon zu viele andere Filmemacher hatten sich an Produktionen dieser Art die Finger verbrannt. Aber Regisseur Gore Verbinski hatte mit einem besonderen Gespür für das Genre und einer einzigartigen Besetzung, angeführt von Johnny Depp als ungewöhnlicher Pirat Jack Sparrow, das unmögliche geschafft und gleichzeitig ein waschechtes Piraten-Abenteuer und einen riesigen Blockbuster gedreht.
Pirates of the Caribbean: The Curse of the Black Pearl war ein so großer Erfolg, daß 2006 und 2007 die beiden nacheinander gedrehten Fortsetzungen Dead Man's Chest und At World's End in die Kinos kamen und sowohl Kritiker als auch Zuschauer vollends begeistern konnten. Aber danach wurde es still um Disneys größtes Franchise, denn die Geschichte der Trilogie war erzählt und manche hatten schon das Ende der karibischen Piraten-Saga beschworen. Für Disney war aber klar, daß es auf jeden Fall weitere Filme geben würde, besonders nachdem Johnny Depp angekündigt hatte, Jack Sparrow so lange weiterspielen zu wollen, wie es vernünftige Ideen gibt.
Ted Elliot und Terry Rossio, die beiden Autoren, die schon seit dem ersten Film für die Drehbücher der Pirates of the Caribbean-Reihe verantwortlich waren, hatten schon während der Produktion der vorherigen zwei Filme eine mögliche Vorlage für einen vierten Film entdeckt: ein zwanzig Jahre alter Piraten-Roman von Tim Powers namens On Stranger Tides. Das 1987 veröffentlichte Buch war seinerzeit hoch gelobt worden und war ironischerweise neben Disneys Freizeitpark-Attraktion auch eine der Inspirationen für Ron Gilberts The Secret of Monkey Island Adventure-Spiel gewesen, was wiederum auch die Pirates of the Caribbean-Trilogie beeinflußt hatte.
Zufälligerweise gab es in Tim Powers' Geschichte um die Suche nach dem legendären Jungbrunnen außer einigen historischen Figuren wie Edward "Blackbeard" Teach auch einen Piraten namens Jack, der aber kaum etwas mit dem später erfundenen Jack Sparrow zu tun hatte. Disney hatte aber die Filmrechte des Buchs erworben, damit Ted Elliot und Terry Rossio mit der Geschichte arbeiten konnten, denn der Jungbrunnen und Kapitän Blackbeard waren zwei Elemente, die die Autoren schon lange in ihre Drehbücher einbauen wollten. Schon bei der Produktion von At World's End waren sich die Filmemacher mit dem zukünftigen Thema so sicher, daß schon eine kleine Anspielung in den Schluß der Trilogie eingebaut worden war. Eine direkte Adaption konnte es aber alleine schon wegen der völlig verschiedenen Charaktere nicht werden, aber es wurde schon zu Anfang an entschieden, daß außer Jack Sparrow auch Hector Barbossa wieder dabei sein sollte und neben Blackbeard auch eine neue weibliche Hauptrolle geplant war.
Mit einer so soliden Idee in der Hand konnte Disney Johnny Depp wieder unter Vertrag nehmen, der diesmal aufgrund seiner absoluten Unersetzbarkeit eine Rekordgage von 55 Millionen Dollar bekam, aber nicht nur wegen des Geldes dabei war. Der Schauspieler hatte schon oft erzählt, daß ihm selbst eine ganze Menge an seinem Charakter liegt und er Jack Sparrow hauptsächlich aus Spaß an der Rolle spielt - etwas, was man dem sonst sehr wählerischen Schauspieler durchaus glauben kann. Schon zuvor hatte Johnny Depp einen großen Einfluß auf die Gestaltung der Geschichte und diesmal hatten sich die beiden Autoren direkt an ihn gewandt und ihn mit in die Entwicklung des Drehbuchs eingebunden - daß so etwas nicht immer positive Auswirkungen hat, konnte man zum Beispiel bei Brent Spiner und Star Trek Nemesis beobachten, aber im Fall von Johnny Depp brauchte man sich keine Sorgen zu machen.
Ein großes Problem war allerdings, daß Jerry Bruckheimer sein Regisseur abhanden gekommen war - Gore Verbinski hatte sich mit Erschöpfungssyndromen krankgemeldet und sich lieber einem völlig anderem Projekt, dem 2011 fertiggestellten, brillianten CGI-Western Rango gewidmet. Einen Filmemacher, der das 250 Millionen Dollar schwere Projekt übernehmen sollte zu finden, galt zuerst als schwierig, aber letztendlich hatte Gore Verbinski Rob Marshall vorgeschlagen. Der frühere Theater-Regisseur und Choreograph hatte ähnlich wie Gore Verbinski nur eine kleine handvoll Filme zuvor inszeniert, aber alleine mit der Musical-Adaption Chicago, dem hochkarätigen Drama Memoirs of a Geisha und der Romanze Nine seine Fähigkeiten eindrucksvoll unter Beweis gestellt.
Während der Plot der ersten drei Filme eigentlich die Geschichte von Elizabeth Swann und Will Turner war, macht On Stranger Tides schon gleich zu Beginn klar, daß nun die Saga von Jack Sparrow vollends im Vordergrund stehen sollte. Um dieses ganz neue Kapitel im Pirates of the Caribbean-Franchise zu beginnen, wurden einige Altlasten über Bord geworfen: Elizabeth Swann und Will Turner sind nun Vergangenheit, mit ihnen sind auch einige alte Bekannte wie Pintel & Ragetti und James Norrington in den Ruhestand gegangen. Von den ursprünglichen Charakteren waren damit lediglich Jack Sparrow, Joshamee Gibbs und Hector Barbossa übriggeblieben, die aber auch der kleinste gemeinsame Nenner sind.
Johnny Depp gibt sich alle Mühe, um seinen Charakter auch nach drei Filmen immer noch frisch und originell erscheinen zu lassen und hat damit auch recht großen Erfolg. Es sind schon einige neue Facetten in Jack Sparrow zu entdecken, der zwar seine murmelnde, mit den Händen herumfuchtelnde Art nicht ganz vergessen hat, aber dennoch vernünftiger und zurechnungsfähiger als alle anderen Charaktere wirkt. Eine Überdosis Jack Sparrow ist dennoch nicht zu befürchten, denn obwohl Johnny Depp viel länger als in den anderen Filmen vor der Kamer steht, ist jede Minute seines Auftritts sehenswert und besonders seine gemeinsamen Szenen mit seinen Kollegen sind ein besonderes Vergnügen, die man auch auf einer leeren Studiobühne hätte inszenieren können.
Die Filmemacher hatten Geoffrey Rushs Abwesenheit in Dead Man's Chest gelernt und erkannt, daß auch sein Charakter ein unverzichtbarer Bestandteil der Besetzung ist. In seiner nunmehr dritten "Inkarnation" ist Hector Barbossa nun ein Freibeuter der britischen Krone und hat sich nun vom furcherregenden Geister-Piraten zu einem fast schon respektablen Seefahrer gewandelt. Geklappt hat dies vor allem, weil Geoffrey Rush immer noch viel Spaß an seiner Rolle hat, in die er wieder jede Menge Humor und vor allen Dingen Ironie hineinbringt. Zwar ist Barbossa nun immer mehr für die komischen Elemente des Films zuständig und nähert sich immer mehr Jack Sparrow an, ist aber deswegen noch lange nicht zum Clown geworden und ist immer noch genauso eindrucksvoll wie zuvor.
Jack Sparrow wäre natürlich nichts ohne seinen ersten Maat Joshamee Gibbs und so ist mit Kevin McNally der Dritte der Pirates of the Caribbean-Urgesteine wieder mit dabei. Genauso wie in Curse of the Black Pearl ist es er und nicht Jack Sparrow, der als erster auftritt, aber diesmal hat der arme Gibbs noch mehr unter Jacks Machenschaften zu leiden. Während der unvergleichliche McNally zwar einige der besten Szenen des Films für sich beanspruchen kann, bleibt er aber auch diesmal wieder ein Nebendarsteller, der eigentlich einen viel größeren Auftritt verdient hätte.
Ausgeglichen wird dies aber durch ein paar herrliche kleine Gastauftritte in der ersten Hälfte des Films: der wundervolle Richard Griffiths gibt einen sehr ironischen King George II. und auch Dame Judi Dench gibt sich als von Jack Sparrow "überfallene" feine Lady die Ehre. Sogar Keith Richards konnte einen Termin für On Stranger Tides finden und ist als Jacks Vater Captain Teague wieder in einer kleinen, aber feinen gemeinsamen Szene mit Johnny Depp dabei.
Eine alte Liebschaft von Jack Sparrow aus dem Hut zu ziehen, die sich gleichzeitig als Blackbeards Tochter herausstellt, mag auf den ersten Blick ein fürchterliches Klischee sein, hat sich aber in den kreativen Händen des Autoren-Duos als gelungene Idee erwiesen. Für Angelica hatten die Filmemacher auch schnell eine passende, aber überraschende Besetzung im Sinn: die spanische Schauspielerin Penelope Cruz, die im letzten Jahrzehnt auch ein großer Hollywood-Star geworden war und als einzige für die Rolle in Betracht gezogen worden war. Der Umstand, daß die Schauspielerin fast doppelt so alt wie ihre Vorgängerin Keira Knighley bei der Produktion des allerersten Films war, hat die Filmemacher aber nicht davon abgehalten, sie trotzdem zu engagieren.
Sie und Johnny Depp hatten zehn Jahre zuvor in dem Drogen-Drama Blow schon einmal gemeinsam vor der Kamera gestanden und waren seitdem gute Freunde geblieben, was wahrscheinlich auch ein großer Faktor für ihre Auswahl gewesen war. Es wäre unfair, zwei so verschiedene Charaktere und Schauspielerinnen zu vergleichen, aber dennoch kann Penelope Cruz mit ihrem gleichzeitig intensiven und satirischen Auftritt als energische Piratin mit Herz mit Leichtigkeit an Keira Knightleys Damsel in Distress herankommen. Für den quirligen Johnny Depp ist sie die ideale Partnerin und ihre gemeinsamen Szenen sind ein großes Vergnügen, denn die Chemie zwischen den beiden Schauspielern ist ganz hervorragend und läßt auch den Humor nicht außen vor.
Formidable Antagonisten waren schon immer ein besonderes Faible der Pirates of the Caribbean-Filme und auch On Stranger Tides macht dabei keine Ausnahme. Die historische Figur Blackbeard alias Edward Teach wurde allerdings nicht als übernatürliches Monster, sondern ganz bodenständig und erstaunlich vorbildgetreu dargestellt, was hauptsächlich durch eine hervorragende Besetzung gelang. Für Blackbeard hatten die Filmemacher nämlich den britischen Charakterdarsteller Ian McShane gewinnen können, der sich in seiner jahrzehntelangen Karriere im britischen und internationalen Fernsehen und Kino hauptsächlich auf zwielichte Figuren und Bösewichte konzentriert hatte. Sein Captain Blackbeard ist erstaunlich zurückhaltend und reserviert, aber McShane spielt ihn trotzdem genüßlich mit der unterschwelligen Gefährlichkeit einer Raubkatze und macht damit Geoffrey Rush ernsthafte Konkurrenz.
Die Actionszenen sind im Gegensatz zu den geradezu exzessiven Vorgängern fast schon bescheiden ausgefallen und spielen sich in viel kleinerem Rahmen ab, was vermutlich auch mit der Produktion in 3D zu tun hat, die aber nur selten auf allzu auffällige Effekte setzt. Die Bühnenerfahrung von Regisseur Rob Marshall ist dafür besonders in der wundervoll leichtfüßigen Choreographie zu spüren, die sich oft auf überraschend engem Raum abspielt. Auf gigantische Seeschlachten kann man in diesem Film vergeblich warten - stattdessen haben die Filmemacher auf erfrischend altmodische Verfolgungsjagten Schwertkämpfe, an denen Errol Flynn seinen Spaß gehabt hätte und bis auf einen etwas ausufernden Kampf mit bissigen Meerjungfrauen erstaunlich nüchterne Action gesetzt.
Gedreht wurde On Stranger Tides diesmal in England, in den USA und in Puerto Rico. Die Reise durch den Dschungel auf der Suche nach dem Jungbrunnen wurde besonders spektakulär in Hawaii in Szene gesetzt und an der kalifornischen Küste wurde wie zuvor mit echten Segelschiffen gedreht. In England zog die Filmcrew nicht nur in die bewährten Pinewood Studios, sondern nahm auch das Royal Naval College in Greenwich und Hampton Court Palace, der tatsächlichen Residenz von King George II. in Beschlag. Während auch noch in den Universal Studios in Hollywood produziert wurde, macht ein großer Teil des Films den Eindruck, in Außenaufnahmen entstanden zu sein und kann deshalb besonders natürlich aussehen. Von Special-Effects wurde natürlich auch wieder ausführlich Gebrauch gemacht, aber zu sehen ist davon nur wenig, da die Effekte hervorragend in die Realaufnahmen integriert wurden.
On Stranger Tides ist vielleicht der gesprächigste Film des Franchises, denn man bekommt den Eindruck als ob sich die Autoren auf ihr wertvollstes Werkzeug, die Schauspieler, besonnen hatten. Für sie wurden diesmal besonders bissige und humorvolle Dialoge geschrieben, die weit entfernt vom typischen einsilbigen Action-Blockbuster sind und den Film über lange Strecken geradezu zu einem vergnüglichen Kammerspiel machen. Ted Elliot und Terry Rossio haben es nach wie vor geschafft, allzu auffällige Klischees zu vermeiden und haben trotzdem ihren ganz besonderen Spaß mit dem Genre, das sie auf geradezu liebevolle und respektvolle Art parodieren und so On Stranger Tides genauso zu einer wundervollen Hommage gemacht wie seine Vorgänger.
Während der Plot nun deutlich überschaubarer und geradliniger als bei den ersten drei Filme ist, offenbart das Drehbuch aber doch mindestens eine unübersehbare Schwäche: der Subplot um den Missionar Philip und die Meerjungfrau Syrena wirkt wie mit dem Schuhlöffel ins Script hineingequetscht und fällt vor allen Dingen durch eine der typischen Pirates of the Caribbean-Reihe fremden Dramatik auf. Es scheint ein Versuch zu sein, Elizabeth Swann und Will Turner durch zwei neue Charaktere zu ersetzen, der aber erstaunlich uninspiriert und flach wirkt. Daran ist aber nicht nur alleine das Drehbuch schuld, denn auch die Schauspieler scheinen mehr aufgrund ihres Model-Aussehens anstatt ihrer Fähigkeiten ausgewählt worden zu sein - der Brite Sam Claflin und die Spanierin Astrid Bergès-Frisbey sind meilenweit entfernt von Orlando Bloom und Keira Knightley.
Ein großer, enttäuschender Schwachpunkt von On Stranger Tides ist allerdings die Musik. Hatte Hans Zimmer bei den letzten beiden Filmen wenigstens noch etwas Originalität bewiesen, ist die musikalische Untermalung nun ein gewaltiger Rückschritt. Es scheint, als ob kaum etwas neu komponiert wurde, denn außer viel unmelodiöser Hintergrundmusik und den wie in einer Endlosschleife in den Actionszenen hämmernden bekannten Themen ist nicht viel anderes zu hören und sogar Blackbeards und Angelicas Themen sind kaum als eigene Komposition erkennbar.
Auch die spanisch angehauchten Melodien, entstanden mit der Unterstützung des Gitarristen-Duos Rodrigo y Gabriela, sind nicht mehr als Gitarren-Versionen von vorhandenem Material und klingen zwar ganz nett, aber viel zu selten zu hören und wurden nur schlecht in die restliche Filmmusik eingebettet. Ursprünglich hatte Hans Zimmer nach At World's End angekündigt, keinen weiteren Pirates of the Caribbean-Film mehr vertonen zu wollen - er hätte besser sein Versprechen halten sollen anstatt so eine uninspirierte Baukasten-Arbeit abzuliefern.
Pirates of the Caribbean - On Stranger Tides ist genauso wie seine Vorgänger nicht ganz perfekt, aber dank der wundervollen Hauptdarsteller, einer diesmal viel bodenständigeren Inszenierung und der quirligen Geschichte ein gelungener Nachfolger der ersten Trilogie. Den Filmemachern, allen voran Rob Marshall, ist es gelungen, ein völlig neues Kapitel in einem der überraschensten Film-Franchises des letzten Jahrzehnts aufzuschlagen und entgegen aller Erwartungen auch On Stranger Tides trotz einigen Imperfektionen zu einem großartigen Vergnügen zu machen, bei dem der Zuschauer sein Gehirn nicht an der Kinokasse abzugeben braucht.
Disney hatte angeblich mehr als 100 Millionen Dollar an Werbeaufwand in die Promotion des Films gesteckt und tatsächlich wurden alle möglichen Märkte fast bis zum Ertrinken mit Merchandizing-Artikeln, Werbespots und anderem geflutet. Ob nun die recht penetrante Werbung oder eine wirkliche Fanbasis auch das vierte Pirates of the Caribbean-Abenteuer ebenfalls zu einem Kassenschlager gemacht haben, sei dahingestellt - weltweit hatte der Film aber im Sommer 2011 mehr als eine Milliarde Dollar eingespielt. Erstaunlicherweise blieb On Stranger Tides aber in den USA der Film der Reihe mit dem schwächsten Einspielergebnis, konnte aber dafür im Rest der Welt umso mehr zulegen.
Die meisten Kritiker waren aber einer völlig anderen Meinung als das begeisterte Publikum und ließen größtenteils kein gutes Haar an On Stranger Tides - neben einiger berechtiger Kritik wurde aber erstaunlicherweise auch die Inszenierung von Rob Marshall als steif und theatralisch bemängelt und die Darsteller als langweilig und vorhersagbar bezeichnet. Andere erkannten in dem Film aber schlicht und einfach einen gelungenen Sommer-Blockbuster und eine Fortsetzung mit altbekannten und liebgewonnenen Charakteren, die sich erstaunlich individuell aus der Masse der millionenschweren Hollywood-Produktionen hervorhebt und vor allen Dingen zeigt, daß Kino auch noch richtig Spaß machen kann.
Die DVD
Nachdem schon At World's End in Sachen Extras etwas geschrumpft war, ist Disney nun bei der DVD-Veröffentlichung von On Stranger Tides auf einem völligen Tiefpunkt angekommen. Während zumindest die amerikanische Blu-Ray außer einem Audiokommentar auch noch etwa eine Stunde an Featurettes, Deleted Scenes und anderem Material zu bieten haben, wurde die deutsche DVD und vermutlich auch alle anderen Versionen nur mit einem Blooper-Reel ausgestattet und alles andere weggelassen. Sogar der Audiokommentar fehlt, obwohl sogar ein Disclaimer für Dokumentationen und Kommentare angezeigt wird und vermutlich die unnötige englische 2.0-Tonspur diesen eigentlich enthalten sollte.
Zwar hat die hier rezensierte deutsche DVD des Films eine erstklassige Bild- und Tonqualität, aber die Abwesenheit von jeglichen substantiellen Extras hinterläßt einen bitteren Nachgeschmack, der den anfänglichen Ladenpreis von 15 Euro auch nicht viel erträglicher erscheinen läßt. Als Beilage einer Blu-Ray mag das ja noch in Ordnung sein, als Einzelveröffentlichung ist es aber ein bedauernswertes Trauerspiel.
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