Star Trek Insurrection Collector's Edition | ||||
13.06.2005 #333 |
Titel | Star Trek Insurrection | ||
Studio | Paramount (1998) | |||
Hersteller | Paramount Home Entertainment (2005) | |||
DVD-Typ | 2x9 (6,95 & 7,33 GB) | Bitrate | ø 8,59 max. 9,0 | |
Laufzeit | 102:48 Minuten | Kapitel | 24 | |
Regionalcode | 1 (USA/Kanada) | Case | Alpha Doppel | |
Fernsehnorm | NTSC | |||
Bildformat | 2.35:1 | 16:9 | ||
Tonspuren | Englisch Englisch, Französisch Englisch | |||
Untertitel | Englisch, Spanisch | |||
Freigabe | MPAA PG | |||
Extras |
Text Commentary by Michael Okuda and Denise Okuda Production It takes a Village Location, Location, Location The Art of Insurrection Anatomy of a Stunt The Story Making Star Trek Insurrection Director's Notebook Creating the Illusion Shittle Chase Drones Duck Blind The Star Trek Universe Westmore's Aliens Star Trek's Beautiful Alien Women Archives Storyboard Photo Gallery Advertising Teaser Trailer Theatrical Trailer Original Promotional Featurette |
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Allgemeines Can anyone remember when we used to be explorers? - Jean-Luc Picard
Mehr als zehn Jahre nachdem er seinen Dienst als Captain der Enterprise angetreten hat, wünscht sich Jean-Luc Picard die guten, alten Zeiten zurück und hat von zahllosen diplomatischen Empfängen, Bürokratie und Weltraum-Politik die Nase voll und seiner Crew geht es auch nicht viel anders. Die ersehnte Aufregung kommt aber schneller als erwartet - die Enterprise erreicht die Nachricht, daß Data, der an einem Beobachtungsprojekt an der Bevölkerung eines Planeten teilnimmt, Amok läuft. Picard und Worf können gerade noch verhindern, daß der Android von den Wissenschaftlern zerstört wird, aber die oberste Direktive sich nicht in die natürliche Entwicklung einer Zivilisation einzumischen wird gebrochen, als Data die Tarnvorrichtung des Beobachtungsposten deaktiviert. Die beobachteten Ba´ku reagieren seltsam gefaßt und mit Hilfe des wiederhergestellten Data gelingt es Picard und seiner Cew langsam den Zwischenfall aufzudecken. Es stellt sich heraus, daß die Son'a mit Hilfe von Starfleet die verjüngende Kraft der Planetenringe mit einer Sonde einfangen wollen, wofür die Ba´ku jedoch vom Planeten auf ein riesiges Raumschiff mit einem großen Holodeck umgesiedelt werden sollen. Picard will dies verhindern und setzt alles aufs Spiel, als er sich den Befehlen von Admiral Dougherty wiedersetzt und den offenen Aufstand probt. Während Riker mit der Enterprise im Eiltempo in Funkreichweite zur Sternenflotte jagt, versuchen Picard und seine Crew auf dem Planeten die Ba´ku zu beschützen... Nachdem sich 1996 der erste eigene Kinofilm der neuen Enterprise-Crew als einer der größten Erfolge aller Startrek-Filme herausgestellt hatte, zögerte Paramount nicht lange und ließ für einen neunten Film noch einmal fast die gleiche Crew an die Arbeit. Jonathan Frakes übernahm ein zweites Mal die Regie und hatte jetzt das volle Vertrauen der Studiobosse. Das Drehbuch schrieb diesmal Produzent Michael Piller, weil Ronald D. Moore nach einem kurzen Gastspiel als ausführender Produzent von Star Trek Voyager das Franchise verließ und sein Partner Brannon Braga mit dem Schreiben von Drehbüchern für Deep Space Nine zu stark beschäftigt war. Wie immer produzierten Michael Piller und Rick Berman den Film, aber im Produzenten-Team gab es einen bemerkenswerten Zugang: Patrick Stewart bekam den Titel Associate Producer und hatte damit ein nicht zu unterschätzedes Mitbestimmungsrecht, von dem er im Namen aller Schauspieler durchaus gebrauch machte. History repeats itsself – das ist auch im Startrek-Franchise der Fall, denn schon einmal wurde mit Harve Bennett 1984 für Star Trek III ein Produzent zum Drehbuchautor. Michael Piller hatte ursprünglich als Autor für The Next Generation 1987 angefangen, stieg zum ausführenden Produzenten auf und entwickelte dann zusammen mit Rick Berman die beiden neuen Serien Deep Space Nine und Voyager. 1996 verließ er das Startrek-Franchise, kehrte aber als Drehbuchautor und Mitproduzent für den neuen Startrek-Film noch ein letztes Mal zurück. Michael Piller konnte zwar auf eine beachtliche Sammlung von Drehbüchern von Serienepisoden zurückblicken, aber Star Trek Insurrection sollte seine erste abendfüllende Kinoarbeit sein. Michael Piller als Produzent und Drehbuchautor mag eine Seltsame Wahl sein und vielleicht auch als eine Notlösung erscheinen, aber tatsächlich wäre dafür niemand besser geeignet – schließlich hat Piller als Autor von zahllosen Startrek-Serienepisoden und Miterfinder von DS9 und Voyager genau die richtigen Insider-Kenntnisse um eine waschechte Startrek-Geschichte zu schreiben. Das anfängliche Szenario basiert auf der TNG-Episode “Who watches the Watchers”, in der ebenfalls eine primitive Kultur von Förderations-Wissenschaftlern beobachtet wird und durch ein Zwischenfall die Tarnung auffliegt. Auch das zweite Element der Story von Insurrection ist sicherlich nicht neu, aber die Idee einen Jungbrunnen-Planeten , der auf Kosten der Bevölkerung von einer kriegerischen Rasse mit Hilfe der Förderation geschröpft werden soll ist dennoch sehr originell und fast eine Hommage an alte Geschichten aus den Startrek-Serien. Michael Piller mutet in seinem Drehbuch den Fans einiges zu, denn es wird kein Zweifel daran gelassen, daß die ehemals so glorreiche und unfehlbare Förderation ein ziemlicher Scherbenhaufen ist und von allen möglichen Seiten nicht nur auf diplomatischer Front in die Enge getrieben wird. Picard und seine Crew sind schon lange nicht mehr die Entdecker und Forscher an der letzten Grenze, sondern fast nur noch mit Politik und Diplomatie in der Förderation beschäftigt, in der es an jeder Ecke irgendwo zu brennen scheint. Auch wenn dieses Szenario ganz und gar nicht der traditionellen Idee von Gene Roddenberry enspricht, hat sich Michael Piller jede Mühe gegeben daraus ein klassisches Startrek-Abenteuer zu machen. Action, Intrigen, Bösewichte, Humor und sogar etwas Romantik wurden in das Drehbuch in einer ähnlichen Mischung wie in First Contact zusammengebracht. Letztendlich bietet die Geschichte im letzten Viertel auch noch zwei überraschende Wendungen, von denen aufmerksame Zuschauer eine sicher schon von weitem kommen sehen können, aber von der anderen dann doch erstaunt sein werden. Wirklich perfekt ist Michael Pillers Drehbuch nicht, es fehlt einfach etwas an dramaturgischer Dichte. Obwohl Piller seine enormen Insider-Kenntnisse sehr gut eingesetzt hat, merkt man doch oft daß er bisher mehr Serien-Drehbücher geschrieben hat. Allerdings hatte der Autor und Produzent auch ein sehr schweres Erbe anzutreten, denn das brilliante, ausgeklügelte Drehbuch von First Contact zu übertreffen wäre wirklich schwierig gewesen und hätte allerhöchstens durch das Anheuern von anderen Autoren zur Überarbeitung des Drehbuchs bewerkstelligt werden können. Dennoch ist das Drehbuch von Insurrection um Meilen besser gelungen als zum Beispiel die mißglückte Kinopremiere der alten Crew oder William Shatners Egotrip von Star Trek V - hier steckt einfach Star Trek mit Leib und Seele drin. Die Atmosphäre des Films ist diesmal etwas ruhiger und nachdenklicher. Während First Contact von der omnipräsenten Bedrohung der Borg dominiert wird, spielt sich der Konflikt in Insurrection auf einer viel lokaleren Ebene ab. Picard und seine Crew müssen diesmal nicht die gesamte Menschheit retten, aber es geht doch um die Zukunft und die Prinzipien der Förderation. Trotz des ernsten Themas – schließlich geht es hier um Vertreibung und Völkermord – ist die Stimmung durchweg positiv und abenteuerlustig, ohne die düsteren Untertöne jedoch einfach wegzuwischen. Jonathan Frakes ist es gelungen aus dem etwas schwachen Stoff trotzdem eine erstklassige Inszenierung zu machen. "Two Takes" Frakes beweist wieder einmal seine guten Fähigkeiten als Regisseur, was ihm hauptsächlich so gut gelingt weil seine Hauptdarsteller größtenteils seine besten Freunde sind, mit denen er schon seit über zehn Jahren zusammenarbeitet. Das Zusammenspiel der Stammschauspieler ist perfekt, hier hat man wirklich das Gefühl es mit einer richtigen Familie zu tun zu haben. Frakes hat aber auch genau den richtigen Rhythmus des Films gefunden und läßt die Handlung des Films bis auf ein paar durch das Drehbuch bedingte holperige Stellen zügig voran gehen. Insurrection gehört mit 103 Minuten Laufzeit zu den deutlich kürzeren Startrek-Filmen, aber es ist dennoch ein ganze Menge Handlung untergebracht worden, so daß der Film keineswegs den Eindruck macht zu schnell zu Ende zu sein und ist auch nicht mit Ideen überfrachtet worden. Patrick Stewart ist genauso wie in First Contact in absoluter Höchstform und gibt wieder eine Glanzvorstellung als Jean-Luc Picard - ein Charakter der nach 178 Serienfolgen und zwei Kinofilmen sehr komplex geworden ist und unzählige Nuancen besitzt, die Stewart in Insurrection alle voll zur Geltung bringen kann. Hier wird vor allem eins deutlich: der sonst sehr korrekte und unnahbare Picard ist ein ganz normaler Mensch, der bereit ist seine Captains-Uniform zu riskieren, wenn es wirklich drauf ankommt. Bemerkenswert ist die gemeinsame Gesangseinlage von Patrick Stewart, Brent Spiner und Michael Dorn - es muß Jonathan Frakes einiges an Überwindungskunst gekostet haben, seinen Freund und Hauptdarsteller zum singen zu bekommen. Jonathan Frakes hat wegen seiner Doppelfunktion als Schauspieler und Regisseur seine Rolle als Commander Riker etwas kleiner als sonst schreiben lassen, aber dennoch hat man nicht das Gefühl, daß Picards Number One in Insurrection unterrepräsentiert ist. Frakes spielt seine Rolle wie immer sehr bodenständig und einerseits sehr ernst, aber auch mit einer gut dosierten Prise Humor. Als kleiner Gag am Rande brachte Frakes ein großes Opfer und rasierte sich zumindest zeitweise seinen Bart ab. Zusammen mit Marina Sirtis hat er dann auch einigen Spaß daran, die alte Beziehung zwischen Commander Riker und Counsellor Troi wieder neu aufflammen zu lassen. Brent Spiner hat als Android Data in Insurrection wieder eine tragende Rolle, aus der mittlerweile weitaus mehr als nur ein Roboter in Menschengestalt geworden ist. Data hat sich vom oft simpel daherplappernden Roboter zu einem bemerkenswerten Charakter entwickelt, der seine Suche nach Menschlichkeit trotz seines Emotionchips immer noch nicht ganz aufgegeben hat. Brent Spiner spielt seine Rolle mit gekonnter Finesse und schafft es die vielen Facetten von Data alle im Film unterzubringen und kann sogar seine Fähigkeiten als Sänger kurz einsetzen. Michael Dorns Charakter Worf ist eigentlich immernnoch auf Deep Space Nine stationiert und kann nur wieder durch einen erzählerischen Trick auf die Enterprise geholt werden, was aber mehr als nötig ist – denn kein waschechtes Startek-Abenteuer funktioniert ohne das klingonische Kontingent der Enterprise-Crew. Worf hat eigentlich im Plot des Films keine wirkliche Funktion und ist lediglich das Ziel einiger Witze, die die Geduld des Klingonen kräftig auf die Probe stellen. Die weiteren Darsteller der Enterprise-Crew – Marina Sirtis als Deanna Troi, Gates McFadden als Dr. Crusher und LeVar Burton als Gerodie LaForge – haben in Insurrection zwar alle ihre eigenen kleinen Subplots, werden aber leider alle nicht so richtig in die Geschichte eingebunden. Dieses Schicksal hatte sie schon in den vorherigen zwei Kinofilmen ereilt, aber es ist einfach unmöglich sich in einem Kinofilm auf alle Crew-Charaktere gleichzeitig zu konzentrieren. In der Serie fiel das nie auf, weil ganze Episoden einzelnen Charakteren gewidmet werden konnte, aber es ist verständlich daß die kleineren Rollen in den Kinofilmen etwas kürzer treten. Immerhin hat jeder seinen eigenen kleinen Auftritt und der Subplot mit der Liebesgeschichte zwischen Riker und Troi ist richtig gut gelungen. Jeder Startrek-Film muß einen richtig schön charismatischen Bösewicht haben. Für Insurrection fand sich mit F. Murray Abraham ein Schauspieler der Extraklasse, der den skrupellosen Ru'afo genüßlich als gefährlichen Schlägertypen spielt. Natürlich kommt er nicht so ganz an den Klassiker Khan Noonien Singh heran, aber Abraham schafft es trotzdem in der Oberliga der Startrek-Bösewichte mitzuspielen. Man spürt deutlich, daß der Schauspieler seine Rolle ernst nimmt, aber dabei die Perspektive nicht verliert und weiß worum es in diesem Film wirklich geht. Insurrection hat in der Besetzung sogar so etwas wie eine Leading Lady, allerdings kommt sie nicht aus Startrek-Kreisen: Donna Murphy ist eigentlich eine rennomierte Broadwayschauspielerin und Sängerin, die nur gelegentlich Ausflüge in Fernseh- oder Kinoproduktionen gemacht hat. Im neunten Startrek-Film hat Donna Murphy zwar keine Chance ihre Sangeskünste unter Beweis zu stellen, glänzt aber dafür mit einer sehr feinfühligen Darstellung von der Ba'ku-Quasi-Anführerin Anij, die es schafft dem sonst eigentlich nur selten von weiblichen Avancen beeindruckbaren Picard den Kopf zu verdrehen. Die Starfleet-Bürokratie wird von dem paragraphenschwingenden Admiral Dougherty repräsentiert, der wunderbar stocksteif von Anthony Zerbe gespielt wird, der gerne authoritäre Figuren und Bösewichte in seiner langen Schauspielerkarriere gespielt hat. Hier gibt er eine solide Vorstellung als verkalkter Admiral der schlimmsten Sorte – mit diesen hat man in The Next Generation schon öfter Bekannschaft machen können, aber Dougherty ist die Quintessenz von all diesen negativen Beispielen der Starfleet-Verwaltungstiger. Die weiteren Nebenrollen der Enterprise-Crew und der So'na und Ba'ku wurden ebenso treffend besetzt. Besonders gelungen ist die Besetzung des Ba'ku-Jungen Artim mit Michael Welch, der mit seinen elf Jahren seine Rolle sehr souverän und natürlich spielt – ihn hätte George Lucas als Anakin Skywalker statt Jake Llody casten sollen! Wirklich gute Schauspieler in diesem Alter sind selten, aber Michael Welch ist wirklich eine große Bereicherung für Insurrection. Der Film wird hauptsächlich von seinen Schauspielern getragen, aber wie jeder Startrek-Film hat auch Insurrection eine besonders beeindruckende Szenerie zu bieten, die aber nicht nur aus Weltraum-Effekten besteht. Etwa die Hälfte von Insurrection wurde On Location in den malerischen kalifornischen Bergen gedreht, die stellvertretend für den Ba'ku-Planeten standen. Für Crew und Schauspieler waren die entlegenen Drehorte einerseits eine große Belastung, aber auch eine willkommene Abwechslung von den engen Studiosets. Den ungewöhnlich vielen Außenaufnahmen standen aber auch viele Studiokulissen gegenüber, denn in Insurrection bekommt man noch mehr von den Innereien der neuen Enterprise-E als im vorherigen Film zu sehen. Einfachere Sets wie Quartiere wurden bei Voyager ausgeliehen und umdekoriert, aber andere filmspezifische Kulissen mußten erst neu aufgebaut werden. Produktions-Designer Herman Zimmerman hatte nicht nur mit der Enterprise alle Hände voll zu tun, sondern war auch für die Innenausstattung des Son´a-Schiffs zuständig, dessen Design völlig anders sein mußte als die bekannten Starfleet-Ausstattungen. Die Son´a-Schiffe wurden von Konzeptzeichner John Eaves gestaltet und sind für das ungeübte Auge auch nicht von den üblichen Alien-Schiffen zu unterscheiden, die man früher in der Serie zu sehen bekommen hat. Eine weitere Herausforderung war das Dorf der Ba'ku, dessen Häuser komplett in Lebensgröße aus Schaumstoff-Bauteilen an einem besonders schönen Außendrehort an einem See in Kalifornien aufgebaut wurden. Bei den Special-Effects gab es eine radikale Änderung, die dadurch entstand, daß Industrial Light and Magic durch die Arbeiten an Star Wars Episode I fast vollständig ausgebucht war und nur eine zweitklassike B-Crew zur Verfügung gestanden hätte. Zum ersten Mal wurden die Effekte eines Startrek-Films daher nicht von ILM produziert, sondern von den beiden sorgfältig ausgewählten Firmen BlueSky und VIFX. Zum ersten Mal wurden auch keine Modelle mehr verwendet, sondern die Effekte ausschließlich Computergrafik realisiert - zum Entsetzen vieler Fans, die schon einen Haufen häßlicher Polygone durch den Weltraum fliegen sahen. Tatsächlich sind die digitalen Effekte von BlueSky/VIFX kaum von den ILM-Effekten in First Contact zu unterscheiden, besonders die Enterprise sieht sogar noch ein ganzes Stück dreidimensionaler und plastischer aus. Die Bewegungen der Raumschiffe und Shuttles sind nun nicht mehr so beengt wie früher und können Manöver ausführen, die mit Modelltechnik nicht möglich gewesen wären - allerdings hat man die Effekte hier auch nicht ausufern lassen und ist auf einem relativ bodenständigem Niveau geblieben. Die musikalische Untermalung kommt wieder von Altmeister Jerry Goldsmith, dessen Filmmusik an seine vorherige Score für First Contact anknüpft und eine ruhige, melodiöse Titelmusik mit bedrohlichen und abenteuerlichen Klängen ergänzt, die sogar vorsichtigen Gebrauch von Synthesizer-Tönen macht. Was die Originalität anbelangt ist die Insurrection-Score nicht unbedingt auf dem ersten Platz, aber Goldsmith weiß einfach wie eine waschechte Science-Fiction-Filmmusik klingen muß und läßt keinen Zweifel daran, daß es sich hier um pures Startrek handelt. So ganz unproblematisch verliefen die Produktion von Insurrection jedoch nicht. Während die Dreharbeiten zwar weitgehend glatt liefen, mußte das Budget allerdings zweimal erhöht werden und überrundete schließlich mit 58 Millionen Dollar die Kosten des vorherigen Films. Außerdem waren die Studiobosse mit dem ersten gedrehten Schluß unzufrieden, das Ende mußte noch einmal nachgedreht werden – aber gegen die Probleme anderer großer Hollywood-Produktionen sind dies eigentlich nur Kleinigkeiten, die bei Paramount allerdings nicht gerne gesehen wurden. Die wundervollen Schauspieler, die grundsolide Regie, die tollen Effekte und die stimmungsvolle Musik kann das manchmal etwas holperige Drehbuch überhaupt nicht schlecht machen – Insurrection kann sich gegenüber seinem Vorgänger First Contact sehr gut behaupten, ist aber gleichzeitig auch ein völlig anderer Film. Paramount hatte jedoch durch die Probleme in der Postproduktion und der Forderungen von Patrick Stewart als Associate Producer kein großes Vertrauen in Star Trek Insurrection und schraubte die Werbekampagne für den Film deutlich herunter. Die Folge der reduzierten Publicity schlug sich ein wenig im Einspielergebnis nieder, das allerdings auch nicht so schlecht war wie allgemein behauptet wurde. Den riesigen Erfolg von First Contact noch einmal zu wiederholen wäre sowieso utopisch gewesen – am Premierenwochenende konnte der Film nur 22 Millionen Dollar, acht weniger als sein Vorgänger verdienen, und auch das Gesamtergebnis blieb bei 70 Millionen Dollar immer noch zwanzig unter dem von First Contact. Relativ gesehen war Insurrection aber natürlich trotzdem ein Erfolg auf der ganzen Linie, denn auch die Kritiker bescheinigten dem Film einen hohen Unterhaltungsfaktor und hielten den Film für einen würdigen Kinoauftritt der neuen Enterprise-Crew. Lediglich eine kleine Gruppe von eingefleischten Fans meuterte und war von dem lockeren Ton des Films nur wenig begeistert. Leider entschlossen sich Rick Berman und die Paramount-Studiobosse auf diese Stimmen zu hören und steuerten für einen zehnten Kinofilm radikale Maßnahmen an, die einen neuen Regisseur und einen fremden Drehbuchautor ins Spiel brachten. Fatale Fehlentscheidungen, wie sich später herausstellen sollte: der zehnte Star Trek-Film Nemesis kam 2002 in die Kinos und war eine Katastrophe auf der ganzen Linie – optisch zwar beeindruckend, aber mit einer 08/15-Story und sichtbar gelangweilten Schauspielern konnte der Film niemanden mehr hinter dem Ofen hervorlocken. Nemesis erbrachte die niedrigsten Einspielergebnisse aller Startrek-Filme und brachte damit das gesamte Franchise in akute Existenznot. Angesichts seines enttäuschenden Nachfolgers kann man Insurrection als den letzten wirklich gelungenen Startrek-Film sehen, der geradezu liebevoll mit den Charakteren umgeht, eine spannende Geschichte bietet und auf brilliante Weise versteht sowohl den Fan als auch den Durchschnittszuschauer zu unterhalten. Vor fast genau sechs Jahren war die erste Auflage von Star Trek Insurrection meine allererste DVD, die ich sogar schon in den Händen hielt, als ich noch gar keinen DVD-Player besaß - angesichts einem bald bevorstehenden Player-Kauf hatte ich die amerikanische DVD des Films vorbestellt. Über ein halbes Jahrzehnt und über fünfhundert DVDs später schaffe ich mir gerne einmal eine Neuauflage von einem meiner Lieblingsfilme an – schließlich habe ich mir schon die Special-Editions aller vorherigen Startrek-Filme ebenfalls ins Regal gestellt. Die neue Collector's Edition von Star Trek Insurrection kann fast auf der ganzen Linie begeistern, mit einer kleinen Ausnahme: aus irgendeinem Grund ist dies die erste Startrek-SE, die keinen Audiokommentar enthält! Dafür bekommt man aber auch einen schönen neuen Transfer, den traditionellen Textkommentar und eine zweite randvolle DVD mit Extras, die die Entstehung des Films auf eine sehr unterhaltsame Weise schildern, und sogar die berühmten Deleted Scenes wurden nicht vergessen. Die hier rezensierte DVD ist die amerikanische Ausgabe, die deutsche DVD wird mit gleicher Ausstattung auch in Kürze erscheinen - aber wie immer läßt sich Paramount die deutsche Tonspur teuer bezahlen. |
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Bild
Der Transfer der 1999 veröffentlichen Erstauflage der Insurrection-DVD galt lange Zeit als absolute Referenzqualität, und sogar heute noch kann sich diese Abtastung einigermaßen sehen lassen. Die starke Aufschärfung ist jedoch heute besonders auf hochauflösenden Displays nicht sehr hübsch anzusehen, weshalb Paramount noch einmal einen ganz neuen Transfer machen lassen hat, der auf den ersten Blick eine Enttäuschung zu sein scheint, sich aber bei genauerem Hinschauen als eine große Verbesserung gegenüber der alten DVD entpuppt.
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Ton
Schon der Ton der alten DVD waren auf dem allerhöchsten Niveau, ganz wie man es von einer Mehrkanal-Abmischung eines neuen Kinofilms erwartet. Die alte 5.1-Tonspur wurde anscheinend für die neue DVD übernommen, ist aber hier nun mit 448 kbit/s anstatt mit 384 komprimiert worden. Zusätzlich gibt es nun auch noch eine DTS-Tonspur, die ich mir mangels passendem Verstärker natürlich nicht anhören konnte – aber die Dolby-Digital-Version ist auch nicht zu verachten.
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Bonusmaterial Das Bonusmaterial der Insurrection Collector's Edition
bringt so ziemlich alles mit, was das Herz eines Filmliebhabers oder Startrek-Fans
höher schlagen läßt – bis auf eine Ausnahme: obwohl Jonathan Frakes mehrfach
auf Conventions und in Interviews erwähnte, daß er Audiokommentare für
seine beiden Startrek-Filme aufgenommen hat, ist diese DVD die erste Startrek-SE
ohne eine Kommentarspur. Das Menüdesign ist den Son'a-Schiffen und
deren Monitoren nachempfunden und hat einige nette 3D-Animationen zu bieten,
aber irgendwie wirken die Menüs doch etwas überfrachtet. |
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