The Dish
Cover

17.5.2002

Rewrite am 21.10.2007
von Guido Bibra

Titel The Dish
Studio Working Dog Productions / Roadshow Entertainment (2000)
Hersteller Roadshow Home Entertainment (2001) EAN 0-85392-12492-3
DVD-Typ 5 (4.29 GB) Bitrate ø 5,63 max. 8,0
Laufzeit 101:00 Minuten Kapitel 27
Regionalcode 1 (USA/Kanada) Case Snapper
Fernsehnorm PAL
Bildformat 1.78:1 16:9 ja
Tonspuren Dolby Digital 5.1 Surround 384 kbit/s Englisch
Untertitel Englisch, Spanisch, Französisch
Freigabe MPAA PG-13
Extras • Theatrical Trailer
• Cast/Director Film Highlights

Der Film

Im Sommer 1969 gelangt das kleine australische Städtchen Parkes in New South Wales zu unerwartetem Ruhm. Schon öfter hatte die Nasa das Radioteleskop in Parkes gemietet, um die Funkverbindungen der Raumfahrt-Missionen aufrecht zu erhalten, aber diesmal geht es um die erste Mondlandung. Cliff Baxter (Sam Neill) und seine Kollegen Ross Mitchell (Kevin Harrington) und Glenn Latham (Tom Long) sind das kleine Team, das sich auch durch die örtlichen Feierlichkeiten und einen Wachhund aus den USA (Patrick Warburton) nicht aus der Ruhe bringen - erst als ein Stromausfall die Verbindung zum Raumschiff abreißen läßt, geraten die drei Wissenschaftler ein wenig in Panik, können aber schlimmeres verhindern. Als Parkes schließlich das Fernsehsignal des ersten Mondspaziergangs übertragen soll, wird dies beinahe durch höhere Gewalt verhindert...

 


Die erste Mondlandung 1969 geriet im Laufe der Jahre zwar nie wirklich in Vergessen, denn was währenddessen alles passiert war wurde hinreichend dokumentiert und so ziemlich jeder dürfte diese Ereignisse in der einen oder anderen Form mitbekommen haben. Alle, die nicht vor Mitte der sechziger Jahre geboren wurden, konnten das riesige Medienspektakel aber nicht live miterleben und sich den großen Rummel heute kaum noch vorstellen - allerhöchstens die Mars-Landung der Pathfinder-Mission von 1997 ist damit ansatzweise vergleichbar. Was aber die vielen Leute getan haben, die im anonymen Hintergrund an der Mondlandung mitgearbeitet haben, beantwortet der kleine australische Film The Dish auf eine ganz menschliche und humorvolle Weise.

Mitten in einer Schafweide

1961 wurde das größte Radioteleskop auf der südlichen Erdhalbkugel in der Nähe von Parkes, einer 10000-Einwohner-Stadt im australischen New South Wales gebaut. Das riesige Radioteleskop mit einem Durchmesser von 64 Metern wurde schon 1966 von der NASA in das Teleskop-Netzwerk für die Raumfahrt-Missionen eingebunden, weil die kleineren Schüsseln mit 26 Metern Durchmesser nicht mehr ausreichten und NASAs eigenes Teleskop in Goldstone noch nicht fertig war. Kurz vor dem Start von Apollo 11 wurde die Entscheidung getroffen, daß das Teleskop in Parkes beim Flug zum Mond mehr als nur eine redundante Backup-Funktion übernehmen sollte und kurzfristig sogar für einen Teil der Fernsehübertragung vom Mond eingesetzt werden sollte.

Die australischen Filmemacher Rob Sitch, Santo Cilauro, Jane Kennedy und Tom Gleisner, auch bekannt als das Working Dog-Team, stolperten schon Anfang der neunziger Jahre auf der Suche nach neuen Ideen über die bis dahin kaum bekannte Tatsache, daß ein australisches Radioteleskop eine große Rolle während der ersten Mondlandung gespielt hatte. Aus diesen bis dahin fast unbekannten Ereignissen haben die Filmemacher eine kleine, liebevolle Komödie gemacht, die von den typisch australischen Klischees á la Crocodile Dundee meilenweit entfernt ist und auch kein Weltraumthriller im Stil von Apollo 13 sein will.

Das Radioteleskop steht nicht im wilden Outback, sondern mitten in einer Schafweide - und Parkes ist eine gemütliche Kleinstadt mit ganz sympathischen und völlig normalen Einwohnern. Während die Mondlandung zwar das zentrale Ereignis der Geschichte ist, rückt es zugunsten der Geschehnisse und Reaktionen in der kleinen australischen Stadt in den Hintergrund. Es war der zweite Kinofilm des Working Dog-Teams, das 1997 mit der uraustralischen Komödie The Castle einen Überraschungshit gelandet hatte und sich mit The Dish den Traum erfüllen konnten, die Mondlandung einmal aus einem völlig anderen Blickwinkel zu erzählen.

Dramatis Personae

The Dish hat als völlig Hollywood-untypischer Film gar keine richtige Starbesetzung zu bieten - mit der Ausnahme von Sam Neill, der aber mehr in seiner Eigenschaft als australisch-neuseeländischer Schauspieler mit dabei ist und weniger wegen seines Namens engagiert wurde. Neill spielt den warmherzigen Chef des Radioteleskop-Teams mit viel Charme und Ruhe - eine Rolle die seinem Auftritt in Jurassic Park relativ nahe kommt, aber in The Dish noch viel menschlicher und natürlicher wirkt. Seine Rolle ist eine ungefähre Annäherung an John G. Bolton, ein vielbeschäftiger britisch-australischer Radioastronom, der in den sechziger Jahren am Bau des Radioteleskops in Parkes mit beteiligt und lange Zeit dort Direktor war. Sam Neills Charakter ist natürlich nur oberflächlich mit seinem Vorbild verwandt, aber der Schauspieler schafft es die Figur Cliff Baxter auf eine ganz originelle Art zum Leben zu erwecken.

Kevin Harrington hatten die Filmemachern durch die australischen Fernsehserien Neighbours und Sea Change gefunden und wurde für die Rolle von Russ "Mitch" Mitchell, den Techniker des Teams, ausgesucht. Der kein Blatt vor den Mund nehmende Mitch ist das Gegenstück zu seinem ruhigen und bedachten Chef Cliff Baxter und wird von Kevin Harrington nicht gerade wie ein typischer australischer Stereotyp, aber doch mit einiger Ironie gespielt. Sein Vorbild war Neil "Fox" Mason, der Techniker, der am Tag der Mondlandung für die Steuerung des Teleskops zuständig war und im Gegensatz zu seinem fiktiven Alter Ego keine Chance hatte die Mondlandung live zu beobachten, weil er zu sehr damit beschäftigt war das vom Wind geschüttelte Radioteleskop in Schach zu halten.

Der dritte im Bunde ist der Computer-Experte Glenn Latham, der von Tom Long, der dem Working Dog-Team auch in der Serie Sea Change aufgefallen war, gespielt wird und zwar kein direktes Vorbild hat, aber eine ganze weitere Gruppe von Parkes-Mitarbeitern repräsentiert. Die Rolle des schüchternen Glenn ist das, was man heutzutage als Geek oder Nerd bezeichnen würde, aber der Schauspieler macht aus seinem Charakter viel mehr als nur einen Clown und ist nicht nur eine einfache Comedy-Einlage. Dafür ist dann mehr Tayler Kane als Rudi, der übereifrige Wachmann zuständig, der natürlich ein völlig fiktiver Charakter ist und hauptsächlich den Zweck hat die Geschichte etwas aufzulockern.

Einen der wenigen amerikanischen Schauspieler in The Dish hatten die Filmemacher in New York getroffen - Patrick Warburton war hauptsächlich in seiner Nebenrolle in der Fernsehserie Seinfeld bekannt geworden, wurde aber vom Working Dog-Team nicht unbedingt in seiner Eigenschaft als Komiker engagiert, sondern weil ihnen seine herrlich trockene amerikanische Art so gut gefallen hat. Warburton spielt mit dem NASA-Repräsentanten Al Burnett den einzig wirklichen Antagonisten der Geschichte, der sich aber im Laufe des Films auch als sympathische Figur erweist - aber trotz seines komödiantischen Hintergrunds spielt er eine der geradlinigsten Rollen.

Auch die vielen weiteren Nebenrollen sind bis ins kleinste Detail hervorragend mit unvergesslichen Schauspielern besetzt worden - allen voran Roy Billing als Bürgermeister von Parkes, Genevieve Mooy als seine Frau und Carl Snell und Lenka Kripac als ihre Kinder - eine ganz normale Familie, denn die Filmemacher haben sich nicht von persönlichen Dramen ablenken lassen. Kräftig satirisch angelegt ist hingegen die Darstellung des australischen Premierministers, der von dem Theaterschauspieler Bille Brown mit viel Humor wie ein typisch schusseliger Politiker gespielt wird.

Eine (fast) wahre Geschichte

Um mehr erzählerische Freiheit zu ermöglichen, hatte das Working Dog-Team die Geschichte etwas fiktionalisiert - obwohl die Ereignisse in Parkes als Vorbild dienten und zu einem großen Teil in die Handlung eingebaut wurden, sollte The Dish keine Dokumentation und auch kein Dokudrama sein. Tatsächlich waren in Parkes viel mehr Leute beschäftigt und es gab auch mehr als nur einen NASA-Repräsentanten - aber der Kern des Radioteleskop-Teams und einige andere Schlüsselrollen basierten trotzdem auf realen Personen, die nicht einfach dumm veralbert, sondern allerhöchstens mit einem kleinen Augenzwinkern dargestellt werden.

Die wirklichen Ereignisse wurden ein wenig dramatisiert, um die Geschichte auszubauen und spannender zu machen, allerdings ohne dabei zu übertreiben oder unrealistisch zu wirken. Die Rolle des Radioteleskops in Parkes während der Mondlandung wurde etwas größer gemacht als sie in Wirklichkeit war. Tatsächlich war Parkes nicht die primäre Empfangsstation und übertrug das Fernsehbild des ersten Mondspaziergangs nicht von Anfang an, sondern erst einige Minuten nach dem Ausstieg der Astronauten. Auch den Stromausfall und den Abbruch der Funkverbindung hatte es gegeben, allerdings hielt dieser nicht so lange an und hatte keine so dramatischen Auswirkungen, wie sie im Film geschildert werden.

Ursprünglich war The Dish sogar als vollständige Komödie geplant, aber auch nachdem sich die Filmemacher entschieden hatten den Stoff auf eine etwas nüchterne Weise zu verarbeiten, schlichen sich schon von ganz alleine einige humoristische Elemente in die Geschichte ein. Kleine historische Abweichungen kann man den Filmemachern daher verzeihen, denn in The Dish kommt es nicht auf hundertprozentige geschichtliche Genauigkeit an, sondern auf die richtige Atmosphäre - und die hat das Working Dog-Team genau auf den Punkt getroffen. Der Film schafft es die magische Stimmung der damaligen Zeit auf eine bemerkenswert lockere und frische Art zu reproduzieren, ohne dabei auf typische Klischees zurückzugreifen.

The Real Thing

Der heimliche Hauptdarsteller des Films ist natürlich das riesige Radioteleskop, das nicht mit Hilfe von Modellen oder Computeranimationen auf die Leinwand gebracht wurde, sondern tatsächlich als Hintergrund für einen großen Teil des Films diente. Den Filmemachern war es gelungen eine Drehgenehmigung für das Teleskop zu bekommen, wodurch alle Szenen, die um die Schüssel herum stattfinden sollten, am Originalschauplatz gedreht werden konnten. Kameramann Graeme Wood konnte das Radioteleskop nicht nur vom Boden aus hervorragend in Szene setzen, sondern auch auf der Schüssel selbst drehen, was viele stimmungsvolle und faszinierende Aufnahmen ermöglichte.

Der Kontrollraum des Radioteleskops mußte allerdings im Filmstudio nachgebaut werden, weil sich der Originalschauplatz im Laufe der Jahre zu stark verändert hatte und zu wenig Platz für die Kameracrew dagewesen wäre. Dafür gaben sich die Filmemacher aber besondere Mühe, die Kulissen so authentisch wie nur möglich zu gestalten und bekamen sogar unerwartete Hilfe von der CSIRO, der Betreibergesellschaft des Teleskops. Die hatten die alten Konsolen und technischen Geräte aus den sechziger Jahren nicht verschrottet, sondern eingelagert, so daß sie als Teile der Studiokulisse verwendet werden konnten. Ehemalige Mitarbeiter, die das Set besucht hatten, waren von der Realitätsnähe der Kulisse so begeistert, daß sie sich wie auf einer Zeitreise in die Vergangenheit fühlten.

Während die meisten anderen Innenaufnahmen in detailgenau gestalteten Kulissen gedreht wurden, um die 60er-Jahre-Atmosphäre perfekt reproduzieren zu können, kamen die Außenaufnahmen ohne das Filmstudio aus. Allerdings war Parkes als Originalschauplatz nur bedingt dafür geeignet, weil die Stadt sich im Laufe der Jahre zu modern geworden war. Stattdessen fanden die Dreharbeiten hauptsächlich in der Nachbarstadt Forbes statt, deren Stadtkern sich nicht so stark verändert hatte und mit nur wenigen Veränderungen als Parkes im Jahr 1969 stimmungsvoll in Szene gesetzt werden konnte.

A Blast from the Past

The Dish verzichtet völlig auf aufwendige Special-Effects, denn das was man von den Raumfahrtmissionen zu sehen bekommt, besteht ausschließlich aus altem Archivmaterial, das von den Filmemachern aufwendig herausgesucht und perfekt in die laufende Handlung eingebettet wurde. Der Film beginnt mit einer bemerkenswerten Collage von Archivaufnahmen, die gleich zu Anfang die besondere Atmosphäre der Geschichte vorstellt und dem Zuschauer unmißverständlich klar macht, in welcher Zeit er angekommen ist. Die verwendeten Dokumentarfilm-Ausschnitte beschränken sich aber nicht nur auf reines NASA-Material, denn es sind auch einige Nachrichtenfilme aus Australien zu sehen.

Ursprünglich wollte das Working Dog-Team ausschließlich australisches Material verwenden aber die Filmemacher stellten zu ihrer Enttäuschung fest, daß vieles einfach gelöscht oder vernichtet wurde - ein paar wichtige Nachrichtensendungen konnten aber dennoch gefunden werden. Das Material wurde mit dem Grundsatz in den Film eingebunden, daß es der Zuschauer nur durch die Augen der Charaktere zu sehen bekommt - deshalb gibt es auch keine bombastischen Raumschiff-Aufnahmen und Mondspaziergänge, sondern lediglich das, was die Leute 1969 zu sehen bekamen, was aber nicht weniger faszinierend wirkt.

Sounds of the Sixties

In Sachen Musik hat sich das Working Dog-Team auch eine Menge Mühe gegeben und nicht für eine erstklassige Filmmusik, sondern auch viele sorgfältig ausgesuchte Popsongs gesorgt. Die orchestrale Score wurde von Edmund Choi komponiert und hat genauso wie der gesamte Film keine der typisch australischen Klischees zu bieten - die Didgeridoos blieben im Schrank und wurden durch ein großes Orchester ersetzt. Chois Filmmusik hat einige hörbare Parallelen zu James Horners Apollo 13-Musik, vermeidet aber den zackigen militärischen Unterton und kann stattdessen mit warmen und freundlichen Melodien begeistern.

Hand in Hand mit Edmund Chois Musik gehen die Songs, die nicht einfach wahllos eingesetzt wurden, sondern alle eine besondere Eigenschaft haben: fast alle waren um das Jahr 1969 herum in den Charts und viele wurden von australischen Musikern eingespielt. Russell Morris ist mit gleich zwei bemerkenswert passenden Songs vertreten - sein Hit The Real Thing von 1969 ist während der Montage zu Beginn des Films zu hören und The Wings of an Eagle als wundervoller Ausklang im Abspann. Viele weitere Songs sind durch den ganzen Film verstreut und erstaunen immer wieder dadurch, daß sie so hervorragend in ihre Szenen passen als ob sie neu für den Film komponiert worden wären.

Australien und die Welt

Die Weltpremiere von The Dish fand im September 2000 auf dem Toronto Film Festival in Kanada statt, wo das Working Dog-Team großen Lob für ihren Film bekam. Nach dem regulären Kinostart im Oktober des Jahres entwickelte sich The Dish zu einem Kassenschlager, aber es dauerte noch ein halbes Jahr, bis der Film auch außerhalb Australiens zu sehen war, als Warner ihn in die amerikanischen Kinos brachte. Obwohl The Dish zu diesem Zeitpunkt schon als Geheimtip galt, blieb der Erfolg in den USA und auch in Europa fast völlig aus. Dies lag hauptsächlich an der mißlungenen Marketingkampange, die mit den ständigen Bildern von Schafen und Kängurus eine deftige australische Komödie suggerierte, wodurch die Zuschauer von dem leisen und intelligenten Humor des Films enttäuscht wurden.

Dank einer sehr schnellen DVD-Veröffentlichung erst in Australien und dann auch in den USA und Europa entwickelte sich The Dish schließlich doch noch zu einem schleichenden Erfolg und wird zurecht heute gerne mit Raumfahrt-Semidokumentationen wie Apollo 13, The Right Stuff oder From The Earth to the Moon genannt. Im Gegensatz zu seinen großen Brüdern ist The Dish jedoch einfach nur ein kleiner, charmanter Film, der die erste Mondlandung aus einer ganz ungewöhnlichen Perspektive erzählt und damit das Wunder der Apollo-Missionen noch viel besser darzustellen vermag. Um aus dem Vorgänger The Castle zu zitieren: "It's the Vibe."

Die DVD

Die erste DVD-Veröffentlichung von The Dish gab es in Australien schon im März 2001 mit einer hervorragenden Ausstattung, während die kurze Zeit später erschienene amerikanische DVD nur einen Trailer als Extra enthielt. Das Bonusmaterial der Anfang 2002 veröffentlichten deutschen DVD war auch nicht ganz vollständig - lediglich die britische Disc enthielt die gleichen Extras wie die australische Ausgabe. Da die englischen und deutschen DVDs jedoch heute out-of-print und nur noch schwer gebraucht zu bekommen sind, lohnt sich ein Import der australischen DVD von The Dish auf jeden Fall. Von der hier rezensierten amerikanischen Ausgabe, die nur durch einen Fehlkauf in meiner Sammlung landete, sollte man wegen der fehlenden Extras und dem schlechten Farbtiming besser Abstand halten.

Weitere Review : The Dish Region 4-DVD von Roadshow Entertainment

Bild

Warner hat für die amerikanische DVD von The Dish einen eigenen Transfer gemacht, der auf den ersten Blick technisch der australischen DVD von Roadshow Entertainment überlegen ist, aber auch einige unübersehbare Probleme mit sich bringt.

Genauso wie das australische Bildmaster hat auch dieser Transfer hin und wieder ein paar kleinere Dropouts, die aber rein subjektiv hier viel mehr ins Auge fallen und auch etwas öfter auftreten. Enttäuschend ist auch der sehr instabile Bildstand, der in vielen Szenen durch ein deutlich sichtbares vertikales Ruckeln des Bilds auffällt und sich schon bei mittelgroßen Bilddiagonalen als sehr störend erweist. Die Filmkörnigkeit wurde mit einem Warner-typischen Rauschfilter ohne sichtbare Nebenwirkungen fast vollständig entfernt und ist nur in wenigen Szenen noch ein bißchen bemerkbar.

Ein großer Vorteil dieser Abtastung ist die ausgezeichnete Schärfe, deren hervorragende Detailzeichnung alles aus der Filmvorlage herausholt, ohne auf elektronische Nachhilfe zurückgreifen zu müssen. Hier hat Warner die bessere Transfertechnik gehabt, während die Australier ein deutlich unschärferes Bild auf ihrer DVD gepreßt haben. Leider bleibt es bei diesem einen großen Pluspunkt, denn in Sachen Farbtiming ist die Warner-Version von The Dish eine große Enttäuschung - die Farben wirken nicht nur im direkten Vergleich blaß, ausgewaschen und unnatürlich. Szenen, die in prallem Sonnenschein stattfinden wirken wie im Halbschatten gedreht und die eigentlich sehr bunte Farbpalette wirkt wie ausgebleicht.

Im Prinzip hätte der Transfer dieser DVD ganz hervorragend sein können, wenn Warner das Farbtiming des australischen Bildmasters übernommen hätte - so reicht es zwar für eine solide Bildqualität, die aber das von den Filmemachern gewünschte Aussehen des Films nicht korrekt wiedergibt.

Ton

The Dish ist auf der amerikanischen DVD von Warner mit nur einer einzigen englischen Tonspur in DD5.1 ausgestattet, die gegenüber der ursprünglichen Abmischung auf der australischen DVD etwas verändert wurde.

Als stark dialog- und musiklastiger Film hat The Dish keine besonders spektakuläre Abmischung zu bieten, aber die Qualität der Tonspur ist hervorragend Obwohl fast alle Dialoge auf dem Set aufgenommen und nicht nachsynchronisiert wurden, klingen die Stimmen warm und unverzerrt. Die Musik teilt sich in die passend ausgesuchten Oldies und die Score von Edmund Choi auf, die beide durch die Surroundkanäle unterstützt werden, wobei auf dieser DVD deutlich hörbar eine kräftige Portion Hall und Echo hinzugemischt wurde. Ansonsten beschränkt sich der Raumklang auf ein paar subtile Umgebungsgeräusche und ist sonst hauptsächlich von der vorderen Soundstage zu hören - durch die gelungene Balance von Musik, Dialogen und Geräuschen hat der Zuschauer aber doch den Eindruck mitten im Geschehen drin zu sitzen.

Mitgeliefert werden englische, französische und spanische Untertitel, die eine enorme Hilfe bei den durch die Akzente manchmal nicht ganz so einfach verständlichen Dialogen sind. Die Untertitel sind hier allerdings im Gegensatz zur australischen DVD nicht im Closed-Caption-Stil.

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