Star Wars - The Empire Strikes Back
Cover

10.10.2007 #286

[Update am 4.6.2007]
von Guido Bibra

Titel Star Wars - The Empire Strikes Back
Studio Lucasfilm / 20th Century Fox (1980)
Hersteller 20th Century Fox Home Entertainment (2004) EAN 0-24543-12341-5
DVD-Typ 9 (7,61 GB) Bitrate ø 7,45 max. 9,9
Laufzeit 127:12 Minuten Kapitel 50
Regionalcode 1 (USA/Kanada) Case Amaray I
Fernsehnorm NTSC
Bildformat 2.35:1 16:9 ja
Tonspuren Dolby Digital 5.1 Surround 448 kbit/s Englisch 2.0 Surround 192 kbit/s Englisch, Französisch, Spanisch, Kommentar
Untertitel Englisch
Freigabe MPAA PG
Extras • Audio Commentary by George Lucas, Irvin Kershner, Ben Burtt, Dennis Muren and Carrie Fisher
• Weitere Extras siehe Bonus-DVD

Der Film

It is a dark time for the Rebellion. Although the Death Star has been destroyed, Imperial troops have driven the Rebel forces from their hidden base and pursued them across the galaxy. Evading the dreaded Imperial Starfleet, a group of freedom fighters led by Luke Skywalker has established a new secret base on the remote ice world of Hoth. The evil lord Darth Vader, obsessed with finding young Skywalker, has dispatched thousands of remote probes into the far reaches of space...

Luke Skywalker, Han Solo und Prinzessin Leia haben es zusammen mit den Rebellentruppen geschafft den Todesstern zu zerstören, werden aber immer noch von der Flotte des Imperiums quer durch die Galaxie gejagt. Auch ihre Basis auf dem Eisplaneten Hoth muß sofort evakuiert werden, als sie von einer unbemannten Sonde des Imperiums entdeckt wird. Während Han Solo und Prinzessin Leia mit der Rebellenflotte fliehen, folgt Luke Skywalker einer Vision und fliegt zu dem entfernten Planeten Dagobah. Dort trifft er auf Yoda, eine unscheinbare kleine, runzelige Kreatur, die aber ein 800 Jahre alter Jedimeister ist und Luke als Jediritter trainiert. Währenddessen geraten Han Solo und Prinzessin Leia in der Wolkenstadt Courascant in einen bösartigen Hinterhalt...

 


1977 hatte der erste Star Wars Film die Kinos weltweit im Stum erobert und war sowohl für Schöpfer George Lucas als auch für Mitproduzent und Vertrieb 20th Century Fox ein überraschend großer finanzieller Erfolg - und nicht nur das, denn George Lucas hatte endlich seinen Ruf als Filmemacher begründen können und vier junge Schauspieler einen der größten Filmerfolge des Jahres in ihrem Resume aufzuweisen. Die Möglichkeiten waren unendlich und eine Fortsetzung des ersten Star Wars-Films so gut wie sicher.

Die Saga geht weiter

Es war das Filmstudio selbst, das George Lucas schon kurz nach dem Erfolg des ersten Films auf eine Fortsetzung ansprach, denn Lucasfilm besaß alle Rechte an Star Wars und hätte auch zu einem anderen Filmstudio gehen können. Aber George Lucas entschloss sich trotzdem weiter mit Fox zusammenzuarbeiten, allerdings sollte die Finanzierung diesmal nicht vom Studio, sondern aus seiner eigenen Tasche kommen und das Studio nur als Vertrieb fungieren. George Lucas gelang es mit den laufenden Einnahmen des ersten Star Wars-Films einen Bankkredit von 25 Millionen Dollar aufzunehmen, der er als Budget für seinen Film verwenden konnte.

Bevor die Vorbereitungen zum neuen Star Wars-Film losgehen konnten, begann George Lucas seine Unternehmen unter ein Dach zu bringen, indem er im kalifornischen Marin County Land aufkaufte und einen Komplex von Gebäuden baute, der den Namen Skywalker Ranch erhielt. Dort wurden nicht nur die Büros von Lucasfilm untergebracht, sondern auch die Produkionsstätten der Effekt-Firma Industrial Light and Magic, dem Ton-Department Skywalker Sound und der neu gegründeten THX-Abteilung, die die Qualität der Kinosäle überwachen sollte.

Mit einem ordentlichen Budget in der Tasche und allen Fäden in der Hand konnte George Lucas nun das Startsignal für den neuen Star Wars Film geben. Wie schon zuvor begann die Preproduction lange vor die eigentlichen Dreharbeiten, aber diesmal waren die aufwendigsten Sachen schon gegeben - ILM mußte nicht völlig von vorne anfangen und auch der Castingprozess war nicht mehr ganz so aufwendig, weil die Hauptrollen schon zum größten Teil besetzt waren.

Ein neuer Regisseur und ein Drehbuch nach Maß

Einen grundegenden Unterschied zum ersten Film gab es allerdings: George Lucas, der sich den täglichen Stress der Dreharbeiten nicht mehr zumuten wollte, zog sich aus der aktiven Rolle des Filmemachers zurück und war mehr im Hintergrund tätig. Er gab nicht nur die Regie auf, sondern entschied sich auch das Schreiben des Drehbuchs einem professionellen Autor zu überlassen und nur eine grobe Geschichte als Vorlage zu liefern - als Produzent behielt er aber nach wie vor die volle Kontrolle über sein Projekt.

Die Suche nach einem Regisseur dem George Lucas seinen Film anvertrauen konnte, hätte eigentlich sehr schwierig werden können, aber Lucas erste Idee seinen ehemaligen College-Professor und Mentor Irving Kershner zu fragen, erwies sich schließlich als Volltreffer. Kershner lehnte zuerst ab, weil er bisher nur bei kleineren Filmen Regie geführt hatte, aber noch nie bei einem großen Blockbuster dieser Dimension. Auf Anraten seines Agenten nahm er dann dieses einmalige Angebot doch an und

Das Drehbuch wollte George Lucas ursprünglich von der Science-Fiction-Autorin Leigh Brackett schreiben lassen, die aber nur eine erste Version verfassen konnte, bevor sie im Alter von 63 Jahren im März 1978 starb. George Lucas gewann dann den ehemaligen Werbetexter Lawrence Kasdan als Drehbuchautor, der Leigh Bracketts Drehbuch zusammen mit George Lucas weiterentwickelte. Die Geschichte wurde diesmal in einem viel breiteren, epischen Rahmen erzählt und enthielt neben jeder Menge Action und Drama auch einen Schuß Romantik, die im ersten Film allerhöchstens in Spurenelementen vorhanden war.

Neue und alte Schauspieler

Mark Hamill, Carrie Fisher und Harrison Ford kehrten alle in ihren Rollen zurück, was aber bei Harrison Ford keinesfalls garantiert war - er hatte nicht wie die anderen einen Vertrag über drei Filme unterschrieben und verhandelte seinen Vertrag für The Empire Strikes Back neu aus. Das Finale des Films wurde so geschrieben, daß eine Fortsetzung auch ohne ihn hätte gedreht werden können. Genau dies blieb nach dem Ende von Empire auch ein großes Fragezeichen, das erst mit dem dritten Film aufgelöst werden würde.

Der Film hat aber auch eine ganze Menge neue Charaktere zu bieten: Die drei Helden bekommen nun die dringend notwendige Unterstützung von dem sympathischen Gauner Lando Calrissian, gespielt von Billy Dee Williams. Die Ähnlichkeit von Lando und Han Solo kam nicht von ungefähr, denn Williams hatte sich schon während des Castings des ersten Starwars-Films für die Rolle von Han Solo beworben. Auch die Bösewichte sind nun etwas zahlreicher, denn außer Darth Vader, dessen Rolle nun sprunghaft an Bedeutung gewann, trat nun auch der Imperator in Person auf. Obi-Wan Kenobi verschwand auch nicht in der Versenkung, aber Alec Guiness Mitwirken an The Empire Strikes Back beschränkte sich diesmal nur auf einen kurzen Gastauftritt.

Muppet Wars

Der bemerkenswerteste Charakter und der heimliche Star des Films ist jedoch Yoda, die unscheinbare runzelige kleine Kreatur, die sich als achthundert Jahre alter Jedi-Ritter entpuppt. Yoda wurde von Designer Stuart Freeborn nach Ideen und Konzeptzeichnungen von George Lucas und gestaltet und als lebensgroße Puppe im Workshop von ILM gebaut. Weil Freeborn zwar ein brillianter Designer war, aber kaum praktische Erfahrung mit Puppenspieltechnik hatte, holte er sich Hilfe von Jim Henson, der gerade mit der Produktion der Muppet Show in England beschäftigt war.

Stuart Freeborn und Henson entwickelten zusammen das besondere Aussehen von Yoda, aber letztendlich hatte Henson nicht genug Zeit für seine eigene Show und Star Wars gleichzeitig zu arbeiten und schlug seinen Kollegen Frank Oz für den Puppenspieler und Sprecher von Yoda vor. Ihm gelang es die komplizierte Puppe, die nur eingeschränkt bewegungsfähig war, aber eine detailreiche Mimik besaß, mit einem Team von Assistenten erstaunlich realistisch zum Leben zu erwecken – allerdings nicht ohne kleinere Probleme.

Der Jedi, der aus der Kälte kam

Die Dreharbeiten begannen im März 1979 unter ähnlich extremen Bedingungen wie beim ersten Film, allerdings diesmal nicht mit hohen, sondern tiefen Temperaturen: die Szenen für den Eisplaneten wurden im kalten Norwegen unter anderem auf einem Gletscher und in einem Fjord gedreht. Das Filmteam hatte aber auch mit einem besonders hartem Wetter zu kämpfen, das es manchmal sogar unmöglich machte vom Hotel zu den Drehorten zu gelangen.

Natürlich liefen die Dreharbeiten dadurch alles andere als nach Plan, aber zum Glück ging es nach verhältnismäßig kurzen Außenaufnahmen in Norwegen in die kontrolliertere Umgebung der Londoner Filmstudios. Dort waren zuvor in monatelanger Handwerksarbeit über sechzig einzelne Sets entstanden, von denen alle, auf denen der Jedimeister Yoda auftrat, anderthalb Meter über dem Boden gebaut werden mußten, damit Frank Oz und sein Team die Puppe unter dem Set steuern konnten.

Größer, besser, detailreicher

Während die Dreharbeiten in Norwegen und später in England im vollen Gang waren, entstanden in Kalifornien bei ILM auf der Skywalker-Ranch die Special-Effects, die diesmal nicht nur aus Weltraum-Schlachten, sondern auch aus dem Kampf um die Rebellenbasis auf dem Eisplaneten bestanden. Dazu wurde nicht nur die von ILM mittlerweile immer mehr perfektionierte Tricktechnik verwendet, sondern auch Stopmotion-Modellanimation für die Imperial Walkers, die laufenden Kampfmaschinen des Imperiums. Die Stopmotion-Animation und die anderen Effekte wurden dann in der Postproduktion mit den in Norwegen gedrehten Realaufnahmen kombiniert.

Auch in Sachen Design hatte sich seit dem ersten Film eine ganze Menge verändert - insbesonders die Gestaltung der zahllosen Raumschiffe und der aufwendigen Sets konnte nun viel detailreicher und genauer realisiert werden, weil es ein großzügigeres Budget gab und die Vorbereitungen ohne zu großen Zeitdruck gemacht werden konnten. Auch ILM war inzwischen aus den teils chaotischen Zuständen während des erstens Films herausgewachsen und konnte die aufwendigen Special-Effects viel effizienter und professioneller produzieren, ohne dabei zuviel herumprobieren zu müssen.

Berühmte Momente

Auf dem Set des Planeten Dagobah war Mark Hamill monatelang der einzige menschliche Schauspieler, weil Luke Skywalker im Film einige Zeit lang nur mit Yoda alleine zu sehen ist. Dafür krauchten auf dem dschungelartigen Set Schlangen, Käfer und anderes Ungtier herum, die die Arbeit nicht gerade gemütlich machten. Frank Oz und sein Team von Puppenexperten standen außerdem unter großem Druck, weil praktisch der ganze Film von der Funktionsfähigkeit der Yoda-Puppe abhing. Die Schwierigkeiten waren nicht gering und es konnte auch nur sehr langsam gearbeitet werden, aber letztendlich gelang es Yoda überzeugend zum Leben zur erwecken und damit einen wichtigen Teil des Films zu retten.

Der große Höhepunkt des Films, der Schlußkampf zwischen Luke Skywalker und Darth Vader, wurde während der Dreharbeiten wie ein großes Geheimnis gehütet. Nur George Lucas, Irvin Kershner, Lawrence Kasdan, Mark Hamill und James Earl Jones wußten wirklich, was Darth Vader im entscheidenden Moment zu Luke Skywalker sagte. David Prowse, der im Kostüm von Darth Vader steckte, sagte auf dem Set der Szene vorsichtshalber einen völlig anderen Satz, als später von James Earl Jones in der Postproduktion aufgenommen wurde. Trotzdem kochten die Gerüchteküchen auf Hochtouren und Lucasfilm streute sogar selbst Gerüchte, um die Fangemeinde noch mehr zu verwirren.

Ein teurer Spaß

Trotz größter Bemühungen diesmal zeitlich und finanziell nicht über den Rahmen zu schlagen, konnte eine Budgetüberschreitung nicht verhindert werden. Die Dreharbeiten konnten erst nach sechs Monaten im September 1979 abgeschlossen werden, und das Budget wurde um zehn Millionen Dollar überzogen. Den Banken, von denen George Lucas die Finanzierung des Budgets bekommen hatte, gefiel das überhaupt nicht und drohten damit den Kredit platzen zu lassen. Zum Glück gelang es Lucasfilm einen Deal mit den Banken abzuschließen, der das Besitztum des Films nicht aus der Hand des Filmstudios gab, aber trotzdem eine Fertigstellung garantieren konnte.

Wie schon beim ersten Film sahen auch die Rohschnitte von The Empire Strikes Backnicht sehr vielversprechend aus, aber in der mehrmonatigen Postproduktion wurde dies mit viel konzentrierter und diesmal besser organisierter Arbeit geändert. George Lucas schnitt seinen Film diesmal wieder zusammen mit seiner Frau Marcia und Paul Hirsch, die bereits den ersten Film im Schneideraum retten konnten und auch hier mit dem zuvor entwickelten besonderen Stil dem Film den typischen Star Wars-Rhythmus gaben. Durch die mehreren parallel laufenden Handlungstränge konnte dies bei Empire besonders raffiniert umgesetzt werden. Die Filmmusik wurde wieder von John Williams komponiert, der natürlich die Titelmelodie des ersten Films als Markenzeichen wieder übernahm, aber auch viele neue Themen komponierte - darunter auch der Imperial March, dessen acht erste Noten seitdem nicht nur ein Erkennungsmerkmal des Empires, sondern auch das eigene Thema von Darth Vader Thema war.

Erfolg auf der ganzen Linie

Die Filmpremiere am 21. Mai 1980 war ein noch größerer Erfolg als drei Jahre zuvor beim ersten Film. Die Kritiker lobten The Empire Strikes Back als definitive Verbesserung gegenüber seinem Vorgänger. Das war zu dieser Zeit sehr selten, weil Fortsetzungen schon per Definition als schlecht angesehen wurden. Der neue Star Wars-Film bewies zu aller Erstaunen genau das Gegenteil und konnte auch die empfindlichsten Fans begeistern, die mit der Weiterwentwicklung der Charaktere und der Geschichte sehr zufrieden waren.

Innerhalb von zehn Tagen spielte der Film seine Produktionskosten wieder ein und konnte damit nicht nur die Banken, die die insgesamt 33 Millionen Dollar Kosten finanziert hatten, zufriedenstellen, sondern auch Lucasfilm als Filmstudio weiter wachsen lassen. Außerdem entschied sich George Lucas zu dem großzügigen Schritt den Profit aus den Kinokassen mit jedem Beschäftigten von Lucasfilm und seinen Tochterfirmen zu teilen.

The Empire Strikes Back war ein voller Erfolg und übertraf die kühnsten Erwartungen, hatte für die Filmemacher aber auch einen leicht bitteren Nachgeschmack: die Regisseur- und Drehbuchautoren-Gewerkschaften erlegten George Lucas und Irvin Kershner eine Strafe von fast einer viertelmillion Dollar auf, weil im Vorspann des Films wieder keine Namen genannt wurden - etwas, was die Gewerkschaften einmal geduldet hatten, aber jetzt nicht mehr durchgehen lassen wollten. George Lucas zahlte die Strafe für sich und für Irvin Kershner unter Protest und trat dann kurzerhand aus den Gewerkschaften und der MPAA aus.

Angenehme und unangenehme Nachwirkungen

Ein weiteres Opfer filmpolitischer Probleme war Alan Ladd, der Fox-Produktionschef der George Lucas in das Studio geholt und ihn lange unterstützt hatte. Ladd kündigte nach einem heftigen Streit mit den Fox-Studiobossen und gründete seine eigene Produktionsfirma, gab aber seine Vorliebe für extravagante Science-Fiction nicht auf: er war es, der einige Jahre später bei Warner Ridley Scotts Blade Runner durchboxte. Sein Weggang von Fox enttäuschte George Lucas so sehr von dem Studio, daß er bei seinem nächsten Filmprojekt Raiders of the Lost Ark zusammen mit Steven Spielberg zu Paramount ging - der dritte Star Wars-Film entstand aber später dann doch in Zusammenarbeit mit 20th Century Fox.

The Empire Strikes Back ist von den drei Filmen der Star Wars-Trilogie derjenige, der am wenigstens für die Special-Edition von 1997 verändert wurde. Es wurden lediglich einige Special-Effects überarbeitet und gesäubert und außerdem einige Matte-Paintings in der Wolkenstadt verschönert. Auch die Veränderungen für die neue DVD-Version von 2004 halten sich in Grenzen - die größte bestand aus der Ersetzung des holografischen Emperor-Auftritts gegen eine neue Version, in der nun Ian McDiarmid zu sehen ist.

Die DVD

Die neue - und erste - DVD-Veröffentlichung von The Empire Strikes Back im Rahmen des Star Wars-Trilogy-Boxsets ist genauso wie A New Hope rundum gelungen. Einbußen in Bild- und Tonqualität waren wegen des nicht besonders guten Zustands des Quellmaterials zu befürchten, blieben aber dank der intensiven Remasteringbemühungen völlig aus. Es ist ohne wenn und aber die beste Version des Films und wird es sicher auch für lange Zeit noch bleiben.

Mehr zum Bonusmaterial in der Review des Boxsets.
Weitere Reviews: A New Hope & Return of the Jedi

Bild

Obwohl The Empire Strikes Back gut drei Jahre jünger als sein Vorgänger ist, war die Filmvorlage stellenweise noch problematischer. Es ist wohl nur der speziellen Restaurationstechnik von Lowry Digital Images zu verdanken, daß die bisher immer nur verschwommen zu sehenden Sequenzen auf dem Eisplaneten und Dagobah nun endlich klar und deutlich sichtbar sind.

Empire hat besonders in den oben erwähnten Szenen früher immer sehr körnig und unscharf ausgesehen, aber Lowrys spezielle Filtertechnik hat es geschafft, auch diese Szenen wieder erstaunlich detailreich und sauber aussehen zu lassen. Auch die vielen Special-Effects sehen hervorragend aus und zeigen Details, die man bisher noch nie zuvor sehen konnte. Die Filmvorlage wurde erfolgreich von sämtlichen Dropouts und Beschädigungen befreit, kein einziger Kratzer und Fussel ist mehr zu sehen. Die Körnigkeit wurde fast vollständig entfernt ohne die Schärfe zu beeinträchtigen - lediglich in einigen besonders kritischen Szenen sieht man gelegentlich noch ein minimales Restrauschen, das aber nur bei genauerer Betrachtung überhaupt auffällt.

Noch mehr als bei A New Hope macht sich auf dieser DVD das überarbeitete Farbtiming äußerst angenehm bemerkbar. Der Schnee auf dem Eisplaneten ist endlich richtig weiß, der Weltraum ordentlich schwarz und der Sumpfplanet Dagobah schön braun-grün. Das Farbtiming ist hervorragend gelungen und wirkt besonders bei den Szenen, die nicht im Weltraum oder den Raumschiffen stattfinden, das erste Mal wirklich natürlich und nicht künstlich-aufgebohrt wie in den alten Transfern der Special-Edition.

Die bemerkenswerteste Eigenschaft dieses Tansfers ist jedoch, daß trotz der Filter und der starken Reduzierung der Körnigkeit das Bild immer noch nach lebendigem Film und nicht völlig digtalisiert aussieht. Auch leistet sich das Bild keinerlei Flackern oder einen instabilen Bildstand - dieser Transfer sieht so perfekt wie nur möglich aus.

Ton

Auch die Tonqualität entspricht im wesentlichen der A New Hope-DVD und bringt für einen Film dieses Alters erstaunliches auf die Bühne. So ganz hundertprozentig kann die Tonspur ihr Alter natürlich auch nicht verstecken, aber die Einschränkungen liegen im kaum hörbaren bereich und die neue DVD-Abmischung tut alles um die Qualität so gut wie möglich zu machen.

Die Musikabmischung ist parallel zu den bekannten Soundtrack-CDs von 1997 nicht ganz so breit wie bei A New Hope, füllt aber deswgen die vordere Soundstage noch besser aus und hat durch die Unterstützung der Surroundkanäle einen noch präziseren Raumklang ohne künstliches Echo zu bieten. Die Musik hört sich beinahe exakt so wie auf den Soundtrack-CDs an, die DVD-Abmischung ist allerdings noch ein klein wenig luftiger.

Im Gegensatz zu A New Hope sind hier nun alle Dialoge auf dem gleichen Qualitätsniveau - anscheinend wurde bei The Empire Strikes Back mehr auf sauberen Dialog in der Postproduktion geachtet. Die Stimmen sind klar und deutlich und haben eine hervorragende Verständlichkeit - auch James Earl Jones Darth Vader klingt nicht mehr ganz so dumpf und undeutlich wie früher, aber der metallene Klang seiner Stimme bleibt natürlich erhalten.

Die Surroundabmischung, oder besser gesagt der Effekt-Mix, kann sich durchaus mit aktuellen Hollywood-Filmen messen und läßt es in den großen Kampfszenen nicht nur laut knallen, sondern hat auch eine Menge diskrete und subtile Effekte zu bieten. Speziell bei den leisen Umgebungsgeräuschen ist hier wesentlich mehr zu hören als bei A New Hope, die Fortschritte im Sound-Design machen sich hier deutlich bemerkbar.

Auch hier ist wieder ein englischer 2.0-Surround-Downmix dabei, der aber der 5.1-Tonspur in der Klangfülle etwas unterlegen ist und auch in der Abmischung etwas abweicht. Wenn man einen Surround-Downmix benötigt, sollte man also den DVD-Player den Downmix von der 5.1-Spur machen lassen. Die französischen und spanischen 2.0-Tracks scheinen älteren Datums zu sein und unterscheiden sich teils gravierend von der Neuabmischung, vermutlich sind es einfache Downmixes der 1997er Special-Edition-Soundtrack.

Bonusmaterial

Wie bei den anderen DVDs des Starwars-Boxsets ist auch hier das einzige Extra die Kommentarspur, alles weitere befindet sich auf der Bonus-DVD.

Der Audiokommentar mit George Lucas, Dennis Muren, Ben Burtt, Carrie Fisher und Irvin Kershner hat ungefähr den gleichen hohen Informationsgehalt wie auf den anderen zwei DVDs. Hier kommt aber neben den oft recht eisigen und technischen Kommentaren von Lucas, Muren und Burtt der Regisseur Irvin Kershner mit seiner sympathischen und humorvollen Art Carrie Fisher zur Hilfe, die schon auf dem Kommentar von A New Hope den dringend notwendigen menschlichen Beitrag leistete. Kershner neigt machmal dazu einfach nur die Ereignisse im Film nachzuerzählen, gibt aber auch oft bessere Einblicke in die Filmproduktion als dies George Lucas selbst schafft. Das einzige Manko ist auch hier, daß die Beteiligten ihre Kommentare alle separat aufgenommen haben - man kann sich nur vorstellen, wie unterhaltsam ein richtiger gemeinsamer Kommentar geworden wäre. Dennoch ist diese Kommentarspur wirklich interessant und eine ideale Ergänzung zur Empire of Dreams-Dokumentation.



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