Red Dwarf IV
Cover

6.12.2012 #249

Original vom 23.2.2004
von Guido Bibra

Titel Red Dwarf Series 4
Studio BBC / Grant Naylor Productions (1991)
Hersteller BBC Home Video (2004) EAN 5-014503-130725
DVD-Typ 2x9 (7,50 & 7,26 GB) Bitrate ø 5,78 max. 8,0
Laufzeit 165 Minuten Kapitel 5/Folge
Regionalcode 2 (England) Case C-Button II Doppel
Fernsehnorm PAL
Bildformat 1.33:1 16:9 nein
Tonspuren Dolby Digital 2.0 Stereo 192 kbit/s Englisch, Kommentar
Untertitel Englisch
Freigabe BBFC 12
Extras • Cast Commentary
• "Built to Last" Original Documentation
• Deleted Scenes
• Smeg Ups
• Ace Rimmer - A Life in Lamé
• "Lurve" Featurette
• Can't Smeg, Won't Smeg Special
• Trailers
• Raw FX Footage
• Isolated Music Cues
• Talking Book Chapters
• Photo Gallery
• Weblink
• PLUS Easter Eggs and Collector's Booklet

Die Serie

Das vierte Jahr der erfolgreichen BBC-Science-Fiction-Sitcom Red Dwarf brachte keine wirklich großen Überraschungen mehr, denn der größte Quantensprung hatte schon von der zweiten auf die dritte Staffel stattgefunden. Mit neuen Kulissen und einem etwas größeren Budget war es den Serien-Erschaffern Rob Grant und Doug Naylor gelungen, endlich das aus Red Dwarf zu machne, was sie schon von ganz zu Anfang wollten. Zum ersten Mal waren sie nicht nur Autoren, sondern auch Produzenten geworden und hatten endlich kreative Kontrolle über ihre Serie erlangt. Mit der vierten Staffel ging diese Entwicklung noch einen Schritt weiter, denn nun hatten Rob Grant und Doug Naylor hatten ihre eigene Produktionsfirma Grant Naylor Productions gegründet und sich vollständig von ihrem früheren Mitstreiter Paul Jackson abgenabelt.

Eine weitere große Veränderung in der vierten Staffel fand hinter den Kulissen statt, denn die Renovierung der BBC-Studios in Manchester machten einen Umzug notwendig, der aber gleichzeitig als Chance genutzt wurde, um einen besseren und größeren Produktionsort zu finden. Deshalb wurde Red Dwarf IV nicht etwa in den BBC-Studios in London untergebracht, sondern in den Shepperton-Filmstudios, wo erstmals wirklich große Sets aufgebaut werden konnten und nicht nach jedem Aufnahmetermin wieder abgebaut werden mußten. Das bedeutete, daß es auch endlich möglich war, in den richtigen Kulissen geprobt werden konnte und so das zeitaufwendige Pendeln zwischen London und Manchester nicht mehr notwendig war. Große Teile wurden natürlich immer noch traditionell live vor Publikum aufgezeichnet, aber ausführliche Außenaufnahmen, Tricksequenzen und andere Szenen, die aus technischen Gründen separat gedreht werden mußten, waren in der vierten Staffel immer mehr geworden.

Obwohl die vierte Staffel oberflächlich weitgehend ihrem Vorgänger ähnelt, wurden einige tiefgreifende Änderungen im Red Dwarf-Universum gemacht. Die Vorgeschichten der Charaktere wurden deutlich erweitert, was natürlich einige Continuity-Probleme mit sich brachte, um die sich die beiden Autoren aber noch nie Sorgen gemacht hatten. Rob Grant und Doug Naylor hatten inzwischen schon zwei Red Dwarf-Romane geschrieben und darin große Teile der ersten drei Staffeln Staffeln erweitert und umgeschrieben, die nun auch als Basis für Series 4 dienten. Diesmal betraf das aber nicht hauptsächlich Lister, dessen Geschichte schon in den früheren Episoden erzählt worden war, sondern Arnold Rimmer, dessen Familienverhältnisse nun noch ausführlicher in die Geschichten eingebaut wurden und sogar zu einer alternativen Version seines Charakters führten.

In der vierten Staffel wurden zwar keine dauerhaften Neuzugänge bei den Charakteren eingeführt, aber es gab einige bemerkenswerte Gastspiele. Allen voran ging natürlich Ace Rimmer, eine erfolgreiche Version von Arnold Rimmer aus einem Paralleluniversum, der haptsächlich durch Chris Barries Wunsch entstanden war, einmal einen richtigen Helden statt immer nur einen Verlierer zu spielen. Obwohl Ace erst einmal nur in einer einzigen Folge dabei war, wurde er zu einem der beliebtesten Charaktere von Red Dwarf und sein Gastauftritt in Dimension Jump zu einem der größten Klassiker der Serie. In der gleichen Episode bekamen auch Craig Charles, Danny John-Jules und sogar Hattie Hayridge die Gelegenheit, einmal etwas völlig anderes als ihre regulären Charaktere zu spielen.

Ähnlich wie in Parallel Universe traten in der romantisch angehauchten Episode Camille auch wieder weibliche Gegenstücke der Charaktere auf, die mit Francesca Folan, Suzanne Rhatigan (Craig Charles' damalige Freundin) und Judy Pascoe (Robert Llewellyns damalige Freundin und spätere Frau) genauso treffend besetzt worden waren. Llewellyn hatte außer seinem Auftritt in Dimension Jump auch in DNA zu seiner großen Erleichterung sein unbequemes Roboter-Makeup abnehmen können und konnte sich auch "unplugged" fast noch besser behaupten als unter der unbequemen Kryten-Maske, die aber mittlerweile schon so verbessert worden war, daß der Schauspieler längst nicht mehr so lange wie früher in der Maske sitzen mußte.

Weitere Gastrollen außerhalb der Stammbesetzung waren in der vierten Staffel allerdings relativ selten. Kalli Greenwood, die in der vorherigen Staffel schon einmal kurz Rimmers Mutter gespielt hatte, kehrte für einen kleinen Auftritt zurück und auch Simon Gaffney spielte noch einmal kurz den jungen Arnold Rimmer. Auch David Ross, der in der ersten Episode der zweiten Staffel eine frühe Version von Kryten gespielt hatte, war auch wieder als die Stimme des sprechenden Toasters dabei. Viel Spaß hatten Rob Grant und Doug Naylor aber besonders mit dem Wachsfigurenkabinett in Meltdown, wo eine Menge historischer Persönlichkeiten mit Freunden, Bekannten und Imitatoren wie dem Elvis-Klon Clayton Mark oder Tony Hawks, dem Standup-Comedian, der früher das Publikum der Live-Aufzeichnungen aufgeheitert hatte, besetzt wurden.

Series 4 brachte Red Dwarf wieder voll und ganz in die Science-Fiction zurück, denn fast jede Episode konzentrierte sich auf das Genre, was aber auch das Monster-der-Woche-Syndrom ein bißchen stärker hervorbrachte. Die Ideen waren aber immer noch frisch und unverbraucht, obwohl Rob Grant und Doug Naylor ausführlichen Gebrauch von SF-Klischees machten - viele Elemente wie der DNA-Modifikations-Maschine, die Justice World, der Teleporter und der Wachsfiguren-Planet scheinen beinahe aus alten Star Trek-Episoden zu stammen, wurden aber auf die unvergleichliche Red Dwarf-Art umfunktioniert. Der Humor wurden mit der vierten Staffel noch zynischer und manchmal sogar richtig dramatisch - die Transformation von der einfachen Sitcom zu einer ganz eigenen Mischung aus Comedy, Satire und Abenteuer war nun fast vollzogen.

Besonders gut getan hatte der Umzug von Manchester nach Shepperton den Kulissen, die zwar immer noch auf den von Mel Bibby für die vorherige Staffel komplett neu gestalteten Sets basierten, aber nun noch eine Dimension größer gemacht werden konnten. Mit Hilfe eines neuer, langen Korridors, der für Szenen aller Arten eingesetzt wurde, konnte die eigentlich von den Autoren erdachte massive Größe des Raumschiffs wenigstens ein bißchen besser in Szene gesetzt werden. Neue Szenerien wie in Dimension Jump oder DNA waren zumeist durch Umdekorierungen vorhandener Kulissen entstanden, die zwar kostengünstig waren, aber Mel Bibbys Kreativität kaum Grenzen gesetzt hatten.

Peter Wraggs Team des Special-Effects-Workshop war auch für Series 4 nicht untätig gewesen. Da das Starbug-Modell schon für die dritte Staffel gebaut worden war und nur noch wenige zusätzliche Aufnahmen notwendig waren, konnte das Budget nun für ganz andere Dinge verwendet werden - ein schickes Raumschiff für Ace Rimmer inklusive einer futuristischen Startbasis, eine Raumstation für die Justice World und noch zwei weitere Raumschiffe für Camille und DNA. So viele neue Modelle hatte es in Red Dwarf noch nie zuvor gegeben, wodurch die vierte Staffel einen handfesten Science-Fiction-Look bekam , der sich nun auch vor anderen Serien mit größerem Budget nicht mehr verstecken brauchte.

Auch Howard Goodall hatte alle Hände voll zu tun, denn seit die Serie sich von ihren Sitcom-Wurzeln getrennt hatte, war auch mehr Hintergrund-Musik notwendig, um die Stimmung und Atmosphäre aufrecht zu erhalten. Besonders in den dramatischeren Szenen kamen nun immer mehr ganz ernsthaft gemeinte Science-Fiction-Klänge zum Einsatz, für die das Budget allerdings kein großes Orchester übrig hatte - stattdessen hatte Goodall sich mit Synthesizern beholfen, die einen etwas künstlichen Klang mit sich brachten, aber dem etablierten Red Dwarf-Sound nicht schadeten.

Die Titelmusik war nicht verändert worden, aber in zwei Episoden wurde der Abspann-Song modifiziert: Dimension Jump endete mit einem Hammond-Orgel-Instrumental à la Rimmer und Meltdown mit einer Elvis-Version des Songs. Besonders profitiert hatten nicht nur die Musik, sondern auch die gesamte Tonabmischung von einer technischen Neuerung bei der BBC: 1991 hatte der Sender endlich flächendeckend den Stereoton eingeführt, wodurch Red Dwarf nun endlich einen richtigen Science-Fiction-Sound bieten konnte.

Auf die vierte Staffel Red Dwarf mußten die Fans ungewöhnlich lange warten, denn eine recht späte Produktion Ende 1990 machte eine Ausstrahlung ungefähr ein Jahr nach der vorherigen Staffel nicht möglich. Stattdessen wurden die sechs neuen Episoden erstmals bei BBC2 ab Mitte Februar 1991 gesendet, aber die Fiktion war von der Realität eingeholt worden und warf die geplante Reihenfolge durcheinander. Mitten im Golfkrieg und Operation Desert Storm konnte die Episode Meltdown mit ihrem deutlichen Antikriegs-Thema nicht sofort gesendet werden und wurde durch DNA ausgetauscht - das bedeutete den Verlust eines potentiellen Cliffhangers zwischen den Staffeln, denn am Ende der Episode war Kryten immer noch ein Mensch. Meltdown war schließlich als letzte Folge Mitte März gesendet worden und war doch zu einem gelungenen Abschluß geworden.

Red Dwarf hatte mit Series 4 in vielerlei Hinsicht einen Höhepunkt erreicht und gezeigt, daß Rob Grant und Doug Naylor immer noch frische Ideen auf Lager hatten und die neue Besetzung ab der dritten Staffel sich als voller Erfolg herausgestellt hatte. Die Einschaltquoten waren solide geblieben und noch war kein Ende der Serie abzusehen, die Anfang der neunziger Jahre zu einem großen BBC-Aushangschild geworden war.

Die Episoden

  • Camille - Kryten und Rimmer entdecken bei einer Runde Asteroid-Hopping ein abgestürztes Raumschiff, auf dem Kryten einen weiblichen Roboter namens Camille findet. Bei der Rückkehr zum Raumschiff stellt sich die heftig umworbene Dame aber als etwas völlig anderes heraus.
  • DNA - Auf einem mysteriösen abgestürzten Raumschiff finden die Dwarfer weit entwickelte Technologien, aber als Cat mit ein paar Knöpfen spielt, wird Lister aus Versehen in ein Huhn verwandelt...
  • Justice - Red Dwarf stößt auf ein Transportpod, das einen weiblichen Namen trägt. Aber um den wirklich Inhalt herauszukriegen, muß die Crew zu einer Gefängnis-Raumstation namens Justice World fliegen, wo sich Rimmer als großes Problem herausstellt...
  • White Hole - Es gelingt Kryten, Hollys IQ wieder drastisch zu verbessern, aber mit dem gravierenden Nachteil, daß die Lebenswerwartung nur noch wenige Minuten beträgt...
  • Dimension Jump - Ace Rimmer, eine Inkarnation von Arnold Rimmer aus einem Paralleluniversum, hüpft mit einem neuartigen Raumschiff in das Universum der Red Dwarf-Crew...
  • Meltdown - Ein Prototyp eines Transporters bringt die Crew auf einen erdähnlichen Planeten, der von Wachsfiguren-Robotern bewohnt wird, unter denen viele berühmte Persönlichkeiten sind, sich aber heftigt bekriegen...

Die DVD

Schon knapp vier Monate nach der Veröffentlichung der vorherigen Staffel war Red Dwarf Series 4 im Februar 2004 erschienen und setzte die regelmäßige Routine der Red Dwarf-DVDs planmäßig fort. Natürlich hat das Bild immer noch ein paar alters- und produktionsbedingte Schwächen, aber der Ton ist erstmals in Stereo und das Bonusmaterial kann voll und ganz begeistern. Außer sechs Episoden mit Audiokommentaren befinden sind auf der zweiten DVD noch etwa drei Stunden an Extras inklusive einer ausführlichen Dokumentation auf der zweiten Disc. Die BBC und Grant Naylor Productions hatten sich wieder allergrößte Mühe gegeben, die vierte Staffel Red Dwarf in bestmöglichster Form als DVD umzusetzen.

Wie bei den vorherigen drei Staffeln ist auch die hier rezensierte Erstauflage von Series 4 zu empfehlen, denn auf die wundervollen Extras auf der zweiten Disc sollte man auf keinen Fall verzichten.

Cover

Cover
Cover
Cover

Cover

Cover

Cover

Cover

Cover

Cover

Cover

Cover

Cover

Cover

Bild

Auch bei der vierten Staffel Red Dwarf hielt sich die Bildqualität wieder in Grenzen, da nach wie vor mit konventionellen Studio-Videokameras gedreht wurde und durch die stark angestiegene Verwendung von Effekten das Masterband manchmal nur eine Kopie zweiter oder dritter Generation war. Trotzdem sind die Sendebänder auf diesen DVDs das erste Mal in optimaler Qualität zu sehen.

Das ist hauptsächlich der vorsichtigen Nachbearbeitung zu verdanken, mit der sich die BBC große Mühe gegeben hat. Wunder darf man natürlich nicht erwarten, aber die eingesetzte Kombination von Rausch- und Schärfefiltern hat besser gewirkt als bei der vorherigen Staffel und für ein überraschend sauberes und auch in dunklen Szenen nur wenig verrauschtes Bild gesorgt. Videotechnische Artefakte sind nicht mehr ganz so stark ausgeprägt. Das Bild kann zwar den typischen BBC-Videokamera-Look nicht verbergen, sieht aber auch nicht völlig digital und totgefiltert aus.

Erstaunlich gut werden vor allen Dingen die Farben auch unter ungünstigen Beleuchtungsverhältnissen wiedergegeben, was seit der dritten Staffel enorm wichtig ist, da man es nicht mehr mit der typischen hellen Sitcom-Beleuchtung zu tun hat. Auf den ersten Blick wirkt das Bild ein bißchen weich und unscharf, aber tatsächlich hat sich die Schärfe offenbar alleine durch das bessere Studioequipment in Shepperton etwas gebessert und ist nun deutlich über dem Niveau der ersten zwei Staffeln. Obwohl wie immer alle sechs Episoden auf einer einzelnen Disc untergebracht wurden, macht sich die Kompression nicht unangenehm bemerkbar.

Ton

Im Sommer 1991 hatte die BBC erstmals begonnen, ihr Programm flächendeckend mit Stereo-Ton auszustrahlen, wodurch Serien wie Red Dwarf endlich auch in Stereo abmischen konnten. Zwar waren die "remasterten" Versionen der ersten drei Staffeln auch in Stereo, aber dahinter verbarg sich eigentlich nur ein Mono-Upmix - die ersten wiklichen Stereo-Abmischungen fingen erst mit Series 4 an.

Der Stereo-Mix ist zwar noch kein richtiges Spektakel, aber dennoch eine deutliche Veränderung gegenüber den früheren Staffeln. Obwohl die Tonspur dieser DVD kein Surround-Flag besitzt, muß man sagen, daß eine Wiedergabe im ProLogic-Modus sehr empfehlenswert ist. Direkte Surroundeffekte gibt es zwar nicht, aber besonders Howard Goodalls Musik gewinnt durch die Unterstützung des Rearkanals einiges an Räumlichkeit. Auch sonst hat sich der Klang enorm gebessert, besonders die Stimmen klingen nun viel wärmer und realistischer - offenbar ein Resultat des Umzugs in ein richtiges Filmstudio, in dem der Ton auch live besser aufgezeichnet werden konnte. Der Ton macht nun einen viel moderneren Eindruck als auf den vorherigen DVDs und kann schon fast mit einer gut gemischten Dolby-Stereo-Track konkurrieren.

Untertitel gibt es wie immer nur auf Englisch, allerdings sind es diesmal mehr leicht umgeschriebene und gekürzte Texte, die keine hundertprozentige Transkription der Dialoge sind. Außer den Audiokommentaren sind auch alle Extras auf Englisch untertitelt worden.

Bonusmaterial

Auch bei der vierten Red Dwarf-DVD zeichnet sich beim Bonusmaterial kein Ende ab - es wird immer besser und immer mehr, obwohl sich diesmal ein gewisses Schema eingeprägt hat. Die Menüs ähneln wieder der dritten Staffel, wurden aber an einer sinnvollen Stelle erweitert: das Special-Features-Menü auf der zweiten Disc ist diesmal in einer grafischen und in einer Text-Version aufrufbar, so daß man sich nicht mehr so wild durch die Gegend klicken muß wie bei der letzten DVD.

Wie auch bei den vorherigen DVDs sind auch hier die Audiokommentare wieder ein essentieller Bestandteil des Bonusmaterials. Oder besser gesagt - der Spaß hört nicht alleine bei den Episoden selbst auf, sondern setzt sich in den Kommentaren fort. Man darf hier keine traditionellen Kommentare erwarten, denn es sitzen Craig Charles, Chris Barrie, Robert Llewellyn und Hattie Hayridge vor den Mikrofonen - das bedeutet mehr Gelächter, Anekdoten und Unsinn als ernsthafte Diskussion über die Dreharbeiten. Davon sollte man sich aber nicht irritieren lassen, denn die Kommentare sind trotzdem sehr unterhaltsam - es lohnt sich also wirklich die Episoden ein zweites Mal mit der zweiten Tonspur anzuhören.

Built to Last (73:26) ist die mittlerweile zum Standard der Red-Dwarf-DVDs gewordenen große Dokumentation, die eine ideale Ergänzung zu den lustigen, aber nicht immer völlig informativen Audiokommentaren ist. In neuen Interviews erzählen die vier Schauspieler zusammen mit Regisseur Ed Bye, Produzent Doug Naylor und anderen von der Entstehung der vierten Red-Dwarf-Staffel und erinnern sich dabei an so manche merkwürdige, interessante oder unterhaltsame Geschichte. Die Dokumentation ist in sieben Kapitel aufgeteilt - eins davon ist eine Einleitung, und die anderen widmen sich jeweils den einzelnen Episoden.

Smeg Ups (10:39) sind die traditionelle Sammlung von Outtakes und danebengegangenen Szenen, die diesmal nicht nur aus verpatzten Takes bestehen, sondern auch aus ein wenig Improvisation. Ein paar Schimpfwörter wurden zensiert, aber auch das mit Humor: ab und zu wird nicht nur das Wort gebleept, sondern auch gleich ein Mosaikfilter über den Mund des Schauspielers gelegt.

Die Deleted Scenes (20:53) sind teils übriggebliebener und zurecht weggeschnittener Abfall, aber oft auch sehenswert. Jede Szene wird von einer informativen Texttafel eingeleitet, die genau erklärt wohin diese Szene gehört und warum sie herausgeschnitten wurde.

Can't Smeg, Won't Smeg (26:29) ist ein Red Dwarf-Special des britischen Fernsehkochs Ainsley Harriot, der die Red-Dwarf-Besatzung in ihrer letzten Inkarnation (mit Kryten und Kochanski) zu Gast hat. Neben der kleinen Änderung des Titels (die Show heißt natürlich Can't Cook, Won't Cook) wurde diese Sendung auch von Doug Naylor geschrieben und von Ed Bye inszeniert - eine echtes Red Dwarf-Spektakel also, bei dem nicht alles so klappt wie es sollte.

Ace Rimmer - A Life in Lamé (11:12) ist keine Kurzdoku über Arnold Rimmers Alter Ego, sondern nur ein Zusammenschnitt von Aces verschiedenen Auftritten in der Serie. Das ist natürlich eine unterhaltsame Angelegenheit, aber verrät viel von den noch kommenden Seasons, so daß man sich dieses Featurette nicht anschauen sollte, wenn man sich einige Überraschungen nicht verderben möchte.

Lurve (3:02) ist wieder eins dieser Themen-Zusammenschnitte - diesmal am besten als "Wer hat mit wem" zu beschreiben - aber genauso wie bei dem Ace-Rimmer-Featurette sollte man hier vorsichtig sein, da viele Szenen aus den späteren Staffelngezeigt werden.

Die beiden Trailer (0:40 & 0:35) sind nur noch in äußerst bescheidener VHS-Qualität vorhanden, aber besonders der zweite mit seinem Starwars-artigem Laufband ist doch einigermaßen sehenswert.

Gleiches kann man auch von den Model Shots (7:08) behaupten, die hier zwar im Rohschnitt und ohne Ton präsentiert werden, aber eine fast einwandfreie Bildqualität haben und interessant anzusehen sind.

Die Bildergalerien sind in die Bereiche Production Stills 1, 2 und 3, Effects and Sleeves und Instant Snapshots eingeteilt und glänzen zwar nicht gerade mit Quantität, aber Qualität und Größe lassen kaum Wünsche übrig. Es sind zwar keine Fullscreen-Bilder, aber dennoch ausreichend erkennbar.

Die Audiobook Clips stammen aus dem zweiten Red Dwarf-Roman Better than Life und sind mit Planet Pool und Talkie Toaster betitelt. Die jeweils etwa 15 Minuten langen Ausschnitte werden wie immer von Chris Barrie gelesen, der gekonnt die Stimmen aller Charaktere nachahmen kann.

Die Music Cues werden von Staffel zu Staffel mehr, hier sind es gleich zwölf Stück von verschiedenen Längen - diesmal alles in Stereo außer dem Abspann-Song, den es nur in Mono zu geben scheint. Die Elvis-Version von Fun in the Sun wurde allerdings deutlich hörbar aus der fertigen Folge entnommen, da noch das Publikumsgelächter am Anfang hörbar ist.

Cover


Cover


Cover


Cover


Cover
GOWEBCounter by INLINE GOWEBCounter by INLINE GOWEBCounter by INLINE