Licence to Kill
Cover

00.00.2002

Titel Licence to Kill (Lizenz zum Töten)
Studio United Artists / EON (1989)
Hersteller MGM Home Video (2001)
DVD-Typ 9 (7,91 GB) Bitrate ø 5,42 max. 9,0
Laufzeit 127 Minuten Kapitel 32
Regionalcode 2 (Deutschland) Case Amaray I
Fernsehnorm PAL Mastering Technicolor
Bildformat 2,45:1 (Cover) 2,49:1 (wirklich) 16:9 yes
Tonspuren Dolby Digital 5.1 Surround 448 kb/s Englisch 2.0 Surround 224 kb/s Deutsch, Spanisch
Untertitel Englisch, Deutsch, Spanisch
Freigabe FSK 16
Extras • Special-Inside "Licence to Kill"
• Audio-Kommentar mit Regisseur John Glen und Schauspielern
• Audiokommentar mit Produzent Michael G. Wilson und Mitgliedern der Crew
• Dokumentation "Kenworth Truck"
• Dokumentation: Hinter den Kulissen
• Musik-Video "Licence to Kill" von Gladys Knight
• Musik-Video "If you ask me to" von Patti LaBelle
• Verschiedene Radio- und TV-Spots
• 8-seitiges Booklet mit Hintergrundinformationen
• Original Kino-Trailer

Allgemeines

Timothy Daltons zweiter und gleichzeitig letzter Auftritt als James Bond hat gemischte Reaktionen hervorgerufen. Licence to Kill ist brutal, ernst und hat eine sehr pessimistische Stimmung. Diese völlig Bond-untypischen Eigenschaften brachten einige der schlechtesten Ergebnisse an den Kinokassen in der Geschichte der Bond-Filme, die zu einer sechsjährigen Produktionspause bis zu Goldeneye im Jahr 1995 führten. Vielleicht lag es einfach auch nur daran, daß Licence to Kill im Sommer 1989 der starken Konkurrenz nicht gewachsen war. Gegen The Abyss, Indiana Jones and the Last Crusade, Ghostbusters II, Star Trek V oder Batman anzukommen ist wirklich keine einfache Sache. Obwohl dieser Film mehr wie ein konventioneller Actionfilm aussieht, sind trotzdem einige sehr sehr schöne Bond-Elemente zu finden, die wenigstens einen Teil des Films für Bond-Kenner interessant machen.
Zu MGMs Special-Edition-DVD muß man eigentlich keine großen Worte mehr verlieren. An der Bildqualität hapert es ein ganz klein wenig, aber sogar die schlechten Transfer von MGM sehen gegenüber anderen immer noch gut aus. Für die deutsche DVD hat sich MGM anscheinend endlich von den Coverfehlern verabschiedet, aber auch diesmal haben sie es wieder fertiggebracht das Bildformat falsch anzugeben. Wie ein großer, roter Aufkleber auf der Hülle verheißt handelt es sich bei der deutschen DVD tatsächlich um die erstmals ungeschnittene FSK-16-Version des Films.

Bild

Die Bildqualität dieses Films wird genauso wie The Living Daylights dem hohen Standart der Bond-Collection nicht gerecht und ist sogar noch etwas schlechter als die des Vorgängers. Positiv ist hier auf jeden Fall, daß wie bei einigen anderen Bond-Filmen schon das gesamte Kameranegativ dargestellt wird und so ein besonders breites Bildformat von fast 2,5:1 möglich ist. Der Nachteil dabei ist, daß man in vielen Szenen an den Bildrändern weiße Streifen oder ähnliche "Anomalien" sieht, die aber auf den meisten Fernsehern im Overscan verschwinden dürften.
Die Filmvorlage enttäuscht vor allen Dingen durch die vielen Fussel und Droputs, die praktisch in jeder Szene des Films irgendwo auftauchen. Ein noch so relativ neuer Film sollte sich das eigentlich nicht leisten, eine gründliche Reinigung des Ursprungsmaterials und eine Nachbearbeitung wäre hier wirklich angebracht gewesen. Der anamorphe Transfer weist leider die gleichen Probleme auf, die schon The Living Daylights hatte - ein sehr starkes Kantenflimmern, das den sonst gar nicht so schlechten Eindruck des Bilds stark trübt. Bei einer älteren DVD wäre das noch verzeihlich, aber ein neuer Transfer eines Films von 1989 sollte wirklich besser aussehen. Vielleicht ist man auch nur durch die hohe Qualität der anderen Bond-DVDs zu verwöhnt.

Ton

Gegenüber der Bildqualität kann zumindest die englische Tonspur vollends begeistern. Daß es sich dabei um eine Neuabmischung einer Dolby-Surround-Spur handelt, bemerkt man dabei kaum. Zwar kann die Abmischung selbst nicht ganz mit neueren Filmen mithalten, dafür wurde aber der Originalmix anscheienend auch nicht verschlimmbessert. Die vordere Soundstage ist angenehm breit gemischt und auch die Surroundkanäle werden sowohl für Effekte als auch für Umgebungsgeräusche eingesetzt.
Die deutsche Tonspur wurde, wie üblich, nicht neu abgemischt und liegt nur als 2.0-Surround vor. Im Rahmen der Möglichkeiten kann man aber mit dieser Tonspur auch sehr zufrieden sein, allerdings klingen hier die Dialoge wie bei vielen Synchronfassungen etwas zu aufgesetzt - ein Problem, daß man bei den deutschen Versionen von früheren Bond-Filmen nicht hören konnte.

Menü & Specials

Die Menüs dieser DVD kochen etwas auf Sparflamme und sind nach The Living Daylights eine kleine Enttäuschung. Besonders fällt auf, daß man diesmal komplett auf Musikuntermalung verzichtet hat und nur ein paar undefinierbare Geräusche bietet.
Die Extras dieser DVD sind für eine Bond-SE rein zahlenmäßig ebenfalls enttäuschend, da sich nur eine lange Dokumentation auf der DVD befindet. Aber die Inside-Dokumentation erzählt in der knappen Laufzeit von einer halben Stunde viele faszinierende Details, inklusive einem merkwürdigen Fluch der auf den Drehorten zu lasten schien und den auch die Crew und Schauspieler zu spüren bekamen. Wie schon in den Dokumentationen von The Living Daylights ist auch hier Timothy Dalton selbst kaum vertreten und nur in alten Interviews zu sehen. Das fünfminütige Featurette ist gegenüber der Dokumentation nur ein unwichtiges Werbefilmchen, was man von der doppelt so langen Dokumentation über die Arbeit mit den Kenworth-Trucks aber nicht sagen kann. Diese ist zwar von der Firma selbst produziert worden, bleibt aber sehr objektiv und erzählt von einigen fasziniernden Details, die in der ersten Doku nur oberflächlich erwähnt wurden.
Gleich zwei Audiokommentare bietet diese DVD, beide sind nicht szenenspezifisch und hauptsächlich aus Interviews zusammengeschnitten. Auf der ersten Spur sind hauptsächlich der Regisseur John Glen und viele der Schauspieler (mit der Ausnahme von Timothy Dalton) zu hören, während auf der zweiten Produzent Michael G. Wilson und Mitglieder der Filmcrew ehr technische Details erzählen. Beide Kommentarspuren werden von John Cork von der Ian Fleming Foundation moderiert und bieten eine Menge von Informationen, die in der Dokumentation erst gar nicht angesprochen werden.
Ein ziemlich lächerliches Musikvideo von Gladys Knights Titelsong in schlechter Qualität ist als nächstes Extra vorhanden - gegenüber A-has The Living Daylights ist das hier ehr ein schlechter Witz, aber es ist nett daß MGM sowas nicht in der Versenkung verschwinden läßt. Ein zweites Musikvideo des Songs "If you asked me to" von Patti Labelle hat optisch überhaupt nichts mit dem Film zu tun, außer daß der Song im Film selbst vorkommt.
Das, was The Living Daylights zur Komplettierung der Extras fehlt, bekommt man hier en Masse : eine gutsortierte Bildergallerie mit elf Unterteilungen, die immer von erklärenden Texttafeln eingeleitet werden. Eigentlich kann man sich über diese Masse von Extras nicht beschweren, aber gegenüber einigen anderen Bond-DVDs fehlt hier doch noch eine zweite Dokumentation um die Disc perfekt zu machen.

GOWEBCounter by INLINE GOWEBCounter by INLINE