The Simpsons Season 7
Cover

30.01.2006 #361

Titel The Simpsons Season 7
Studio 20th Century Fox Television (1995/1996)
Hersteller 20th Century Fox Home Entertainment (2005)
DVD-Typ 4x9 (7,63 / 7,54 / 7,89 / 7,54 GB) Bitrate ø 5,4 max. 8,0
Laufzeit 571 Minuten Kapitel 8/Folge
Regionalcode 1 (USA/Kanada) Case Custom-Digipack
Fernsehnorm NTSC
Bildformat 1.33:1 16:9 yes
Tonspuren Dolby Digital 5.1 Surround 448 kbit/s Englisch 2.0 Surround 192 kbit/s Französisch, Spanisch, Kommentar
Untertitel Englisch, Französisch, Spanisch
Freigabe Keine
Extras • Special Introduction from Matt Groening
• Audio Commentaries on every episode with Creator Matt Groening, Executive Producers Bill Oakley, Josh Weinstein and David Mirkin, joined by Writers, Actors and Directors
• Homer in the Third Dimension Featurette
• Multi-Angle Animation Showcases
• Animators' Illustrated Commentaries
• Original Sketches
• Deleted Scenes
• Special Language Feature

Der Film

Als die Simpsons vor zehn Jahren ihren siebten Geburtstag feierten, war die gelbe Zeichentrick-Welt noch in Ordnung - von Ermüdungserscheinungen und Einfallslosigkeit war in der Staffel von 1995/1996 kaum etwas zu spüren. David Mirkin, der ausführende Produzent der letzten zwei Seasons, übergab die Serie an Bill Oakley und Josh Weinstein, die sich zuvor als langjährige Drehbuchautoren verdient gemacht hatten. Diese brachten zwar keinen völlig frischen Wind in die Simpsons, aber ein paar effektive Änderungen die den Erfolg der Serie noch für ein paar weiter Jahre garantieren sollten.

Back to the Roots

David Mirkin hatte während seiner Zeit bei den Simpsons den Schwerpunkt auf charakterbasierte Geschichten gelegt, etwas was bei Oakley und Weinstein wieder deutlich zurückgeschraubt wurde. Jedes Mitglied der Simpson-Familie und auch einige andere Springfield-Bewohner haben ihre ganz besonderen Auftritte, aber die Simpsons als ganzes stehen wieder viel mehr im Vordergrund. Obwohl die Leitung ausgewechselt wurde, änderte sich an der Zusammensetzung des Autoren- und Regisseurteams nur wenig, und Bill Oakley und Josh Weinstein waren schließlich auch schon lange mit dabei. So konnte ein weiteres Jahr lang der hohe Qualitätsstandard der Drehbücher und Inszenierungen gehalten werden, wobei man auch kleinere Ausrutscher verzeihen kann.

Die teilweise recht seltsame Episode Home Sweet Home-Diddly-Dum-Doodly, in der die Simpsons-Kinder wegen angeblicher Vernachlässigung vom Staat bei den Flanders untergebracht werden, wirkt erstaunlich unlustig, weil die Idee nur halbherzig ausgearbeitet wurde und das Szenario sogar für Simpsons-Verhältnisse sehr unreal wirkt. Auch Lisa the Vegetarian geht an sein Thema nur äußerst naiv und oberflächlich heran und kann sich nicht entscheiden ob die Geschichte nun Vegetarier-Propaganda oder -Parodie sein will - ein sehr bemühter und gar nicht lustiger Gastauftritt von Paul und Linda McCartney können die Folge auch nicht mehr wirklich aufpeppen.

Dagegen wird das Thema Religion in Bart sells his Soul in einer erstaunlich lockeren Weise behandelt, die weder missionarisch noch blasphemisch wirkt und auch aus Barts Ladendiebstahl in Marge be not proud wird kein wirkliches Familiendrama gemacht. Weitere klassische Episoden, in denen die ganze Familie im Vordergrund steht, sind unter anderem King Size Homer (in der Homer es sich mit Übergewicht leicht machen will), Mother Simpson (mit einem Familienmitglied mehr als sonst), Scenes from a Class Struggle in Springfield (in der die Simpsons die High Society von Springfield unterwandern) und die Sommerferien-Geschichte Summer of 4 Ft. 2.

Ganz ungewohnt frech wird es in der Folge Two Bad Neighbours, in der Matt Groening und sein Team sich deftig an George Bush Senior rächen – der hatte die Simpsons vor einigen Jahren als schlechtes Vorbild heftig – und zu unrecht – kritisiert und bekommt nun hier sein Fett weg. Die Serienmacher haben sich einiges getraut, es ist erstaunlich daß diese Episode überhaupt bei einem so rechten Sender wie Fox ausgestrahlt wurde. Vermutlich liegt es daran, daß die politische Brisanz bewußt gering gehalten wurde, aber die Charaktereigenschaften von Bush Senior und seiner Frau wurden perfekt getroffen.

Springfield auf Verbrecherjagd

Die sechste Staffel endete mit einem buchstäblichen Knall, als Matt Groening Springfields Millionär und Strom-Monopolist Monty Burns von einem Unbekannten erschießen ließ und somit den größten (und einzigen) Cliffhanger in der Geschichte der Simpsons schuf. Die Zeit zwischen den beiden Staffeln von Mai bis September 1995 wurde mit einer massiven Werbekampagne und einem Gewinnspiel überbrückt, bis das Rätsel schließlich enthüllt wurde. Nach der großen Aufregung kam die Auflösung des größen Mysteriums im Simpson-Universum ein bißchen enttäuschend daher, aber vielleicht waren auch die Erwartungen einfach viel zu hoch.

Um die Auflösung so lange wie möglich geheim zu halten, wurden eine ganze Menge verschiedene Versionen der Schlüsselszene animiert. Die Gerüchteküche wurde reichlich bedient: fast jeder Bewohner von Springfield hatte die Ehre Mr. Burns potentieller Attentäter zu sein, wobei die nicht verwendeten Szenen später in der Clipshow-Folge gezeigt wurden. Letztendlich bleibt die Auflösung des Cliffhangers aber eine hervorragend inszenierte Episode, die ihrem Ruf doch einigermaßen gerecht wird, auch wenn der Schluß ein wenig nach einer Verlegenheitslösung aussieht.

Springfield und die Stars

In der siebten Simpsons-Staffel geben sich die Stars die Klinke nur so in die Hand. Neben direkten Auftritten in Person von Tito Puente, Mickey Rooney, Linda und Paul McCartney, Paul Anka, Bob Newhart und einer ganzen Sammlung von Rockbands sind auch einige andere Schauspieler in besonderen Rollen zu hören. Glenn Close, Harry Morgan, Donald Sutherland, Kirk Douglas und Christina Ricci leihen verschiedenen Charakteren ihre Stimme und sind dabei so gut, daß man oft erst merkt wer es war wenn man ihre Namen im Abspann liest.

Noch waren die Simpsons-Produzenten der Versuchung nicht ganz erlegen bekannte Schauspieler als Einschaltquoten-Magnet zu verwenden. Die Gäste der siebten Staffel sind keinesfalls überflüssig und wirken nur in wenigen Fällen forciert. Gerade die selbstironischen Auftritte von Mickey Rooney, Paul Anka, Bob Newhart sind besonders unterhaltsam, während der McCartney-Auftritt mehr wie eine Lehrstunde als ein Spaß wirkt - der britische Charme reißt es dann aber doch wieder ein wenig raus.

Evolution in Gelb

Das Simpsons-Universum stagniert nicht, sondern entwickelt sich ständig weiter. Schon seit geraumer Zeit beginnen sich Springfield und seine Anwohner deutlich zu verändern, und in der siebten Staffel passiert wieder einiges bahnbrechendes. Außer den kriminaltechnischen Enthüllungen wird gleich in der ersten Episode keinerlei Zweifel mehr daran gelassen, von welchem Ufer Mr. Smithers wirklich kommt. Weiterhin outet sich Lisa als Vegetarierin, Homer lernt daß man mit mehr Gewicht nicht glücklich wird und findet außerdem seine verlorene Mutter wieder.

Auch das Aussehen der Serie veränderte sich immer mehr, in der siebten Staffel ist die Qualität der Animation langsam auf einem Höhepunkt angekommen, der kaum noch zu übertreffen ist. Die ehemals zweidimensionale Simpsons-Welt wirkt nun erstaunlich räumlich und besonders Licht und Schatten werden so beeindruckend wie noch nie vorher eingesetzt. Gleichzeitig ist die Animation immer noch nicht hundertprozentig perfekt, wirkt aber gerade dadurch sehr lebendig – flatternde Folien und Fussel auf den Filmvorlagen sind zwar nicht mehr zu sehen, aber trotzdem sehen die Simpsons immer noch nach richtiger Handarbeit aus.

Einen ersten Vorstoß in den Bereich der CGI-Animation wurde als Gag in der Halloween-Episode versucht, in der Homer und Bart in 3D zu sehen sind. Erstellt wurden der CGI-Teil der Episode von Pacific Data Images, der Firma die einige Jahre später zusammen mit Dreamworks große CGI-Zeichentrickerfolge im Kino feierte und hier schon beeindruckendes leistet. Die 3D-Animation war natürlich nur als Scherz gedacht, sieht aber erstaunlich gut aus – ein dauerhafter Ersatz für die normalen Simpsons hätte dies aber trotzdem aus Kostengründen nie werden können. Erst Jahre später wurde der traditionelle filmbasierte Animationsprozess auf digitale Medien umgestellt, aber bis heute werden die Simpsons immer noch per Hand gezeichnet - und dabei wird es wohl auch bleiben.

Die Episoden

Who Shot Mr. Burns? (Part Two) – Alle sind verdächtig, keiner wills gewesen sein und hinterher ist es jemand gewesen mit dem niemand rechnen würde.

Radioactive Man – Barts Lieblingscomic soll in Springfield verfilmt werden, und der Simpsons-Sprößling geht natürlich zum Casting von Sidekick Fallout Boy – nur um zu erleben, daß sein Freund Milhouse die Rolle bekommt.

Home Sweet Home- Diddly-Dum-Doodly – Homer und Marge gönnen sich ein paar Stunden Ruhe in einem Erholungscenter, während Grampa auf Maggie aufpaßt und Lisa und Bart in der Schule sind – aber das unvermeidliche Chaos entsteht und das Jugendamt verfrachtet die Kinder zu den Flanders.

Bart sells his Soul – Nach einem Streich während des sonntäglichen Gottesdients werden Bart und Milhouse verdonnert die Kirchenorgel zu putzen.

Lisa the Vegetarian – Nach einem Besuch in einem Streichelzoo weigert sich Lisa weiter Fleisch zu essen, was im Simpson-Haushalt eine schwierige Sache ist. Aber Lisa bekommt ungeahnte Unterstützung.

Treehouse of Horror VI – Springfields gigantische Werbelogos laufen Amok, Hausmeister Willie terrorisiert die Schulkinder in ihren Träumen und Homer gelangt auf der Flucht vor Patty und Selma aus Versehen in eine dreidimensionale Welt.

King Size Homer – Homer erfährt, daß er mit Schwergewichtigkeit Behindertenstatus erreichen und so von zu Hause aus arbeiten kann. Er beginnt sofort, sich die notwendigen Kilos anzufressen, ohne an die möglichen Auswirkungen zu denken.

Mother Simpson – Homer wird nach einem Streich irrtümlich für tot erklärt, und plötzlich steht seine seit langem verschollene Mutter vor der Tür - allerdings wirft die Vergangenheit von Mama Simpson einige Fragen auf.

Sideshow Bob´s Last Gleaming – Springfields prominentester Knacki schafft es wieder einmal auszubüchsen und bedroht diesmal nicht nur seinen Erzfeind Bart, sondern die ganze Stadt mit einer Atombombe und fordert die Abschaltung aller Fernsehsender.

The Simpsons 138th Episode Spectacular – Die traditionelle Clipshow des Jahres wurde zu einer von Troy McClure gehosteten Retrospektive umfunktioniert, die nicht nur Ausschnitte vergangener Episoden präsentiert, sondern auch einige Deleted Scenes und zwei der sonst nirgendwo zu sehenden Kurzfilme aus der Tracy Ullman-Show.

Marge be not proud – Bart läßt sein Gewissen links liegen und im Supermarkt ein Computerspiel mitgehen – und wird natürlich dabei erwischt. Marge ist überhaupt nicht begeistert und schämt sich so für ihren Sohn, daß er dann doch noch von seinem Gewissen eingeholt wird.

Team Homer – Homer sucht einen Sponsor für sein Bowlingteam und findet ihn in seinem Boß Mr. Burns, dem er mit einem Trick einen Scheck abluchsen kann. Aber gerade als Homers Team erfolgreich wird, entdeckt Mr. Burns den Schwindel und will auch mitspielen...

Two Bad Neighbours – Als George (Senior) und Barbara Bush gegenüber von den Simpsons in ein leerstehendes Haus einziehen, ist Krach vorprogrammiert.

Scenes from the Class Struggle in Springfield – Marge kauft in einer Billig-Botique ein heruntergesetzes Chanel-Kleid und wird plötzlich von Springfields High Society eingeladen im ortsansässigen Country-Club Mitglied zu werden.

Bart the Fink - Barts neues Scheckbuch wird Krusty zum Verhängnis, als er einen Scheck des Simpson-Sprößlings einlöst und herauskommt, daß Springfields Starclown massiv Steuern hinterzogen hat.

Lisa the Iconoclast - Für eine Schularbeit recherchiert Lisa über den Stadtgründer Jebediah Springfield und findet heraus, daß der große Held eigentlich ein mieser Verbrecher war.

Homer the Smithers - Als Monty Burns seinen völlig überarbeiteten Assistenten Smithers zwangsweise in Urlaub schickt, übernimmt Homer dessen Aufgaben. Nach anfänglichen Konfrontationen macht Burns zum Entsetzen von Smithers eine unerwartete Wanlung durch.

The Day the Violence died - Bart begegnet zufällig Chester J. Lampwick, dem ursprünglichen Schaffer von Itchy, dem die Figur von seinem Konkurrenten Roger Myers geklaut und zum Milliarden-Erfolg Itchy & Scratchy gemacht wurde. Lisa und Bart schaffen es in einem Gerichtsverfahren zu beweisen, daß Lampwick der Erschöpfer der Figuren war - aber auch die Produktion von Itchy und Scratchy bankrott zu machen.

A Fish called Selma - Der heruntergekommene Schauspieler Troy McClure ist plötzlich wieder gefragt, als er mit Marges Schwester Selma gesehen wird. Zugunsten seiner Karriere macht er ihr einen Heiratsantrag, und Selma glaube daß ihre große Chance nun gekommen sei.

Bart on the Road - Bart schafft es sich einen gefälschten Führerschein zu besorgen und fährt während des Spring Break zusammen mit seinen Freunden quer durch Amerika.

22 Short Films about Springfield - Bart und Milhouse überlegen, was wohl gerade alles so in Springfield passiert, während sie auf der Autobahnbrücke stehen und auf die Fahrbahn spucken – diese Episode zeigt es in Form einer Handvoll von Kurzfilmen.

Raging Abe Simpson and his Grumbling Grandson in "The Curse of the flying Hellfish" – Grampa Simpson und Monty Burns sind die letzten Überlebenden ihrer alten Armee-Einheit, die im zweiten Weltkrieg einen Pakt um eine wertvolle Gemälde-Sammlung schlossen. Nun will Burns Abe Simpson um die Ecke bringen, um an den Schatz zu gelangen.

Much Apu about Nothing – Springfield mobilisiert gegen illegale Einwanderer, aber als Homer erfährt daß sich auch Apu nicht legal im Land aufhält, tun die Simpsons alles um seine Abschiebung zu verhindern.

Homerpalooza – Bei einem Rockfestival entdeckt Homer sein ungewöhnliches Talent, mit seinem Bauch Kanonenkugeln aufzufangen und geht mit der Show auf Tour.

Summer of 4 Ft. 2 – Die Simpsons machen Urlaub in Flanders' Strandhaus und Lisa beschließt ihr Streberdasein zuhause zu lassen.

Die DVD

Nach der Veröffentlichung der sechsten Staffel mit dem berühmt-berüchtigten Cliffhanger hat Fox nicht mehr lange gezögert und die nächste Season gerade einmal vier Monate später Ende Dezember in den USA herausgebracht – die deutschen Ausgaben kommen üblicherweise immer drei bis vier Monate später, so daß die US-Ausgaben die bessere Wahl sind, wenn man nicht gerade auf deutsche Tonspuren angewiesen ist.

Nach der kontroversen Verpackung der letzten Staffel wird die siebte Season diesmal in zwei Versionen ausgeliefert: einmal in der “Kopf-Version” und als normales Digipack, so daß man sich zumindest in den USA aussuchen kann welche Verpackung man haben will. Obwohl die Kopf-Verpackung genauso wie bei der sechsten Staffel immer noch aus etwas zu dünnem Plastik hergestellt wurde, sieht sie trotzdem sehr schick aus und ist außerdem viel leichter zu öffnen als ein Digipack, das man erst umständlich auseinanderfalten muß.

Auch wenn es immer noch kleinere Probleme mit der Bildqualität gibt, kann sich auch die siebte Simpsons-DVD-Box wieder sehr gut behaupten, denn hier bekommt man nicht nur fast zehn Stunden beste Unterhaltung geboten, sondern wie immer auch die hervorragenden Kommentarspuren und einige weitere Extras, die den Kauf der Box lohnenswert machen auch wenn man die Episoden schon kennt.

Bild

Auch in der siebten Staffel kann die Bildqualität der Simpsons-DVDs immer noch nicht richtig begeistern und ist sogar diesmal deutlich schlechter geworden. Generell sehen die Episoden immer noch um einiges besser als im Fernsehen auf, aber an die bessere Qualität von Staffel 3-5 können diese DVDs leider nicht herankommen. Die Ausnahme ist lediglich die Episode Radioactive Man, die als Experiment erstmals komplett digital animiert wurde und daher viel besser aussieht - so eine Qualität wird man aber erst wieder in der vierzehnten Season zu sehen bekommen.

Besonders auffallend ist die erstaunlich schlechte Schärfe, die das Bild leicht  milchig aussehen läßt. Die Kanten sind nicht richtig scharf und kleinere Details sind kaum noch zu erkennen, obwohl anscheinend digital nachgeholfen wurde, was jedoch auch nur teilweise massive Doppelkanten produziert hat. Die in der vorherigen Staffel erstmals sichtbaren flimmernden Kanten-Artefakte sind auch hier wieder regelmäßig zu sehen und treten sogar manchmal großflächig sehr störend in Erscheinung.

Ein ganz neues Problem ist, daß alle normalen De-Interlacing-Routinen bei der siebten DVD-Box bis auf die Folge Radioactive Man versagen und bei progressiver Wiedergabe alle paar Frames Geisterbilder und Treppchenbildung entstehen. Diese Interlacing-Artefakte sind vermutlich bei der Digitalisierung der analogen Masterbänder entstanden, die leider seit der sechsten und siebten Staffel keine so gute Qualität mehr haben – gelegentlich sind sogar kleine Tape-Dropouts sichtbar, wenn man ganz genau hinschaut. Interessant ist, daß diese Artefakte sogar in dem Featurette “A Bit from the Animators” auf der zweiten Disc auftreten, so daß anscheinend wirklich keine besseren Bänder existieren.

Völlig unbeeindruckt von der sonstigen Qualität geben sich die Farben, die wie immer sehr kräftig und unverrauscht sind, wofür anscheinend ein gut funktionierender digitaler Filter eingesetzt wurde, der keinerlei Nebenwirkungen hinterlassen hat. Erfreulich ist auch, daß keinerlei Kompressionsartefakte zu sehen sind. Nur der Bildstand ist manchmal ein ganz klein wenig instabil, was aber lediglich eine Folge der etwas unsauberen Animation ist.

Ton

Im Gegensatz zum Bild ist der Ton der siebten Simpsons-DVDs wieder auf einem sehr guten Niveau. Ob der 5.1-Upmix des ursprünglichen Dolby-Surround-Materials wirklich notwendig war ist natürlich eine Frage, aber geschadet hat es auf jeden Fall nicht.

Die Tonqualität hat sich wieder etwas verbessert, insbesondere Bässe und Höhen sind nun viel deutlicher ausgeprägt und die Dialoge klingen sehr warm und unverzerrt. Die meiste Zeit über sind die Stimmen auf dem Center-Kanal verankert, aber ab und zu kommt auch die eine oder andere Zeile Dialog von der Seite. Der Surround-Mix ist natürlich sehr eingeschränkt, aber die Musik wurde sehr raumfüllend abgemischt und gelegentlich ist sogar mal ein diskreter Surroundeffekt aus den hinteren Lautsprechern zu hören.

Im Vergleich zu den nicht neu abgemischen französischen und spanischen Tonspuren wurde auf der englischen 5.1-Track hauptsächlich die Musik breiter abgemischt und die Geräuschkulisse geöffnet, ohne dabei auf unnatürlichen Hall zurückzugreifen. Der Upmix klingt sehr natürlich und ist um einiges luftiger als die 2.0-Surround-Tracks, die sich auch ein klein wenig dumpfer anhören.

Bonusmaterial

Das Bonusmaterial der siebten Simpsons-DVD ist wie bei den vorherigen Staffeln auf den ersten Blick nicht gerade besonders reichhaltig. Unter der Oberfläche verbergen sich dann aber doch eine riesige Menge von Informationen, die nur auf eine ganz eigene Art verpackt sind: statt stundenlangen Dokumentationen setzen Matt Groening und sein Team lieber auf ausführliche Audiokommentare zu jeder Folge und ein paar zusätzlichen kleineren Extras. Das Menüdesign basiert wieder auf dem bewährten Schema der letzten zwei Seasons, besitzt aber wieder ganz neue Animationen.

Alle Episoden sind wieder mit Audiokommentaren ausgestattet. Bill Oakley und Josh Weinstein sind immer dabei und werden bis auf acht Episoden auch von Matt Groening begleitet, oft sind auch die jeweilgen Autoren und Regisseure dabei. Schauspieler machen sich diesmal auf den Kommentarspuren rar, aber bei drei Folgen ist Yeardley Smith dabei und in A Fish Called Selma gibt es mit Jeff Goldblum einen besonderen Überraschungsgast. Inhaltlich bewegen sich die Audiokommentare wie üblich zwischen köstlichem Unsinn und interessanten Details und die Mitwirkenden schaffen es sehr gut zu unterhalten, so daß sich ein nochmaliges Anschauen der Episoden auf jeden Fall lohnt.

Disc 1


An Invitation from Matt Groening (1:56) ist die traditionelle Einleitung vom Serienschöpfer, die er mittlerweile ein klein wenig zu routinemäßig herunterrattert, aber in den knappen zwei Minuten schafft er es immer noch ganz gut zu unterhalten.

Deleted Scenes sind in allen Episoden außer Radioactive Man und Home Sweet Home-Diddly-Dum-Doodly dabei – zwar nur per auftauchendem Icon aktivierbar und nicht wirklich nahtlos integriert, aber dafür in sehr guter Qualität zu sehen.

Homer in the Third Dimension (6:11) mit einem Voiceover von Bill Oakley, Josh Weinstein, Tim Johnson, David Silverman, Dave Mirkin und David Cohen ist eine kleine Dokumentation über den ersten und bisher einzigen Ausflug der Simpsons in den Bereich der 3D-Computeranimation.

Paul & Linda's Lentil Soup (0:40) ist ein kurzes Linsensuppen-Rezept, das nicht nur in Form einer Texttafel gezeigt, sondern auch von Sir Paul persönlich vorgelesen wird.

Das Animation Showcase (6:45) zur Episode Homer Sweet Home-Diddly-Dum-Doodly bietet einen unkommentierten Picture-in-Picture-Vergleich zwischen Storyboard und fertiger Episode.

Disc 2

Auf der zweiten DVD enthalten alle Episoden außer Sideshow Bob's Last Gleaming, Simpsons 138th Episode Spectacular und Marge not be Proud Deleted Scenes. Andere Extras sind auf dieser Disc nicht untergebracht worden.

Disc 3

Alle Episoden auf der dritten Disc enthalten Deleted Scenes.

Art & Animation: Scenes from a Class Struggle in Springfield – A Bit from the Animators (15:07) – hier haben Matt Groening, Mark Kirkland und Wes Archer eine Viertelstunde lang großen Spaß mit dem Telestrator und versuchen hauptsächlich die Defizite der damaligen Animationstechnik aufzudecken, erzählen aber auch eine ganze Menge über die zeichentricktechnische Entstehung der Serie.

Disc 4

Hier sind alle Folgen außer Raging Abe Simpson... und Homerpalooza mit Deleted Scenes ausgestattet. Außerdem hat man auf dieser Disc die Möglichkeit sich die Deleted Scenes (19:10) gesammelt am Stück mit einem optionalen Kommentar von Bill Oakley und Josh Weinstein mit einem kurzen Intro (0:46) der beiden Produzenten anzuschauen.

Das Special Language Feature besteht lediglich aus vier zusätzlichen Tonspuren bei der Folge 22 Short Films about Springfield – außer dem englischen, französischen und spanischen Ton gibt es auch noch Synchronfassungen auf italienisch, brasilianischem portugiesisch, japanisch und deutsch.








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