Der Film
Die ungleichen Brüder Bambino (Bud Spencer) und Trinity (Terence Hill) treffen sich bei ihren Eltern und Bambino muß seinem scheinbar im Sterben liegenden Vater (Harry Carey Jr.) versprechen, daß er sich in seiner Eigenschaft als professioneller Pferdedieb um seinen nichtsnutzigen Bruder kümmert und ihm sein Handwerk beibringt. Ein erster Überfall wird zu einer Wohltätigkeits-Aktion, als Trinity sich in die Tochter der armen Farmer verguckt und Bambino dazu bringt, ihnen kein Geld abzuknöpfen, sondern ihnen sogar noch etwas zu spenden. In der nächstgelegenen Stadt nehmen sie den Falschspieler Wildcat Hendricks aus und putzen sich mit dem Gewinn so heraus, daß sie vom ortsansässigen Gauner Parker für Geheimagenten der Regierung gehalten werden. Zuerst wissen Trinity und Bambino gar nicht, warum Parker so nett zu ihnen ist, aber bald kommen sie hinter dessen Machenschaften und seine Verbindungen zu einer seltsamen Mönchsmission ...
1970 war ein gutes Jahr für Bud Spencer und Terence Hill - mit ihrem vierten gemeinsamen Western Die rechte und die linke Hand des Teufels hatten sie großen Erfolg, denn Regisseur und Autor Enzo Barboni alias E.B. Clucher hatte mit ihnen erstmals einen Spaghetti-Western mit humorvollen Ansätzen inszeniert. Nachdem sich die Abenteuer von Trinity und Bambino nicht nur in Italien als großer Kassenschlager herausgestellt hatten, war eine Fortsetzung mit verbessertem Rezept naheliegend und Barboni setzte alles daran, seine beiden Hauptdarsteller noch einmal gemeinsam auf die Kinoleinwände losschicken zu können.
Zuvor hatte der italienische Regisseur Lorenzo Gicca Palli Terence Hill und Bud Spencer aber noch für sein Piraten-Spektakel Il Corsaro Nero - Freibeuter der Meere - engagiert, das aber weniger eine Komödie als ein Abenteuerfilm war und den beiden Schauspielern noch nicht viel Gelegenheit gab, sich als Komiker zu profilieren. Enzo Barboni hatte aber das komödiantische Potential des Duos richtig erkannt und ihnen schon mit Die rechte und die linke Hand des Teufels eine Geschichte auf den Leib geschrieben, der in Sachen Humor zwar noch etwas zurückhaltend war, sich aber schon weit von den harten Italo-Western vom Ende der sechziger Jahre entfernt hatte.
Mit der Fortsetzung Continuavano a chiamarlo Trinità ("Man nennt mich immer noch Trinity"), in Deutschland als Vier Fäuste für ein Halleluja bekannt, setzte Enzo Barboni mehr auf Humor und harmlose Haudrauf-Action als auf blutige Schießereien und grausame Brutalitäten. Die Gewalt wurde nicht mehr stilisiert, sondern war nur noch Mittel zum Zweck und Anlaß für zahlreiche Slapstick-Einlagen, die sich fast ein wenig an die amerikanischen Komödien-Klassiker wie Laurel und Hardy orientierten. Diesmal standen außerdem die Abenteuer der beiden Hauptcharaktere stärker im Vordergrund und die Handlung machte nicht mehr soviel Gebrauch von klassischen Western-Elementen, sondern bediente sich mehr der Wildwest-Szenerie, um sie liebevoll auf den Arm zu nehmen.
Regisseur und Autor Enzo Barboni hatte deshalb eine Geschichte geschrieben, die sich in der ersten Hälfte fast ausschließlich mit den Hauptcharakteren beschäftigte und erst dann zur Entwicklung eines richtigen Handlung kam. Dafür bleiben Trinity und Bambino in Vier Fäuste für ein Halleluja auch keine relativ anonymen Figuren, denn der Zuschauer erfährt diesmal noch einiges mehr über sie und lernt sogar in einem sehr amüsanten Teil des Films ihre Eltern kennen. Die besondere Chemie zwischen Bud Spencer und Terence Hill kam das erste Mal im vollen Umfang zum Einsatz und brachte damit die Charaktere hervor, die später in vielen weiteren Filmen als ähnliche Variationen weiterverwendet wurden.
Nur der Originaltitel Continuavano a chiamarlo Trinità zeugt noch davon, daß ursprünglich Terence Hill der Hauptdarsteller des Films sein sollte, aber tatsächlich war Bud Spencer inzwischen zu seinem gleichwertigen Partner geworden. In Vier Fäuste für ein Halleluja spielten sie im wesentlichen schon die Rollen, in denen sie in den nächsten anderthalb Jahrzehnten noch oft zu sehen waren: Bud Spencer als der brummelige, aber gutmütige Riese, der mit seinen enormen Kräften jede Auseinandersetzung für sich entscheiden kann und Terence Hill als gewiefter und charmanter Faulenzer mit Köpfchen. Ihre Charaktere waren ansatzweise schon in Die rechte und die linke Hand des Teufels so entwickelt, aber Vier Fäuste für ein Halleluja ist mit den beiden ungleichen Brüdern der erste ihrer Filme, in dem sie sich so richtig austoben konnten.
Nachdem der Regisseur seinen Charakteren die erste Hälfte des Films gewidmet hatte, dachte er sich für den Rest der Handlung einen überraschend aufwendigen Plot aus. Trinity und Bambino müssen es diesmal mit einem Edelgauner namens Parker aufnehmen, geben sich dabei als Geheimagenten aus und klären die Machenschaften in einer Mission auf - den beiden Schauspielern gibt das jede Menge Gelegenheiten zu Slapstick, Witzen und anderem Quatsch, aber völlig ausufernd ist der Humor hier noch nicht. Es ist jedoch schon bemerkbar, daß die Handlung um eine handvoll zentrale Sequenzen aufgebaut wurde: die Kunst der Freßorgie mit demonstrativ unterirdischen Tischmanieren wird gleich zweimal in aller Ausführlichkeit zelebriert und die Geschichte wird nach einigen kleineren Haudrauf-Overtüren mit einer großen Massenprügelei abgeschlossen, die bemerkenswert clever im Stil eines Football-Spiels choreographiert wurde. Dennoch ist der Plot durchaus originell und hat im Gegensatz zu manchen späteren Filmen der beiden Schauspieler auch noch eine gut ausgeprägte Handlung.
Enzo Barboni setzte aber nicht nur auf eine Zwei-Mann-Show, sondern sorgte auch für eine gelungene Besetzung der zahlreichen Nebenrollen. Als Hommage an die Wurzeln des Genres konnte der Regisseur für die Rolle von Trinitys und Bambinos Vater den amerikanischen Western-Veteranen Harry Carey Jr. engagieren, der seine Karriere in den vierziger Jahren an der Seite von John Wayne begonnen hatte und gemeinsam mit der englischen Schauspielerin Jessica Dublin mit viel Gusto ein herrlich ordinäres Wildwest-Ehepaar spielt. Für weitere zwischenmenschliche Beziehungen ist außerdem als Farmerstochter die hübsche finnische Schauspielerin Yanti Somer zuständig, die als buchstäbliche Unschuld vom Lande Trinity den Kopf verdrehen darf.
Gleich zu Beginn wird der Zuschauer von einer Bande kerniger Halunken begrüßt, die von Riccardo Pizzuti, einem der bekanntesten Gesichter in der Filmographie von Bud Spencer und Terence Hill, angeführt werden und später noch ein paarmal als gelungener Running Gag auftauchen. Auch die anderen Schurken, Handlanger und Gauner wurden mit jeder Menge interessanter Gesichter besetzt, unter denen aber kein amerikanischer Schauspieler mehr ist. Dafür hinterlassen unter anderem Emilio Delle Piane als Edelgauner Parker (in einer ganz ähnlichen Rolle wie Farley Granger in Die rechte und die linke Hand des Teufels) und Antonio Monselesan als angeberischer Berufsspieler Wildcat Hendricks und Enzo Tarascio als korrupter Sheriff bleibende Eindrücke und können es mit jeder Nebenbesetzung eines Hollywood-Western aufnehmen.
Eine weitere Premiere für einen Film mit Bud Spencer und Terence Hill ist die Musik, die sich von den härteren Italowestern-Klängen à la Ennio Morricone & Co weit entfernt und stattdessen mehr auf humorvollere Melodien setzt. Zum ersten Mal wurde dafür das Musiker-Duo Guido und Maurizio de Angelis engagiert, die nicht nur einen ohrwurmverdächtigen Titelsong komponiert hatten, sondern auch eine gelungene Filmmusik. Statt bombastischen orchestralen Stücken sind bluesige Akustikgitarren-Duette zu hören, die nur gelegentlich von einer kleinen Besetzung von Blasinstrumenten, Klavier und Mundharmonika ergänzt werden. Mehr als drei verschiedene Themen kommen zwar nicht zum Einsatz, aber dafür können die Arrangements mit ihrer Verspieltheit und Originalität überzeugen.
Genauso wie beim Vorgänger ließ die deutsche Kinopremiere von Vier Fäuste für ein Halleluja nicht lange auf sich warten und kam schon im Frühjahr nach der italienischen Uraufführung. Synchronisiert wurde der Film wieder vom Adria-Verleih, der das gleiche Team wie bei Die rechte und die linke Hand des Teufels einsetzte, so daß wieder Wolfgang Hess als Bud Spencer und Hartmut Reck als Terence Hill zu hören waren. Es war einer der letzten Filme, in dem Hill noch ein anderer Sprecher als Thomas Danneberg seine Stimme lieh, denn im Sommer 1972 hatte Rainer Brandt mit der Eindeutschung der britischen Fernsehserie The Persuaders alias Die Zwei die Welle der Schnodderdeutsch-Synchronisationen in Gang gesetzt und Ende des Jahres mit Zwei Himmelhunde auf dem Weg zur Hölle auch den nächsten gemeinsamen Film von Bud Spencer und Terence Hill auf eine richtig humorvolle Art fit für die deutschen Kinos gemacht.
Rainer Brandt war im Mai 1972 die Synchronisation von Vier Fäuste für ein Halleluja um nur wenige Monate durch die Lappen gegangen, aber zehn Jahre später bekam der Synchronautor und Sprecher doch noch seine Chance: die große Popularität von Bud Spencers und Terence Hills Filmen führte dazu, daß der Tobis-Verleih ihn den Film noch einmal neu eindeutschen ließ, um ihn noch lustiger zu machen. Diesmal wurden die Hauptrollen mit Arnold Marquis und Thomas Danneberg besetzt, aber es blieb nicht nur bei neuen Stimmen und Texten - der Film wurde auch um etwa acht Minuten gekürzt, um die Handlung zu straffen und die Gewalt zu reduzieren. Das war hauptsächlich nötig, um den Film auch für jüngere Zuschauer tauglich zu machen, denn Vier Fäuste für ein Halleluja war wegen der Prügelszenen ursprünglich nur ab 16 Jahren freigegeben worden.
Obwohl die alte Adria-Synchronisation von 1972 diejenige war, die in Deutschland über zehn Millionen Zuschauer in die Kinosäle gelockt hatte, wurde sie von der Tobis-Neufassung von 1982 überschattet. Die neuere Version hatte zwar nur einen Bruchteil der Kinozuschauer des Originals, aber mit der ersten Fernsehausstrahlung 1985 und vielen Wiederholungen sowie zahlreichen Heimvideo-Veröffentlichungen erreichte diese Fassung von Vier Fäuste für ein Halleluja einen noch größeren Bekanntheitsgrad als das Original - nicht zuletzt, weil die Stimmenbesetzung und der vermehrte Humor besser zu den späteren Filmen von Bud Spencer und Terence Hill paßte. Jahrzehnte später tauchte auch die deutsche Urfassung wieder auf, die von einem DVD-Studio wieder ausgegraben wurde und zuerst nur als Extra eines Boxsets in relativ schlechter Qualität erschien, später dann aber sogar aufwendig restauriert wurde.
Rückwirkend betrachtet handelt es sich bei Vier Fäuste für ein Halleluja um den Film mit Bud Spencer und Terence Hill, mit dem alles angefangen hatte und zum ersten Mal alle Puzzlestücke richtig zusammenpaßten. Abgesehen von einer mehr oder weniger erfolglosen Reunion in den neunziger Jahren war es der letzte Western des Duos, das in ihrem nächsten Film Zwei Himmelhunde auf dem Weg zur Hölle ganz in das Genre der Action-Komödien wechselte. Fast vierzig Jahre später bleibt Vier Fäuste für ein Halleluja immer noch einer der besten und populärsten Filme von Bud Spencer und Terence Hill, ganz egal in welcher Synchronisation man ihn hierzulande schaut.
Die DVD
Vier Fäuste für ein Halleluja wurde bereits 2001 von e-m-s in der bekannteren Tobis-Synchronfassung als DVD veröffentlicht, die aber schon damals eine etwas problematische Bildqualität hatte. 2003 wurde dann die bisher als verschollen geltende frühere Adria-Synchronisation mit Wolfgang Hess und Hartmut Reck auf der Bonus-DVD eines Spencer/Hill-Boxsets erstmals veröffentlicht, konnte aber nur von einer stark abgenutzten 16mm-Kopie abgetastet werden. Fünf Jahre später kündigte e-m-s überraschenderweise an, daß bald eine restaurierte Fassung mit beiden Synchronisationen erscheinen würde - dazu kam es aber nicht so schnell, denn Probleme bei der Restauration und die schlechte finanzielle Lage bei e-m-s hatten die Veröffentlichung der ursprünglich für Mai 2008 geplanten DVD immer wieder verschoben.
Im Frühjahr 2009 hatte e-m-s die Rechte ihrer Filme mit Bud Spencer und Terence Hill an 3L-Film übergeben, wodurch die Restauration trotz der Insolvenz des e-m-s-Vertriebs weitergehen konnte. Im Sommer 2009 wurde nicht nur Vier Fäuste für ein Halleluja als DVD und Blu-Ray, sondern auch der Vorgänger Die rechte und die linke Hand des Teufels und eine ganze Reihe weiterer Filme der beiden Schauspieler als remasterte DVDs angekündigt. Leider stellte sich kurz vor der Veröffentlichung heraus, daß 3L-Film die Pläne begraben hatte, sowohl die Adria-Urfassung als auch die Tobis-Synchro zusammen als integrale Langfassung auf einer DVD zu veröffentlichen - stattdessen erschien die alte deutsche Kinofassung einzeln als Blu-Ray und DVD, während die an das neue Bildmaster angelegte Tobis-Version vorerst nur in dem im Oktober erscheinenden 10-Disc-Boxset zu haben sein wird.
Den Fans der Tobis-Synchronfassung wird diese Veröffentlichungspolitik von 3L-Film sicher nicht gefallen und es wäre besser gewesen, wenn beide Inkarnationen gemeinsam als Doppel-DVD erschienen wären. Immerhin ist die Restauration den Umständen entsprechend gut gelungen, aber auch nicht ganz vollständig, denn etwa zwanzig Minuten wurden von einem italienischen Bildmaster übernommen, das nicht ganz mit der neuen Abtastung mithalten kann. Trotz der materialbedingten Einschränkungen schafft es die Neuauflage trotzdem, die alte DVD mit Leichtigkeit zu übertreffen, aber ob sich eine Blu-Ray bei der doch etwas wechselhaften Bildqualität wirklich lohnt, ist zu bezweifeln. Trotzdem haben sich e-m-s und 3L-Film für die solide Veröffentlichung einer Filmfassung, die noch bis vor ein paar Jahren als verschollen galt, ein großes Lob verdient. Leider hat 3L-Film das bei der Blu-Ray beliegende Booklet der ansonsten von der Ausstattung her identischen DVD nicht gegönnt, aber dafür ist das Coverdesign gut gelungen.
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Bild
Während 3L für die neue DVD von Die rechte und die linke Hand des Teufels ein italienisches Bildmaster verwenden konnte, das nur mit wenigen Szenen aus der alten deutschen DVD ergänzt werden mußte, war die Situation bei Vier Fäuste für ein Halleluja viel schwieriger.
Um die 121-minütige Fassung des Films wiederherzustellen mußte bei der Restauration auf insgesamt fünf Filmkopien der Adria-Fassung zurückgegriffen werden, da in den Archiven des Tobis-Verleihs nur die gekürzte Wiederaufführung von 1981 vorhanden war und auch aus Italien keine komplette Vorlage zu bekommen war. Die für die Restauration in HD neu abgetasteten Kopien stammten von Sammlern und waren alle stark zerkratzt und beschädigt, aber da keine andere intakte Fassung mehr existierte, hatte sich e-m-s 2008 für eine digitale Restauration entschieden, die nach der Übergabe der Spencer/Hill-Rechte von 3L fortgeführt wurde. Zuständig dafür war die Münchener Firma DigiSite, die in anderthalb Jahren intensiver Arbeit die stark abgenutzten Kopien überarbeitet hat.
Wunder darf man zwar nicht erwarten, aber man kann die Restauration als durchaus erfolgreich bezeichnen, besonders wenn man sich den Vorher-Nachher-Vergleich im Bonusmaterial der DVD anschaut. Es grenzt schon an ein Wunder, daß die massiven Kratzer, Fussel und andere Beschädigungen überhaupt beseitigt werden konnten, von denen praktisch keine mehr vorhanden sind - lediglich in ganz wenigen Szenen sind noch minimale Überbleibsel von Laufstreifen an den Seiten des Bilds zu sehen. Die oft sehr starke Körnigkeit wurde größtenteils unangetastet gelassen und nur in wenigen Szenen leicht gefiltert, wodurch der Transfer einen sehr schönen filmähnlichen Eindruck macht.
Leider ist die Restauration nicht wirklich vollständig, denn bei einer ganzen Anzahl von Szenen wurde auf ein Bildmaster aus Italien zugegriffen, da sich einige Teile der verwendeten Filmkopien anscheinend als zu stark beschädigt erwiesen hatten. Die Szenen haben zwar ein sehr sauberes Bild, sind allerdings auch stark mit einem Rauschfilter behandelt worden, der mit unschönen Nachzieheffekten und stehenden Rauschmustern dem Bild einen deutlichen Video-Look gibt. Auch die Schärfe kann nicht ganz mit dem restaurierten Bildmaster mithalten, aber auf der DVD fällt dies jedoch wegen der gleichen Auflösung nur bei sehr genauer Betrachtung auf. Bei der Blu-Ray dürften diese Teile des Films, die insgesamt mehr als zwanzig Minuten ausmachen, aber sehr deutlich ins Auge fallen, da das italienische Bildmaster nicht in HD vorlag und hochskaliert werden mußte.
Die Schärfe kann bedingt durch die mehrfachen Kopie-Generationen der Filmvorlagen nicht wirklich mit der neuen DVD von Die rechte und die linke Hand des Teufels mithalten und ist je nach Szene etwas uneinheitlich, aber durchaus akzeptabel. Allerdings wurde über den gesamten Transfer beim Authoring der DVD ein deutlicher Schärfefilter gelegt, der zwar den Eindruck erweckt noch ein paar mehr Details sichtbar zu machen, im Endeffekt aber nur die Körnigkeit stärker hervorhebt. Bei den aus dem italienischen Bildmaster eingefügten Szenen ist dabei allerdings an einer handvoll Stellen eine leichte Treppchenbildung entstanden und auch Doppelkanten sind deutlich sichtbar, die im Rest des Transfers nur an den Letterbox-Balken auffallen.
Erstaunlich gut konnten die Farben wiederhergestellt werden, die zwar auch noch nicht wirklich perfekt aussehen, aber nur noch wenig an das grünlich-braune Einerlei der früheren DVD erinnern. Terence Hills Augen und der Himmel sind wieder richtig blau und die Hauttöne machen einen realistischen Eindruck, lediglich dunkle Bildteile versinken etwas zu schnell im Schwarz, was aber hauptsächlich eine Einschränkung der Filmvorlagen und nicht des Farbtimings ist. Helligkeitsschwankungen oder Flackern wurden zwar größtenteils beseitigt, sind aber manchmal noch ansatzweise etwas bemerkbar. Der Bildstand muß eins der größten Probleme bei der Restauration gewesen sein, konnte aber erstaunlich gut in Schach gehalten werden - Ruckeln oder Flattern sind im Gegensatz zur früheren DVD nun fast gar nicht mehr zu sehen.
Trotz der lückenhaften Restauration kann man dieser DVD eine gelungene Bildqualität attestieren, die nur von den durch widrige Umstände entstandenen Einschränkungen etwas getrübt wird - besser als die Erstauflage ist diese Ausgabe von Vier Fäuste für ein Halleluja aber auf jeden Fall, wie der Bildvergleich deutlich zeigt.
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Ton
Die neue DVD der Adria-Fassung von Vier Fäuste für ein Halleluja wurde nicht nur mit der alten deutschen Synchronfassung, sondern auch der italienischen Originaltonspur ausgestattet. An beiden hat der Zahn der Zeit genagt, aber völlig unrestauriert sind die beiden Tonspuren auch nicht geblieben. Auf einen Mehrkanal-Remix wurde dabei natürlich verzichtet, beide Sprachen sind im ursprünglichen Mono zu hören und wurden in Dolby Digital 2.0 mit 224 kbit/s codiert.
Die alte deutsche Synchronfassung des Films war bereits auf der Bonus-DVD des früheren Spencer/Hill-Boxsets zu hören und hing buchstäblich am seidenen Faden, da die Quelle nur eine 16mm-Kopie war. Für die neue DVD standen aber die 35mm-Lichttonspuren der Adria-Kopien zur Verfügung, die zwar auch ziemlich angeschlagen waren, aber immer noch ein besseres Ergebnis als die vorherige Version hervorbrachten. Auf eine starke Filterung des Tons wurde verzichtet, so daß an leisen Stellen manchmal noch ein leichtes Knistern zu hören ist, aber laute Knackser und andere grobe Störungen konnten erfolgreich beseitigt werden.
Dynamik und Frequenzumfang sind allerdings deutlich eingeschränkt, wobei die Musik noch mit einem einigermaßen vollen Klang aufwarten kann, bei dem Baß und Höhen nicht völlig abwesend sind und sich auch Verzerrungen und Übersteuerungen in Grenzen halten. Die Stimmen hören sich fast noch besser an als auf der neuen DVD von Die rechte und die linke Hand des Teufels an und leiden nur wenig an dem typischen Lichtton-Syndrom der zischenden S-Laute, werden aber von einem leichten Kratzen begleitet. Während der Schlußszene gibt es zwei kurze Momente, in der die Spur ein paar Sekunden sehr schlecht klingt, aber insgesamt ist der Ton durchaus anhörbar und hat keine wirklich drastischen Probleme.
Die italienische Tonspur hat dagegen einen deutlich ausgeprägteren Frequenzgang, der allerdings in den Höhen etwas eingeschränkt ist. Die Musik hört sich aber trotzdem viel besser an und hat eine größere Dynamik und viel mehr Baß zu bieten. Gar nicht zum sonst eigentlich sehr guten Klang der Tonspur passen die Dialoge, die zwar kaum knistern oder kratzen, aber sich überraschend dünn und blechern anhören, als ob sie von einer völlig anderen Quelle als der Rest der Tonspur kommen. Trotz des im Grunde genommen besseren Klangs macht die italienische Fassung daher auch einen etwas zweigespaltenen Eindruck. Ganz vollständig ist die Tonspur außerdem auch nicht und mußte an einigen Stellen mit der deutschen Track aufgefüllt werden.
Deutsche Untertitel wurden zum Glück nicht vergessen, taugen aber zum anschauen der italienischen Tonspur nur bedingt, da es sich nicht um eine Übersetzung, sondern eine Transkription der deutschen Fassung handelt. Immerhin kann man damit entdecken, wo das Synchronstudio etwas dazugedichtet hat.
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Bonusmaterial
Genauso wie bei der Neuauflage von Die rechte und die linke Hand des Teufels beschränken sich die Extras dieser DVD auf eine Sammlung von altem Promotionmaterial, zu der hier aber noch ein interessanter Restaurationsvergleich kommt. Die aufwendigen, aber unpassenden 3D-Menüs der alten DVD wurden gegen ein simples, aber gutaussehendes Design ersetzt, das seinen Zweck viel besser erfüllt.
Der Italienischer Trailer (2:56) hat italienischen Ton, aber eine englische Beschriftung und wurde zwar nicht restauriert, hat aber bis auf einige Kratzer und Fussel eine erstaunlich gute Bildqualität im anamophen Originalformat.
Der Deutscher Kinotrailer (3:11) stammt nicht von der deutschen Premiere von 1971, sondern von der Tobis-Wiederaufführung von 1981 mit den Stimmen von Thomas Danneberg und Arnold Marquis, wobei die Dialoge noch völlig anders als in der fertigen Synchronfassung waren. Auch dieser Trailer wurde für die DVD neu im Originalformat abgetastet, sieht aber nicht ganz so gut wie der italienische Trailer aus.
Die Restauration: Vergleich vorher/nachher (10:20) war bereits im Internet als kleines Video zu sehen und demonstriert sehr eindrucksvoll, in was für einem schlechten Zustand die verwendeten Filmkopien waren und wie gut die Restauration damit fertig geworden ist.
Der alte deutscher DVD-Trailer (2:40) wurde für die vorherige DVD von e-m-s vom alten Bildmaster zusammengeschnitten, weil damals noch keine richtigen Kinotrailer zur Verfügung standen. Interessant ist dieser Trailer allerhöchstens als Vergleich der Bildqualität und der Synchronisationen.
Die alte deutsche Titelsequenz (2:38) muß ein Überbleibsel der Restauration sein, denn es handelt sich tatsächlich um den Originalvorspann der Adria-Fassung, der aber leider nicht restauriert wurde und reichlich verkratzt aussieht. Immerhin ist das Bild trotzdem sehr detailreich und es ist schade, daß der Vorspann nicht überarbeitet und in den Hauptfilm eingesetzt wurde.
Die Bildergalerie (2:00) enthält 21 Kinoplakate und andere Poster in einem selbstablaufenden Film, der allerdings in 16:9 codiert wurde und so das Material etwas zu klein abbildet.
Die Filmo & Biografien von Terence Hill und Bud Spencer enthalten eine zweistellige Anzahl von ausführlichen Texttafeln über die Karrieren der beiden Schauspieler.
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