Der Film
Kurz vor Ausbruch des zweiten Weltkriegs in Ostafrika beliefert Charlie Allnutt mit seinem Boot, der African Queen, entlegende Dörfer in Ostafrika. Eins davon ist die Mission der Methodisten-Geschwister Rose und Samuel Sayer, die entsetzt sind, als Charlie ihnen beiläufig bei einem Besuch erzählt, daß in Europa ein Krieg ausgebrochen ist. Trotz seiner Warnungen beschließen sie zu bleiben, aber kurz nachdem Charlie weitergefahren ist, kommen deutsche Soldaten, die die Eingeborenen vertreiben und das Dorf in Brand stecken. Als der besorgte Charlie zurückkehrt, hat Samuel die Attacke nicht überlebt und Rosie hat keine andere Wahl, als mit Charlie auf der African Queen zu flüchten. Als Rosie aber von Charlie über ihre Lage aufgeklärt wird und erfährt, daß in der Flußmündung ein großes deutsches Kriegsschiff patroulliert, beschließt sie, den deutschen Soldaten mit allen Mitteln das Leben schwer zu machen - ganz zum Entsetzen von Charlie, der den Krieg lieber in Sicherheit aussitzen würde und von der Reise über den gefährlichen Fluß ganz und gar nicht begeistert ist...
Es war eine der ehrgeizigsten und verrücktesten Filmproduktionen der fünfziger Jahre. In einer Zeit, in der auch die exotischsten Kulissen in den Filmstudios von Hollywood aufwendig nachgestellt wurden und nur wenige Filmemacher unter freiem Himmel arbeiteten, wagte ein Regisseur das Unmögliche und ging nach Afrika, um einen Kinofilm zu drehen. Das Jahr war 1951, der Regisseur war John Huston und der Film The African Queen - eins der erstaunlichsten Abenteuer der Filmgeschichte.
Die Idee hatten ihren Ursprung in einem Buch des englischen Autors C.S. Forrester, der seit Ende der vierziger Jahre mit den Geschichten über Captain Horatio Hornblower seinen größten Erfolg erreicht hatte, aber während des zweiten Weltkriegs und auch schon vorher hauptsächlich historische Romane und Kriegsdramen schrieb. The African Queen lag thematisch ungefähr dazwischen, denn die Geschichte des versoffenen Captains, der eine alte Jungfer im ersten Weltkrieg in Afrika vor den deutschen Soldaten rettet und mit ihr eine gefährliche Flußreise unternimmt, um ein deutsches Kriegsschiff zu zerstören, hatte schon deutlich patriotische Untertöne.
Obwohl die Filmrechte schnell verkauft wurden, traute sich wegen der wenig leinwandtauglichen Protagonisten kaum jemand an den Stoff heran. Eine Verfilmung mit Charles Laughton und seiner Frau Elsa Lanchester kam nicht zustande und mutierte 1938 in Vessel of Wrath, eine wenig erfolgreiche Adaption einer Kurzgeschichte von W. Somerset Maugham. Bette Davis hatte sich auch sehr für die Rolle interessiert und sollte zuerst mit David Niven und dann mit James Mason spielen, aber auch diese interessanten Kombinationen kamen erst gar nicht zustande.
Letztendlich war es dann aber nicht eins der großen Hollywood-Studios, sondern der unabhängige Produzent Sam Spiegel, der sich seit seiner Flucht aus Österreich zu Beginn des zweiten Weltkriegs besonders durch sein überlebensgroßes Auftreten und seine Exzentrität einen Namen gemacht hatte. Er war von The African Queen begeistert und schlug dem Regisseur John Huston, mit dem er gerade das Kuba-Drama We Were Strangers gedreht hatte, noch einen weiteren gemeinsamen Film zu machen - aber außerhalb des Studiosystems. Noch ohne jegliche Finanzierung fragte Spiegel dann bei Humphrey Bogart an, der als alter Freund von John Huston sofort zusagte und auch gleich einen Vorschlag für die weibliche Hauptdarstellerin machte: Katharine Hepburn, mit der er noch nie zusammengearbeitet hatte und die auch sofort dabei war.
Die Rechte an C.S. Forresters Roman waren billig zu bekommen, da das Buch schon fast fünfzehn Jahre alt war und sonst niemand Interesse daran hatte, aber die Finanzierung auf die Beine zu stellen, erforderte Sam Spiegels ganzes Können als Geschäftsmann. Obwohl das Studiosystem in Hollywood Anfang der fünfziger Jahre gerade die ersten Auflösungserscheinungen gezeigt hatte, waren die Filmstudios immer noch sehr mächtig und wirkliche Independent-Produktionen waren fast unmöglich. Mit Hilfe der Woolf-Brüder John und James, die gerade in England ihre eigene Gesellschaft Romulus Films gegründet hatten und nach einigen Fehlschlägen glücklich waren, sich an einem Projekt wie The African Queen beteiligen zu können.
John Huston schrieb die Adaption von C.S. Forresters Roman gemeinsam mit dem Autoren und Journalisten James Agee, den er durch einen Magazin-Artikel über sich kennengelernt hatte. In einer intensiven Zusammenarbeit schnitten sie die Vorlage auf die beiden Hauptdarsteller zu und strafften den sehr gesprächigen Roman stark zusammen, ohne jedoch die Idee und die Atmosphäre zu vernachlässigen. Die beiden Filmemacher schrieben kräftig an ihrem Drehbuch, aber noch während der Preproduktion bekam der zu hart arbeitende James Agee einen Herzinfarkt, der ihm die Weiterarbeit an The African Queen unmöglich machte. Houston trennte sich nur ungern von seinem neu gefundenen Schreibpartner, wollte dessen Gesundheit aber nicht gefährden und wandte sich an Peter Viertel, mit dem er schon zuvor zusammengearbeitet hatte und schrieb mit ihm das Drehbuch weiter. Es wurde noch weit bis in die Dreharbeiten am Script gearbeitet und erst nach einiger Zeit hatten sich John Huston und Peter Viertel entschieden, dem Film ein positives Ende zu geben, da sie es nicht fertigbringen konnten, ihren liebgewonnenen Protagonisten etwas zustoßen zu lassen.
Auf den ersten Blick scheint The African Queen eine spannende Abenteuer-Geschichte zu sein, aber bei näherer Betrachtung kann man einen stark patriotischen Unterton ausmachen, der im fertigen Film zwar von dem starken Auftritt der Hauptdarsteller deutlich überschattet wird, aber nicht ganz zu leugnen ist: im Prinzip ist The African Queen ein Kriegsfilm, aber mit einem ungewöhnlichen Szenario. Auch wenn nicht die Amerikaner, sondern die Engländer gegen die Deutschen kämpfen und die Handlung weit in der Vergangenheit des ersten Weltkriegs spielt, ist der Patriotismus nicht zu übersehen, kam aber auch nicht von ganz ungefähr: Anfang der fünfziger Jahre hatte in den USA McCarthys Kommunisten-Hetze ihren Höhepunkt erreicht und sowohl Katharine Hepburn und Humphrey Bogart standen unter Verdacht, mit Linken Elementen zu fraternisieren. Um ihr Ansehen und ihren Marktwert in Hollywood nicht zu beschädigen, gab es nichts besseres als einen Film wie The African Queen, um sich als braver Amerikaner zu beweisen. Tatsächlich übertreibt es der Film damit aber auch nicht zu sehr und legte viel mehr Wert auf das Erzählen der Geschichte der beiden Protagonisten als auf unnötige Propaganda.
The African Queen wäre nicht zu einer Legende geworden, wenn John Huston den einfachen Weg gegangen wäre und seinen Film bequem in britischen oder amerikanischen Studios gedreht hätte. Stattdessen überraschte der schon immer als sehr abenteuerlustig bekannte Filmemacher seine Kollegen mit der Ankündigung, soviel wie möglich direkt vor Ort in Afrika zu drehen - ein Unterfangen, das viele für völlig verrückt hielten und manche deswegen den Film gleich zum Scheitern verurteilten. John Huston hielt sein Vorhaben allerdings für viel einfacher, als sie sich letztendlich herausstellte und Behauptungen, daß sein eigentlicher Grund, in Afrika zu filmen wollen, auf eine Elefanten-Jagd zu gehen, waren nicht ganz unwahr. Ursprünglich wollte Huston in Uganda am Victoria-See drehen und mit einer Schiffsattrappe den Kongo hinunterfahren, aber nachdem er sich die Gegend angeschaut hatte, hielt er sie für zu perfekt und nicht wild genug.
Als die Schauspieler und das Filmteam schon in Afrika angekommen waren, verschwand John Huston für mehrere Tage, angeblich um auf Elefantenjagd zu gehen - etwas, was ganz besonders Katharine Hepburn enorm anwiderte. Einen Elefanten hatte er nicht vor die Flinte bekommen oder zumindest keinen erlegt, aber dafür einen passenden Drehort gefunden: ein kleiner Fluß mit unheimlich dunklem Wasser, dessen Ufer mit vielen Pflanzen bewachsen waren und so genau das von Huston gewünschte dschungelartige Aussehen hatte. Der Drehort war so entlegen, daß das Produktionsteam eigene Unterkünfte für die Filmcrew bauen mußte. Es standen aber nur zwei Schauspieler vor der Kamera: The African Queen war zum größten Teil ein Solo von Katharine Hepburn und Humphrey Bogart, aber auch Bogarts Frau Lauren Baccall war mit nach Afrika gefahren, obwohl sie nicht Mitglied der Besetzung war. Trotzdem hatte sich die Schauspielerin als Köchin, Krankenschwester und Assistentin nützlich gemacht und war ein vollwertiges Crewmitglied, ohne dabei sich irgendwelche Starallüren zu leisten.
Das titelgebende Gefährt war keine Requisite, sondern ein echtes 1912 in England gebautes, mit Dampf betriebene Boot, das tatsächlich in Afrika im Dienst war. Die Barge war aber so klein, daß auf ihr selbst nicht gedreht werden konnte und so nicht für Nahaufnahmen in Frage kam. Um die riesige Technicolor-Kamera verwenden zu können, wurde auf einem Floß ein Nachbau der African Queen konstruiert, der sich teilen ließ und genug Platz für die Filmcrew ermöglichte. Als Kameramann hatte John Huston Jack Cardiff engagiert, der hauptsächlich wegen seiner großen Erfahrung mit dem 3-Streifen-Technicolor-System ausgewählt worden war, mit dem er zuvor schon über zehn Filme gedreht hatte. John Huston hatte trotz aller Bedenken auf einer Produktion in Farbe bestanden, obwohl dies einen erheblichen technischen Mehraufwand bei den Dreharbeiten bedeutete.
Katharine Hepburn und Humphrey Bogart litten genauso wie die Filmcrew unter den oft unmöglichen Bedingungen, die sie aber so gut wie möglich ertrugen. John Huston ließ seine Hauptdarsteller aber mit voller Absicht leiden, denn nur so konnten sie sich wirklich in ihre Rollen hineinversetzen, so daß kein Zweifel daran bestand, daß das ungleiche Duo wirklich in Afrika auf einem kleinen Kahn einen Fluß mitten im Dschungel entlangfuhr. Die extremen Bedingungen waren aber nicht ohne Preis, denn Katharine Hepburn und viele andere holten sich schwere Magenbeschwerden und manche sogar Malaria - lediglich Humphrey Bogart und John Huston soll es nicht so schlecht gegangen sein, weil sie statt dem verseuchten Wasser nur Alkohol getrunken hatten.
In ihrem einzigen gemeinsamen Film waren Katharine Hepburn und Humphrey Bogart ein wundervolles und überraschend unkonventionelles Paar. The African Queen war vor allem von vielen Filmemachern abgelehnt worden, die sich zwei Schauspieler mittleren Alters in einem Abenteuer-Film dieser Art erst gar nicht vorstellen konnten und für Kassengift hielten, aber Katharine Hepburn und Humphrey Bogart konnten mit ihren wundervollen Darstellungen der alten Jungfer und des versoffenen Kapitäns alle Zweifel an den Charakteren beseitigen, obwohl sie auch schon Mitte Vierzig und Anfang Fünfzig waren. Gerade durch ihr ähnliches Alter konnte sich aber eine ganz besondere Chemie zwischen den beiden Darstellern entwickeln, die auch für eine Wandlung des ganzen Films gesorgt hatte. Ursprünglich sollte The African Queen mehr ein ernstes Drama sein, aber als Hepburn und Bogart auch komische Facetten an ihren Rollen zu entdecken begannen, wurde im Laufe der Dreharbeiten mehr und mehr Humor in die Geschichte eingebaut.
John Huston konnte aber letztendlich die Idee, die Dreharbeiten komplett nach Afrika zu verlegen, nicht völlig verwirklichen. Manche Szenen, insbesonders die, in der sich die Protagonisten ins dreckige Flußwasser begeben, konnten aus Sicherheitsgründen nicht vor Ort gedreht werden und mußten in einem Londoner Filmstudio in einem großen Wassertank inszeniert werden. Auch die atemberaubenden Sequenzen von der Fahrt über die Stromschnellen wurden mit Rückprojektion und einem Modellboot realisiert und Robert Morley, der zu Beginn des Films Rosies Bruder spielt, mußte England nicht verlassen, weil seine Aufnahmen nahtlos mit dem in Afrika an einem zweiten Drehort in Uganda aufgenommenen Material kombiniert werden konnte. Der Authenzität und der bemerkenswerten Atmosphäre des Films schadete dies aber nichts, da The African Queen trotzdem von dem vor Ort gedrehten Material dominiert wurde.
Alles hing letztendlich von Katharine Hepburn und Humphrey Bogart ab, die trotz der widrigen Umstände bei den Dreharbeiten Höchstleistungen vollbrachten und ihre Rollen wundervoll spielten. Dies waren keine verwöhnten Hollywood-Stars, die sich auf einem bequemen Studio-Set verlustierten, sondern zwei wirkliche Menschen, die fast das gleiche Martyrium wie ihre Charaktere durchgemacht hatten, was ihnen auch anzusehen war. John Huston war etwas gelungen, was sonst nur wenige Filmemacher wirklich geschafft hatten: Charaktere auf die Leinwand zu bringen, mit denen die Zuschauer voll und ganz mitfühlen konnte, ohne gleich ein tränenreiches Drama zu inszenieren.
Nach einer langen Postproduktion wurde The African Queen schließlich Ende 1951 fertiggestellt, aber die Verleiher waren entsetzt und der Meinung einen schmuddelig aussehenden Humphrey Bogart und eine gealterte Katharine Hepburn den Zuschauern nicht zumuten zu können und machten Produzent Sam Spiegel und Geldgeber John und James Woolf Änderungsvorschläge, die sie aber konsequenz ablehnten. Sie wollten aber unbedingt erreichen, daß The African Queen für die Oscar-Verleihungen im nächsten Frühjahr nominiert werden konnte und verantstalteten so gut wie in letzter Minute am 23. Dezember in Los Angeles eine große Premiere, wodurch der Film wie von der Academy vorgeschrieben noch eine Woche lang im Jahr 1951 laufen konnte.
The African Queen wurde in Los Angeles zu einem Überraschungserfolg und begeisterte nicht nur die Zuschauer, sondern auch die Kritiker, die besonders die mutige Art des Filmemachens und die brillianten Hauptdarsteller lobten. Die Zweifel der Verleiher - in den USA wurde der Film von United Artists vertrieben, in England von Independent Film Distributors - waren weitgehend ausgeräumt worden und nach der erfolgreichen Premiere in Los Angeles kam der Film bald auch an der Ostküste in die Kinos, während er in England schon seit Anfang Dezember zu sehen gewesen war. Die hastig angesetzte Premiere in Los Angeles hatte ihren Zweck auch erfüllt, denn The African Queen war insgesamt viermal nominiert worden - für die besten Hauptdarsteller, das beste Drehbuch und die beste Regie.
Niemand konnte sich aber vorstellen, daß The African Queen wirklich einen Oscar gewinnen würde, da der Film unter anderem gegen Elia Kazans A Streetcar Named Desire, Mervyn LeRoys Quo Vadis und Vincente Minellis An American in Paris antrat und als einziger unabhängig produzierter Film auch als Affront gegen Hollywood gesehen wurde. Dann geschah aber das Unmögliche: The African Queen gewann zwar nicht für Regie oder Drehbuch, aber Humphrey Bogart erhielt überraschenderweise die Auszeichnung als bester Hauptdarsteller. Es war der erste Oscar, den Humphrey Bogart in seiner Karriere bekommen hatte und es sollte leider auch der letzte bleiben, aber er war verdient - niemand anders hätte den schmuddeligen Charlie Allnutt so schön wie er spielen können. Katharine Hepburn ging leider leer aus und verlor gegen Vivien Leigh in A Streetcar Named Desire, freute sich aber genauso wie John Huston und Sam Spiegel gemeinsam mit Humphrey Bogart über seinen Oscar, der von der Academy praktisch stellvertretend für den ganzen Film verliehen worden war.
So geadelt wurde The African Queen schon Anfang der fünfziger Jahre zu einem großen Erfolg und einem Karriere-Booster für die Filmemacher und die Schauspieler. Bald war der Film auf der ganzen Welt zu sehen - nur nicht in Deutschland, wo The African Queen wegen angeblich antideutscher Tendenzen sogar von der zweiten Berlinale 1952 ausgeschlossen worden war und erst 1958 in einer leicht gekürzten Fassung in die deutschen Kinos kam. Trotzdem konnte sich der Film auch hierzulande zu einem geschätzten Klassiker entwickeln und war seit seiner ersten, nun ungekürzten Ausstrahlung im Jahr 1967 zu einem beliebten Dauerbrenner im deutschen Fernsehen geworden.
The African Queen war der erste und letzte gemeinsame Film von Humphrey Bogart, Katharine Hepburn und John Huston - eine Kombination, die danach nie wieder zustande gekommen war, obwohl es trotz der beschwerlichen Dreharbeiten kein böses Blut zwischen dem Filmemacher und den Schauspielern gab. Auch über ein halbes Jahrhundert nach seiner Entstehung kann The African Queen aber immer noch begeistern und bleibt einer der gelungensten Abenteuer-Komödien der Filmgeschichte, John Hustons größtes Meisterwerk und ein Paradeauftritt seiner beiden Hauptdarsteller Humphrey Bogart und Katharine Hepburn.
Die DVD
The African Queen hat einen langen Leidensweg im Heimkino hinter sich und war lange Zeit nur in optisch unzulänglichen Fassungen zu sehen. Lange Zeit hatten sich Gerüchte um eine aufwendige Restauration unter der Führung des amerikanischen Rechteinhabers Paramount breit gemacht, die schließlich Anfang 2010 zur Gewißheit wurden, als das Studio im Frühjahr des Jahres die neu restaurierte Fassung von The African Queen vorgestellt und bald auch als DVD und Blu-Ray veröffentlicht hatte. Da die amerikanischen Veröffentlichungen aber nicht den Audiokommentar der alten englischen DVD enthielten, hatte die Ankündigung einer britischen Ausgabe von ITV DVD große Erwartungen ausgelöst.
Im August 2010 brachte ITV dann schließlich die eigene Special Restoration Edition heraus, die alle Extras der US-Version und den Audiokommentar enthielt und als Blu-Ray auch völlig in Ordnung war, aber als DVD nichts taugte, da das 1.37:1-Bild in 16:9 codiert war. Eurovideo zog im Dezember 2010 mit einer eigenen DVD nach, die zwar das restaurierte Bildmaster ordentlich in 4:3 codiert präsentierte, aber keine restaurierten Tonspuren besaß und als Bonusmaterial nur die Dokumentation, aber nicht den Audiokommentar mitbrachte. So hat jede der drei weltweiten DVD-Ausgaben Defizite.
Die hier rezensierte DVD ist die im Dezember 2010 erschienene deutsche Neuauflage von Eurovideo, die korrekt in 4:3 codiert wurde und eine viel bessere Bildqualität als die englische DVD besitzt, aber dafür bei den Tonspuren patzt: für die englische Fassung wurde leider nicht der restaurierte Ton von den britischen und amerikanischen Veröffentlichungen verwendet, sondern die unbearbeitete Fassung von der alten DVD, die entsetzlich klingt. Dadurch hat Eurovideo auch die Chance verpaßt, eine gelungene europäische DVD des Films herauszubringen.
Leider hatte es auch nur die Dokumentation und nicht der Audiokommentar auf die DVD geschafft, was aber noch zu verschmerzen gewesen wäre, aber durch die unrestaurierten Tonspuren ist auch diese Ausgabe der restaurierten Fassung von The African Queen nicht wirklich empfehlenswert. Da vermutlich die gleichen Tonspuren auch auf der Blu-Ray von Eurovideo verwendet wurden, ist diese auch nur mit Vorsicht zu genießen. Wenn man nicht unbedingt auf die deutsche Tonspur angewiesen ist, sollte man die Eurovideo-Veröffentlichungen von The African Queen meiden oder den Ton der ITV-DVD mit dem in 4:3 codierten Bild der deutschen Disc kombinieren.
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