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![]() 04.04.2004 #254 |
Titel | Without a Clue | ||
Studio | ITC Entertainment (1988) | |||
Hersteller | Carlton Video (2001) | |||
DVD-Typ | 5 (3,83 GB) | Bitrate | ø 5,4 max. 6,0 | |
Laufzeit | 102 Minuten | Kapitel | 15 | |
Regionalcode | 2 (England) | Case | Amaray I transp. | |
Fernsehnorm | PAL | |||
Bildformat | 1.74:1 | 16:9 | ![]() |
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Tonspuren | ![]() ![]() |
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Untertitel | Englisch | |||
Freigabe | BBFC PG | |||
Extras | Keine | |||
![]() Allgemeines Sherlock Holmes (Michael Caine) und Dr. Watson (Ben Kingsley) sind im viktorianischen London unersetzlich und helfen der Polizei öfter aus, als Inspektor Lestrade (Jeffrey Jones) lieb ist. Aber es ist nicht alles so, wie es scheint: in Wirklichkeit existiert Sherlock Holmes gar nicht, denn der abgehalfterte Schauspieler Reginald Kincaid posiert als Meisterdetektiv, während Dr. Watson, der die Figur für das Strand-Magazine erfand, der Kopf im Hintergrund ist. Allerdings macht der falsche Holmes nicht immer das, was ihm der richtige Watson sagt - öfter muß der gute Doktor deshalb die Mißgeschicke des vermeintlichen Meisterdetektivs ausbügeln, damit die Öffentlichkeit keinen Verdacht schöpft. Irgendwann platzt Watson jedoch der Kragen und er wirft "Holmes" hinaus - zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt, wie sich später herausstellt: die britische Regierung braucht dringend Holmes' Hilfe, denn aus der Bank of England wurden zwei Pfundnoten-Druckplatten gestohlen. Zuerst will Watson den Fall alleine angehen, aber ohne Sherlock Holmes nimmt ihn niemand ernst. Zerknirscht sucht Watson Reginald Kincaid und findet ihn sturzbetrunken in einem Lokal, aber es gelingt ihm noch einmal Sherlock Holmes für einen letzten Fall wieder ins Leben zu rufen... Sherlock-Holmes-Verfilmungen gibt es wie Sand am Meer, darunter
befindet sich auch die eine oder andere Parodie - kein Film stellt das
Holmes-Universum aber so auf den Kopf wie Without a Clue, der
1988 für das englische Film- und Fernsehstudio ITC gedreht wurde. Die
eigentliche Story des Films könnte aus der Feder von Arthur Conan Doyle
selbst stammen und wurde von den Drehbuchautoren mit dem Subplot der vertauschten
Hauptcharaktere eng verknüpft. Obwohl es sich hier um eine Parodie
handelt, wird das Original mit großem Respekt behandelt - genauso
wie Billy Wilders The Private Life of Sherlock
Holmes ist Without a Clue eine liebevolle Hommage an die
klassischen Sherlock-Holmes-Geschichten und Verfilmungen.
Without a Clue wird oft unterschätzt und als dümmliche Komödie gebrandmarkt, aber eigentlich verbirgt sich unter der Oberfläche eine hervorragend gelungene Sherlock-Holmes-Hommage und eine brillante Parodie, die zu Unrecht in vergessen geraten ist. Without a Clue (in Deutschland unter dem unpassenden Titel Genie und Schnauze bekannt) wurde vor kurzem in Region 1 von MGM als DVD neu veröffentlicht - leider nur mit einem Fullframe-Transfer und nicht im Originalformat. Der englische Rechteinhaber Carlton hat aber schon vor einiger Zeit eine Widescreen-Version veröffentlicht, die zwar auch nur ein nicht-anamorphes Bild hat, aber dafür das Originalformat und eine ganz anständige Bildqualität bietet. Extras gibt es zwar überhaupt keine, aber diese DVD ist zur Zeit schlicht und einfach die beste Möglichkeit sich diesen seltenen, bemerkenswerten Film anzuschauen. Eine deutsche DVD gibt es noch nicht, aber da Koch Media anscheinend einige Sachen von Carlton lizensiert hat (unter anderem The Persuaders), stehen die Chancen für eine deutsche Veröffentlichung nicht schlecht. |
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![]() Bild Carlton ist leider nicht soweit gegangen und hat einen anamorphen Transfer machen lassen, aber immerhin kam für diese DVD ein den Umständen entsprechen gutaussehendes Master im Originalformat des Films zum Einsatz. Dabei handelt es sich vermutlich um eine Abtastung, die für Carltons Pay-TV-Spielfilmkanal gemacht wurde und daher nicht ganz an die Transfer von großen Hollywood-Studios herankommen kann. Auf dem Cover ist das Bildformat als "4:3 (LB)" angegeben, was wohl soviel wie 4:3 Letterbox heißen soll - aber es ist definitiv eine Widescreen-Version.Die Filmvorlage ist weitgehend intakt, der Bildstand ist sehr stabil und es sind fast garkeine Fussel oder Kratzer sichtbar. Die Schärfe ist etwa auf dem niedrigen Niveau eines älteren Laserdisc-Transfers, ist aber im ganzen Film konstant und macht trotz der geringen Detailzeichnung noch einen positiven Eindruck. Durch die eingeschränkte Schärfe und vermutlich auch einen Rauschilter ist kaum etwas von der Körnigkeit zu sehen, was dieser DVD bei genauerer Betrachtung ein filmähnliches Aussehen raubt. Die Farben machen einen etwas verblaßten Eindruck, was aber hauptsächlich daran liegt, daß der Film eine sehr desaturierte Farbpalette besitzt. Die Kompression macht sich trotz der niedrigen Bitrate nicht unangenehm bemerkbar. Trotz der Mängel sieht der Transfer auf einem großen 4:3-Fernseher überraschend gut aus. Eine anamorphe Abtastung könnte zwar aus dem Film noch einiges mehr herausholen, aber solange es noch keine gibt, kann man mit dieser Version zufrieden sein.
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![]() Ton An der Tonspur wurde nicht groß herumgebastelt und den ursprüngliche Dolby-Stereo-Mix unverändert auf die DVD gepreßt. Leider hat die Originalabmischung einige produktionsbedingte Einschränkungen, die sich mit einer Neuabmischung vielleicht hätten beheben lassen.Obwohl es sich um eine Dolby-Stereo-Tonspur handelt, beschränkt sich die Verwendung des Surroundkanals ausschießlich auf die Musik, alles andere spielt sich auf der vorderen Soundstage ab. Die wird dafür überraschend gut genutzt, denn sowohl Geräusche als auch Stimmen sind nicht nur aus dem Center, sondern oft auch direktional von den Seiten zu hören. Während die Musk sehr warm und angenehm klingt, sind die Dialoge besonders in der ersten Hälfte des Films problematisch. Anscheinend wurden die Stimmen alle direkt auf dem Set aufgenommen und nicht später im Tonstudio geloopt, so daß der Klang manchmal sehr dünn und blechern ist. Bei einer noch gar nicht so alten Produktion irritiert das schon ein wenig, aber ohne eine komplette Neuabmischung ist daran nichts zu ändern. Bis auf die Probleme mit den Dialogen handelt es sich hier um eine ordentliche Dolby-Surround-Tonspur, die zwar mit ihrer bescheidenen Abmischung keinen vom Hocker reißen wird, aber für den Film völlig ausreichend ist.
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