Der Film
Shrek und Fiona kommen einfach nicht zur Ruhe - nachdem sie schon einmal von Fionas Eltern ins Königreich Far Far Away zitiert wurden, müssen sie nun für den erkrankten König Harold einspringen und die Familie am Hof repräsentieren. Shrek fühlt sich in seiner Rolle trotz kräftiger Unterstützung von Fiona und ihrer Mutter Königin Lillian sichtlich unwohl und verursacht während der Erfüllung seiner königlichen Pflichten großes Chaos. Auf seinem Sterbebett eröffnet König Harold dem überforderten Oger eine Alternative – es gibt noch einen anderen Thronfolger. Mit dem Tod des Königs entschließt sich Shrek auf eine Reise zu gehen um Fionas nächsten Verwandten, einen gewissen Arthur, als Thronfolger zu rekrutieren. Unterwegs mit seinen beiden vierbeinigen Begleitern Donkey und Puss in Boots hat Shrek auch noch ganz andere Sorgen, denn kurz vor der Abreise erfährt er, daß er bald Vater wird. Währenddessen versucht der frustrierte Prinz Charming einen Staatsstreich in Far Far Away zu inszenieren - aber Fiona, Lillian und ihre Freundinnen erweisen sich als gefährliche Gegner, die sich nicht so einfach kleinkriegen lassen…
Mit der Fertigstellung von Shrek 2 im Frühjahr 2004 befand sich
Shrek the Third schon längst in der Vorbereitung, denn zu diesem
Zeitpunkt war eine Fortsetzung schon längst beschlossene Sache. Während
der erste Film noch relativ in sich abgeschlossen war, hatte der zweite
ein deutlich offenes Ende, das einen Nachfolger unabdingbar machte – Andrew
Adamson, Co-Regisseur der ersten beiden Filme und Mitautor des zweiten,
hatte die Geschichte sogar schon so weit gesponnen, daß genug Ideen für
Shrek 2 und 3 vorhanden waren.
Inszeniert wurde Shrek the Third dann aber von den langjährigen
Dreamworks-Mitarbeitern Chris Miller und Raman Hui, die die Nachfolge
von Vicky Jenson, Kelly Asbury und Andrew Adamson antraten. Letzterer
blieb dem Team als ausführender Produzent erhalten, hatte aber als Regisseur
keine Zeit mehr, weil er mit den Arbeiten an den C.S.Lewis-Verfilmungen
der Chronicles of Narnia beschäftigt war, die ironischerweise
beim Dreamworks-Konkurrenten Disney entstanden - allerdings handelt es
sich dabei nicht um Trickfilme, eine Abwanderung von Dreamworks-Animation-Leuten
zur Zeichentrick-Abteilung von Disney hat es bis dato noch nicht gegeben.
Die Produktion lag wieder in den erfahrenen Händen von Shrek-Entdecker
John H. Williams und Dreamworks-Veteran Aaron Warner.
Neues Team, neues Glück
Auch bei den Drehbuchautoren wurde das Personalkarussell wieder kräftig
gedreht, denn es wurde wieder ein ganz neues Autorenteam zusammengestellt.
Jeffrey Price und Peter S. Seaman scheinen die hauptsächlichen Autoren
von Shrek the Third zu sein, die in der Vergangenheit mehr oder
weniger großem Erfolg mit Filmen wie Doc Hollywood und How
the Grinch stole Christmas hatten, aber vor fast zwanzig Jahren mit
Who Framed Roger Rabbit einen der großartigsten Zeichentrick-Realfilm-Kombinationen
der Filmgeschichte schrieben und damit genau die richtige Voraussetzung
für eine innovative Shrek-Geschichte mitbrachten.
Wer welche Ideen gehabt hat, bleibt bei einer relativ großen Gruppe von
Autoren natürlich ein Geheimnis, aber das alte Sprichwort, daß viele Köche
den Brei verderben, bestätigt sich bei Shrek the Third überhaupt nicht.
Wie schon zuvor wurde aus einer simplen Geschichte ein ausgewachsenes
Abenteuer gemacht, das fast direkt an die Handlung des Vorgängers anknüpft
und sich hauptsächlich mit der großen Frage um die Thronfolge von Far
Far Away und dem am Schluß des zweiten Films ungeklärten Verbleib von
Prince Charming beschäftigt. Die in den ersten beiden Filmen schon sehr
weit entwickelte Welt von Shrek wurde ein wenig weiter ausgebaut, aber
die Handlung finden auch an vielen altbekannten Orten statt.
Obwohl der Plot im Prinzip aus einer Mischung von zahlreichen Märchen-Elementen
besteht, kann man Shrek the Third immer noch jede Menge Originalität bescheinigen.
Ideen, die eigentlich völlig flach und belanglos sein könnten, wurden
von den Drehbuchautoren mit Hilfe von viel Satire und Parodie so kreativ
aufgearbeitet, daß man ihre simplen Wurzeln kaum bemerkt. Mit der Buchvorlage
des 2003 verstorbenen William Steig hat dies alles nur noch wenig etwas
zu tun, aber der freche Humor und die ungewöhnlichen Charaktere blieben
trotzdem erhalten.
Kein Kinderkram mehr
Dreamworks Animation hatte schon früher großen Wert auf eine gleichzeitige
Kompatiblität des Humors für Erwachsene und Kinder gelegt, wodurch sich
der Witz besonders bei den ersten beiden Shrek-Filmen auf zwei unabhängigen
Ebenen abspielte. Shrek the Third geht allerdings erstmals noch einen
Schritt weiter und legt den Schwerpunkt des Films auf deutlich erwachsenere
Themen, wobei jüngere Zuschauer aber trotzdem nicht völlig zu kurz kommen.
Aber die Welt von Shrek ist mitsamt ihrem Hauptcharkter ein ganzes Stück
erwachsener geworden und das Drehbuch leistet sich gelegentlich Dinge,
die man in einem Disney- oder Pixar-Film nie zu sehen bekommen würde.
Während eine Menge Spaß und Satire immer noch im Vordergrund stehen, wird
Shrek the Third manchmal erstaunlich ernst und nachdenklich und
nähert sich dem allerersten Dreamworks-CGI-Trickfilm Antz von
den drei Shrek-Abenteuern am allermeisten. Die Atmosphäre ist nicht mehr
ganz so unbeschwert und lustig wie in den Vorgängern, sondern durchaus
etwas dramatischer – insbesondere Prince Charming hat sich von einer Witzfigur
in einen gefährlichen Antagonisten verwandelt, dessen Absichten fast noch
böser sind als die von Lord Farquaad. Auch die von Charming angezettelte
Revolution ist nicht so oberflächlich wie sie auf den ersten Blick wirkt,
sondern zeigt erstaunliche Einblicke in die soziale Struktur der Märchenwelt,
die für jüngere Zuschauer kaum bemerkbar sein dürfte, für Erwachsene aber
eine unterschwellige bissige Satire ist.
Eine handvoll Gestalten
Shrek the Third führt nicht ganz so viele neue Charaktere wie sein Vorgänger
ein, sondern baut stattdessen viele altbekannte Gesichter kräftig aus,
hat aber auch ein paar bemerkenswerte Neuzugänge zu bieten. Mehr eine
Art Insider-Gag als eine richtige Figur ist der Auftritt des Zauberers
Merlin, der von niemand anderem als Eric Idle gesprochen wird – derjenige,
der mehr als zehn Jahre zuvor in den ersten zwei Computerspielen von Terry
Pratchetts Discworld den Möchtegern-Zauberer Rincewind gesprochen hatte.
Dadurch wirkt Merlin weniger wie eine Parodie auf die Figur der Artus-Sage
als eine direkte Hommage an Terry Pratchetts Charakter und hat zwar eine
Menge Potential, bleibt aber leider nur bei einer kleinen Nebenrolle,
die ruhig ein bißchen größer hätte sein können.
Ein erstaunlich geradliniger Charakter ist Artie, alias Arthur Pendragon
– der unfreiwillige Thronanwärter von Far Far Away ist zwar ein tolpatschiger
Teenie, aber weder eine richtige Parodie noch eine Witzfigur. Die Besetzung
seiner Stimme ist nicht ganz so inspiriert wie die der anderen Charaktere
– vor ein paar Jahren hätte man eine Rolle wie diese wahrscheinlich mit
Michael J. Fox oder Seth Green besetzt, aber die Filmemacher hatten sich für den Sänger
und Gelegenheits-Schauspieler Justin Timberlake entschieden, nachdem sie
2003 seinen Auftritt bei Saturday Night Live gesehen hatten.
Timberlake spricht seine Rolle aber gar nicht schlecht - er wirkt wie
ein nerviger, etwas rebellischer Teenie und bringt seinen Charakter damit
erstaunlich genau auf den Punkt.
Charmante Prinzen und ungewöhnliche Royals
Prince Charming hat nach seinem mehr oder weniger kleinem Auftritt
in Shrek 2 nun eine richtig tragende Rolle und gibt damit seinem Sprecher
Rupert Everett eine noch größere Chance, seinen Charakter weiter auszubauen.
Charming klingt immer noch wie ein britischer Snob, hat aber jetzt einen
noch fieseren und gemeineren Unterton in der Stimme, der zusammen mit
der noch detailreicheren Mimik den Charakter von seiner früheren Oberflächlichkeit
befreit. Prince Charming nimmt in Shrek the Third praktisch die Rolle
von Lord Farquaad aus dem ersten Film ein – als rachelüstiger, übergeschnappter
Bösewicht hat die Story für ihn natürlich nur ein ganz bestimmtes Schicksal
im Sinn. Allerdings scheinen die Filmemacher soviel Spaß mit ihm zu haben,
daß sie Charmings vermeintlichen Abtritt etwas im Unklaren ließen und
damit weitere Auftritte nicht ganz unmöglich machen.
Neben Eric Idle ist auch wieder ein weiterer Monty Python in der Stimmenbesetzung
dabei: John Cleese spricht in einer durch die Story bedingten diesmal
sehr kleinen Rolle wieder King Harold, dessen Ableben schließlich einer
der Hauptanlässe für die Ereignisse ist. Queen Lillian hat dafür diesmal
eine etwas größere Rolle und ist nicht nur die höfliche, reservierte Königin
im Hintergrund, sondern nun viel draufgängerischer und abenteuerlustiger.
Julie Andrews kommt dadurch als Sprecherin nach ihrem kleineren Auftritt
in Shrek 2 erstmals richtig zum Zug und macht aus Lillian eine
Königin mit viel Format, Würde, aber auch einer Menge Energie.
Fairytale Things
Viele Nebencharaktere sind in Shrek the Third nun nicht mehr
nur Staffage, sondern mischen kräftig in der Handlung mit. Schon in Shrek
2 waren Märchenfiguren wie der Gingerbread Man, Pinoccio, der Big Bad
Wolf, die Three Pigs, die Three Blind Mice und viele andere mit von der
Partie und sind auch zum dritten Mal aktiv dabei und natürlich hauptsächlich
für die Gags zuständig - ihre Stimmen werden hauptsächlich von Dreamworks-Mitarbeitern
wie Conrad Vernon, Cody Cameron und sogar Produzent Aaron Warner übernommen.
Prominenter besetzt wurden Fionas Freundinnen, bestehend aus diversen
Märchenprinzessinnen wie Schneewittchen, Rapunzel und anderen: ihre kleinen
Rollen werden von Saturday Night Live-Komikerinnen wie Maya Rudolph,
Cheri Oteri und Amy Poehler übernommen. Auch zu Fionas Truppe gehört Doris,
die Ugly Stepsister – mit der äußerst markanten Stimme von Larry King
und sogar einer Schwester namens Mabel, die von Regis Philbin, einem weiteren
bekannten amerikanischen Showmaster gesprochen wird.
Diesmal gibt es sogar eine ganze Gruppe von Bösewichtern, die von Prince
Charming in der schummerigen Kneipe vor den Toren von Far Far Away aufgewiegelt
werden. Dabei handelt es sich fast ausschließlich um Figuren, die schon
einmal kurz in Shrek 2 zu sehen waren und nun etwas größere Auftritte
spendiert bekommen. Angeführt von einem klavierspielenden Captain Hook
– mit typischem Piraten-Akzent gesprochen von Ian McShane gesprochen –
sind die zahllosen Märchenfiguren eine bissige Satire nicht nur auf viele
Disney-Trickfilme, sondern auf das gesamte brave Märchengenre.
Zwei Duos schlagen zurück
Selbstverständlich sind auch wieder alle Hauptfiguren mit dabei, denn
die Standardbesetzung von Shrek the Third besteht mittlerweile aus vier
Charakteren. Mike Myers ist als Shreks unverwechselbare Stimme inzwischen
so mit seinem Charakter verwachsen, daß man den Schauspieler selbst kaum
noch wahrnimmt. Auch Fiona, die erstmals ausschließlich in ihrer Ogre-Inkarnation
zu sehen ist, wirkt überhaupt nicht wie eine computeranimierte Cameron
Diaz, sondern ist ein ganz eigenständiger Charakter mit einer hervorragenden
und sehr sympathischen Stimmenpräsenz. Beide machen im Laufe des Films
kleine Veränderungen durch und sind wegen des Roadmovie-Charakters auch
nur am Anfang und Ende der Geschichte gemeinsam auf der Leinwand zu sehen
– aber Shrek und Fiona im Alleingang sind noch unterhaltsamer als ihre
gemeinsamen Auftritte, die in den vorherigen beiden Filmen schon genug
ausgereizt wurden.
Ein Duo, das erst im Laufe des letzten Films zusammenkam, gehört nun fest
zum Inventar der Shrek-Welt: Donkey und Puss in Boots haben sich nach
anfänglicher Rivalität fast verbrüdert und sind zu Shreks gemeinsamen
Sidekick geworden. Im Plot haben sie nur eine nebensächliche Funktion,
sind aber für jede Menge Slapstik-Humor und verbalen Witz verantwortlich.
Eddie Murphy und Antonio Banderas haben einen riesigen Spaß mit ihren
Charakteren, die ohne ihre Stimmen nur halb so interessant und viel eindimensionaler
wären. Auch das Aussehen der beiden Vierbeiner wurde noch mehr optimiert
– besonders die Fell-Texturen sehen inzwischen so real aus, daß die Figuren
fast wie reale Tiere und nicht mehr wie Karikarturen aussehen.
Swinging Shrek
Wie seine beiden Vorgänger ist Shrek the Third auch wieder ein Film mit
jeder Menge Schwung – die sorgfältig choreographierte Handlung läßt zwar
diesmal den Zuschauer ab und zu mehr Luft holen als seine Vorgänger, hat
aber immer noch jede Menge Energie. Der Plot ist weit davon entfernt eine
lose Abfolge von unzusammenhängen Sequenzen zu sein, obwohl einige Actionszenen
schon einen gewissen Schablonen-Charakter haben - durch die gelungene
Inszenierung fällt das aber kaum negativ auf, sondern bringt ganz im Gegenteil
jede Menge Abwechslung in den Film. Während die erste Hälfte des Films
nach einer ausführlichen Einleitung im Prinzip wieder ein Roadmovie ist,
wird der zweite Teil von einem ähnlich grandiosen Finale wie bei den beiden
Vorgängern dominiert, das allerdings nicht ganz so riesig geworden ist
wie die Schlußszene von Shrek 2 und von erstaunlich viel Dialog dominiert wird.
Das Drehbuch glänzt zwar nicht mit einem wirklich originellen Plot, aber
dafür mit brillianten Dialogen, die mit cleverem Witz nur so sprühen und
sehr sorgfältig geschrieben wurden – die Texte wirken oft wie improvisierte
Standup-Comedy, sind aber tatsächlich lang erprobter und genau ausgeklügelter
Humor, der den inzwischen weit etablietten Stammcharakteren und ihren
Sprechern haargenau auf den Leib geschneidert wurde. Der Humor kann einerseits
sehr satirisch und feinsinnig sein, aber auch ganz deftig und unverschämt
daherkommen, was im Fall von Shrek aber nicht automatisch Niveaulosigkeit
bedeutet, da Respektlosigkeit auch ein wenig mit zum Stil des Films gehört.
Computer-Zauberei
Dank der in den letzten Jahren immer weiter entwickelten Computer-Trickfilmtechnik
sieht Shrek the Third eigentlich gar nicht mehr nach CGI-Animation, sondern
fast schon wie ein richtiger Realfilm aus. Zu verdanken ist dies hauptsächlich
den sehr natürlich aussehenden Charakteren, denn die Grafiker und Animatoren
von Dreamworks und PDI haben sich besonders bei den menschlichen Figuren
enorme Mühe gegeben und die Realitätsnähe so hoch wie nur möglich geschraubt.
Genauso wurde aber auch mit der Gestaltung der Märchenfiguren verfahren,
deren allgemeines Aussehen sich im Laufe der drei Filme kaum geändert
hat, aber immer mehr verfeinert wurde.
Auch die Szenerie wurde mit viel Liebe zum Detail gestaltet, ohne dabei
künstlich zu wirken – besonders die natürliche Umgebung sieht so perfekt
aus, als ob die CGI-Charaktere in einen Realfilm eingesetzt worden wären.
Das Set-Design ist wieder besonders verspielt und hat zahllose kleine
und große visuelle Gags im Film untergebracht, die in dem ohnehin schon
äußerst detailreichen Produktionsdesign sehr gut versteckt wurden. Die
Vielfalt der virtuellen Kulissen hat sich im Vergleich zu den vorherigen
Filmen enorm gesteigert - nach Computeranimation sieht die wundervolle
Szenerie von Shrek the Third überhaupt nicht aus.
Königliche Melodien
Die orchestrale Filmmusik der Shrek-Filme ist inzwischen zu einer routinierten
Sache geworden, aber Harry Gregson-Williams hat es zum dritten Mal geschafft
eine bombastische und immer noch sehr originell klingende Score zu komponieren,
die wieder ein paar bekannte Melodien verwendet, aber auch einige neue
Themen besitzt. Die Filmmusik wurde wie bei den vorherigen Filmen wieder
mit einer handvoll gut ausgesuchter Popsongs ergänzt, die trotz ihrer
deutlichen Präsenz die klassische Score nicht überschatten und erst recht
nicht ersetzen.
Dreamworks hat zwar nicht wie bei Over the Hedge mit einem Musiker exklusiv
kooperiert, aber zumindest der Titelsong wurde wie schon beim Vorgänger
neu komponiert. Diesmal wurde eine Band ausgewählt, die schon die Ehre
hatte vorhandene Songs zu den vorherigen beiden Filmen beizusteuern: die
Eels, genauer gesagt Mark Oliver Everett, schrieben den Titelsong Royal
Pain und der Film endet passenderweise auch mit einem Eels-Song namens
Losing Streak – beides recht einfache, aber gut klingende Stücke,
die ganz zu den Songs der früheren beiden Filme passen.
Die weiteren nahtlos in die Filmmusik eingefügten Stücke sind fast ein
Querschnitt durch die Rockmusik-Geschichte: in Actionszenen sind Teile
von Led Zeppelins Immigrant Song und eine von Fergie gecoverte
Version von Barracuda als Parodie auf große Hollywood-Blockbuster
à la Charlie’s Angels. King Harolds Begräbnis wird dagegen von Paul McCartneys
Live And Let Die in der Originalaufnahme begleitet und mit einem
einzigartigen Gag in die Szene eingefügt, der seinerseits wieder eine
Hommage an McCartneys Trickfilm Rupert and the Frog Song ist.
Diese Szene ist eine der besten Beispiele für eine gelungene Song-Integration,
die mittlerweile zu einem der größten Markenzeichen der Dreamworks-Trickfilme
geworden ist.
Die Shrek-Dynastie
Während man Shrek the Third eine gewisse Routine nicht absprechen kann,
bleibt die befürchtete Krankheit Sequilinitis auch beim dritten Mal weitgehend
aus. Es ist ein Franchise, das wie eine gut geölte Maschine läuft, aber
immer noch viele brilliante Ideen und fantastischen Humor auf Lager hat,
ohne dabei nennenswerte Ermüdungserscheinungen zu zeigen. Allerdings ist
der Humor von Shrek the Third im Gegensatz zu seinen Vorgängern viel mehr
auf Erwachsene zugeschnitten.
Dies hatte zu erstaunlich vielen negativen Kritiken geführt hatte, weil
viele mit der deutlich erwachseneren Atmosphäre des Films nichts anfangen
konnten. Die lustlose deutsche Synchronisation, die dem Film einen großen
Teil seines Charmes raubt, dürfte zumindest hierzulande zu vielen schlechten
Reaktionen geführt haben, aber ernsthafte Kritiker monierten allerhöchstens
die fehlende Kindertauglichkeit und lobten Shrek the Third verdientermaßen
trotzdem als gelungene Fortsetzung.
Tatsächlich ist der Film viel besser als sein Ruf und schafft es, auch
zum dritten Mal das Shrek-Universum auf eine originelle und unterhaltsame
Weise in Szene zu setzen, auch wenn die Brillianz des Vorgängers nicht ganz erreicht werden konnte. Die Kinozuschauer ließen sich aber nicht von
der pessimistischen Presse beeindrucken und und machten Shrek the
Third zu einem der größten Trickfilmerfolge der letzten Jahre. Es war aber noch nicht das Ende der Shrekologie, denn im November 2007 hatte Dreamworks das das Weihnachtsspecial Shrek The Halls fürs
amerikanische Fernsehen produziert und erst 2010 wurde mit Shrek Forever After der letzte Film des Franchise gedreht.
Die DVD
Shrek the Third wurde nach der Kinopremiere im Mai 2007 wie schon bei den beiden Vorgängern ein halbes Jahr später auf DVD veröffentlicht, wobei die deutsche Ausgabe wieder ein paar Wochen vorher kam und als Single-DVD und 2-Disc-Ausgabe zu haben ist - wobei die Doppel-DVD nur noch mehr kindergerechte und zum größten Teil überflüssige Extras mitbringt. Die Ausstattung ist es dann auch, die alle DVD-Veröffentlichungen von Shrek the Third zu einer mittleren Enttäuschung machen, denn die Extras sind sogar für eine Dreamworks-DVD ungewohnt sparsam.
Die hervorragende Bild- und Tonqualität macht die hier rezensierte amerikanische DVD von Shrek the Third dann aber doch wieder lohnenswert, besonders wenn man dem üblichen PAL-Speedup-Problem aus dem Weg gehen will, von dem alle europäischen DVD- und HD-DVD-Veröffentlichungen des Films betroffen sind. Wer sich daran nicht stört, kann ruhig zu den PAL-Versionen greifen, wobei sich allerdings die zusätzlichen Extras der überteuerten 2-Disc-Versionen nicht lohnen.
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Bonusmaterial
Das Bonusmaterial der früheren Dreamworks-Animation-DVDs
glänzte nie mit aufwendigen Dokumentationen, deren Funktion zuvor immer
von den Audiokommentaren übernommen wurde. Mit dem Wegfall der Kommentarspur
auf dieser DVD ist auch die letzte Informationsquelle über die Entstehung
des Films verschwunden und die vorhandenen Extras können dies auch nicht
mehr wettmachen - immerhin wurden gegenüber der HD-DVD nur eine Storyboard-Version
des Films weggelassen, so daß man bei der DVD wirklich nichts verpaßt.
Das Menüdesign ist trotzdem sehr gut gelungen und fast auf jedem Bildschirm
ein wenig animiert.
Im Worcestershire Academy Yearbook kann man sich einige
Einträge von Arties Mitschülern anschauen, die von gelangweilt klingenden
Stimmen vorgelesen werden. Eine im Prinzip ganz gut gemachte Sache, die
aber durch ihre inhaltliche Leere zur Spielerei wird.
Die Big Green Goofs (1:55) sind keine gerenderten Outtakes,
sondern lediglich technische Animationsfehler, die schon bei den ersten
DVDs nicht besonders lustig waren und hier auch nicht wirklich unterhaltsam
sind.
Die Lost Scenes The Fauxly Grail (9:22), Hot
Lunch (4:35) und Cyrano de Artie (4:24) sind nicht fertig
gerendet, sondern werden von den Storyboard-Zeichnern selbst präsentiert,
die auch alle Dialoge selbst sprechen. Eine Sensation sind die drei Szenen
nicht, aber man kann sich gut vorstellen wie sie vielleicht im fertigen
Film ausgesehen hätten.
Donkey Dance (0:31) ist ein ganz kurzer Clip, in dem
Donkey seine Tanzkünste vorführt - dabei handelt es sich um eine Kurzversion
des Learn the Donkey Dance-Featurettes, das unter DreamworksKids
zu finden ist.
Meet the Cast (10:39) hat als typisches Pressekit-Featurette
inhaltlich kaum etwas zu bieten, der einzige Reiz liegt darin die Schauspieler
kurz bei der Arbeit im Tonstudio beobachten zu können.
In Shrek's Guide to Parenthood spielen vier der Filmcharaktere
Elternberatung, allerdings lediglich in Form von kurzen Tonaufnahmen,
die noch nicht mal von den Originalsprechern kommen, sondern nur von schlechten
Imitatoren.
The Tech of Shrek the Third (9:53) ist ein weiteres Überbleibsel
aus der Werbekampagne und wirft einen knappen Blick auf die Computeranimationen
des Films, wobei allerdings die Werbung für AMD und Hewlett-Packard, die
Hardware-Hersteller, mit denen Dreamworks schon seit langem kooperiert,
überwiegt.
In der DreamWorks Animation Video Jukebox kann man sich
sechs Ausschnitte von Musik-Sequenzen aus den vorherigen Dreamworks-Filmen
anschauen - das ganze ist nicht mehr als eine Art Trailershow, aber immerhin
eine nette Möglichkeit in die anderen Filme hineinzuschauen, wenn man
sie noch nicht kennt.
Previews enthält die Trailer von Bee
Movie, Kung Fu Panda, Spiderwick Chronicles, Shrek & Shrek 2 und Charlotte's
Web, die auch beim Start der DVD automatisch abgespielt werden. Trailer
von Shrek the Third sucht man auf dieser DVD allerdings vergeblich.
Unter DVD-ROM Shrektivities befindet sich ein Hinweis
auf den Daten-Teil der Disc, auf dem man die Shrek SmashUps,
Royal Tournament Games, Printables und ein paar anderen
Sachen finden kann, die zwar ganz nett gemacht sind, aber nur für ganz
junge Zuschauer interessant sind.
DreamworksKids ist im Hauptmenü über ein kleine Icon
aufrufbar und enthält das menübasierte Merlin's Magic Crystal Ball
Game, das Umwelt-Featurette How to be Green (3:59), in dem
Shrek erklärt wie man sich umweltfreundlich verhält, Learn the Donkey
Dance (1:39) und einen weiteren Hinweis auf den DVD-ROM-Bereich.
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