Spaceballs [Collector's Edition]
Cover

01.06.2005 #331

Titel Spaceballs
Studio MGM / Brooksfilms (1987)
Hersteller MGM Home Video (2005)
DVD-Typ 9 (7,45 GB) Bitrate ø 8,96 max. 9,9
Laufzeit 96 Minuten Kapitel 32
Regionalcode 1 (USA/Kanada) Case Amaray I
Fernsehnorm NTSC
Bildformat 1.85:1 16:9 yes
Tonspuren Dolby Digital 5.1 Surround Englisch 2.0 Surround Französisch 2.0 Mono 192 kbit/s Spanisch, Kommentar DTS 5.1 Surround Englisch
Untertitel Englisch, Französisch, Spanisch
Freigabe MPAA PG
Extras • Audio Commentary by Mel Brooks
Spaceballs: The Documentary
• In Conversation: Mel Brooks and Thomas Meehan
• John Candy: Comic Spirit
• Storyboard-to-Film Comparison
• Film Flubs
• Spacequotes
Spaceballs: The Trivia Game
Spaceballs: The Behind-the-Movie Photos
Spaceballs: The Costume Gallery
Spaceballs: The Art Gallery
• Exhibitor Trailer with Mel Brooks Introduction
• Original Theatrical Trailer

Allgemeines

Die Bewohner vom Planeten Spaceballs japsen nach frischer Luft. Präsident Skroob (Mel Brooks) kann den Sauerstoff-Mangel bald nicht mehr geheimhalten und schickt Dark Helmet (Rick Moranis) und seine Truppen los, um irgendwo Atemluft aufzutreiben oder am besten zu klauen. Der benachbarte, friedliche Planet Druidia ist die ideale Gelegenheit dazu, aber der Sauerstoff ist durch ein Schutzschild abgeriegelt. Um da durchzukommen kidnappt Dark Helmet Prinzessin Vespa, die gerade auf der Flucht von ihrer Hochzeit mit dem verschlafenen Prinz Valium den Planeten verläßt. Ihr Vater König Roland wendet sich verzweifelt an den Weltraum-Cowboy Lone Starr (Bill Pullman), der sich zusammen mit seinem Kumpel Barf (John Candy) mehr aus Geldnot als aus echter Begeisterung auf die Suche nach der Prinzessin macht...


Space! It's a new frontier. Why don't I wreck it? - Mel Brooks
Er hat sie alle durch den Kakao gezogen: Western, Horrorfilme, Historienschinken, Stummfilme und sogar Alfred Hitchcocks Werke – Mel Brooks ist Hollywoods ungekrönter Meister der Parodien und Satiren. Brooks, der in den vierziger und fünfziger Jahren als Gagschreiber für amerikanischen Comedy-Fernsehshows begann und 1968 mit The Producers seinen ersten eigenen Film gedreht hatte, machte sich in den siebziger Jahren einen Namen mit seinen deftigen Filmparodien, die von den einen als cineastischer Durchfall angesehen, aber von anderen auch als Kult verehrt werden.

Nachdem Mel Brooks innerhalb von sieben Jahren Blazing Saddles, Young Frankenstein, Silent Movie, High Anxiety und History of the World Part I gedreht hatte, legte das Multitalent erst einmal eine kleine Pause ein. 1983 stand er noch einmal zusammen mit seiner Frau Anne Bancroft in der Neuverfilmung von To be or not to be vor der Kamera und war zwar als Produzent beteiligt, gab die Regie aber an Alan Johnson ab. Für neue Parodien fehlte einfach der Stoff, und es vergingen einige Jahre bis Mel Brooks wieder filmemacherisch aktiv wurde - es gab nämlich ein Genre, das er noch nicht aufs Korn genommen hatte: Science-Fiction.

Der Schluß von History of the World Part I mit der kurzen "Jews in Space"-Sequenz brachte schon eine gewisse Vorahnun, in welche Richtung sich Mel Brooks als nächstes bewegen würde. 1981 war das Science-Fiction-Fieber gerade richtig ausgebrochen - der zweite Starwars-Film mit seinem epischen Cliffhanger war in den Kinos, und ein zweiter Startrek-Film war in Arbeit. Es sollte jedoch noch einige Zeit dauern bis Mel Brooks seine Antwort auf die SF-Welle auf die Beine stellen konnte. Die Idee eine Parodie auf Starwars, Startrek & Co zu drehen spukte sicher schon lange in Brooks' Gedanken herum, wie man an "Jews in Space" schon demonstriert hat, aber die Vorbereitungen zu dem Film, der später als Spaceballs in die Kinos kam, begannen erst um 1985 herum.

Das Drehbuch schrieb Mel Brooks nicht alleine, er arbeitete zusammen mit seinen alten Bekannten Thomas Meehan und Ronny Graham, die schon das Script von To be or not to be verfaßt hatten. Die drei Autoren schrieben eine eigene Story um eine Prinzessin, die von Weltraum- Bösewichten gekidnappt wird um den Sauerstoff-Vorrat ihres Heimatplaneten zu erpressen - auf diese eigentlich nicht besonders spannende Geschichte wurde dann die Parodie modelliert.  

Das Vorbild war zum größten Teil Starwars, wo besonders bei den Charakteren kräftig geräubert wurde. Luke Skywalker und Han Solo wurden zum Weltraum-Cowboy Lone Starr verschmolzen, Chewbacca wurde zum “Mawg” (Half Man, Half Dog) Barf und Darth Vader zu Dark Helmet. Der goldene Android Threepio behielt seine Farbe, wechselte aber das Geschlecht und wurde zu Dot Matrix, der elektronischen Kammerzofe von Prinzessin Vespa, die wiederum eine Parodie auf Prinzessin Leia ist. Statt des düsteren Imperators hat Mel Brooks sich selbst als Spaceball-Präsident Skroob ins Drehbuch geschrieben und auch die Rolle von der Yoda-Parodie Yoghurt übernommen. Charaktere wie König Roland oder Colonel Sandurz sind eigene Kreationen, aber im Laufe des Films tauchen immer wieder kleine und große Parodien auf Charaktere aus vielen SF-Filmen auf – nicht nur aus Starwars und Startrek, denn Mel Brooks machte auch vor vielen anderen Filmen nicht halt.

Die Parodien sind natürlich in typischer Mel-Brooks-Manier stark überzeichnet, bereiten aber durch die hervorragenden Schauspieler besonders viel Vergnügen. Die Besetzung hat einen regelrechten Generationenwechsel durchgemacht, denn Mel Brooks hat seine Schauspielertruppe aus den siebziger und frühen achtziger Jahren fast ausschließlich durch Newcomer abgelöst um frischen Wind in seinen neuen Film zu bringen.

Lone Starr, der “Hero for Hire”, wurde von Bill Pullman gespielt, der vor Spaceballs hauptsächlich Theaterschauspieler war und im Kino nur in einer Nebenrolle in der Zucker-Abrahams-Zucker-Komödie Ruthless People auftrat. Daphne Zuniga hatte dagegen schon einige Schauspielerfahrung in ein paar Filmen sammeln können, aber Spaceballs war genauso wie für Bill Pullman ein deutlicher Karrieresprung für die junge Schauspielerin.

Während Bill Pullman und Daphne Zuniga ihre Rollen relativ gradlinig, wenn auch absichtlich deutlich übertrieben spielten, waren die anderen Charaktere fast ausschließlich komisch angelegt worden und auch mit den entsprechenden Schauspielern besetzt. John Candys Wookie-Parodie Barf(olomew) besteht nicht nur aus einem aufwendigen Kostüm mit beweglichen Ohren und Schwanz, sondern auch von einem herrlich komischen Auftritt des Schauspielers, der es schafft sich in einer Rolle zu behaupten, die andere vielleicht in Lächerlichkeit hätten abgleiten lassen.

Rick Moranis, der wie John Candy in den achtziger Jahren Mitglied der kanadischen Komikertruppe Second City war und seine ersten größeren Kinorollen in Ghostbusters und Little Shop of Horrors hatte, stiehlt den anderen Schauspielern mit seiner Darth-Vader-Parodie beinahe die Show. Moranis schaltet oft nahtlos von einer herrlichen James-Earl-Jones-Imitation auf eine nervige Quietsstimme um und wandelt so den scheinbar knallharten Dark Helmet zu einem kleinen Giftzwerg, sobald er das Visier seines Helms öffnet. Rick Moranis hat sichtbaren Spaß an seiner Rolle und übertrifft in Sachen Humor, Grimassen und Gags fast alle anderen Schauspieler des Films.

George Wyner, einer der wenigen Schauspieler die schon früher mit Mel Brooks zusammengearbeitet hatten, ist in einer weiteren “geraden” Rolle als Colonel Sandurz zu sehen, der in dem ganzen Chaos immer eine ernste Mine behält und seine Fassung nur verliert, wenn es mal ganz dicke kommt. In einer weiteren Rolle ist Joan Rivers zu hören, aber nicht zu sehen, denn die Androidin Dot Matrix wurde auf dem Set von Lorene Yarnell gespielt und erst nach der Beendigung der Dreharbeiten von Joan Rivers gesprochen.

Last, but not least wäre da natürlich auch noch Mel Brooks persönlich in gleich zwei Rollen, die er sich selbst auf den Leib geschrieben hat: Präsident Skroob ist nicht gerade ein direkter Bösewicht als einfach eine zynische Parodie auf Regierungschefs aller Art die im Prinzip mit Science-Fiction gar nicht so viel zu tun hat. Dafür ist Brooks´ zweiter Spaceballs-Charakter eine Parodie auf das Herz der Starwars-Filme: Yoghurt ist eine Art yiddischer Yoda, der keine Jedis trainiert, sondern seine Schlacht mit Merchandizing und dem Schwartz führt.

Eigentlich gibt es in Spaceballs keinen einzelnen Hauptdarsteller, sondern nur zwei Gruppen, die im Laufe des Films zueinander finden: einmal die “Spaceballs” mit Präsident Skroob, Dark Helmet und Colonel Sandurz und auf der anderen Seite die “Rebellen” um Lone Starr, Barf und Prinzessin Vespa. Mel Brooks drückt sich in seiner Doppelrolle nicht in den Vordergrund – Präsident Skroob ist nur selten alleine zu sehen und Yoghurt eigentlich nur ein kleines Cameo. Schauspielerisch ist Spaceballs ein Ensemble-Stück, denn keiner der Charaktere würde alleine für sich alleine wirklich funktionieren.

Der Humor von Spaceballs reicht von feiner, an Satire grenzender Parodie bis zu Holzhammer-Witz, der manchmal kräftig unter die Gürtellinie zielt und auch oft reichlich respektlos ist. Mel Brooks arbeitet gerne nach dem Prinzip alle möglichen Gags auf die Leinwand zu werfen und zu schauen welche klebenbleiben - das fällt zum Glück bei Spaceballs nicht ganz so stark auf, weil das Drehbuch ziemlich gut entwickelt ist und nicht ziellos in der Gegend herumstochert.

Nur wenige Gags sind wirkliche Rohrkrepierer, und auch diese werden meistens noch durch die Schauspieler gerettet. Zur Satire wird Spaceballs schon durch die ständig präsenten Anspielungen an sich selbst wie der Merchandizing-Running Gag oder die Gefangennahme der Stunt-Doubles - so etwas kann nur jemand wie Mel Brooks überzeugend inszenieren.

Wegen der deutlichen Starwars-Elemente schickte Mel Brooks das Drehbuch erst einmal George Lucas, um eine mögliche Klage des Starwars-Schöpfers zu vermeiden. George Lucas stellte sich aber als Fan von Mel Brooks Filmen heraus und gab ihm praktisch freie Hand für Spaceballs – ohne Lucas Duldung wäre der Film wohl kaum möglich gewesen.

Die Ausstattung des Films ist überraschend aufwendig und sieht keineswegs nach einer billigen Pappmaché-Version von Starwars aus. Mit einem Budget von 22 Millionen Dollar konnte sich Spaceballs viele imposant aussehende Kulissen und fantastische Special-Effects leisten, die zwar nicht ganz so aufwendig und detailreich wie die ihrer Vorbilder waren, aber sich trotzdem sehr gut behaupten konnten.

Für die Special-Effects kam aus Budgetgründen zwar nicht George Lucas ILM in Frage, aber Apogee leistete unter der Leitung von Peter Stone ganze Arbeit und machte Spaceballs zu einem richtigen Science-Fiction-Film mit allem Drum und Dran. ILM steuerte aber schließlich doch noch ein klein wenig zum Film bei und produzierte die Szene mit der tanzenden Alien-Kreatur.

Noch ein weiterer alter Bekannter von Mel Brooks war für die Musik zuständig: John Morris hatte schon alle vorherigen Filme von Mel Brooks vertont und stand mit Spaceballs vor der Herausforderung eine Score zu schreiben, die nach Starwars, Startrek & Co klingt ohne zu sehr dort zu klauen. Wie schon in den früheren Brooks-Filmen ist dies John Morris auch in Spaceballs wieder gelungen - die Musik macht Anleihen bei John Williams und Jerry Goldsmith, ist aber trotzdem eine ganz eigenständige Komposition.

Auch der Tradition in jeden seiner Filme einen Song oder eine Shownummer einzubauen ist Mel Brooks hier wieder nachgekommen und hat einen knackigen Spaceballs-Popsong komponieren lassen, der noch von ein paar anderen etwas rockigeren Stücken ergänzt wird. Die Popmusik läßt den Film jedoch merklich altern - diese Songs waren vielleicht 1987 hip, sind aber heute fast schon wieder Oldies.

Spaceballs war so etwas wie ein Comeback für Mel Brooks, das bei genauerem hinschauen direkt an History of the World Part I anknüpft. Obwohl Spaceballs nicht von allen geliebt wurde und einige vielleicht berechtigte Kritik einstecken mußte, war der Film ein sehr ansehnlicher Erfolg, der auch später noch auf Video, Laserdisc und DVD weiterging. Ende der achtziger Jahre war Spaceballs der Film von Mel Brooks, der mehr Profit im Heimvideo-Bereich als im Kino gemacht hatte.

Auch in Deutschland war Spaceballs ein großer Hit und entwickelte sich zu einem Dauerbrenner im Fernsehen, der auch heute noch oft wiederholt wird. Das ist jedoch ziemlich erstaunlich, weil die deutsche Synchronfassung nicht besonders gut gelungen ist - viele Gags sind nur schlecht und manche überhaupt nicht übersetzt worden, so daß von dem bissigen und zynischen Witz der Originalversion in der Synchronfassung praktisch nichts mehr übrigbleibt und der Film ziemlich flach und dümmlich wirkt. Deshalb sollte man Spaceballs grundsätzlich nur auf Englisch schauen, um sich den Spaß nicht zu verderben.

Spaceballs ist und bleibt die beste und praktisch einzige erfolgreiche Science-Fiction-Parodie und auch einer der erfolgreichsten Filme von Mel Brooks. Seinen Kultstatus, der heutzutage fast ähnliche Ausmaße wie bei Starwars und Startrek angenommen hat, verdient Spaceballs wirklich zurecht.

Schon 1996 wurde eine Letterbox-Laserdisc von Spaceballs veröffentlicht, für die Mel Brooks sogar einen Audiokommentar aufgenommen hatte. MGM hat diese Laserdisc jedoch erst vier Jahre später ohne große Neubearbeitung als DVD herausgebracht, die technisch damals einigermaßen akzeptabel, aber nicht so ganz das Gelbe vom Ei war. Fünf Jahre später hat MGM kurz vor dem Sony-Takeover den Kultstatus des Films endlich erkannt und eine neue Special-Edition herausgebracht. Ein zeitgemäßer, knackiger neuer Transfer, eine optimierte Tonspur inklusive DTS, eine zweite Disc mit neuen Extras und ein umwerfendes Cover- und Menüdesign machen diese DVD zu einem richtigen Schmuckstück, das in keiner DVD-Sammlung fehlen sollte.

Die hier rezensierte DVD ist die amerikanische Ausgabe, aber die Spaceballs Colletor's Edition gibt es auch als Gold Edition mit gleicher Ausstattung in Deutschland – allerdings nicht mit so einem hübschen Cover wie in Region 1.

Bild

MGM hat den recycelten Laserdisc-Transfer von der alten DVD endlich weggeschmissen und für die Special-Edition eine ganz neue Abtastung von Spaceballs gemacht, die zwar nicht ganz an die Sensations-Remastering-Arbeiten von Lowry Digital herankommt, aber den Umständen entsprechend hervorragend gelungen ist.

Die größte Sorge bei neuen Transfern ist heute beinahe nicht die Bildqualität, sondern das Framing - oft genug wurde in den letzten Jahren bei einer Neuabtastung der Bildausschnitt falsch gesetzt. Hier ist das zum Glück nicht passiert, sogar genau das Gegenteil ist der Fall: das Framing der alten DVD war nicht in Ordnung und wurde mit dem neuen Transfer korrigiert. Der Transfervergleich zeigt, daß bei der alten DVD das Bild ein ganzes Stück zu weit rechts saß. Der Transfer der Special-Edition verschiebt das Bild etwas nach links und zentriert es wieder richtig, außerdem wurde die Matte am oberen Bildrand ein klein wenig geöffnet. Kurz gesagt ist das Framing der Special-Edition optimal und eine große Verbesserung gegebüber der alte DVD.

Die Filmvorlage, die sogar schon bei der alten DVD gut in Schuß war, wurde hier auch sehr gut gesäubert, so daß bis auf ein paar ganz wenige Ausnahmen keine Fussel, Kratzer oder Dropouts zu sehen sind. Die Körnigkeit wurde größtenteils gefiltert, tritt aber in einigen Szenen mit besonders starkem Grieseln immer noch ein wenig zu sehen - störend wirkt sich das aber nicht aus und sieht dafür richtig wie eine Filmprojektion und kein digitaler Matsch aus.

Die Schärfe wird von den Filtern anscheinend kaum beeinträchtigt und ist zwar auf keinem überragenden Niveau, kann sich aber dennoch ganz gut behaupten, wenn man bedenkt daß es sich um einen nicht mehr ganz neuen "flat" gedrehten Film handelt. Auf eine zusätzliche Aufschärfung wurde hier weitgehend verzichtet, was das Bild auf den ersten Blick natürlich ein klein wenig weich aussehen läßt, aber insgesamt sind doch deutlich mehr Details als auf der ziemlich milchig-unscharfen alten DVD zu sehen.

Das Farbtiming wurde ebenfalls komplett überarbeitet und bietet jetzt vor allen einen deutlich verbesserten Schwarzlevel. Auch die anderen Farben sehen nun viel kräftiger und nicht mehr so verwaschen aus. Helligkeit und Kontrast wurden besonders in einigen Szenen mit Bluescreen-Elementen viel besser ausgeglichen, so daß diese nicht mehr wie ein Fremdkörper im Film wirken.

Eine Restauration hat Spaceballs noch nicht nötig gehabt, aber für die neue Special-Edition hat MGM dem Film die lange erwartete Neuabtastung spendiert, die sehr sorgfältig gemacht wurde und den hohen Erwartungen wirklich gerecht wird.

Ton

Schon die alte Laserdisc von Spaceballs, auf der die vorherige DVD basierte, hatte eine 5.1-Tonspur zu bieten, die eine ganz ausgezeichnete Neuabmischung der 70mm-6-Track-Tonelemente war und dadurch schon sehr gut klingen konnte.

Obwohl es eigentlich nicht nötig war, hat MGM für die Special-Edition diese Tonspur noch einmal neu abgemischt und ein ganz klein wenig verbessert. Der Grund für die nochmalige Neuabmischung war aber offenbar die hinzugefügte DTS-Spur, die ich wie immer mangels passendem Receiver links liegen lassen mußte.

Der Klang der Dolby Digital 5.1-Spur ist allerdings hervorragend und noch eine Spur luftiger und frischer als auf der alten DVD. Der Raumklang wird größtenteils, aber nicht ausschließlich von der Filmmusik erzeugt, die sich sowohl auf der vorderen als auch auf der hinteren Soundstage breitmacht und sehr voluminös und kräftig klingt, ohne dabei an gut ausgewogener Dynamik zu sparen. Die Abmischung der Stimmen beschränkt sich ganz konventionell auf den Center-Kanal, aber alle Dialoge sind glasklar verständlich.

Wie es sich für einen waschechten Science-Fiction-Film gehört hat die Tonspur von Spaceballs auch einige Surroundeffekte zu bieten, die in der 5.1-Abmischung noch etwas aufgemotzt wurden, was sich überraschend natürlich anhört und fast den Eindruck erweckt, als ob es sich schon immer um eine 5.1-Track gehandelt hätte. Lediglich durch den etwas plötzlichen punktuellen Einsatz der Effekte offenbart sich das Alter der Tonspur - das ändert aber nichts an der generell guten Tonqualität, an der es nichts auszusetzen gibt.

Die neue Spaceballs-DVD klingt praktisch genauso gut wie die alte, einen Unterschied kann man allerhöchstens im Direktvergleich wahrnehmen. Viel zu verbessern gab es an dieser Tonspur kaum, aber es ist gut daß MGM keinen Unfug mit der Tonspur getrieben hat und dem Original-Mix treu geblieben ist.

Bonusmaterial

Das Bonusmaterial der neuen Spaceballs Collector's Edition können sich zwar nicht mit anderen vollgeladenen Special-Editions messen, aber MGM hat immerhin ein paar ordentliche neue Extras produzieren lassen. Am überraschensten ist jedoch das Menüdesign, das sich eng an die der Starwars-DVDs anlehnt und so der DVD einen besondern Witz gibt. Die Menüs von der alten DVD waren zwar auch sehr spaßig, aber werden von der neuen Version haushoch übertroffen. Ein einziges Extra von der alten DVD wurde leider nicht übernommen - das Behind-the-Scenes-Featurette, von der aber in der Dokumentation einige Ausschnitte verwendet werden, so daß nicht viel verloren geht.

Der Audiokommentar ist derselbe, den Mel Brooks 1996 für die Laserdisc aufgenommen hatte und der schon auf der vorherigen DVD zu hören war. Es ist nicht gerade der beste aller Kommentare, aber auch nicht so schlecht wie überall behauptet wird. Mel Brooks hat einiges von der Entstehung des Films und den Dreharbeiten zu erzählen, neigt dann aber doch dazu die wirklich interessanten Fragen offen zu lassen und über lange Strecken lediglich die Schauspieler und die Filmcrew mit ehrlichen Tönen zu loben. Im Laufe des Films kommt Brooks dann aber doch manchmal zum Zug und erzählt in seiner typisch trockenen Art viele interessante Dinge, wenn er sich nicht gerade selbst unterbricht und von den Geschehnissen des laufenden Films ablenken läßt. Der 1999 verstorbene Ronny Graham, Co-Autor und Schauspieler, ist zwar zusammen mit Mel Brooks dabei, sagt aber leider überhaupt nichts - vielleicht hätte dieser Kommentar besser mit mehreren Beteiligten funktioniert, aber auch so ist die Spur durchaus unterhaltsam.

Spaceballs The Documentary (30:01) ist eine von MGMs lockeren und leichten halbstündigen Dokus, die trotz der knappen Laufzeit die Entstehung des Films auf eine sehr unterhaltsame Weise schildern. Hier sind in neuen Interviews Mel Brooks, Bill Pullman, Dick van Patten, George Wyner, JM J. Bullock, Daphne Zuniga, Joan Rivers, Effects Supervisor Peter Donen, Kamermann Nick McLean und Makeup-Experte Ben Nye zu hören, die ihre besonderen Geschichten über Spaceballs zu erzählen haben und dabei alle sehr sympathisch und gut gelaunt wirken.

In Conversation: Mel Brooks & Thomas Meehan (20:28) ist nicht nur ein einfaches Interview mit den beiden Filmemachern, sondern ein sehr lebendinges Zwiegespräch in dem viele interessante Sachen angesprochen werden und hauptsächlich auf die Entstehung des Films aus der Sicht der Autoren eingegangen und an den 1999 verstorbenen Kollegen Ronny Graham gedacht wird. Es ist fast ein wenig schade, daß Brooks und Meehan, die sich hier so angeregt unterhalten, nicht auch einen neuen Audiokommentar für die DVD aufgenommen haben.

John Candy: Comedic Spirit (10:01) ist ein kleiner Tribut an den 1994 verstorbenen Komiker, an den sich in Interviews die gleichen Schauspieler und Filmemacher erinnern, die schon in der Spaceballs-Doku zu Wort kamen. Auch John Candy selbst ist in einem Archiv-Interview von 1991 zu sehen und wird von einigen Ausschnitten aus seinen Filmen ergänzt.

Die Galleries sind nicht übermäßig reichhaltig bestückt, aber die Bilder in den drei Bereichen Behind The Scenes Photos (36), Costume Gallery (16) und Art Gallery (13) sind gut ausgesucht und werden in einer ganz ordentlichen Größe und guter Qualität präsentiert.

Trailer gibt es gleich zwei auf dieser DVD, den Exhibitor Trailer with Mel Brooks Introduction (2:10) und den Theatrical Trailer (2:28) - beide in 1.33:1 mit Mono-Ton, es sind aber völlig andere und inhaltlich bessere Trailer als der von der alten DVD.

Unter Fun & Games befinden sich noch ein paar DVD-Menü-Spielereien, die allerdings nichts wirklich neues bieten. Film Flubs zeigt keine Outtakes, sondern nur kleine Fehler aus sechs Szenen des fertigen Films, in Space Quotes kann man auch nur kurze Filmausschnitte anwählen und das Trivia Game ist ein simples und nicht besonders anspruchsvolles Frage- und Antwortspiel.

Die Storyboard to Film Comparison (6:39) ist das letzte Extra der neuen Spaceballs-DVD und gibt einen interessanten Einblick in die Weise, wie detailgenau der Film in Storyboard-Form vorbereitet wurde.

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