The First Great Train Robbery 
Cover

30.5.2011 #519

von Guido Bibra

Titel The First Great Train Robbery (Der große Eisenbahnraub)
Studio United Artists (1978)
Hersteller MGM Home Video (2001) EAN 4-010232-006837
DVD-Typ 9 (5,85 GB) Bitrate ø 7,37 max. 9,0
Laufzeit 105:28 Minuten Kapitel 16
Regionalcode 2 & 4 (Deutschland) Case Amaray I transp.
Fernsehnorm PAL
Bildformat 1.78:1 16:9 no
Tonspuren Dolby Digital 5.1 Surround 448 kbit/s Englisch 2.0 Mono 224 kbit/s Deutsch, Französisch, Italienisch, Spanisch
Untertitel Englisch, Deutsch, Französisch, Italienisch, Spanisch, Niederländisch, Schwedisch, Finnisch, Norwegisch, Dänisch
Freigabe FSK 12
Extras • Original Kino-Trailer

Der Film

Im Jahr 1855 kämpften England und Frankreich auf der Krim gegen Rußland. Der Sold für die englischen Truppen wurde in Gold bezahlt. Jeden Monat wurden in der Londoner Bank Huddleston & Bradford 25.000 Pfund in Gold in Geldkassetten verladen und von zuverlässigen, bewaffneten Wachen an den Bahnhof gebracht. Der Konvoi folgte weder einer festgelegten Route noch einem festen Zeitplan. Das Gold wurde in den Gepäckwagen des Zugs nach Folkestone geladen, um an die Küste und von dort zur Krim verschifft zu werden. Die Kassetten wurden in zwei speziell angefertigten Safes transportiert, hergestellt aus zwei Zentimeter dicken, verstärktem Stahl. Jeder Safe wog 550 Pfund und war mit zwei Schlössern mit jeweils zwei Schlüsseln ausgestattet. Insgesamt waren also vier Schlüssel notwendig. Aus Sicherheitsgründen wurde jeder Schlüssel einzeln aufbewahrt. Zwei Schlüssel wurden dem Eisenbahnvorsteher anvertraut, der sie in seinem Büro aufbewahrte. Ein dritter befand sich in der Obhut von Mr. Edgar Trent, dem Präsidenten von Huddleston & Bradford. Der vierte Schlüssel wurde Mr. Henry Fowler übergeben, dem Manager von Huddleston & Bradford. Die Anhäufung von so viel Gold an einem Ort erweckte natürlich das Interesse krimineller Elemente in England, aber bis 1855 hatte es noch keinen Überfall auf einen fahrenden Zug gegeben... (The Great Train Robbery, Intro)

 


Gelegenheit macht Diebe - dieser Grundsatz hatte sich auch in der Geschichte der britischen Eisenbahn schnell gezeigt. Zu Beginn der Entwicklung des englischen Eisenbahn-Streckennetzes am Anfang des 19. Jahrhunderts gab es noch keine großen Überfälle oder Raubzüge, aber nachdem um 1850 immer mehr Unternehmen begannen, Wertsachen, Geld oder sogar Gold mit Zügen zu transportieren, wurde die Eisenbahn auch für kriminelle Elemente interessant. Ein ganz besonderer Vorfall ging als der erste große Eisenbahn-Raub in die Geschichte ein: 1855 gelang es einem gewieften Diebesduo, William Pierce und Edward Agar, eine große Goldlieferung aus einem fahrenden Zug auf der Strecke zwischen London und Folkestone zu stehlen.

Diese Great Train Robbery blieb lange Zeit relativ unbekannt und wurde erst 1963 wieder populär, als ein aktueller Eisenbahnraub in die Schlagzeilen kam, der als einer der größten Überfall in die europäische Kriminalgeschichte einging und mit der Flucht von Ronald Biggs jahrzehntelang die Medien beschäftigte und zahleiche literatische und cinematische Adaptionen nach sich zog. Ein junger Autor namens Michael Crichton, der seit Mitte der sechziger Jahren mit seinen wissenschaftlichen Thrillern großen Erfolg hatte, war nicht an dem Eisenbahnraub von 1963 interessiert, sondern an dem weniger bekannten Überfall von 1850 interessiert, der dem Autor die Gelegenheit gab, sich mit der viktorianischen Kriminalwelt zu beschäftigen und sich nicht nur auf den Raub ansich zu konzentrieren.

The Great Train Robbery war 1975 erschienen und entwickelte sich zu einem sofortigen Bestseller, der besonders für seine fesselnde Darstellung der Unterwelt des 19. Jahrhunderts gelobt wurde. Michael Crichton hatte die Geschichte des titelgebenden Eisenbahnraubs zwar stark fiktionalisiert, aber trotzdem als Basis die wahren Ereignisse und Personen verwendet und dabei auf eine sehr authentische Atmosphäre geachtet, die beinahe schon an eine Milieustudie grenzte. Die Reduzierung auf drei Hauptcharaktere und die detaillierte Beschreibung der Vorbereitung und Durchführung des Eisenbahnraubs im Rahmen eines Tatsachenberichts ermöglichten aber eine viel spannendere und unterhaltsamere Geschichte als eine völlig originalgetreue Darstellung.

Anfang der siebziger Jahre hatte sich Michael Crichton nicht nur als Bestseller-Autor etablieren können, sondern mit Westworld und Coma auch als brillianter Regisseur, nachdem mit The Andromeda Strain schon 1971 das erste Mal einer seiner Romane verfilmt worden war. The Great Train Robbery sollte aber die erste Verfilmung seiner Werke sein, die der Autor selbst inszenieren konnte. Möglich war dies aber nur durch die Erfolge seiner vorherigen Filme, die er direkt für die Leinwand geschrieben und inszeniert hatte, aber sein vorheriges Filmstudio Metro-Goldwyn-Mayer war erst gar nicht an einer historischen Eisenbahnraub-Geschichte interessiert. Stattdessen konnte er The Great Train Robbery mit Hilfe von Producer John Foreman und der finanziellen Unterstützung von Produzenten-Gigant Dino de Laurentiis bei United Artists unterbringen.

Michael Crichton hatte auch das Glück, mit seinem Projekt genau die richtigen Schauspieler anlocken zu können. Für die Titelrolle des Edward Pierce, die romantisierte Version des wirklichen Gauners William Pierce, konnte Crichton Sean Connery gewinnen, der 1971 mit Diamonds Are Forever seinen Geheimagenten-Outfit an den Nagel gehängt hatte und sich seitdem so weit wie möglich von seinem früheren 007-Image entfernen wollte. Das war nicht immer ganz einfach, aber immerhin hatte sich Connery in Filmen wie Murder on the Orient Express, The Man Who Would Be King oder A Bridge Too Far als brillianter Charakterdarsteller etablieren können.

Sein Part in Michael Crichtons Film war deshalb für ihn besonders wichtig - statt einen viktorianischen James Bond hatte Sean Connery sichtlichen Spaß daran, einen spitzbübischen Gentleman-Gauner darzustellen, der aber auch durchaus gefährliche und bissige Seiten hat und völlig glaubwürdig, authentisch und sympathisch wirkt. Obwohl der schottische Schauspielr kurze Zeit später doch noch ein letztes Mal als James Bond auf die Leinwände zurückkehrte, war The Great Train Robbery der Anfang eines großen Karrierewandels und einer seiner gelungensten Auftritte in den siebziger Jahren.

Auch für die zweite wichtige Rolle des Films, den "Screwsman" Robert Agar, konnte Michael Crichton einen perfekten Schauspieler finden. Eigentlich wollte Michael Crichton nur englische Darsteller engagieren, aber mit dem Kanadier Donald Sutherland hatte der Filmemacher schon einen idealen Schauspieler für die Rolle des linkischen Safeknackers gefunden. Tatsächlich hatte Sutherland seine Karriere in den sechziger Jahren in England begonnen und war seit Anfang der siebziger Jahre ein viel gefragter Charakterdarsteller, der seine enorme Wandlungsfähigkeit in Satiren und Komödien über Dramen und Thrillern bis zu Kriegsfilmen schon oft unter Beweis gestellt hatte. Der viktorianischer Einbrecher Agar war für Donald Sutherland eine Paraderolle, die er nicht nur mit Kostüm und Maske, sondern auch mit seinen schauspielerischen Fähigkeiten meistern konnte. Mit Sean Connery konnte Sutherland auch eine gelungene Dynamik entwickeln, die die beiden Charaktere noch lebendiger und realistischer machte.

Während die Charaktere der Buchvorlage fast ausschließlich ein Männerverein waren und die weiblichen Figuren nur am Rande vorkamen, hatte Michael Crichton in der Drehbuchadaption Pierces mysteriöser Geliebter Miriam einen viel größeren Part gegeben und sie viel stärker in die Handlung eingebunden. Aus den vielen jungen britischen Schauspielerinnen, die für die Rolle in Frage gekommen wären, hatte sich Lesley-Anne Down herauskristallisiert, die mit ihrer langjährigen Film- und Fernseherfahrung nicht nur wegen ihres Aussehens ausgesucht worden war. Genauso wie im Buch bleibt auch in der Verfilmung die Profession des Charakters unerwähnt, aber Lesley-Anne Down sorgt alleine schon mit ihrem eleganten Auftreten und ihrer unterschwellig humorvollen Darstellung dafür, daß Miriam kaum wie ein Flittchen von der Straße wirkt, sondern wie eine Dame von Welt, die es aber faustdick hinter den Ohren hat und sich mit ihren Verwandlungskünsten gegenüber Pierce und Agar durchaus behaupten kann.

Die weiteren Nebencharaktere waren mit mehr oder weniger bekannten britischen Film- und Fernsehschauspielern besetzt worden und hatten alle die gleiche Eigenschaft, auch in den kleinsten Rollen sehr eindrucksvoll und erinnerungswürdig zu sein. Der lüsterne Banker Henry Fowler wurde mit genau der richtige Portion Überheblichkeit und Schmierigkeit von Malcom Terris gespielt, während der Theater-Veteran Alan Webb den stocksteifen und fast unerschütterlichen Eisenbahn-Chef Edgar Trent wundervoll verschroben spielt. Die erstaunlichste Besetzung des Films ist aber die Rolle des "Snakesmen" Clean Willy, für den die Filmemacher extra den nur wenig auf der Mattscheibe und auf der Leinwand präsente Tänzer Wayne Sleep engagiert wurde, weil er in der Lage war, seine atemberaubenden Kletter-Stunts selbst zu wagen - eine eindringliche Darstellung, die nicht realistischer hätte sein können.

Obwohl The Great Train Robbery eigentlich eine amerikanische Produktion eines US-Autoren und Filmemachers war, wurde der Film nicht in Hollywood, sondern in England und in Irland gedreht. Letzteres war notwendig, weil sich die Originalschauplätze als zu modern erwiesen hatten, aber sich in Irland noch eine unberührte Bahnstrecke mit passendem historischen Bahnhof und andere ideale Drehorte fanden. Michael Crichton bekam von United Artists eine erstklassige britische Filmcrew zusammengestellt, zu der unter anderem der legendäre Kameramann Geoffrey Unsworth, Produktionsdesigner Maurice Carter und Art Davey sowie der Kostümgestalter Anthony Mendlesohn gehörten. Allerdings war die durch und durch britische Filmcrew gegenüber dem jungen amerikanischen Filmemacher zuerst sehr zurückhaltend und reserviert - diese Skepsis konnte Michael Crichton dadurch ausräumen, daß er ihnen seinen vorherigen Film Coma vorführte und so ihr Vertrauen gewinnen konnte.

Mit einem nicht allzu hohen, aber trotzdem großzügigen Budget von 6 Millionen Dollar konnte Michael Crichton eine authentische Inszenierung des viktorianischen England Mitte des 19. Jahrhunderts erreichen. In den britischen Pinewood-Studios wurden detailreich gestaltete Kulissen für die Innenaufnahmen aufgebaut, aber die Außenaufnahmen fanden fast ausschließlich in Irland statt und wurden mit einer handvoll altmodischen, aber effektiven Matte-Paintings elegant ergänzt.. Die Heuston Station in Dublin stand stellvertretend für die London Bridge Station, von der der Zug mit der Goldlieferung nach Folkestone abfuhr, dessen Bahnhof auch durch einen irischen Haltepunkt repräsentiert wurde.

Viel Unterstützung erhielten die Filmemacher von der Railway Preservation Society of Ireland, auf deren historischer Bahnstrecke die spektakulären Eisenbahn-Aufnahmen gedreht wurden. Zum Einsatz kam dabei ein Zug mit einer echten Dampflok, die eigentlich erst 25 Jahre nach den Ereignissen der Geschichte gebaut worden war, aber trotzdem sehr originalgetreu wirkte. Die Szenen, in denen Edward Pierce auf den Dächern des Zugs entlangläuft, wurden ohne Stuntdouble gedreht - ganz zum Entsetzen der Versicherung und von Sean Connerys Frau Michelle, die der Legende nach erst beim Anschauen des Films von der Wagemutigkeit des Schauspielers erfuhr, der sich in fast die gleiche Gefahr wie sein Charakter begeben hatte.

Für die musikalische Untermalung des Films hatte sich Michael Crichton wieder an den amerikanischen Komponisten Jerry Goldsmith gewandt, der für den Filmemacher bereits seinen vorherigen Film Coma vertont hatte und mit seiner enormen Vielseitigkeit ideal für The Great Train Robbery war. 1979 hatte Goldsmith mit Michael Crichtons Film, Ridley Scotts Alien und dem ersten Star Trek-Kinofilm gleich drei seiner berühmtesten Scores geschrieben, aber The Great Train Robbery war trotz der relativen Kürze eins seiner besten únd faszinierensten Werke.

Das ohrwurmverdächtige Titelthema versetzt den Zuschauer sofort unmißverständlich in das England des 19. Jahrhunderts und macht mit einer beschwingten, spitzbübischen Art deutlich, daß die Geschichte kein ernstes Drama sein soll. Jerry Goldsmiths ausgeklügelte Kompositionen wurden im Film relativ sparsam eingesetzt, sind aber gerade deswegen besonders effektvoll und arbeiten Hand in Hand mit der detailreichen Geräuschkulisse. Trotz der großen Popularität war die Filmmusik nie als Schallplatte oder CD erschienen - das hatte sich erst 2004 geändert, als Jerry Goldsmith kurz vor seinem Tod die Score originalgetreu neu eingespielt und veröffentlicht hatte.

Obwohl The Great Train Robbery einer der elegantesten und unterhaltsamsten Filme seiner Zeit war und mit einer Starbesetzung glänzen konnte, wurde das historische Thema und die beinahe altmodische Machart dem Film bei der Kinopremiere 1979 fast zum Verhängnis. Zu dieser Zeit tobte auf den Leinwänden die erste große Science-Fiction-Welle und Michael Crichtons Film mußte es mit Star Wars, Star Trek, Alien und Co. aufnehmen, wodurch sich der finanzielle Erfolg in Grenzen hielt, aber zumindest das Doppelte der Produktionskosten wieder einholte. In England bekam der Film den Titel The First Great Train Robbery, um ihn von dem großen Eisenbahnraub von 1963 und dem berühmten Stummfilm von 1903 zu unterscheiden.

Während die Zuschauer zuerst nur mäßiges Interesse zeigten, waren die Kritiker jedoch durchweg begeistert und bescheinigten Michael Crichton ein großes Talent als Autor und Filmemacher. Es sollte aber sein letzter großer Erfolg als Regisseur bleiben, als Autor blieb er aber sowohl in der Literatur als auch im Kino bis zu seinem viel zu frühen Tod 2008 einer der kreativsten und erfolgreichsten Köpfe. The Great Train Robbery bleibt bis heute als Buch und Film eins von Michael Crichtons faszinierensten Ausnahmewerken und ist gerade in seiner Leinwand-Inkarnatio wahrhaftig ein Film, der damals wie heute eigentlich gar nicht mehr entstehen würde.

Die DVD

The Great Train Robbery war 1998 in den USA eine von den vielen frühen DVDs von MGM, die von alten Laserdisc-Mastern übernommen worden waren. Daher hatte die DVD zwar eine 5.1-Tonspur, aber nur ein nicht-anamorphes Letterbox-Bild zu bieten, das damals noch ganz akzeptabel war, aber schon bei der Veröffentlichung der europäischen DVD drei Jahre später zur Enttäuschung wurde, zumal auch noch ein NTSC-Master nach PAL gewandelt und das einzige Extra, der Audiokommentar vom Autor und Regisseur wegrationalisiert worden war. Außerdem ist die europäische Fassung in der Hundekampf-Szene stark geschnitten worden, was aber dem Plot des Films zum Glück nicht schadet. In den USA wurde der Film sogar schon im Kabelfernsehen mit einem HD-Transfer gezeigt, so daß eine Neuveröffentlichung mit besserem Bild in Zukunft vielleicht nicht ganz ausgeschlossen ist.

Leider hatte ich damals den Fehler gemacht, die deutsche DVD zu kaufen, weil ich damals nicht darauf geachtet hatte, ob die US-DVD besser ausgestattet war. So befindet sich in meinem Archiv nur die Region 2-Ausgabe von The Great Train Robbery, die zwar bildtechnisch überhaupt nicht begeistern kann und bis auf einen Trailer keinerlei Extras hat, aber immerhin einen wundervollen 5.1-Ton zu bieten hat und den Film einigermaßen akzeptabel reproduziert. Eine Neuauflage ist leider auch über zehn Jahre später nicht in Sicht, aber generell kann man von dieser europäischen Ausgabe wegen des fehlenden Audiokommentars nur abraten und auf die US-DVD hinweisen.

Cover

Bild

MGM hatte sich mit dem Transfer von The Great Train Robbery überhaupt keine Mühe gegeben, sondern einfach ein altes Laserdisc-Master aus den neunziger Jahren wiederverwendet. Für die damalige Zeit mag das durchaus akzeptabel ausgesehen haben, aber heute kann diese Abtastung ihre altersbedingten technischen Einschränkungen nicht mehr verbergen.

Der nicht-anamorphe Transfer wurde wenigstens im Originalformat gemacht, hat aber an den Seiten recht dicke Balken, die über den normalen Overscan-Bereich weit hinausgehen und das Bildformat auf 1.??:1 reduzieren - ob die Balken tatsächlich ein Teil des Filmbilds verdecken, ist mir allerdings unbekannt. Die Filmvorlage war in einem mittelprächtigen Zustand und weist ohne jegliche digitale Säuberung noch jede Menge punktuelle Dropouts auf, die allerdings nur in manchen Szenen gehäuft vorkommen, während weite Strecken des Films relativ sauber aussehen - unangenehm ins Auge stechen jedoch die oft auftretenden weißen Kratzer. Der Bildstand ist sehr unruhig, das Bild wackelt auch in ruhigen Szenen immer ein wenig hin und her.

Die Schärfe ist für einen so alten Transfer nicht schlecht, aber das Produkt einer starken digitalen Nachschärfung einen schwammigen Videomasters, die mehr Artefakte als Details zur Folge hat. Insbesonders die Filmkörnigkeit sieht in manchen Szenen dadurch unangenehm stechend aus und das Bild macht insgesamt einen sehr elektronischen Eindruck. Insbesonders in dunklen Szenen scheint sich die Körnigkeit außerdem mit einem deutlichen Videorauschen zu vermischen. Das Farbtiming ist mit einer fast Sepia-artigen Farbpalette durchaus Absicht, neigt aber oft dazu, wirklich unnatürlich verblaßt und fast monochrom zu wirken.

Der deutliche Video-Look dieses antiken Transfers kann auch das vorsichtige Authoring mit einer hohen Bitrate nicht mehr ändern. Dieser wunderbare Film muß dringend mit der neuen HD-Abtastung veröffentlicht werden.

Ton

Gegenüber der enttäuschenden Bildqualität ist zumindest die englische Tonspur dieser DVD eine große Überraschung, denn der ursprünglich schon in Dolby Stereo und 70mm-6-Track gemischte Ton ist in einer gelungenen 5.1-Neuabmischung zu hören. Wie früher bei MGM üblich, betrifft dies allerdings nur die Originalfassung und nicht die vier Synchronfassungen der DVD.

Die englische 5.1-Tonspur ist ein gelungener Remix, der offenbar auf den 70mm-6-Track-Quellen basiert und besonders viel Wert auf Jerry Goldsmiths Filmmusik legt. Ein großer Teil des Raumklangs wird natürlich durch die Score erzeugt, die sehr breit abgemischt wurde und stark auf die Surroundkanäle zurückgreift. Dynamik und Frequenzumfang sind nicht ganz so gut wie bei einem modernen Film, aber auch nicht unangenehm eingeschränkt. Der Raumklang beschränkt sich aber nicht nur auf die Musik, denn die Geräuschkulisse breitet sich auch auf der vorderen Soundstage aus und nutzt an einigen passenden Stellen auch die Surroundkanäle aus, so daß diese Tonspur weitaus mehr ist als nur ein Mono-Mix mit Stereo-Musik.

Die deutsche Synchronfassung ist nur in Mono vorhanden, was bei der Veröffentlichung der DVD für einigen Aufruhr gesorgt hat, da der Film in den deutschen Kinos offenbar auch schon in Dolby Stereo zu hören war und sogar im deutschen Fernsehen oft so gesendet worden war. Diese Mono-Abmischung hört sich an, als würde sie von einer abgenutzten Lichttonspur stammen: blechern, dumpf und pappig und sogar die Stimmen klingen kratzig und zischend. Die französischen, italienischen und spanischen Mono-Tonspuren hören sich allerdings auch nicht viel besser an.

Untertitel gibt es auf Englisch, Deutsch und acht anderen europäischen Sprachen.

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