Planet Earth
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12.2.2009 #447

von Guido Bibra

Titel Planet Earth
Studio BBC / Discovery Channel / CBC / NHK (2006)
Hersteller 2|Entertain / BBC (2006) EAN 5-014503-188320
DVD-Typ 5x9 (7,88 / 7,62 / 7,76 / 7,76 / 7,33 GB) Bitrate ø 5.97 max. 9.9
Laufzeit 643 Minuten Kapitel 6/Episode
Regionalcode 2/4 (England) Case Custom-Digipack
Fernsehnorm PAL
Bildformat 1.78:1 16:9 ja
Tonspuren Dolby Digital 5.1 Surround 448 kbit/s Englisch
Untertitel Englisch
Freigabe BBFC Exempt from Classification
Extras • Planet Earth - Diaries
• Planet Earth - The Future

Die Serie

Seit über fünfzig Jahren ist die BBC einer der erfolgreichsten Produzenten von naturwissenschaftlichen Fernsehsendungen und hat das Medium nicht nur für trockene Theorie, sondern hauptsächlich für lebendige und unterhaltsame Dokumentationen genutzt. Einer der treibenden Kräfte der 1957 gegründeten Natural History Unit der BBC war David Attenborough, der sich zwar zu Anfang aus familiären Gründen zu der in Bristol angesiedelten Produktionsgruppe nicht angeschlossen hatte und stattdessen die Travel and Exploration Unit gegründet hatte. Von 1965 bis 1972 war Attenborough als Controller von BBC2 und Programmdirektor des Senders tätig und für den besonderen Schwerpunkt der naturwissenschaftlichen Sparte verantwortlich, die 1967 durch die Einführung des Farbfernsehens wieder neuen Aufschwung bekam.

Ein Dokumentarfilm-Meister und sein Nachfolger

1972 verabschiedete sich David Attenborough aus der BBC-Administration, um sich wieder seiner eigentlichen Profession zu widmen, der Produktion von naturwissenschaftlichen Dokumentationen. Nachdem er an vereinzelten anderen Programmen gearbeitet und mitgewirkt hatte, ging 1979 seine in drei Jahren Arbeit entstandene Mammutproduktion Life on Earth auf Sendung, die in dreizehn einstündigen Episoden die Evolution von Lebewesen auf der ganzen Welt eindrucksvoll zeigte und ein so großer Erfolg war, daß in den nächsten 25 Jahren acht weitere Serien entstanden waren, die zu den besten Sendungen ihrer Art gehörten und viele Preise gewannen.

In den neunziger Jahren hatte David Attenborough bei seinen Serien The Trials of Life und Life in the Freezer das erste Mal mit dem Nachwuchs-Dokumentarfilmer Alastair Fothergill zusammengearbeitet, der 1992 auch Leiter der Natural History Unit wurde. Drei Jahre später verließ er seinen Posten aber, um sich genauso wie sein Kollege David Attenborough damals in den siebziger Jahren wieder auf die Produktion von Dokumentarfilmen zu konzentrieren. Sein erstes Projekt war The Blue Planet, eine groß angelegte, achtteilige Serie über die Tierwelt der Ozeane, die 2001 nach fünf Jahren aufwendigen Dreharbeiten fertiggestellt wurde und eine der beeindruckensten und umfassensten Dokumentationen der BBC war.

Von Blue Planet zu Planet Earth

The Blue Planet wurde zu einem so großen Erfolg, daß Alastair Fothergill von der BBC bald mit der Entwicklung eines Nachfolgers beauftragt wurde, der noch größer, faszinierender und ambitionierter als der Vorgänger werden sollte. Unter dem schlichten Titel Planet Earth sollte die neue Serie auf den Pfaden von The Blue Planet wandeln, aber sich diesmal auf Naturwunder nicht nur unter, sondern auch über Wasser konzentrieren. Ein Vorverkauf der Serie an Fernsehsender in 26 Ländern und die Co-Produktion mit dem amerikanischen Discovery-Channel, der japanischen NHK und der kanadischen CBC konnten ein Budget von 40 Millionen Pfund ermöglichen, womit Alastair Fothergill fast unbegrenzte Möglichkeiten hatte.

Planet Earth wurde in zehn Bereiche aufgeteilt, die sich auf Berge, Seen und Flüsse, Höhlen, Wüsten, Artik und Antarktik, Steppen, Dschungel, flache Gewässer, die Jahreszeiten von Wäldern und die Ozeane konzentrieren und von einer elften Episode eingeleitet wurden, die einen Querschnitt der Serie vom Nord- bis zum Südpol bildete. Die Episoden wurden nicht an einen einzelnen Drehort oder ein Ereignis gebunden, sondern bestehen aus verschiedenen Segmenten eines gemeinsamen Themas, die oft über die ganze Erde verteilt wurden. Durch das schon mit The Blue Planet erfolgreich erprobte Konzept konnte Planet Earth inhaltlich sehr flexibel gestaltet und aus zahlreichen besonderen Highlights zusammengestellt werden. Einen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt die Serie nicht, bietet aber trotzdem einen gelungene Auswahl zu jedem Thema einer Episode.

Moderne Technik für einzigartige Bilder

Planet Earth war eine der ersten großen BBC-Produktionen, die mit dem Ziel einer HD-Ausstrahlung produziert wurden, obwohl zu Beginn der Dreharbeiten der Erfolg des High-Definition-Fernsehens noch gar nicht absehbar war. Trotzdem setzte die BBC auf modernste Technik, um nicht nur völlig normale Filmaufnahmen, sondern auch beeindruckende Zeitraffer-Experimente und andere filmische Tricks verwenden zu können. Mit einem 400-Millimeter-Teleobjektiv und einer stabilisierten Kamera-Aufhängung konnten von einem Hubschrauber aus besondeers seltene und scheue Tiere aus mehreren Kilometern Entfernung ungestört beobachtet werden, ohne sie dabei zu stören.

Gedreht wurde größtenteils nicht mehr auf herkömmlichem Film, sondern mit HD-Videokameras, die sich unter extremen Bedingungen als praktischer und handlicher erwiesen hatten und vor allen Dingen eine sofortige Wiedergabe des gedrehten Materials ermöglichten. Eingesetzt wurden dabei hauptsächlich die Panasonic Varicam HD, die allerdings nur die 720p-Auflösung unterstützte, dafür aber auch in verschiedenen Geschwindigkeiten aufnehmen konnte. Viele Luftaufnahmen wurden mit einer Sony HD-Cam in 1080p gedreht und für einige Sequenzen wurde eine spezielle Highspeed-Kamera von Photron verwendet, die bis zu 400 Bilder pro Sekunde ermöglichte. 35mm und Super16-Kameras wurden jedoch nur noch sporadisch für Situationen eingesetzt, in denen Videokameras nicht mehr funktionsfähig gewesen wären.

Globale Dreharbeiten mit aufwendigem Feinschliff

Vierzig Kamerateams waren an über 200 Drehorten fast fünf Jahre lang unterwegs und mußten unter extremen Bedingungen oft wochenlang ausharren, um einen Blick auf eine seltene Tierart erhaschen zu können. Die Ausdauer wurde oft mit faszinierenden und bahnbrechenden Aufnahmen belohnt, die kaum ein Dokumentarfilmer zuvor eingefangen konnte. Ein besonderer Schwerpunkt wurde auf die Schönheit vieler Naturwunder gelegt, die mit Hilfe der Helikopter-Kamera aus ganz besonderen Perspektiven gezeigt werden konnten. Planet Earth beschränkt sich aber nicht nur auf besonders positive Ereignisse, denn die für manche Zuschauer vielleicht unangenehmen Realitäten der Tierwelt wollten die Dokumentarfilmer nicht ignorieren und machten auch das unvermeidbare Fressen und gefressen werden zu einem Thema.

Die fertige Form erhielt Planet Earth aber erst in der Postproduktion, die mit einem ähnlich großen Aufwand wie bei einem Kinofilm durchgeführt wurde. Alastair Fothergill konnte seinen Mentor und Kollegen David Attenborough als Erzähler gewinnen, der mit seinem erstklassigen Voiceover trotz der manchmal plötzlichen geographischen Sprünge den Bildern die notwendige Kontinuität gibt und sogar in vielen Episoden eine kleine Rahmenhandlung erzeugt. Zusammen mit George Fentons gewaltiger Orchestermusik wurde so auf ein gesundes Maß an Dramatik nicht verzichtet, wodurch Planet Earth zu einer immens faszinierenden, spannenden und interessanten naturwissenschaftlichen Dokumentation geworden ist, die sowohl visuell als auch inhaltlich vollends begeistern kann.

Planet Earth auf Sendung

Planet Earth wurde bei der Erstausstrahlung bei der BBC in zwei Staffeln im März und April sowie im November und Dezember 2006 gesendet. Während die Serie auf den normalen BBC-Kanälen lief, wurde Planet Earth ab Mai auch in High Definition als eine der ersten Sendungen im Versuchsprogramm des neuen HD-Senders der BBC ausgestrahlt. In Deutschland lief die Serie unter dem Titel Planet Erde ebenfalls in zwei Staffeln im September und Oktober 2006 und von Februar bis März 2007 - allerdings war jede Episode um fünf Minuten gekürzt worden, um in das Sendeschema zu passen. Der Sprecher in der deutschen Version war in den ersten fünf Episoden Claus Wilcke, ab der sechsten Folge wurde er gegen Norbert Langer ersetzt, der später auch in den Wiederholungen der ersten Staffel zu hören war. Eine dritte deutsche Fassung wurde vom ORF mit Franz Josef Wagner als Sprecher produziert. Ungeschnitten wurde Planet Earth leider nie im deutschsprachigen Fernsehen gezeigt.

Auch in den USA wurde Planet Earth nur in einer stark veränderten Version gezeigt, denn dort hatte der Discovery Channel die Rechte als Mitproduzent erworben und nicht nur genauso wie der WDR jede Episode um fünf Minuten gekürzt, sondern auch David Attenboroughs Voiceover verworfen und gegen eine Neufassung mit Schauspielerin Sigourney Weaver ersetzt. Planet Earth hat es aber nicht nur auf die Fernsehbildschirme auf der ganzen Welt geschafft, sondern auch auf die große Leinwand, denn im Budget war auch ein 90-minütiger Kinofilm inbegriffen, der aus teilweise nicht verwendetem Material der Fernsehserie zusammengestellt wurde und statt David Attenborough Patrick Stewart als Erzähler einsetzte.

Die Episoden

  • From Pole to Pole - The Introduction to the series looks at our planet as a whole and considers the key factors that have shaped its natural history. Without fresh water there is no life on land, while the sun dominates the lives of all animals and plants on Earth and defines their habitats.
  • Mountains - This tour of our mightiest mountain ranges, starting with the birth of a mountain at one of the lowest places on Earth and ending at the summit of Everest, takes in some of the shyest and most secretive creatures on the planet and reveals the secrets of their survival.
  • Fresh Water - This episode follows the descent of rivers from their mountain spurces to the sea and showcases the unique and dramatic wildlife found within the unexplored waters. Together the waterfalls, canyons, frozen lakes, wetlands and great rivers form a world of mystery, excitement and awe-inspiring sights.
  • Caves - Deep in an undiscovered world, including both poisonous and floded caves, we find astonishing crystals; cave angel fish, the five million bats of Deer Cave in Borneo and troglodytes - weird creatures, like the Texas cave salamander; that never see daylight nor ever set foot on the surface.
  • Deserts - Deserts, which make up a staggering 30 per cent of the land's surface, seem empty and lifeless, yer they are the most varied of our planet's ecosystems. With remarkable footage Planet Earth unravels the secrets behind desert survival and for the first time on such a scale, reveals the ephermeral nature of this dynamic environment.
  • Ice Worlds - The advance and retreat of polar ice is the real challenge to life. As the sea freezes in Antarctica all animals free, except for the Emperor Penguin. Meanwhile, in the Arctic, the polar bear is forced to swim vast distances and take on of the deadliest adversaries on the planet...
  • Great Plains - On these immense wildernesses, from the baking savannahs of Africa to the frozen tundra of the Arctic, we find the greatest gatherings of wildlife on earth: but close on the heels of gazelles, caribou or wilderbeest come an array of plains predators... eagles, wolves and lions.
  • Jungles - With little seasonality and a longer growing period, jungles are the most productive places on earth, but surviving in thr jungle is far from easy. Using state-of-the-art tracking shots and stunning aerials, Planet Earth moves aling the dark forest floor, up to the layers of vegetation and across the canopy.
  • Shallow Seas - Planet Earth follows a humpback whale mother and calf on an epic journey through the shallow seas of our planet. From tropical coral paradises, where the new-born calf takes his first faltering breaths, to the storm-ravaged icy polar seas, the whale's great feeding grounds, we reveal seas of great contrast and surprise.
  • Seasonal Forests - From the evergreen forests of the frozen North to the deciduous dry forests of the tropics, these woodlands illustrate the intense seasonality of the Earth. The tallest, largest and oldest organisms on the planet, they are home to a fascinating range of wildlife.
  • Ocean Deep - Feast or famine - it's the governing principle of ocean life. From the sailfish, three-metre-long rapier-billed predators; the exquisitely shelled Nautilus to the threatened blue whale, this journey into the most unexplored part of the planet reveals the extraordinary survivors of this immense and barren realm.

Die DVD

Noch bevor die letzte Episode von Planet Earth bei der BBC in England das erste Mal gesendet wurde, war schon Ende November 2006 ein DVD-Boxset mit allen elf Episoden und den drei zusätzlichen Planet Earth - The Future Episoden erschienen. Die HD-DVD und Blu-Ray-Veröffentlichung folgten allerdings erst etwa ein Jahr später und ließen die Produktionstagebücher sowie die The Future-Folgen weg, weil diese offenbar nicht in HD produziert worden waren - stattdessen wurden zwei Episoden der BBC-Reihe Natural World als Extras geboten. So enthielten die HD-Veröffentlichungen leider weniger an interessanten Bonusmaterial als die DVD-Box. Auch bei der gleichzeitig im April 2007 erschienenen amerikanischen Blu-Ray und DVD waren die Extras genauso aufgeteilt worden. Im Juli 2007 brachte außerdem der Discovery Channel seine eigene Version als Blu-Ray und HD-DVD heraus, die allerdings der BBC-Version wegen der Schnitte und des anderen Voiceovers unterlegen war.

In Deutschland erschienen nach der ARD-Erstausstrahlung im Herbst 2006 zuerst im November 2006 und März 2007 zwei DVD-Boxen mit den ersten fünf und letzten sechs Episoden, die zwar die Diaries enthielten, aber die um jeweils fünf Minuten gekürzten deutschen Sendemaster verwendeten und so trotz vorhandenem Originalton sehr enttäuschend waren. Die am 6. Februar 2008 erschienene Komplett-Box, die nun außer den Diaries auch die The Future-Episoden enthielt, basierte immer noch auf den geschnittenen Bildmastern und enthielt zu den alten fünf DVDs lediglich eine weitere Disc mit den Extras. Erstaunlicherweise wurden für die parallel veröffentlichten Blu-Rays und HD-DVDs die ungeschnittenen Bildmaster verwendet, wobei die deutschen Tonspuren an den zuvor geschnittenen Stellen einfach stumm blieben. Auch die deutschen HD-Veröffentlichungen von Planet Earth enthielten statt den Extras der DVD genauso wie bei der britischen Ausgabe nur die beiden Episoden aus der Natural History-Reihe.

Bei dieser ganzen Versionsvielfalt bleibt die britische DVD-Erstauflage immer noch die beste Version von Planet Earth, da es sich um die ungeschnittenen Episoden handelt und alle Serien-spezifischen Extras dabei sind. Leider hat die BBC keine besonders guten Bildmaster verwendet, die besonders bei der Schärfe einen etwas enttäuschenden Eindruck machen. Trotzdem lohnt sich die in England mittlerweile für Preise um 15 Euro zu bekommende Box, denn wenn man noch nicht auf HD umgestellt hat und auch keinen entsprechend großen Fernseher besitzt, kann man mit der Bildqualität trotzdem ganz zufrieden sein. Das hier rezensierte Boxset ist alleine wegen des mittlerweile unschlagbaren Preis-Leistungsverhältnisses zu empfehlen und vielleicht auch für Besitzer der Blu-Ray wegen den hervorragenden zusätzlichen Extras interessant.

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Bild

Als erste von der BBC komplett in High-Definition produzierte Serie sollte Planet Earth eigentlich gerade als DVD besonders gut aussehen, aber leider kann die Bildqualität nicht wirklich überzeugen und bleibt weit hinter den Erwartungen zurück.

Als erstes und einzige wirklich großes Problem der DVD fällt schon beim ersten Hinschauen die enttäuschend schlechte Schärfe auf, die die Auflösung der DVD gar nicht optimal ausnutzt. Das Bild macht den Eindruck, als ob eine obere Schicht Details einfach weggefiltert wurde und so die Qualität erst gar nicht auf Kinofilm-Niveau kommt und auch nicht an andere BBC-Produktionen wie Michael Palins Himalaya heranreichen kann. Vermutlich wurde bei der ein Jahr vor der Blu-Ray und HD-DVD-Veröffentlichung erschienenen DVD nur ein Standard-Definition-Sendemaster verwendet, denn die Qualität ist fast identisch mit den nicht in HD produzierten Planet Earth - The Future Episoden. Immerhin sehen die DVD doch besser als die deutschen TV-Ausstrahlungen aus und das Bild liegt in progressiven 25fps vor - bis auf die Planet Earth Diaries, die teilweise aus Interlaced-Material bestehen.

Sehr gut können sich allerdings die brillianten Farben behaupten, die trotz der unterdurchschnittlichen Schärfe das Bild dieser DVD noch etwas retten können und richtig durch den Bildschirm springen. Ganz sauber ist das Bild nicht, denn besonders bei extrem dunklen Szenen fangen auch die digitalen Kameras an zu rauschen, wobei allerdings auf eine Filterung zum Glück verzichtet wurde und so nicht noch mehr Details verloren gehen. Film- und videotechnische Artefakte machen sich ansonsten kaum bemerkbar, und auch die Kompression verhält sich dank der gut ausgeglichenen Bitrate bis auf wenige Ausnahmen völlig unsichtbar.

Wenn die enttäuschende Detailtreue nicht wäre, hätte Planet Earth richtiges DVD-Demomaterial werden können. Immerhin kann die Bildqualität auf Röhrengeräten noch einigermaßen begeistern, aber bei der Wiedergabe auf großen LCD-Fernsehern offenbart sich das Schärfe-Defizit viel schneller. Von High Definition kann hier leider nicht einmal ansatzweise die Rede sein.

Ton

Anders als beim Bild kann man sich bei der Tonqualität wirklich nicht beschweren, denn alle elf Episoden von Planet Earth sind mit modernen 5.1-Tonspuren ausgestattet.

Die in Dolby Digital mit 448 kbit/s codierten Tonspuren können mit einer überraschend vielseitigen Abmischung aufwarten, die für eine Dokumentation sehr aufwendig geworden ist. Wie bei vielen anderen modernen Film-Soundtracks ist auch hier die über alle Kanäle ausgebreitete Filmmusik für einen großen Teil des Raumklangs zuständig, aber der sonstige Ton beschränkt sich bei weitem nicht auf die vordere Soundstage, sondern nutzt auch oft die Surroundkanäle, um eine realistische Reproduktion der natürlichen Klangkulissen zu erreichen. David Attenboroughs Kommentar ist natürlich nur aus dem mittleren Kanal zu hören, wurde aber trotzdem sehr gut in den Mix integriert und wird nie von den Geräuschen und der Musik überschattet.

Die Tonspur der mit 25fps laufenden britischen DVD hat die gleiche Tonhöhe wie die mit 24fps laufenden englischen Blu-Ray, so daß bei einer der beiden Versionen eine Tonhöhenkorrektur durchgeführt wurde - bei welcher, ist allerdings nicht genau herauszufinden, da unbekannt ist, in welcher Geschwindigkeit die Postproduktion durchgeführt wurde. Allerdings bedeutet dies auf jeden Fall, daß die britische DVD kein PAL-Speedup hat.

Untertitel gibt es nur auf Englisch, aber dafür auf jeder Episode inklusive den drei The Future-Episoden auf der fünften Disc.

Bonusmaterial

Bei dieser DVD-Box ist es schwierig, den Hauptinhalt von den Extras zu trennen, denn eigentlich gehört der Inhalt der fünften DVD noch mit zur Serie und ein anderer Teil des Bonusmaterials wurde direkt mit den Episoden verknüpft. Wenn man dies alles als Extras bezeichnet, kommt man auf ungefähr vier Stunden Bonusmaterial, das es exklusiv nur auf den DVD-Ausgaben von Planet Earth gibt.

Die Planet Earth Diaries sind elf zehnminütige Making-Of-Featurettes, die einen Blick hinter die Kameras der Dokumentarfilmer ermöglichen und eindrucksvoll zeigen, wieviel Geduld und Aufwand nötig war, um manche Aufnahmen in den Kasten zu kriegen. Die elf Diaries haben jeweils eine Länge von ca. zehn Minuten undwerden direkt hinter den Planet Earth-Episoden abgespielt, mit denen sie sich einen gemeinsamen Abspann teilen:
From Pole To Pole: Eye in the Sky
Mountains: Snow Leopard Quest
Fresh Water: Diving With Piranhas
Caves: Into The Abyss
Deserts: Wild Camel Chase
Ice Worlds: Alive In The Freezer
Great Plains: Shot In The Dark
Jungles: Trouble In Paradise
Shallow Seas: Shark Quest
Seasonal Forests: Forest Fliers
Ocean Deep: Ocean Wanderers

Auf der fünften DVD befinden sich die drei Planet Earth - The Future Episoden, die bei der BBC zusammen mit den letzten Episoden ausgestrahlt wurden und weniger Dokumentationen als eine kritische Auseinandersetzung mit den Auswirkungen des Menschen auf die Natur sind. Neues Filmmaterial bekommt man in Saving Species (58:48), Into the Wilderness (58:58) und Living Together (58:52) zwischen den zahlreichen Interviews mit Naturschützern und anderen Experten nicht zu sehen, denn es werden nur Ausschnitte aus Planet Earth verwendet. Trotzdem macht dies die drei Companion Pieces nicht weniger interessant, denn inhaltlich haben sie trotzdem eine ganze Menge zu bieten.

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