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![]() 22.03.2004 - #252 |
Titel | Die Another Day (Stirb an einem anderen Tag) | ||
Studio | United Artists / MGM / EON Productions (2002) | |||
Hersteller | MGM Home Video (2003) | |||
DVD-Typ | 2x9 (7,56 & 7,86 GB) | Bitrate | ø 0,0 max. 0,0 | |
Laufzeit | 127 Minuten | Kapitel | 36 | |
Regionalcode | 2 (Deutschland) | Case | Scanavo III | |
Fernsehnorm | PAL | Mastering | Technicolor | |
Bildformat | 2.40:1 | 16:9 |
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Tonspuren | ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() |
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Untertitel | Englisch, Deutsch, Türkisch | |||
Freigabe | FSK 12 | |||
Extras | Disc
1: MI6-Datenstrom: Trivia-Track mit nahtlosem Übergang zu 19 "Hinter-den-Kulissen"-Features Audiokommentar 1: mit Lee Tamahori und Produzent Michael G. Wilson Audiokommentar mit Pierce Brosnan und Rosamund Pike Disc 2: Vom Drehbuch auf die Leinwand - Exklusives Dokumentarmaterial für Region 2 Hinter den Kulissen von Stirb an einem anderen Tag - Ein Einblick in die Entstehung des Films Geschüttelt & Gerührt - Spezial-Doku zu der atemberaubenden Verfolgungsjagd im Auto Inter-Aktions-Sequenzen - Multi-Angle-Analyse der fantastischen Action-Sequenzen Szenenentstehung - vom Storyboard zur letzten Aufnahme - Vergleich zwischen Schlüsselszenen Die Eröffnungsszene - ein Einblick in ihre Entstehung Digitales Grading - Vorher-Nachher-Vergleich von digital aufbereitetem Material Equipment-Briefing - Featurette über die Gadgets, Waffen und Fahrzeuge des Films Bild-Datenbank - über 200 Standfotos inklusive Stunts und Besetzung Musikvideo zu "Die Another Day" von Madonna Making of "Die Another Day" von Madonna Making of 007: Nightfire Kino- und Werbetrailer Doppelseitige Sammler-Hülle "Making-Of"-Broschüre zum Sammeln |
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![]() Allgemeines James Bond (Pierce Brosnan), Geheimagent im Auftrag ihrer
Majestät, posiert als Diamantenhändler in Nordkorea, um an den
zwielichten Colonel Moon (Will Yun Lee) heranzukommen. Bond wird jedoch
von der modernen Technik überlistet: Moons rechte Hand Zao (Rick
Yune) schießt mit einem Kamera-Handy ein Bild von dem vermeintlichen
Diamantendealer und findet schon vor Ort heraus, wer sich wirklich hinter
ihm verbirgt. Bond schafft es eine brutale Ablenkung zu organisieren,
die Moon tödlich zu treffen scheint - aber alles das nützt Bond
nichts, denn er wird von Moons Vater (Kenneth Tsang) und seinen Truppen
gefangengenommen. Vierzehn Monate wird Bond gefangengehalten und gefoltert,
um den Namen des westlichen Agenten herauszufinden, mit dem Colonel Moon
zusammengearbeitet hat - einen Namen, den Bond nicht kennt. Als Albert R. Broccoli und Harry Saltzman 1962 den ersten James-Bond-Film Dr. No produzierten, konnte noch niemand ahnen wo das wirklich hinführen sollte. Schon bis Ende der sechziger Jahre stellte sich heraus, daß die richtige Mischung für ein Franchise der besonderen Art gefunden war, das die kühnsten Vorstellungen der Filmemacher überschritt. Vierzig Jahre und zwanzig Filme später ist James Bond immer noch regelmäßig ein Teil der internationalen Kinolandschaft - und ein Ende ist nicht abzusehen. Ende der achtziger Jahre sah es jedoch fast so aus, als ob die Bond-Dynastie zu Ende gehen würde. Nachdem Roger Moore 1985 das letzte Mal als James Bond auftrat, konnte sein Nachfolger Timothy Dalton die Zuschauer nicht so richtig begeistern. The Living Daylights und Licence to Kill wurden zwar keine wirklichen Flops, blieben aber an den Kinokassen weit hinter ihren Vorgängern zurück. Timothy Daltons Ausstieg, der Tod des alteingesessenem Bond-Drehbuchautors Richard Maibaum und nicht zuletzt gesundheitliche Probleme von Albert Broccoli machten es unmöglich wie üblich nach zwei Jahren einen neuen Bond-Film auf die Leinwand zu zaubern. Der schwer herzkranke Albert Broccoli legte Anfang der neunziger Jahre die EON Productions in die Hände seiner Tochter Barbara und seines Stiefsohns Michael G. Wilson, und zog sich weitgehend aus dem Filmgeschäft zurück. Er starb 1996, aber konnte noch den Anfang eines neuen Aufschwungs der James-Bond-Filme miterleben: Goldeneye, der erste neue Bond-Film in sechs Jahren, startete im November 1995 auf den Kinoleinwänden. Die neue James-Bond-Generation war geboren, mit Pierce Brosnan wurde ein perfekter neuer Hauptdarsteller gefunden. Im Zwei-Jahres-Abstand folgten Tomorrow Never Dies und The World is not Enough, aber dann wurde eine geplante Pause von drei Jahren für einen ganz besonderen Zweck eingelegt. Der Grund für die längere Pause ist natürlich hauptsächlich dazu da, um das große Jubiläum auszunutzen: wann hat man in der Filmgeschichte schonmal die Gelegenheit, gleichzeitig den zwanzigsten Film und den vierzigsten Geburtstag einer Reihe zu feiern? Für den zwanzigsten Bond-Film wurde wieder das seit Goldeneye bewährte Rezept verwendet: es wurde wieder ein neuer Regisseur eingeladen, aber die erfolgreichen Drehbuchautoren der Vorgänger beibehalten. Als Regisseur wurde der Neuseeländer Lee Tamahori ausgewählt, das Drehbuch lieferten mit Neal Purvis und Robert Wade wieder zwei alte Bekannte - und der Rest ist, wie es scheint, Routine. Oder doch nicht? Die Another Day offenbart mehr als jeder andere Bond-Film das Geheimnis der Reihe: zuerst entstehen die Actionsequenzen, um die dann eine Geschichte modelliert wird. Was die Action-Elemente und viele Teile der Story angeht, ist der neue Bond-Film praktisch ein Best Of seiner Vorgänger - fast alles hat es schon einmal zuvor gegeben. Ideenlosigkeit der Autoren steckt da allerdings nicht hinter, denn der ganze Film ist voll mit liebevollen kleinen und großen Anspielungen auf alle seine neunzehn Vorgänger. Pierce Brosnan hat sich mittlerweile so gut in die Hauptrolle eingelebt, daß er mittlerweile regelrecht zu James Bond geworden ist. Seine Interpretation kommt Ian Flemings Romanvorlage sehr nah, schafft es aber auch den Stil seiner Vorgänger mit einfließen zu lassen. Auch in den festen Nebenrollen konnten sich Judi Dench als M und Samantha Bond als Moneypenney seit Goldeneye sehr gut etablieren und gehören mittlerweile praktisch mit zum Inventar - außerdem sind die Rollen nun nicht nur Beiwerk, sondern spielen im Plot des Films aktive Rollen. Eine der beliebtesten Konstanten aller Bond-Filme hat es leider nicht bis zum vierzigjährigen Jubiläum geschafft: Desmond Llewelyn starb 1999 kurz nach der Premiere von The World is not Enough bei einem Autounfall, aber schon in diesem Film wurde ihm ein Assistent zur Seite gestellt und eine würdige Schlußszene für ihn gedreht, ganz so als ob die Filmemacher geahnt hätten daß es sein letzter Film sein würde. Seine Rolle als Q wird aber nicht kommentarlos durch John Cleese ersetzt, sondern in der obligatorischen Bond-Q-Ausstattungszene noch einmal an die vergangenen neunzehn Einsätze auf humorvolle Art erinnert. In John Cleese wurde aber zweifellos ein würdiger Nachfolger für Desmons Llewelyn gefunden, der ihn zwar nicht wirklich ersetzen kann, aber den Charakter Q in guter Tradition fortführt. Mit den Stammrollen in fester Hand fehlen noch zwei wichtige Zutaten zu einem Bond-Film: das Bond-Girl und der Bösewicht. Die Rolle der "Leading Lady" in Die Another Day spielt Halle Berry, bei der man meinen könnte daß sie nur ausgewählt wurde, weil sie 2002 für Monster's Ball einen Oscar gewann - aber zu diesem Zeitpunkt waren die Dreharbeiten des neuen Bond-Films schon voll im Gange. Wirklich oscarverdächtig ist Halle Berry in Die Another Day zwar nicht, aber sie schafft es doch die Quintessenz des klassischen Bond-Girls darzustellen, ohne dabei zum einfachen Sexobjekt zu verkommen . Die junge englische Schauspielerin Rosamund Pike ist die zweite Frau, die in Die Another Day James Bond den Kopf verdrehen darf - und auch auf den Arm nehmen darf, denn ihre Miranda Frost ist nicht das was sie zu Beginn zu sein scheint. Rosamund Pike schafft es Halle Berry mühelos an die Wand zu spielen, Bösewichter gibt es in Die Another Day gleich mehrere, allen voran die Nordkoreaner - was natürlich einige Kontroversen provoziert hat. Allerdings muß man dazu sagen, daß Nordkorea eigentlich nur ein Ersatz für die Sowjetunion ist, und über die nicht gerade schmeichelhafte Darstellung von durchgedrehten russischen Generälen und ähnlichem hat sich bisher auch noch niemand aufgeregt. Die wichtige Rolle des zwanzigsten Bond-Bösewichts ging an Toby Stephens, dessen Gustav Graves allerdings nicht so richtig zu überzeugen vermag. Im Vergleich zu den letzten zwei Bond-Villains, gespielt von Jonathan Pryce und Robert Carlyle wirkt Stephens einfach nicht charismatisch und überzeugend genug. Die Another Day hat für einen Bond-Film eine überraschend komplexe Story, die auf den ersten Blick ziemlich verwirrend ist, aber letztendlich doch Hand und Fuß hat. Neal Purvis und Robert Wade haben es geschafft, um die typischen Actionszenen und althergebrachten Plotelemente eine spannende Geschichte zu konstruieren, die zwar nicht direkt auf einer Geschichte von Ian Fleming basiert, aber dem Stil erstaunlich treu bleibt. Ungewöhnlich für einen Bond-Film ist allerdings der Anfang des Films: Bond ohne Lizenz zum Töten hat man schon gesehen, aber so verletzbar und geschlagen bisher noch nicht. Die Another Day macht damit eine ungewöhnliche Charakterentwicklung des Hauptdarstellers möglich, die eigentlich schon immer Bestandteil von Ian Flemings Romanen war, aber aus verständlichen Gründen wollte so etwas den Kinozuschauern bisher niemand zumuten. Regisseur Lee Tamahori hat den Film fest im Griff und weiß genau, wie man einen Actionfilm dieses Formats perfekt in Szene setzt und dabei auch noch auf den gewissen Bond-Touch nicht verzichtet. Unterstützt wurde Tamahori dabei von einer erfahrenen Filmcrew, die schon größtenteils bei den vorherigen Bond-Filmen mit dabei war. Lee Tamahoris handfeste Inszenierung ist aber wie immer nur einer der Zutaten für die perfekte Mischung, die einen Bond-Film ausmachen - die anderen Markenzeichen der Filme sind die beeindruckenden Kulissen und die exotischen Drehorte, die oft nur schwer auseinanderzuhalten sind. Optik ist (fast) alles. Peter Lamont, der langjährige Production Designer der Bond-Filme, mußte sich für den zwanzigsten Film ganz besonderen Anforderungen stellen, denn trotz der modernen Computertechnik wird immer noch viel Handarbeit benötigt. Wie bei vielen Bond-Produktionen üblich wurden die meisten Sets tatsächlich gebaut und die Schauspieler nicht einfach vor Bluescreens gestellt und der Rest mit dem Computer gemacht - der Eispalast des Bösewichts ist zwar nicht aus Eis, aber wurde dennoch als Set in voller Größe gebaut. Etwas enttäuschen tun da schon einige nicht ganz fertig wirkende CGI-Effekte, die aber zum Glück nur an wenigen Stellen wirklich auffallen - dafür beeindrucken die auf einem zugefrorenen See in Island gedrehte Auto-Verfolgungsjagt und andere Szenen umso mehr. Für die Filmmusik war wie bei den vorherigen zwei Filmen wieder David Arnold zuständig, dessen Score modernere rockigere Elemente mit einer klassischen Orchesterbegleitung mischt, die mittlerweile auch zu einem Markenzeichen der neueren Bond-Filme geworden ist. An der Filmmusik selbst gibt es nichts auszusetzen, aber mit dem Titelsong haben sich die Produzenten wirklich keinen großen Gefallen getan. Es gibt unter den zwanzig Titelsongs der Bond-Filme allerhöchstens zwei oder drei die nicht mit dem Rest mithalten können, aber Madonnas Die Another Day hat auch gestandene Bond-Fans entsetzt. Das atonale, elektronisch verzerrte Gekeuche hört sich überhaupt nicht nach einem richtigen Bond-Titelsong an - als der Song noch vor der Filmpremiere im Radio gespielt wurde, dachten viele an einen Scherz oder an eine kaputte CD. Hier wurde die einmalige Chance verpaßt einen wirklich guten Song zu schreiben - vielleicht Shirley Bassey oder Nancy Sinatra einen ordentliche komponierten neuen Song zu geben, aber die Idee Madonna dafür anzuheuern war ein großer Fehler - zum Glück das einzige wirklich große Problem, das man dem zwanzigsten Bond-Film bescheinigen kann. Die Another Day ist kein völlig perfekter Film und auch nicht der beste Bond von allen, aber er hat seine besonderen Momente und ist trotzdem solide gemachtes Popcorn-Kino, bei dem man sein Gehirn nicht an der Kasse abgeben muß. Wer Pierce Brosnans vorherige drei Bond-Filme mag, wird mit Die Another Day auch zufrieden sein - und Bond-Fans dürften entweder entsetzt oder begeistert sein. Als zwanzigsten Film hätte ich persönlich auch lieber Tomorrow Never Dies gesehen, aber eins beweist der Film auf jeden Fall: James Bond hat seine ersten vierzig Jahre trotz allen Höhen und Tiefen gut überstanden und ist trotz allen Unkenrufen nicht totzukriegen. Für die zwanzigste Bond-DVD hat sich MGM ordentlich ins Zeug gelegt und die erste Doppel-DVD der Bond-Collection auf den Markt gebracht. In Region 2 wurde die Disc etwa einen Monat vor der amerikanischen DVD veröffentlicht, und die Europäer bekamen sogar noch etwas mehr Bonusmaterial, so daß sich auch ein Kauf dieser deutschen DVD im Mai 2003 gelohnt hat. Die DVD läßt kaum Wünsche übrig - Bild und Ton sind nahezu perfekt und das Bonusmaterial ist beeindruckend sowohl in Qualität und Quantität. Ursprünglich wurde die DVD in einem seltsamen DVD-Case ausgeliefert, in dem die zwei Discs auf einer Seite untereinander versetzt angeordnet sind - nicht besonders praktisch, aber das Case ist austauschbar. Wie viele Special-Editions von MGM hat auch diese DVD wieder eine stabile Papphülle um das Keepcase, aber auch an Besitzer der anderen Bond-DVDs wurde gedacht und ein Wendecover verwendet, bei dem auf die Rückseite das zur Bond-Collection passende Covermotiv gedruckt wurde. Die Bond-DVD-Tradition der Fehler auf den Covern wurde hier (leider?) nicht fortgesetzt, aber man kann ja nicht alles haben. Die Another Day ist eine der bemerkenswertesten DVDs des letzten Jahres, die den Standard für die vielleicht demnächst kommenden Neuauflagen der alten Bond-DVDs sehr hoch gesetzt hat. |
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![]() Bild Es gibt bei neueren Filmen heutzutage zwei Arten, digitale
Transfer zu machen - entweder man behält das filmähnliche Aussehen des
Materials bei und nimmt z.B. die natürliche Körnigkeit in Kauf, oder man
beseitigt diese Nebenwirkungen durch Filter, was wirklich gut aussehen
kann wenn es richtig gemacht wird. Bei Die Another Day hat diese
Methode ganz gut funktioniert, allerdings hat das Bild bei genauerer Betrachtung
einen deutlichen digitalen Look und völlig perfekt ist dieser Transfer
auch nicht. |
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![]() Ton In einem Bond-Film muß es ordentlich krachen - da macht
Die Another Day keine Ausnahme und hatte schon im Kino ein kräftiges
Surroundfeuerwerk zu bieten, daß seinem Genre mehr als gerecht wurde.
Auf dieser DVD wird der Kinosound optimal reproduziert - mit einer kleinen
Ausnahme: alle Tonspuren auf dieser DVD haben PAL-Speedup, und die Tonhöhe
wurde leider nicht nicht korrigiert, so wie MGM das bei einigen DVDs von
älteren Filmen schon gemacht hat. Da Die Another Day zuerst in
den PAL-Ländern als DVD veröffentlicht wurde, ist das ein wenig schade,
allerdings muß ich selbst zugeben daß mir das 4%-Speedup nicht störend
aufgefallen ist, obwohl ich den Film im Kino gesehen hatte. |
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![]() Bonusmaterial Die Another Day ist die erste Bond-DVDs, die auf zwei Discs daherkommt - bei der Menge von Bonusmaterial blieb da auch keine andere Wahl, denn MGM hat zum zwanzigsten Bond-Jubiläum in die vollen gegriffen und eine Special-Edition produziert, die ihrem Namen alle Ehre macht. Das Erbe von John Cork und David Naylor von der Ian Fleming Foundation, die alle DVDs der Bond-Filme bis Licence to Kill produziert hatten, trat Charles de Lauzirika an - einigen sicher noch unter dem Pseudonym Zinema bekannt, dem Autor der vor einigen Jahren veröffentlichten alternativen Bond-DVD-Cover.Das Menüdesign verdient ohne Zweifel das Prädikat "äußerst gelungen". Auf den Screenshots sieht es nach gar nichts aus, aber das vollständig 3D-animierte Hauptmenü und die durch ebenfalls voll animierte Übergänge erreichbare Untermenüs machen schon einiges her und brauchen sich nicht vor ihren Vorgängern zu verstecken. Das Bonusmaterial beginnt schon auf der ersten DVD, die gleich zwei Audiokommentare enthält. Für die erste Kommentarspur haben sich Regisseur Lee Tamahori und Produzent Michael G. Wilson zusammengesetzt und es geschafft, über zwei Stunden lang interessantes und spannendes über den zwanzigsten Bond-Film und seine Entstehung zu erzählen. In einer sehr lebendigen und natürlichen Art - die beiden Filmemacher wirken wie alte Freunde, obwohl sie sich erst bei diesem Film kennengelernt haben - werden so ziemlich alle denkbaren Aspekte der Filmproduktion angesprochen. Dabei dominiert natürlich etwas das technische wie Effekte, Gadgets, Stunts und Design, aber auch die menschliche Seite kommt hier keineswegs zu kurz. Der zweite Kommentar bietet eine Premiere der ganz besonderen Art: noch nie zuvor hat ein Bond-Darsteller einen Audiokommentar für eine Bond-DVD aufgenommen - bis jetzt! MGM hat es geschafft Pierce Brosnan für einen szenenspezifischen Kommentar ins Tonstudio zu locken. Brosnan gibt einen etwas wortkargen, aber dennoch charmanten und oft witzigen Kommentar, in dem er sich selbst nicht in den Mittelpunkt rückt. Brosnan ist jemand, der dankbar ist daß er ein Teil der Bond-Saga sein kann und weiß die Arbeit seiner Schauspieler- und Filmemacher-Kollegen hoch zu schätzen. Nach fünzig Minuten bekommt Pierce Brosnan von Rosamund Pike Gesellschaft - aber nicht wirklich, denn ab dem Auftreten von Miranda Frost wurden die beiden separat aufgenommenen Kommentare der beiden Schauspieler zusammengeschnitten. Trotz der oft etwas langen Pausen ist dies ein hörenswerter Kommentar, wenn man ein klein wenig Geduld mitbringt. Ein weiteres direkt mit dem Film verbundenes Extra ist der MI6 Datastream, der über das übliche White Rabbit-Feature weit hinaus geht. Hier muß man nicht mit dem Finger schußbereit über der Fernbedienung schweben, um alles zu erwischen: im Datastream-Modus blenden sich in den Film selbstständig 19 Featurettes ein, während das Filmbild zu einem kleinen Fenster zusammenschrumpft und parallel mitläuft. Um den Zuschauer während den Pausen zwischen den Featurettes nicht zu langweilen, werden außerdem immer wieder kurze Text-Informationen in Form einer Untertitelspur eingeblendet. Das besondere dieses Datastream-Extras ist, daß die Featurettes nur auf der ersten DVD vorhanden sind und sich auch nicht einzeln abspielen lassen - was nicht so schlimm ist wie es sich anhört, denn für dieses Extra lohnt es sich den ganzen Film noch einmal anzuschauen. Inside Die Another Day (75:53) ist in sieben Mission Briefings (in Non-Bondspeak auch "Kapitel" genannt) unterteilt, die einzeln und auch zusammen nacheinander abgespielt werden können. Es ist keine lose Sammlung von Featurettes, sondern wirklich eine lange, zusammenhängende Dokumentation. Im Gegensatz zu den von den alten Bond-DVDs bekannten Inside-Dokumentationen entstand diese nicht nach, sondern während der Filmproduktion und begleitet die Dreharbeiten in Form von vielen Behind-the-Scenes-Aufnahmen und Interviews mit Schaspielern und Filmemachern. So verdient diese Dokumentation den Inside-Titel mehr als jede andere, weil man wirklich umfassend über die Entsteheung des Films informiert wird. Die Behind-the-Scenes-Aufnahmen zeigen die lockere Atmosphäre bei den Dreharbeiten, die aber auch manchmal sehr angespannt und hektisch wirken - gleichzeitig bekommt man einen guten Eindruck von dem enormen Aufwand, der für eine solche Filmproduktion nötig ist. Die Dokumentation begleitet die Filmcrew an den spannensten Drehorten und wird durch viele - auch oft direkt auf dem Set aufgezeichneten - Interviews ergänzt. Dabei kommen nicht nur Regisseur Lee Tamahori und Produzenten Barbara Broccoli und Michael G. Wilson zu Wort, sondern auch die beiden Drehbuchautoren Neal Purvis und Robert Wade sowie Pierce Brosnan, Halle Berry, Rosamund Pike und noch viele Schauspieler und Crewmitglieder mehr. Da diese Dokumentation parallel zu den Dreharbeiten entstand und nicht auf die Reaktionen über den fertigen Film eingeht, kann man ihr eine gewisse Einseitigkeit bescheinigen - der besondere Einblick in die Filmproduktion macht dieses kleine Manko aber wieder wett, da sich der Eigenlobin vertretbaren Grenzen hält. Shaken and Stirred - On Ice (23:33) gehört eigentlich noch mit zur Inside-Dokumentation, wurde hier aber aus unbekannten Gründen extra ausgegliedert. Dieser Teil widmet sich ausschließlich den spektakulären Dreharbeiten um den Eispalast des Bösewichts und der in Island gedrehten Verfolgungsjagt - obwohl das auch schon in der ersten Dokumentation ausführlich angesprochen wird, gibt es hier bis auf ein paar ganz kurze Sequenzen überhaupt keine Überschneidungen. From Script to Screen (51:38) ist die dritte große Dokumentation der DVD, die sich unter dem frech betitelten Menüpunkt Region 2 exclusive versteckt und so klipp und klar deutlich macht, daß diese Dokumentation ausschließlich europäischen Zuschauern vorbehalten bleibt. From Script to Screen zeigt die Entstehung eines Bond-Films aus der bisher noch nie groß angesprochenen Perspektive der Drehbuchautoren. Neal Purvis und Robert Wade sind seit The World is not enough von Barbara Broccoli und Michael G. Wilson als neue Bond-Stammautoren auserkoren worden und sehen sich bei jedem Film dem Problem entgegengesetzt nach vier Jahrzehnten immer noch neue, originelle Stories erfinden zu müssen. Hier wird auch das Geheimnis der James-Bond-Filme nicht großartig verhüllt: zuerst werden die Actionszenen zusammengesucht und dazu muß eine Story zusammengebastelt werden. Im Gegensatz zu den ersten beiden Dokumentationen ist diese mit einem Voiceover ausgestattet, und das mit einer bekannten Stimme: Robert Carlyle, Bond-Bösewicht Nummer 19 gibt der Doku mit seinem trockenen schottischen Akzent einen herrlichen britischen Touch. Mission Deconstruction ist eine Sammlung von Featurettes, in denen verschiedene technische Aspekte des Films buchstäblich auseinandergenommen werden: Scene Evolutions enthält Storyboard-Film-Vergleiche der Szenen Hovercraft Chase (4:23) und Car Battle (3:18), entweder als Splitscreen Film/Storyboard oder auch einzeln anschaubar. Inter-Action Sequences zeigt vier Szenen aus mehreren Kamerawinkeln mit Multiangle-Technik gleichzeitig: Hovercraft Chase (2:00), Blades (3:25), Car Battle (1:51) und Antonov Fight (3:42) sind aus jeweils drei Perspektiven und einer fast schon Kopfschmerzen bereitenden Composite-Ansicht mit allen Kamerawinkeln auf einem Bildschirm. Title Design (9:58) widmet sich dem Herzstück jedes Bond-Films, der Titelsequenz - und wie sie heutzutage mit Hilfe von modernster CGI-Technik realisiert wird. David Kleinman, der seit Goldeneye die Rolle des 1991 verstorbenen Bond-Titeldesigner Maurice Binder übernommen hat, arbeitet auch nicht mit großartig anderen Methoden als sein Vorgänger - nur wird als Basis nicht mehr Film, sondern der Computer verwendet. Dieses Featurette birgt leider kein Interview mit David Kleinman in sich, aber dafür eine interessante Aufdröselung der verschiedenen Elemente der Titelsequenz des zwanzigstens Bond-Films. In Digital Grading (3:26) zeigt der Postproduction Supervisor Michael Solinger, wie der Film mit Computerhilfe farblich verfremdet wurde - hier wird auch nicht nur drüber geredet, sondern auch im Splitscreen gezeigt, wie groß die Unterschiede zwischen der ursprünglichen und verfremdeten Version einer Szene ist. Im Equipment Briefing werden fünf Gadgets des Films vorgestellt - als schicke Computer-Animation, die von einem gesprochenen Text von Q begleitet wird. Q ist in diesem Fall jemand, der wie John Cleese klingen will, es aber nicht ist und den Tonfall nicht so hundertprozentig hinbekommt - trotzdem eine nett gemachte Angelegenheit, die zu der verspielten Seite von James Bond gut paßt. Die Image Database ist mit insgesamt 230 Bildern äußerst gut bestückt und bietet eine gutsortierte Auswahl aus verschiedenen Bereichen: Cast Portraits (40 Bilder) Special Shoot (49 Bilder) Sets & Locations (76 Bilder) Stunts & Special Effects (43 Bilder) Vehicles & Gadgets (22) Die Fotos sind nicht ganz bildschirmfüllend, aber trotzdem noch ausreichend groß abgelegt worden und haben eine sehr gute Qualität. Diese Bildergalerie ist mindestens so gut ausgestattet wie die der früheren Bond-DVDs. Im Menü mit dem treffenden Namen Ministry of Propaganda ist alles Material untergebracht, was mit Werbung zu tun hat - das ist auf dieser DVD eine überraschend große Menge: Trailers & TV-Spots Theatrical Trailer (2:09), in anamorphem 1.85:1 Teaser 1 (0:54), in anamorphem 2.35:1 Teaser 2 (1:22), in anamorphem 1.85:1 8 TV-Spots (4:12) in nicht-anamorphem 1.85:1 Erstaunlicherweise ist nur der erste Teaser im Originalformat des Films, aber dennoch sind die Trailer einigermaßen sehenswert. Es sind zwar keine nicht im Film verwendeten Szenen zu sehen, aber dafür einige speziell für die Trailer gemachten CGI-Animationen. Das Madonna Music Video (4:31) ist noch unerträglicher als der Titelsong selbst und hat mit dem Film so gut wie gar nichts zu tun. Wer jetzt noch nicht genug hat, kann sich hier auch noch das Making Of des Musikvideos (4:05) anschauen. Etwas angenehmer ist der 007 Nightfire Trailer (1:23) zum gleichnamigen Computerspiel, der erstaunlicherweise vom Making of 007 Nightfire (3:29) begleitet wird. Der angenehmste Teil dieser Werbesammlung ist der James Bond Special Edition Collection Trailer (3:13). |
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