Star Wars - Return of the Jedi
Cover

18.10.2004 #287

[Update am 4.6.2007]
von Guido Bibra

Titel Star Wars - Return of the Jedi
Studio Lucasfilm / 20th Century Fox (1983)
Hersteller 20th Century Fox Home Entertainment (2004) EAN 0-24543-12341-5
DVD-Typ 9 (7,84 GB) Bitrate ø 7,22 max. 9,0
Laufzeit 134:40 Minuten Kapitel 50
Regionalcode 1 (USA/Kanada) Case Amaray I
Fernsehnorm NTSC
Bildformat 1.85:1 16:9 ja
Tonspuren Dolby Digital 5.1 Surround Englisch 2.0 Surround 96 kbit/s Englisch, Französisch, Spanisch, Kommentar
Untertitel Englisch
Freigabe MPAA PG
Extras • Commentary by George Lucas, Ben Burtt, Dennis Muren and Carrie Fisher
• Weitere Extras siehe Bonus-DVD

Der Film

Luke Skywalker has returned from his home planet of Tatooine in an attempt to rescue his friend from the clutches of the vile gangster Jabba the Hutt. Little does Luke know that the GALACTIC EMPIRE has secretly begun construction on a new armored space station even more powerful than the first dreaded Death Star. When completed, this ultimate weapon will spell certain doom for the small band of rebels struggling to restore freedom to the Galaxy...

Als Luke Skywalker mit Hilfe seiner Freunde einen Versuch unternimmt Han Solo aus den Klauen des Gangsters Jabba the Hutt zu befreien, werden sie beinahe an ein Wüstenmonster verfüttert – aber mit viel List, Tücke und der Macht gelingt es ihnen nicht nur zu fliehen, sondern auch Jabba den Garaus zu machen. Luke kehrt nach Dagobah zurück, um sein Training als Jedimeister zu beenden, aber ein im sterben liegender Yoda eröffnet ihm Erschreckendes und Erstaunliches über seine Familie – Luke muß nur noch die finale Konfrontation mit Darth Vader überstehen. Währenddessen sind die Rebellentruppen dem Imperium auf der Spur und entdecken einen halbfertigen neuen Todesstern im Orbit um den Planeten Endor, dessen primitive, aber auf ihre Art mächtige Bewohner sich auf ihre Seite stellen und Luke, Leia und Han Solo eine große Hilfe sind...

 


Als 1980 der zweite Star Wars-Film The Empire Strikes Back in die Kinos kam, hing eine Fortsetzung einzig und allein vom Erfolg des Films ab, mit dem sich sogar George Lucas nicht völlig sicher war. Letztendlich übertraf Empire aber die kühnsten Erwartungen und gab den Weg für den dritten und vorerst letzten Star Wars-Film frei, dessen Produktion so schnell wie möglich in die Wege geleitet wurde.

Neue Verbündete

Wie schon zuvor legte George Lucas die Entwicklung und Produktion des Films teilweise in fremde Hände, blieb aber dennoch der Produzent, der über alles die letzte Entscheidungsgewalt hatte. Das Drehbuch verfaßte nach einer Lucas-Originalgeschichte wieder Lawrence Kasdan, der bereits The Empire Strikes Back und den ersten Indiana Jones-Film Raiders of the Lost Ark geschrieben hatte und damit genau wußte, wie er die Ideen von George Lucas richtig umsetzen konnte.

Irvin Kershner, der die Regie von des zweiten Star Wars-Films übernommen hatte, war durch den Erfolg des Films sehr gefragt und schon mit dem inoffiziellen James-Bond-Film Never Say Never Again beschäftigt, so daß er als Regisseur nicht in Frage kam. George Lucas erste Wahl war daher Steven Spielberg, mit dem er zuvor Raiders of the Lost Ark gedreht hatte - aber Schwiergkeiten mit der Regisseur-Gewerkschaft, aus der Lucas um einen Streit über die Nennung von Credits im Vorspann ausgetreten war, machten diese Zusammenarbeit leider unmöglich.

Andere Regisseure, von denen George Lucas Absagen erhielt, waren unter anderem David Lynch und David Cronenberg. Letztendlich fand George Lucas mit dem englischen Regisseur Richard Marquand jemand, der bereit war den Schwierigen Job zu übernehmen beim neuen Star Wars-Film Regie zu führen. Diese Wahl war nicht ohne Risiko und Kritik, denn Marquand hatte ähnlich wie Irvin Kershner kaum Erfahrungen mit Filmen dieser Größe und erst recht nicht mit großen Action-Szenen und Special-Effects.

Die Rückkehr von Han Solo

Auch die Rückkehr aller Hauptdarsteller war nicht völlig garantiert: Carrie Fisher und Mark Hamill hatten zwar einen Vertrag für drei Filme, aber Harrison Ford nicht. Praktischerweise wurde sein Charakter Han Solo am Ende des letzten Films zwar nicht um die Ecke gebracht, aber doch so aus dem Weg geräumt, daß er im nächsten Film nicht unbedingt auftreten mußte. Harrison Ford machte selbst den Vorschlag, Han Solo zu opfern - schließlich hatte er als Indiana-Jones-Darsteller nun schon ein zweites Standbein als Schauspieler. Schließlich gelang es George Lucas aber doch noch Harrison Ford zu einem letzten Auftritt als Han Solo zu bewegen.

Auch viele andere bekannte Charaktere waren wieder mit dabei: neben Billy Dee Williams als Lando Calrissian war auch Alec Guiness als Obi-Wan Kenobi wieder mit dabei - allerdings wieder nur in einem Kurzauftritt. Darth Vader wurde nicht nur von David Prowse verkörpert, sondern in den längeren Kampfszenen auch von Stuntman Bob Anderson und in der Schlußszene sogar mit Sebastian Shaw von einem dritten dargestellt - wenn man nun noch Earl Jones als seine Stimme mitzählt, dann wird Darth Vader in Return of the Jedi von insgesamt vier Leuten gespielt.

Ein neuer Imperator

Zum ersten Mal in Person taucht der Imperator in Person auf - im ersten Film wurde er noch nicht einmal erwähnt und war im zweiten nur als Hologramm zu sehen. Hier tritt er in Gestalt von Ian McDiarmid auf, der zu Anfang George Lucas nicht begeisterte, aber auf lange Sicht den Star Wars-Schöpfer doch so begeisterte, daß er ihn in seiner neuen Trilogie der ersten drei Episoden wieder auftreten ließ.

Die nichtmenschlichen Charaktere bestehen selbstverständlich aus den beiden Droiden R2D2 und C3PO, die schon seit dem ersten Film die heimlichen Helden und Erzähler sind, mit denen auch Return of the Jedi wieder beginnt. In den beiden Robotern steckte natürlich immer noch keine Elektronik, sondern menschliche Handarbeit: Anthony Daniels verkörperte und sprach wieder den goldenen Threepio, während der kleinwüchsige Kenny Baker im inneren von Artoo die Maschine zum Leben erweckte.

Ein großer Schleimer

Ein weiterer Neuzugang wurde in den ersten beiden Filmen schon mehrfach namentlich erwähnt, aber nun bekam man ihn endlich zu sehen: den "Gangsterboss" Jabba the Hutt, eine riesige fette Schnecke, die in Phil Tippets Creature-Workshop bei ILM entstand und von mehreren Leuten im inneren der Puppe gesteuert wurde. Jabba sollte ursprünglich schon in A New Hope einen Auftritt haben, aber damals ließ das Budget nicht zu den zuerst humanoiden Charakter durch einen Special-Effect zu ersetzen.

Diese Szene wurde zwanzig Jahre später für die Special-Edition fertiggestellt und für die DVD-Version auch noch einmal neu erstellt, wodurch der Überraschungseffekt von Jabbas Auftritt in Return of the Jedi etwas zunichte gemacht wurde. Dennoch blieb Jabba in Return of the Jedi sehr beeindruckend und natürlich reichlich eklhaft, denn gerade darauf sollte es ankommen - Carrie Fisher, die besonders nahen Kontakt mit dem Monster hatte, war heilfroh daß es sich nur um ein künstliches Geschöpf handelte. Jabba war aber nicht das einzige sonderbare Alien, denn für die Szenen in seinem Palast wurde dutzende seltsame Gestalten aller Art in einer Vielfalt geschaffen, wie sie sogar in den Star Wars-Filmen zuvor noch nicht zu sehen waren.

Flauschige Nebendarsteller

Auch Yoda war wieder dabei und wurde wieder von Frank Oz gesteuert und gesprochen - der Auftritt des Jedi-Meisters war allerdings diesmal nicht so lang wie in The Empire Strikes Back und der technische Aufwand hielt sich in Grenzen. Einen viel größeren Auftritt hatten dagegen eine ganze Schar von kleinen knuddeligen Kreaturen namens Ewoks, den Einwohnern des Waldmondes Endor - ursprünglich hatte George Lucas aber eine Armee von Wookies im Sinn, die jedoch zwischen den verschiedenen Drehbuch-Versionen in Ewoks verwandelt wurden.

In den Ewok-Kostümen steckten hauptsächlich kleinwüchsige Schauspieler wie Artoo-Steuermann Kenny Baker, der sich auch in einen Ewok verwandelte, wenn er nicht gerade für den kleinen Droiden gebraucht wurde. Es waren aber ausgerechnet die Ewoks, an denen viele Fans Anstoß nahmen - sie fanden die kleinen affenähnlichen Kreaturen zu kindergerecht und nett für einen "ernsten" Science-Fiction-Film wie Star Wars. Tatsächlich halfen die knuddeligen Kreaturen aber besonders jüngere Zuschauer für den Film zu begeistern, die zuvor nur wenig Interesse an der techniklastigen Science-Fiction-Geschichte hatten.

Drama und Action

Die Geschichte des Films war auf den ersten Blick eine Neuauflage des ersten Star Wars-Films - noch ein Todessstern muß erledigt werden, während der Kampf zwischen Luke Skywalker und Darth Vader weitergeht. Hinter der scheinbar recycelten Story steckt aber die logische Fortführung und Beendigung der angefangenen Handlungsstränge - kaum ein Ereignis aus den ersten beiden Filmen wurde in Return of the Jedi nicht wieder aufgegriffen und die Mythologie um die Jedi-Ritter und die Macht wurde noch mehr verfeinert.

Die Story beginnt mit der Rettung von Han Solo, die mehr wie ein Fantasy- und Abenteuerfilm wirkt als Science-Fiction. Auch danach teilt sich die Handlung in ein Indiana Jones-artiges Abenteuer auf dem Waldmond, während ein Stockwerk darüber eine riesige Weltraumschlacht tobt und Luke Skywalker sich mit Darth Vader duelliert. Es ist diese besondere Mischung, die Return of the Jedi genauso wie seine zwei Vorgänger nicht zu x-beliebiger Science-Fiction machen, sondern zu einem ganz eigenen Genre – George Lucas hatte die Weltraumoper neu erfunden.

Dreharbeiten unter Verschluß

Die Dreharbeiten waren die kürzesten der drei Star Wars-Filme und fanden zwischen Juni und September 1982 statt. Gedreht wurde diesmal nicht in fremden Landen, sondern in mehreren Drehorten in Kalifornien, die unter andem für Endor und die meisten anderen Außenaufnahmen verwendet wurden. Alles andere wurde in den englischen Elstree-Studios gefilmt, wo Produktions-Designer Norman Reynolds wieder seine riesigen, fantastischen Sets aufgebaut hatte, die neben dem Inneren der Raumschiffe auch Jabbas Palast und andere fantastische Orte darstellten.

Auf die Geheimhaltung wurde großen Wert gelegt, damit keine Details vom neuen Star Wars-Film an die Öffentlichkeit dringen konnten. Die Außenaufnahmen in Kalifornien fanden unter dem Decknamen Blue Harvest - Horror beyond imagination statt - sogar T-Shirts und Poster wurden mit diesem Billig-Horrortitel herausgegeben um die Fans zu verwirren. Auch der Titel Revenge of the Jedi wurde gerüchtehalber unter ie Fans gebracht, was sogar die Marketingabteilung von Fox durcheinander brachte, die aus versehen einen Teaser-Trailer und einige Poster mit diesem Titel anfertigte. Tatsächlich war es längere Zeit der Arbeitstitel des Films, der erst spät in der Postproduktion auf Return of the Jedi geändert wurde.

Die große Schlacht um die Effekte

Während die realen Dreharbeiten in vollem Gang waren, kämpfte ILM auf der Front der Illusionen gleich auf mehreren Gebieten. Einerseits mußten die Weltraumschlachten gedreht werden, für die die altbekannten Techniken der Modell-Effekte immer weiter perfektioniert wurden, aber es gab auch noch andere Sequenzen, die nur mit der Hilfe von ILM entstehen konnten: für Speedbike-Verfolgungsjagd auf Endor wurden die Schauspieler vor Bluescreens aufgenommen und das eigentliche Rennen in den kalifornischen Wäldern mit einer Kamera, die nur ein Bild pro Sekunde aufnahm gedreht, so daß der Eindruck einer rasanten Fahrt entsteht.

Ein weiteres ILM-Produkt war das riesige Monster, gegen das Luke Skywalker im Kerker von Jabbas Palast kämpft - ursprünglich sollte es aus einem Schauspieler in einem Kostüm bestehen, letztendlich wurde es aber in traditioneller Stopmotion-Animation zum Leben erweckt. Auch die Imperial Walker wurden auf diese Weise zum Laufen gebracht - kein CGI, keine Roboter, nur mühsahme und langwierige Handarbeit, die dafür aber besser und realer aussah als so mancher computerisierter Effekt von heute.

Ein Problem kommt selten allein

Obwohl Lucasfilm es diesmal schaffte das Budget nicht zu überziehen und den Drehplan einzuhalten, verliefen die Dreharbeiten alles andere als glatt. Regisseur Richard Marquand kam mit George Lucas nicht besonders gut aus und hatte Kommunikatonsprobleme mit den Schauspielern. Zumindest muß es George Lucas so empfunden haben, aber andere hatten mehr Sympatie mit Richard Marquand und stellten sich auf seine Seite - dazu gehörte auch Kameramann Alan Hume, der mit der Arbeit von Marquand sehr zufrieden war.

Die Konflikte führten dazu, daß in den letzten zwei Monaten der Dreharbeiten Richard Marquand und Alan Hume das Handtuch warfen und ihre Assistenten die Arbeit weitermachten. Das bedeutete auch, daß George Lucas sich zum Ende der Dreharbeiten teilweise wieder in den Regiestuhl setzte und den Film mit der Hilfe der Regie- und Kameraassistenten fertigstellte. Heute spricht George Lucas selbst nur noch in höchsten Tönen von Richard Marquand und erwähnt die Probleme bei den Dreharbeiten von Return of the Jedi überhaupt nicht - vielleicht aus Respekt vor dem 1996 verstorbenen Regisseur.

Der große Abschied

Während George Lucas zum Ende der Dreharbeiten hin viel zu beschäftigt war um sich Gedanken über einen Abschied von Star Wars zu machen, war es für die Schauspieler viel emotionaler. Sie hatten sich in den über sechs Jahren in denen die drei Filme entstanden waren sehr gut kennengelernt und eine Menge miteinander durchgemacht, so daß ein Abschied für immer und nicht nur bis zum nächsten Film für sie sehr viel bedeutete.

Einige von ihnen arbeiteten aber auch später wieder mit George Lucas zusammen: Harrison Ford drehte zwei weitere Indiana-Jones-Filme, und Anthony Daniels und Kenny Baker sollten die einzigen Schauspieler sein, die sowohl in der alten als auch der neuen Star Wars-Trilogie auftraten. Für viele der Schauspieler war Star Wars aber hauptsächlich ein großes Sprungbrett für ihre Filmkarrieren, und obwohl die meisten von ihnen George Lucas' Ideen anfänglich für Unsinn hielten, hatten sie später nur gutes über ihre Star Wars-Zeit zu erzählen.

Musik für die Jedi


Die Magie des Films entstand auch bei Return of the Jedi wieder in der Postproduktion. Der raffinierte Schnitt führte gegen Ende des Films drei zeitlich parallel laufende Handlungsstränge mit einem Gespür für perfekten Rhythmus zusammen. John Williams schrieb wieder die Filmmusik und stand diesmal vor der Herausforderung nicht nur die matriarchalischen Klänge des Imperiums und die anspornenden Märsche der Rebellion zu verwenden, sondern für die Szenen auf Endor einen etwas primitiveren Klang zu schaffen.

Außer etwas Ambiente-Musik, bestehend aus hauptsächlich perkussiven Klängen, die sich anhören als ob sie von den Ewoks selbst gespielt wurden, komponierte Williams für die kleinen Fellknäule die Parade of the Ewoks, einen lustiger Marsch, der von Holz- und Blechbläsern dominiert wird, aber nicht die Strenge der anderen Themen besitzt und damit eins der verspieltesten Themen der Star Wars-Filmmusiken ist. Zum Einsatz kamen natürlich auch wieder eine Menge altbekannte Melodien, aber wie schon für The Empire Strikes Back hatte John Williams einen großen Teil der Musik komplett neu geschrieben.

Premiere mit Schattenseiten

Genau sechs Jahre nach der Premiere des ersten Star Wars-Films am 25. Mai 1983 fand die Premiere von Return of the Jedi in den USA statt. Erwartungsgemäß brach der Film gleich am ersten Tag alle Kassenrekorde und wurde zu einem der größten Erfolge seiner Zeit. Während der finanzielle Erfolg garantiert war, wurde Jedi von den meisten Kritikern in der Luft zerrissen. "Muppets in Space" war die schlimmste Beleidigung, die sich George Lucas und sein Team gefallen lassen mußte, aber im Laufe der Zeit bekam Return of the Jedi doch noch die Anerkennung, die er verdient hatte.

Die Star Wars-Trilogie war aber nicht nur einfach eine Reihe von Filmen, die einen Haufen Geld einspielte und George Lucas zum Millionär machten. Lucas zog sich nach Return of the Jedi weitgehend aus dem aktiven Filmemachen zurück und kümmerte sich mehr um seine Firmen und sein Privatleben, das offenbar in den sechs "Starwars-Jahren" stark gelitten hatte, denn seine Frau Marcia ließ sich noch 1983 von ihm scheiden. Lucas kümmerte sich fortan alleine um seine adoptierten Kinder und konzentrierte sich darauf, Lucasfilm und seine Tochterfirmen zu managen.

Dazu gehörten das Special-Effects-Studio ILM, die besten der Branche mit einer langen Warteschlange an Kundschaft, das Tonstudio Skywalker Sound und das damit verbundene Kino-Qualitätsprogramm THX sowie die noch junge Computerspiele-Schmiede Lucasfilm Games, die ab Ende der achtziger Jahre einige der berühmtesten Adventure-Spiele schufen. Die Computergrafik-Abteilung von Lucasfilm wurde schon früh verkauft, weil ihr keine große Bedeutung angemessen wurde - aus der kleinen Firma wurde bald ein Gigant namens Pixar, einer der wenigen großen Mitstreiter auf dem heiß umkämpften Computer-Animationsmarkt.

Das Erbe der Jedi

Return of the Jedi markierte das Ende einer ganz besonderen Ära, die nur gut sechs Jahre dauerte, aber von der Konkurrenz schnell fortgeführt wurde. Als Star Wars auf dem Höhepunkt aufhörte, wurde Star Trek erst richtig interessant und führte fortan im Kino das Science-Fiction-Feld an. George Lucas hätte weitere Star Wars-Filme drehen können, wollte aber warten bis die Tricktechnik sich so weit enwickelt hatte, daß er seine Vorstellungen damit noch besser umsetzen konnte.

Mitte der neunziger Jahre begann Lucasfilm die Star Wars-Filme zu restaurieren, mit dem Ziel die gesamte Trilogie mit verbesserten Special-Effects wieder in die Kinos zu bringen. George Lucas war mit den Urfassungen seiner Filme nie ganz zufrieden und hatte jetzt mit moderner digialer Technik die Möglichkeit die Effekte so hinzukriegen, wie er sie eigentlch schon vor über zwanzig Jahren machen wollte. Die Änderungen reichten von einfachen Säuberungen der Originaleffekte bs zu vielen völlig neuen oder stark geänderten Szenen - Return of the Jedi war neben A New Hope davon am meisten betroffen: neben einer ganz neuen Musiknummer in Jabbas Palast und anderen kleineren Änderungen wurde der Schluß erweitert, umgeschnitten und mit ganz neuer Musik unterlegt.

Während die Änderung der Schlußsequenz auf musikalischer Ebene voll und ganz gelungen ist, wirken die eingeschnittenen Siegesfeier-Sequenzen wie ein unangenehmer Fremdkörper. Noch weiter hat George Lucas den Schluß für die überarbeitete DVD-Version verunstaltet und den letzten Auftritt von Anakin Skywalker in Form von Schauspieler Sebastian Shaw gegen Hayden Christiansen ausgetauscht - dagegen wirken sämtliche anderen Änderungen geradezu harmlos. Man sollte sich aber von diesen wenigen Momenten nicht abhalten lassen, die ansonsten stark verbesserte Version des Films trotzdem anzuschauen.

Die DVD

Die neue restaurierte DVD-Fassung von Return of the Jedi kann wie die anderen zwei Filme in der Star Wars-Trilogy-Box qualitativ auf der ganzen Linie begeistern. Bedingt durch den Zustand des Quellmaterials ist die Bildqualität stellenweise ein klein wenig unter dem Niveau der anderen DVDs, ist aber immer noch hervorragend und gar kein Vergleich mehr zu den früheren Videobändern und Laserdiscs.

Mehr zum Bonusmaterial in der Review des Boxsets.
Weitere Reviews: A New Hope & The Empire Strikes Back

Bild

Return of the Jedi macht als neuer digitaler DVD-Transfer eine genauso gute Figur wie die anderen beiden Filme der Star Wars-Trilogie. Allerdings ist Jedi ein noch viel dunklerer Film als seine zwei Kollegen, weshalb auch die von Lowry Digital restaurierte DVD-Fassung etwas mehr mit der stellenweise recht hohen Körnigkeit der Filmvorlage kämpft. Diese kleinen Einschränkungen sind aber nur bei genauer Betrachtung sichtbar und kaum als Fehler anzukreiden, da dieser Transfer immer noch eine bessere Bildqualität als so mancher zwanzig Jahre jüngere Film hat.

Die Filmvorlage muß in einem katastrophalen Zustand gewesen sein, aus der die Filter von Lowry Digital doch noch ein hervorragendes Bild gezaubert haben. Während helle Szenen wie geleckt aussehen, hat der Zahn der Zeit an den vielen dunkleren Sequenzen von Return of the Jedi aber doch so stark genagt, daß sich das Alter des Films hier nicht völlig verbergen läßt. Natürlich wurden sämtliche Dropouts restlos entfernt, aber mit der Körnigkeit hat das bei den meisten dunkleren Szenen nicht immer hundertprozentig geklappt - die dort noch übriggebliebene Körnigkeit fällt aber nur auf, wenn man mit der Nase direkt vor dem Bildschirm sitzt.

Auf einem absolut optimalen Niveau bewegt sich dagegen wieder die Schärfe, der vermutlich irgendwie digital nachgeholfen wurde - vermutlich deshalb, weil man auch hier keine negativen Auswirkungen eines Schärfefilters entdecken kann. Statt einem brutal überschärften Bild mit Doppelkanten und Co bekommt man hier einen richtig detailreichen Transfer geboten, dessen Einzelheiten man auch auf den besten Kinoprints noch nie vorher zu sehen bekommt. Eine Freude ist auch wieder das überarbeitete Farbtiming, das auf den ersten Blick im Vergleich zu den alten Transfern der Special-Edition etwas seltsam erscheinen mag, aber den Film tatsächlich viel besser und natürlicher aussehen läßt.

Return of the Jedi mag hier und da ein klein wenig körnig aussehen, aber sonst ist die Bildqualität genauso hervorragend wie bei den A New Hope und The Empire Strikes Back-DVDs. Man kann es nicht oft genug sagen: dieser Film ist über zwanzig Jahre alt und sieht aus als wäre er gestern gedreht worden.

Ton

Auch der Ton dieser DVD läßt kaum Wünsche übrig. Toningenieur Ben Burtt hat Return of the Jedi nach dem ersten echten 5.1-Remix der Special-Edition von 1997 noch eine komplett neue Abmischung von den Original-Tonelementen gegönnt, die hauptsächlich die Qualität ansich stark verbessert, aber auch den Surround-Mix modernisiert hat.

Wie bei den Neuabmischungen von A New Hope und The Empire Strikes Back ist auch hier die Qualität der Musik hervorragend und fast schon besser als auf den Soundtrack-CDs. Die Abmischung breitet sich über die gesamte vordere Soundstage bis in die Surroundkanäle aus. Es ist aber kein gewaltsamer Upmix, sondern eine sehr diskrete Abmischung, in der sich einzelne Instrumentengruppen wie bei einer klassischen Orchesterabmischung problemlos orten lassen.

Auch die Stimmen sind hervorragend verständlich und haben keinerlei der produktionsbedingten Qualitätsschwankungen, die noch ein kleines Problem bei der Tonspur von A New Hope waren. Die Abmischung der Dialoge ist allerdings recht konventionell und beschränkt sich fast ausschließlich auf den mittleren Kanal, was aber dem Originalmix entspricht und anders auch unnötig künstlich wirken würde. Der Raumklang hört sich für einen Film dieses Alters sehr modern an und hat mehr Surroundeffekte zu bieten als die ersten beiden Star Wars-Filme zusammen. Diese reichen von einfachen, aber wirksamen direktionalen Effekten bis zu subtilen Hintergrundgeräuschen, die man erst bemerkt wenn sie aufgehört haben.

Die hervorragende Originalabmischung von Return of the Jedi wurde für diese DVD auf den neuesten Stand der Technik gebracht, ohne sich zu weit von den Ursprüngen zu entfernen. Es mag ein Film von 1983 sein, aber der Ton klingt wie nagelneu und läßt auch in Dynamik und Frequenzumfang sein Alter nicht einmal ansatzweise erahnen.

Bonusmaterial

Wie bei den anderen zwei DVDs des Starwars-Boxsets ist auch hier das einzige Extra die Kommentarspur - alles weitere befindet sich auf der Bonus-DVD.

Der Audiokommentar mit George Lucas, Ben Burtt, Dennis Muren und Carrie Fisher ist der schwächste im Bunde der drei Kommentarspuren der Star Wars-Trilogie. Zwar ist der Informationsgehalt besonders in Hinblick auf die Empire of Dreams-Dokumentation, die der zweiten Hälfte nicht mehr viele Details zu bieten hat, immer noch sehr hoch, aber der Unterhaltungswert leidet durch die trockene und sachliche Art zu sehr. Carrie Fishers wenige gutgelaunte Beiträge schaffen es leider hier nicht, die technische und ernste Atmosphäre aufzulockern - George Lucas redet mehr über die Philosophie von Star Wars als über die eigentlichen Dreharbeiten und Dennis Muren und Ben Burtt erzählen nur von ihren persönlichen Spezialgebieten, den Special-Effects und dem Sound-Design. Hinzu kommt noch, daß die Beteiligten alle separat aufgenommen wurden und nicht zusammensaßen, was diesem Kommentar noch eine zusätzliche Sterilität gibt. Wen diese Einschränkungen nicht stören, den erwartet hier trotzdem ein sehr interessanter Kommentar mit einer Menge Informationen.



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