Der Film
Einst war er ein gefürchtetes Monster, jetzt ist er ein beschäftigter Familienvater - Shrek hat mit Fiona sein Glück gefunden, das aber auf wackeligen Füßen steht. Shrek sehnt sich nach den guten, alten Tagen, als er noch ein richtiger Ogre war und alle vor ihm Angst hatten. Da kommt ihm der zwielichtige Rumpelstilskin gerade recht, der mit seinen magischen Verträgen Wünsche aller Art erfüllt, sich aber fürstlich bezahlen läßt. Um Shrek für einen Tag wieder zu einem echten Ogre werden zu lassen, verlangt er einen Tag aus seinem Leben, den er auch ohne Widerwillen bekommt - mit furchtbaren Auswirkungen: Shrek landet in einer Welt, in der er zuerst ganz der Alte zu sein scheint, aber dann stimmt überhaupt nichts mehr...
Es war erst der zweite computeranimierte Trickfilm des Studios gewesen, aber Shrek hatte 2001 Dreamworks den großen Durchbruch in der Branche geschafft und war zur ersten ernstzunehmenden Konkurrenz des Platzhirschen Pixar geworden. Mit Shrek 2 war Dreamworks drei Jahre später eine fantastische Fortsetzung gelungen, aber 2007 war mit Shrek The Third der Zauber ein wenig verflogen. Es war zwar immer noch ein hervorragender Film, aber beim dritten Mal war die Originalität der beiden Vorgänger etwas verloren gegangen und obwohl die Kinozuschauer immer noch genauso begeistert waren, fragten sich viele Kritiker, ob es langsam Zeit wäre, Shrek in den Ruhestand zu schicken. Anfangs war sogar noch die Rede von zwei Fortsetzungen, aber später hatte das Studio angekündigt, die Shrek-Saga mit dem vierten Film beenden zu wollen - eine vernünftige Entscheidung, denn Dreamworks hätte Shrek auch zu einer nie endenden Reihe machen können.
Die Fremden in der Traumfabrik
Shrek ist bei Dreamworks so etwas wie eine alte Tradition, denn die ersten drei Filme wurden ausschließlich von langjährigen Studio-Mitarbeitern wie Andrew Adamson, Vicky Jenson, Kell Asbury, Conrad Vernon, Chris Miller und Raman Hui inszeniert. Umso erstaunlicher war es, daß das Studio scheinbar erstmals ein Flaggschiff wie Shrek Forever After einem fremden Regisseur ohne große Trickfilm-Erfahrung anvertraut hatte, dessen vorherige Arbeiten nicht gerade vertrauenserweckend waren: Mike Mitchell hatte sich mit Filmen wie Deuce Bigalow oder Surviving Christmas nicht gerade mit großem Ruhm bekleckert. Tatsächlich war der Regisseur, der seine Karriere als Storyboard-Zeichner unter anderem für Tim Burton begonnen hatte, schon seit 2006 ein Mitglied des Story Departments von Dreamworks Animation und hatte schon an Shrek The Third und Kung Fu Panda mitgearbeitet, so daß seine Auswahl als Regisseur des letzten Shrek-Kapitels nicht so unlogisch war, wie sie auf den ersten Blick zu sein schien.
Nicht so ungewöhnlich ist dagegen der Personalwechsel in der Drehbuch-Abteilung, da die vorherigen drei Filme auch alle von verschiedenen Autoren-Teams geschrieben worden waren. In den ersten Ankündigungen war noch davon die Rede, daß der britische Autor Tim Sullivan ein Script unter dem Titel Shrek Goes Fourth geschrieben hatte, aber später wurden die relativ unbekannten Schreiber Josh Klausner und Darren Lemke mit dem Film in Verbindung gebracht. Das zweiköpfige Autorenteam wurde zwar alleine in den Credits genannt, aber wie bei Dreamworks üblich war das Drehbuch eine Gruppenarbeit, an der außer Klausner und Lemke noch viele andere aus dem Produktionsteam beteiligt waren. Produziert wurde der Film von der Newcomerin Gina Shay und der langjährigen Dreamworks-Mitarbeiterin Teresa Cheng, während Andrew Adamson, Aaron Warner und John H. Williams zumindest auf dem Papier wieder als Executive Producer dabei waren.
Und wenn sie nicht gestorben sind...
Eigentlich hätte man die Shrek-Saga nach dem dritten Filmfür abgeschlossen halten können, denn das Happily Ever After war in den Schluß der Handlung so gut wie eingebaut und noch weiter hätte man die Geschichte kaum erzählen können. Die ersten Ideen für die Story eines vierten Films gingen deshalb in die Richtung eines Prequels, das Shreks Vergangenheit vor den Ereignissen des ersten Films erzählen sollte. Diese Idee wurde aber verworfen, da dies den Abschied von praktisch allen bekannten Charakteren außer Shrek selbst bedeutet hätte, was angesichts der Popularität von Fiona, Donkey & Co. möglicherweise den Erfolg des Films gefährdet hätte. Stattdessen fanden die Filmemacher eine ideale Möglichkeit, um Shrek noch einmal in eine neue Geschichte zu verwickeln, ohne dabei die Plots der vorherigen Filme zu sehr zu recyceln oder zu ignorieren.
Das Konzept von Shrek Forever After macht sich ein unterliegendes Thema des vorherigen Films zunutze, der Unsicherheit des Protagonisten als Familienvater, die mit einer Was-Wäre-Wenn-Szenerie kombiniert wurde. Völlig neu war die Idee natürlich nicht und wurde hauptsächlich von dem Klassiker It's A Wonderful Life ausgeborgt, indem Shrek sich mit dem Wunsch, wieder ein echter Ogre zu sein, in eine alternative Welt katapultiert. Dadurch waren zwar Auftritte aller Stammcharaktere gesichert, aber in einer Weise, die eine völlig andere Welt möglich machte und damit die dringend notwendige Abwechslung brachte. Dieser recht mutige Schritt hat verhindert, daß Shrek Forever After zu einem einfachen Remake seiner Vorgänger wurde und wieder die Originalität der ersten beiden Filme erreichen konnte.
Erstaunlich ist aber, daß die in den ersten Filmen durchgängig verspielte Atmosphäre teilweise einem überraschend ernstgemeinten Unterton gewichen ist, der auch schon in Shrek The Third zu beobachten war. Es ist nicht so, als ob sich Dreamworks dem Kitsch der Konkurrenz verschrieben hätte, aber besonders die Beziehung zwischen Fiona und Shrek ist nun kein einfacher Spaß mehr, sondern durchaus ernste gemeinte Realität. Die Folgen von Shreks Verhalten werden sogar auf eine Weise gezeigt, die an die düstere Seite von vielen klassischen Märchengeschichten erinnert. So hat Shrek Forever After auch keine Nonstop-Gags zu bieten, sondern konzentriert sich mehr auf einen etwas zurückhaltenden Humor, der weitgehend auf Popkultur-Anspielungen verzichtet und stattdessen einen eigenen Witz entwickelt, der oft viel zynischer und sarkastischer ist als in den Vorgängern.
Ach wie gut, dass niemand weiss...
Starke Antagonisten waren schon immer eine Spezialität von Dreamworks, die besonders in den Shrek-Filmen deutlich zu spüren war: Lord Farquaad, die Fairy Godmother und Prince Charming gehören zu den besten Beispielen ihres Genres und auch für Shrek Forever After hatten sich die Filmemacher etwas ganz besonderes ausgedacht. Statt einer völlig neuen Kreation wurde aber diesmal in die Märchenkiste gegriffen und eine klassische Figur als Basis genommen: Rumpelstilzchen, der seinen Ursprung in einem von den Brüdern Grimm erstmals schriftlich festgehaltenen Volksmärchen hatte und zu einer der bekanntesten europäischen Märchenfiguren gehört. Für den Film wurde Rumpelstilskin (so die englische Schreibweise) allerdings etwas überarbeitet - seine magische Fähigkeit, Wünsche zu erfüllen und dafür heftige Gegenleistungen zu fordern, wurde zum zentralen Punkt eines Charakters, der von einem einfachen bösen Gnom zu einem durch und durch fiesen, machtbesessenen Wahnsinnigen umfunktioniert wurde.
Shrek Forever After ist zwar nicht Rumpelstilskin: The Movie, aber trotzdem steht der Antagonist mehr im Mittelpunkt als in den anderen Filmen, weshalb die Filmemacher sich besondere Mühe mit ihm gegeben haben. Rumpelstilskin ist im wahren Sinne des Wortes ein Bösewicht, der nicht nur einfach böse ist, sondern ein Vollblut-Psychopath, der weniger mit gruseligen Taten wie in einem klassischen Märchen als mit seiner kompletten Wahnsinnigkeit beeindruckt. Ursprünglich als rattenähnliches Wesen gedacht, wurde das Design schließlich doch mehr menschlich angelegt, aber Rumpelstilzkin blieb äußerlich ein kleiner, armseliger Wicht, der in seiner Statur durchaus Ähnlichkeiten mit Lord Farquaad hat, mit dem er auch einige Charakterzüge teilt.
Gesprochen wurde dieser ungewöhnliche Charakter nicht etwa von einem lang ausgesuchten Hollywood-Schauspieler, sondern von dem, der seine Stimme während der Produktion übernommen hatte: Storyboard-Chef Walt Dorn. So etwas ist bei Dreamworks gerade mit Nebencharakteten nichts seltenes, aber eine Hauptfigur wie Rumpelstilskin mit einem Mitarbeiter des Animations-Teams zu besetzen, ist schon ein mutiger Schritt, der sich aber in diesem Fall als Glücksgriff herausgestellt hat und ein gelungener Neuzugang zu den bekannten Stimmen des Films ist.
That Old Gang of Mine
Rumpelstilskin ist allerdings der einzige neue Hauptcharakter des Films, denn ansonsten hatten die Filmemacher auf alte Bekannte gesetzt, die aber durch die veränderte Szenerie in einem ganz neuen Licht dargestellt werden konnten. Lediglich Shrek selbst ist immer noch ganz der Alte, denn der im Grunde gutmütige Ogre wird wieder mit den gleichen Problemen konfrontiert, die ihn schon seit der allerersten Geschichte plagen - nur ist sein Verhalten diesmal noch etwas drastischer, denn die Filmemacher haben fast die Grenze zwischen Humor und Ernst sogar etwas überschritten. Shrek war noch nie eine einfache Witzfigur, aber in seinem vierten Abenteuer hat er die Entwicklung zu einem ausgewachsenen Charakter abgeschlossen. Das ist auch bei seinem Sprecher Mike Myers zu hören, der schon seit dem ersten Film dicht mit seiner Rolle verschmolzen war und nun einige völlig neue Nuancen in seinen Charakter einbringen konnte.
Alle anderen regulären Charktere sind durch den Einsatz des alternativen Universums in Shrek Forever After in ihrer originalen Inkarnation und einer alternativen Version zu sehen, die den Filmemachern erstmals einen dringend notwendigen Spielraum gegeben hat, der auch ausführlich ausgenutzt wurde. Die größte Veränderung wurde der ohnehin schon resoluten Fiona zugesprochen, die zu einer wilden, zu allem entschlossenen Ogre-Kriegerin transformiert wurde und damit nicht nur der perfekt umgestalteten Animation, sondern auch ihrer Stimme Cameron Diaz die Chance gab, nach drei Filmen etwas völlig anderes aus der Figur zu machen.
Donkey ist dagegen bis auf einige leichte optische Veränderungen wie einem etwas zerzausterem Fell mehr oder weniger in beiden Inkarnationen identisch, aber gleichermaßen redselig, so daß Eddie Murphy genausoviel, wenn nicht sogar mehr Text als in den vorherigen Filmen hat und sich noch einmal so richtig austoben kann. Immerhin hat Donkey wieder eine zentrale Rolle im Plot und seinen üblichen Platz als Shrek's Sidekick und komödiantische Ablenkung. Puss in Boots wirkt dagegen mehr wie ein fünftes Rad am Wagen und ist trotz Antonio Banderas' fantastischem Auftritt mehr ein aufgesetzter Running Gag, der sich nach dem ersten Mal schnell verbraucht hat - möglicherweise waren alle wirklich guten Ideen in den Spinoff-Film Puss in Boots: The Story of an Ogre Killer gewandert und für Shrek Forever After blieb nicht mehr soviel übrig.
Multiple Märchenfiguren
Die größte Überraschung des Films sind aber nicht die alternativen Versionen der bekannten Charaktere, sondern die Ogre-Resistance. Bisher gab es mit Shrek und Fiona immer nur zwei der sympathischen grünen Riesen zu sehen und ihre Herkunft wurde nie angesprochen. Shrek Forever After bringt dafür fast schon eine Überdosis an Ogres, von denen aber nur eine kleine Gruppe genauer charakterisiert wurde und der Rest immerhin gelungene Hintergrund-Statisten sind. Ursprünglich war sogar geplant, eine Lovestory zwischen Brogan (sehr kernig gesprochen von John Hamm) und Fiona in den Plot einzubauen, was aber zugunsten des ohnehin schon sehr dichten Plots dann doch sein gelassen wurde. So faszinierend die Ogre-Vielfalt des Films ist, so schnell vorbei ist sie auch - das einzige Negative, was man diesem Element von Shrek Forever After anlasten kann, ist seine Kürze.
Praktisch alle bekannten Märchenfiguren aus den vorherigen drei Filmen sind auch wieder dabei, werden aber in Rumpelstilskins alternativer Realität durch die schon in Shrek The Third angedeutete und hier noch viel drastischer dargestellten Zwei-Klassen-Gesellschaft deutlich gespalten. Sogar Shreks und Fionas Freunde sind auf die andere Seite übergelaufen und in furchterregenden oder traurigen Varianten zu sehen, die praktisch die dunkle Seite der heilen Märchenwelt zeigen. Mit dazu gehören auch die Hexen, die diesmal nicht nur vereinzelt, sondern hauptsächlich als beeindruckende Armee zu sehen sind und beinahe aus The Wizard of Oz entsprungen zu sein scheinen - inklusive einer Hautfarbe, die der von Shrek und seinen Artgenossen nicht ganz unähnlich ist.
Märchenwelt aus dem Computer
Shrek Forever After ist nicht nur der erste Shrek-Film, der in 3D produziert wurde, sondern auch der erste im 2.35:1-Bildformat, in dem seit Kung Fu Panda alle Dreamworks-Trickfilme produziert werden. Der Wechsel nach drei Shrek-Abenteuern im 1.85:1-Format ist nicht so drastisch, wie man vermuten könnte, denn die Animation nutzt das breitere Bild gekonnt aus und gibt dem Film ein noch ausgeprägteres Kino-Feeling als zuvor. Shrek Forever After ist aber kein ständiges 3D-Spektakel, sondern macht von der dreidimensionalen Technik nur in einer handvoll gelungenen Actionszenen wirklich ausführlich Gebrauch und verzichtet ansonsten auf allzu auffällige Tricks. Dadurch macht die Animation auch in der 2D-Fassung einen sehr räumlichen Eindruck, der noch durch einen überraschend ruhige Kameraführung und einen angenehm langsamen Schnitt verstärkt wird - offenbar war dies eine angenehme Nebenwirkung der 3D-Produktion.
Die Animation ist, wie immer bei Dreamworks, schlicht und einfach umwerfend und läßt den Film erst gar nicht mehr nach computergeneriertem Trickfilm aussehen. Die Charaktere sind noch detailreicher als zuvor und bewegen sich mit einer bemerkenswerten Eigendynamik, die völlig natürlich und locker aussieht und sogar in den beeindruckenden Massenszenen funktioniert. Besonders die Hauptprotagonisten haben nun auch eine deutlich ausgebaute Mimik zu bieten, die besonders bei Shrek eine Vielseitigkeit erreicht, die in den Vorgängern noch längst nicht so ausgeprägt war. Die digitalen Kulissen meistern die Schwierigkeit, eine natürliche und lebendige Umgebung realistisch umzusetzen, ausgezeichnet. Die mittelalterlich-barocke Szenerie kann vor allem mit einer fantastischen Vegetation und authentisch aussehenden Bauten begeistern: sei es der detailreiche Wald, das verspielt gestaltete Ogre-Versteck oder Rumpelstilskins kathedralenhafter Palast, Shrek Forever After hat so viele ausgeklügelte Details zu bieten, daß der Zuschauer sie nur nach mehrmaligem Anschauen alle entdecken kann.
Märchen-Symphonien
Ein unerwarteter leichter Schwachpunkt von Shrek Forever After ist die Filmmusik, die wieder aus einer Kombination von einigen Popsongs und einer orchestralen Score besteht, aber bei besonders bei letzterem nicht mehr mit seinen Vorgängern konkurrieren kann. Ein Jahr zuvor hatte John Powell noch mit einer fantastischen Score für How To Train Your Dragon begeistern können, aber die Filmmusik von Shrek Forever After seines Kollegen Harry Gregson-Williams, mit dem er 2001 noch Shrek zusammen komponiert hatte, ist zwar durchaus effektiv, läßt aber die wundervolle Originalität des Vorgängers vermissen. Harry Gregson-Williams Musik ist zwar bombastisch, effektiv und im Prinzip gelungen, aber die einzigen wirklich bemerkenswerten Themen stammen ausschließlich aus den vorherigen Filmen. Trotz der gelungenen Orchestrationen kann so die Filmscore nicht wirklich überzeugen und zeigt, daß von dem Komponisten-Duo John Powell und nicht Harry Gregson-Williams der wirklich kreative Kopf ist.
Unterstützt wird die Filmmusik mit einem traditionellen Markenzeichen von Dreamworks, einer kleinen Auswahl von Popsongs, die nicht ganz an die Treffsicherheit des ersten Shrek-Abenteuers herankommen kann, aber sich auch keine geschmacklichen Ausfälle leistet. Die Integration ist meistens bemerkenswert gut gelungen und tatsächlich haben sich die Filmemacher auch um eine handvoll neues Material bemüht. Die Verwendung von Isn't It Strange, einem unveröffentlichen Song der Scissor Sisters, erzeugt im Auftakt der Geschichte gute Stimmung und der Einsatz des alten Carpenter-Country-Schlagers Top Of The World bei Shreks Rückkehr als "echter" Ogre ist ein herrlicher Gag. Andere Songs sind allerdings weniger einprägsam und die Stimmung von Rufus Wainwright's Halleluja aus dem ersten Film mit einer Kollaboration von zwei jungen Musikern, Landon Pigg und Lucy Schwartz zu wiederholen, ist nicht wirklich gelungen.
Von Produzent Mike Simpsons hatten die Filmemacher aber zwei gelungene Dancefloor-Stücke, eins davon mit einem Querflöten-Solo, gespielt von William Steigs Sohn Jeremy, aufnehmen lassen. Antonio Banderas gibt außerdem kurz den Bob-Marley-Song One Love zum Besten und die Schlußszene kann mit einer dynamischen Coverversion von I'm A Believer von Weezer begeistern, die noch besser klingt als die Smashmouth-Version des ersten Films. Nur im Abspann hätte man sich vielleicht statt dem etwas zu gewöhnlichen For Once In My Life von Stevie Wonder etwas ganz besonderes gewünscht, wie ein musikalisches Zitat aus dem ersten Film mit einer neuen Version von All Star.
Ein gelungenes Finale
Das Dreamworks-Meisterwerk des Jahres 2010 bleibt zwar unangefochten How To Train Your Dragon, aber Shrek Forever After hat zumindest einen Ehrenplatz neben den ersten zwei Filmen als rundum gelungenes Sequel und wundervoller Abschluss der Shrek-Quadrologie verdient. Das Studio hat entgegen aller Prophezeihungen gezeigt, daß immer noch Leben im Shrek-Universum steckt, aber auch erkannt, daß man am besten zu dem Zeitpunkt aufhört, an dem es am schönsten ist. Das vierte und (vermutlich?) letzte Shrek-Abenteuer kann vor allem mit einem überraschend originellen Drehbuch samt gelungenen Charakteren punkten und erfüllt die hohen Dreamworks-Standards in Sachen Schauspieler und Animation mühelos. Einen besseren Abschied hätte Dreamworks seinem Studio-Maskottchen wirklich nicht gönnen können.
An den Kinokassen konnte Shrek Forever After die Erfolge seiner drei Vorgänger fast, aber nicht ganz wiederholen, wurde aber trotzdem zu einem der luktariveren Filme des Studios. Während die Kinozuschauer fast durchweg restlos begeistert waren, ließen sich die Kritiker nicht ganz so einfach beeindrucken und erteilten dem Film hauptsächlich mittelmäßige Noten, Gelobt wurden die Filmemacher aber immerhin dafür, daß sie nicht nur einen lauen Neuaufguß der vorherigen Filme produziert hatten, sondern wieder etwas frischen Wind in das eigentlich totgesagte Franchise bringen konnten. Es soll der definitiv letzte Shrek-Film sein, aber sein Universum hat noch andere Geschichten zu erzählen: Ende 2011 wird Dreamworks mit Puss in Boots das Märchengenre weiter unsicher machen.
Die DVD
Shrek Forever After war nach der Kinopremiere im Sommer 2010 pünktlich zum Weihnachtsgeschäft weltweit als DVD und Blu-Ray erschienen. Wie bei Dreamworks üblich gab es wieder diverse verschiedene Ausgaben, in den meisten Ländern waren eine Blu-Ray und zwei DVD-Versionen erschienen - zum Beispiel in den USA, wo die Doppel-DVD den Titel "Donkey's Christmas Shrektacular Double Pack" trägt, die aber lediglich eine Menge kindergerechtem Füllmaterial enthält und gegenüber der auch gut ausgestatteten Einzel-DVD stark überteuert war.
Wer noch nicht auf HD umgestellt hat und PAL-Speedup vermeiden möchte, ist deshalb mit der hier rezensierten amerikanischen Single-Disc-Veröffentlichung bestens bedient. Während Shrek The Third noch mit einem abwesenden Audiokommentar enttäuscht hatte, ist nun wieder eine Kommentarspur dabei und außer den bei Dreamworks üblichen Making-Of-Featurettes haben diesmal auch eine handvoll Deleted Scenes den Weg auf die DVD gefunden, deren Ausstattung aber längst nicht mehr mit der dagegen übervollen Disc des ersten Films konkurrieren kann.
|
|