Indiana Jones and the Raiders of the Lost Ark 
Cover

22.05.2008 #437

Original vom 27.3.2003
von Guido Bibra

Titel Raiders of the Lost Ark
Studio Lucasfilm / Paramount (1981)
Hersteller Paramount Home Entertainment (2003) EAN 0-9736-06125-4
DVD-Typ 9 (7,75 GB) Bitrate ø 8,28 max. 9,9
Laufzeit 115:08 Minuten Kapitel 31
Regionalcode 1 (USA/Kanada) Case Amaray I
Fernsehnorm NTSC
Bildformat 2.35:1 16:9 ja
Tonspuren Dolby Digital 5.1 Surround 448 kbit/s Englisch 2.0 Surround 192 kbit/s Französisch, Spanisch
Untertitel Englisch, Französisch, Spanisch
Freigabe MPAA PG
Extras • Siehe Bonus-DVD

Der Film

Dr. Jones ist Archäologie-Dozent an einem amerikanischen College und mit seinen Studenten durch eine Art Hassliebe verbunden. Einerseits ist er wegen seiner anschaulichen Vorlesungen beliebt, andererseits treibt er durch seine lange Abwesenheiten Verwaltung und Studenten gleichermassen auf die Palme. Denn manchmal legt Dr. Jones die Kreide beiseite, tauscht Anzug und Krawatte gegen Lederjacke, Hut und Peitsche aus und geht als Indiana Jones seiner Lieblingsbeschäftigung nach: Archäologie vor Ort praktizieren. Auf der Suche nach seltenen Artefakten durchquert Indy die ganze Welt und scheut nicht davor, sich in alle möglichen Gefahren zu begeben.

Gerade von einem seiner Abenteuer zurück, das eine Niederlage gegenüber seinem Erzfeind Belloq war, bekommt Indy (Harrison Ford) im College unerwarteten Besuch von zwei Regierungsbeamten, die ihn nach seinem alten Mentor Professor Ravenwood fragen. Die US-Regierung fing ein Telegramm der Nazis ab, in dem Ravenwood und ein geheimnisvoller Stab von Ra erwähnt wird. Indy und sein Freund Marcus Brody (Denholm Elliot) klären die ahnungslosen Schreibtischtäter auf, daß der Stab von Ra zusammen mit seinem Kopfstück in einem verschollenen ägyptischen Kartenraum den Aufenthaltsort der Bundeslade offenbaren könnte. Anscheinend haben die Nazis großes Interesse an der Bundeslade, in der angeblich die Überreste der Original-Tafeln der zehn Geboten aufbewahrt werden, die furchtbare destruktive Kräfte in sich bergen sollen. Indy sucht in Nepal nach Professor Ravenwood, findet aber nur seine Tochter Marion (Karen Allen), einer seiner zahlreichen Verflossenen, die sich nach dem Tod ihres Vaters mit einer Kneipe über Wasser gehalten hat. Sie ist von Indys plötzlichem Auftauchen nicht besonders begeistert, kann aber nach einer heftigen Begegnung mit ein paar Nazi-Schergen zusammen mit ihm fliehen...


Es waren einmal zwei Filmemacher, die sich gerne an alte Abenteuer-Serienfilme aus ihrer Kindheit erinnerten und bei einem gemeinsamen Urlaub auf Hawaii auf die Idee kamen, aus Spaß einen eigenen Film in dieser Art zu drehen - die Zeit war Ende der siebziger Jahre und die beiden Regisseure waren George Lucas und Steven Spielberg, die sich gerade von den Strapazen des Filmemachens erholten. Beide hatten gerade mit Star Wars und Close Encounters of the Third Kind zwei höchst unterschiedliche Science-Fiction-Filme gedreht und waren in das Urlaubsparadies geflüchtet, um dem Presserummel zu entgehen.

Indiana Smith, Adventurer.

Außer ihren aktuellen Filmen kamen die beiden Filmemacher natürlich auch auf zukünftige Projekte zu sprechen und Steven Spielberg erwähnte den lang gehegten, aber immer wieder abgelehnten Wunsch einmal einen James-Bond-Film zu inszenieren. George Lucas hatte aber eine bessere Idee zu bieten: die Abenteuer von Indiana Smith. Bereits Anfang der siebziger Jahre, als er mit American Graffiti seinen ersten großen Erfolg hatte, hatte er einige Geschichten auf Basis von alten Serienfilmen aus den vierziger Jahren geschrieben, die einerseits Science-Fiction, aber auch ganz bodenständigere Dschungel-Abenteuerreißer zum Vorbild hatten.

Eine dieser Geschichten drehte sich um einen abenteuerlustigen Archäologen namens Indiana Smith, aus der George Lucas Mitte der siebziger Jahre zusammen mit seinem Freund Philip Kaufman schon einmal versucht hatte, einem Film zu machen. Kaufman hatte die Idee ins Spiel gebracht, die Suche nach der Bundeslade zu einem zentralen Plotelement zu machen, aber als er von Clint Eastwood für dessen Film The Outlaw Josey Wales engagiert (und später wieder gefeuert) wurde, kam das Projekt vorerst zum Stillstand. George Lucas wollte den Film nicht selbst inszenieren und widmete sich dann erst einmal der Realisierung von Star Wars, die im Mai 1977 nach einer nervenaufreibenden Produktion mit der erfolgreichen Kinopremiere ein mehr als zufriedenstellendes Ende fand.

Die Geburt eines Abenteuers

Auf Steven Spielbergs Sehnsucht nach einem eigenen Bond-Film gab es für George Lucas daher nichts anderes zu Antworten als seine alte Idee wieder aus der Schublade zu holen und zu hoffen, nach Philip Kaufman einen neuen Kollaborateur zu finden - was ihm mühelos gelang, denn Spielberg war von The Adventures of Indiana Smith richtig begeistert. Nur der Name gefiel ihm nicht, aber da ließ George Lucas mit sich reden: der Held wurde in Indiana Jones umbenannt und das erste gemeinsame Projekt der beiden Filmemacher war besiegelt. Im Laufe des nächsten Jahres leitete George Lucas nicht nur den neuen Star Wars-Film The Empire Strikes Back in die Wege, sondern auch das Indiana-Jones-Abenteuer, das den Titel Raiders of the Lost Ark bekam.

Die beiden Filmemacher wollten das Drehbuch aber nicht alleine schreiben, sondern wandten sich an einen Autoren, dem Steven Spielberg durch ein damals noch unproduziertes Script namens Continental Divide aufgefallen war: Lawrence Kasdan wurde nicht nur für Raiders engagiert, sondern fast gleichzeitig auch von George Lucas für seinen neuen Star Wars-Film. Im Januar 1978 trafen sich Kasdan, Lucas und Steven Spielberg zu einer dreitägigen Brainstorming-Session, in der alle wesentlichen Bestandteile des Films ausgesucht wurden - jeder der Filmemacher hatte einige Ideen beizusteuern, die hauptsächlich aus grandiosen Actionszenen und kleinen Gags bestanden, von denen es längst nicht alle in den fertigen Film schafften.

Aus den vielen Ideen und Notizen bastelte Lawrence Kasdan über ein halbes Jahr hinweg eine erste Drehbuchversion, während George Lucas mit den Arbeiten an The Empire Strikes Back beschäftigt war und Steven Spielberg die Kriegskomödie 1941 inszenierte. Problematisch erwies sich die Finanzierung, denn ganz ähnlich wie bei Star Wars scheuten sich viele Studios vor den hohen Kosten und einem ungewissen Erfolg, aber Steven Spielberg und George Lucas gelang es trotzdem bei Paramount einen Vertrag unter Dach und Fach zu kriegen. Das Studio willigte ein, ein Budget von 20 Millionen Dollar zu Verfügung zu stellen und versprach George Lucas 40% der Filmrechte und über die Hälfte der Profite, wenn sich Raiders of the Lost Ark als Kassenschlager herausstellen sollte. Andererseits drohten bei Überschreitung des Budgets hohe Vertragsstrafen, aber Lucas und Spielberg gingen das Risiko ein und waren fest davon überzeugt, mit einem rigorosen Drehplan die knappe Finanzierung einhalten zu können.

Die Sache mit der Lade

Der eigentliche Plot des Films stammte noch aus der gemeinsamen Arbeit von George Lucas und Philip Kaufman, die sich die abenteuerliche Geschichte über die Suche nach der Bundeslade ausgedacht hatten. Die Vorbilder waren ähnlich wie bei Star Wars die alten Saturday-Afternoon-Serials der vierziger Jahre wie Secret Service in Darkest Africa, in denen Abenteuer im tiefsten Dschungel und die Nazis als Bösewichte zur Standardausstattung gehörten. Dies diente aber nur als Grundlage für ein ganz eigenes Szenario, das mit Philip Kaufmans Idee, die mythische Bundeslade als übernatürliches Element zu verwenden, einen ganz besonderen Fantasy-Touch erhielt, der zu einem der größten Markenzeichen des Films wurde.

Während die Vorbilder eigentlich nur ganz simple Reißer waren, bauten George Lucas, Steven Spielberg und Lawrence Kasdan das Konzept zu einem ausgewachsenen Abenteuer um, das viel mehr als nur eine Ansammlung von Actionszenen in einer dünnen Rahmenhandlung zu bieten hatte. Stattdessen konzentrierten sich die Filmemacher auf das, was sie am besten können: eine Geschichte zu erzählen. Das rückte sowohl die Story als auch die Charaktere deutlich deutlich in den Vordergrund und funktionierte die Action-Elemente als Mittel zum Zweck um. Zwar ist die Action in Raiders of the Lost Ark natürlich der eigentliche Anlaß, aber die bessere Integration in die Handlung macht dies viel weniger offensichtlich als es bei Filmen dieses Kalibers sonst üblich ist.

Lawrence Kasdan hatte mit seinem Drehbuch für eine ausgefeilte Handlung und perfekt polierte Dialoge gesorgt, die für einen Film dieser Art erstaunlich anspruchsvoll waren. Auch ein unterschwelliger Humor und eine gewisse Surrealität sind zu spüren, denn George Lucas und Steven Spielberg haben ihren Film in ersten Linie als Märchen mit Abenteuer-Flair konzipiert, wodurch sich Raiders of the Lost Ark auch nicht wirklich ernst. Der Humor wurde allerdings nicht zu kräftig angelegt und bemüht sich erfolgreich witzig und ironisch, aber nicht lächerlich zu wirken. Die archäologischen Hintergründe wurden einigermaßen authentisch dargestellt und gerade der pseudo-religiöse Aspekt der Bundeslade mit angemessenem Respekt behandelt. Wenn die Filmemacher eine Message mit ihrer Geschichte verbreiten wollten, ist es allerhöchstens der alte Spruch, daß manche Dinge am besten unerklärt bleiben sollten - einen religiösen Hintergrund kann man George Lucas und Steven Spielberg damit aber nicht nachsagen, denn schließlich wollen die Filmemacher nur ein Märchen erzählen.

Gesucht: Mann mit Hut, Lederjacke und Peitsche

Steven Spielberg wollte aus Indiana Jones zuerst einen etwas rauhbeinigen, versoffenen Typen wie Humphrey Bogart in Treasure of the Sierra Madre machen, während George Lucas in ihm mehr einen Bond-ähnlichen Playboy sah. Schließlich wurde der Mittelweg gewählt und der Charakter zu einem netten College-Professor mit einer Vorliebe zur praktischen Archäologie gemacht. Die Figur war natürlich nicht wirklich neu und hatte unübersehbare Ähnlichkeiten zu Vorbildern wie H. Rider Haggards Allan Quatermain und vielen anderen, aber die beiden Filmemacher drückten dem Protagonisten ihren ganz persönlichen Stempel auf, indem sie ihm ein Doppelleben gaben: auf der einen Seite der charmante College-Dozent, auf der anderen Seite ein unerschrockener Abenteurer.

Diese Kombination machte aus der x-beliebigen B-Movie-Figur eine durch und durch originellen Charakter, der das Zeug zu einem waschechten Kinohelden der alten Garde hatte. Im Gegensatz zu seinen Vorbildern steckte hinter Indiana Jones aber nicht nur eine leere Hülle, sondern eine richtige Persönlichkeit, deren Hintergründe zu einem festen Bestandteil der Handlung gemacht wurden. Schon in den ersten Szenen des Films wird der Charakter unmißverständlich definiert und gezeigt, daß er eine turbulenten Vergangenheit hat und auch nicht unverwundbar ist. Einer von Steven Spielbergs und George Lucas' Grundsätze für Indiana Jones war, daß er immer nur um Haaresbreite aus brenzligen Situationen herauskommen sollte und dabei oft eine ganze Menge Prügel einstecken muß.

Will the real Dr. Jones please stand up?

In der Preproduktion war der Charakter nicht nur inhaltlich, sondern auch vom Aussehen her schon sehr weit entwickelt worden - besonders das berühmte Kostüm mit Fedora, Lederjacke und Peitsche wurde von Designerin Deborah Nadoolman auf Basis von vielen Konzeptzeichen schon lange vor dem Beginn der Dreharbeiten gestaltet und wartete nur noch auf einem passenden Schauspieler. Wer aber diesen neuen Helden spielen sollte, war zu Anfang noch völlig offen. Steven Spielberg plädierte für Harrison Ford, der in den Star Wars-Filmen schon eine tragende Rolle gespielt hatte und deshalb von George Lucas nicht in betracht gezogen wurde, weil er ihn nicht in allen seinen Filmen verwenden wollte.

Stattdessen gingen die beiden Filmemacher auf eine ausführliche Suche nach einem frischen Gesicht, für die sie eine ganze Menge Schauspieler vorsprechen ließen und viele Screen-Tests drehten. Tim Matheson, Peter Coyote und John Shea gehörten zur engeren Auswahl, schließlich wurde aber Tom Selleck gecastet. Das entwickelte sich aber zu einem unerwarteten Problem, weil Selleck bei Universal schon für die TV-Serie Magnum, P.I. unter Vertrag stand und deshalb in letzter Minute ausfiel. Wenige Wochen vor dem Beginn der Dreharbeiten standen die Filmemacher vor dem Nichts.

Schließlich konnte Steven Spielberg George Lucas doch überzeugen, Harrison Ford zu engagieren, der vom Drehbuch so überzeugt war, daß er einen Vertrag für gleich drei Filme unterschrieb. Es war eine große Chance für den damals noch relativ unbekannten Schauspieler, der sich dadurch ein zweites Standbein in Hollywood schaffen konnte und mit dieser Rolle den entgültigen Durchbruch erreichte. Harrison Ford hatte gerade erst in den ersten zwei Star Wars-Filmen mitgespielt und war für einen dritten fest eingeplant, so daß Lucas befürchtet hatte, daß der Schauspieler als Indiana Jones den Eindruck eines Han Solo mit Hut und Lederjacke erwecken könnte. Tatsächlich gelang es Harrison Ford aber genau dies zu vermeiden - der Schauspieler schaffte es, sowohl einen smarten College-Professor als auch einen kernigen Abenteurer überzeugend darzustellen und dabei seine frühere Rolle völlig hinter sich zu lassen.

Die Filmemacher hatten sich eine Kombination aus Errol Flynn, Cary Grant und Clark Gable gewünscht und Harrison Ford bekommen, der diesen Idealen schon erstaunlich nah kam, aber erst gar nicht versuchte diese Schauspieler zu imitieren. George Lucas und Steven Spielberg waren so von seiner Wandlungsfähigkeit begeistert, daß sie ihm ein Mitspracherecht bei der Entwicklung des Charakters gaben und mit ihm zusammen die Rolle völlig neu definierten. Durch die gemeinsamen Ideen der Filmemacher und dem Schauspieler konnte Indiana Jones zu einem Kinohelden werden, den es in dieser Form zuvor noch nie gegeben hatte und der trotz seiner vielen Vorbilder völlig originell war.

Die Freunde des Dr. Jones

Obwohl George Lucas eine handfeste Titelrolle mit einem großartigen Schauspieler an Bord hatten, gaben sie sich auch bei der Besetzung der Nebenrollen große Mühe. Für die weibliche Hauptrolle, Indys alte Flamme Marion Ravenwood, waren Schauspielerinnen wie Debra Winger und Sean Young im Gespräch, aber es war Karen Allen, die schließlich die Rolle bekam. Die Schauspielerin war Steven Spielberg zuerst in John Landis College-Komödie Animal House und Rob Cohens Drama A Circle of Friends aufgefallen und hatte ihn an Filmstars einer früheren Generation wie Myrna Loy, Carole Lombard und Katherine Hepburn erinnert. Karen Allen spielte ihre Rolle mit soviel Spaß und Intensität, daß sie so gar nicht dem Stereotyp einer hilflosen Lady der dreißiger Jahre entsprach und damit ein ideales Gegenstück zu Harrison Ford war. Als einzige Frau in der Besetzung konnte sie sich gegenüber ihren männlichen Kollegen hervorragend behaupten und spielt sie sogar mühelos an die Wand.

Für Indys ägyptischen Kompagnon Sallah wollten die Filmemacher eigentlich Danny DeVito engagieren, der die Rolle selbst sehr gerne spielen wollte, aber große Terminprobleme mit der TV-Serie Taxi hatte und deshalb leider absagen mußte. Steven Spielberg war aber der britische Schauspieler John Rhys-Davies in der Fersehserie Shogun aufgefallen, der für die Rolle des verschlagenen Ausgrabungs-Helfers genau den richtigen verschmitzten Charme besaß und ein idealer Sidekick für Indiana Jones war. Die kleine Rolle von Indys altem Freund Marcus Brody wurde mit dem englische Charakter-Darsteller Denholm Elliot ausgesucht, dessen Figur zwar in der Handlung keine wichtige Funktion spielte, aber dem Hintergrund von Indiana Jones eine besondere Klasse verlieh.

Der Franzose und die Nazis

Besonders viel Spaß hatten die Filmemacher auch mit der Besetzung der Bösewichte. Für Indys alten Erzfeind, den französische Archäologe Rene Belloq, hatte Steven Spielberg ursprünglich den italienischen Schauspieler Giancarlo Giannini im Sinn, der aber nicht interessiert war. Nachdem auch die Zusammenarbeit mit dem Schauspieler und Sänger Jacques Dutronc wegen der Sprachbarriere nicht klappte, einigten sich die Filmemacher auf den britischen Schauspieler Paul Freeman. Der hatte zwar keinen wirklich authentischen französischen Akzent zu bieten, der aber eigentlich auch gar nicht benötigt wurde und Belloq damit zu einem typischen Fiesling der alten Abenteuer-Serials machte. Als gemein-charmanter Bösewicht war der Schauspieler eine ausgezeichnete Wahl und brachte den notwendigen Biß in die Rolle von Indys Gegenspieler.

Während Belloq eigentlich nur seine eigenen Ziele verfolgt, sind die Nazis die wirklichen Bösewichte des Films, die aber überraschenderweise nicht komplett als dumme Karikarturen, sondern als durchaus gefährliche Gegenspieler dargestellt werden. Tatsächlich wurde nur der immer strammstehende Colonel Dietrich von einem deutschen Schauspieler gespielt, während die restlichen Nebenrollen ausschließlich von Engländern oder Amerikanern dargestellt werden - das führte in der Originalfassung des Films zu einigen holperigen, aber auch manchmal gelungenen deutschen Dialogzeilen. Der im Film namenlose, aber im Script Arnold Toth genannte "Verhörexperte" wurde mit viel Ironie vom amerikanischen Schauspieler Ronald Lacey gespielt, der seine Karriere eigentlich schon aufgegeben hatte, aber dann von Steven Spielberg für die Rolle engagiert wurde, weil er ihn an Peter Lorre erinnerte - gegen ihn verblassen sämtliche anderen uniformtragenden Nazis des Films.

Ein besonderes Team

George Lucas hatte bei den Star Wars-Dreharbeiten die Lektion gelernt, daß der Job des Regisseurs für ihn selbst zu anstrengend und nervenaufreibend war - als Konsequenz daraus hatte er schon den zweiten Star Wars-Film The Empire Strikes Back in die Hände von Irvin Kershner gelegt und war nun mehr als glücklich, einen erfahrenen Regisseur wie Steven Spielberg an seiner Seite zu haben. Lucas überließ Spielberg größtenteils die Inszenierung des Films, war aber oft den Dreharbeiten immer mit dabei und manchmal auch mit einer zweiten Kamera beschäftigt. Zwischen den beiden Filmemachern herrschte aber eine freundschaftliche Kooperation, denn George Lucas vertraute Steven Spielberg voll und ganz, deren gemeinsame Vision richtig in Szene zu setzen.

Mit dafür verantwortlich war auch ein erstklassiges Team, das aus den besten Leuten der Filmindustrie bestand. Als Kameramann wurde der legendäre Douglas Slocombe engagiert, der zum ersten Mal mit Steven Spielberg und George Lucas zusammenarbeitete und das besonders realistische, erdige Aussehen von Raiders of the Lost Ark ermöglichte. Produktionsdesigner Norman Reynolds war schon bei den ersten beiden Star Wars-Filmen mit dabei und wußte daher genau, wie er George Lucas Ideen umsetzen konnte. Als Konzeptzeichner wurde aber diesmal nicht Ralph McQuarrie engagiert, sondern den Marvel-Comicautor Jim Steranko, weil die Filmemacher ein etwas cartoonigeres Aussehen im Stil von Comics der vierziger Jahre bevorzugten.

Exotische Schauplätze und aufwendige Kulissen

Nicht ganz so einfach erwies sich die Suche nach den geeigneten Drehorten, denn der Film spielte zu einem großen Teil in der ägyptischen Wüste und zu Beginn wurde ein waschechter Dschungel benötigt. Nachdem sich die Produzenten während der Vorbereitungen in Puerto Rico und Mexiko umgesehen hatten und nicht fündig geworden waren, wurde schließlich Hawaii für die Dschungelszenen ausgewählt. Weil die Handlung in Ägypten ganz bewußt ohne die sonst üblichen Szenerien um die Pyramiden, die Sphinx oder den Nil auskam, konnten die Dreharbeiten ganz woanders stattfinden. George Lucas hatte schon einen Teil des ersten Star Wars-Films in Tunesien gedreht und hatte genau die richtigen Drehorte im Sinn.

Die Dreharbeiten begannen im Juli 1980 in Tunesien, aber ein Vergnügen war die Arbeit vor Ort überhaupt nicht. Fast das ganze Team holte sich eine Lebensmittelvergiftung von der lokalen Verpflegung - nur Steven Spielberg blieb verschont, der sich ausschließlich von mitgebrachten Konserven ernährte. Ihm gelang es trotzdem, die ursprünglich auf sechs Wochen angelegte Drehzeit auf vier Wochen zu verkürzen und so schnell wie möglich Tunesien wieder zu verlassen - im fertigen Film merkt man aber überhaupt nichts von den hastigen Dreharbeiten und den leidenen Schauspielern und Filmemachern. Steven Spielberg und George Lucas konnten nur so schnell und effizient arbeiten, weil sie ihren Film minutiös genau durchgeplant hatten und kaum etwas dem Zufall überließen.

Hawaii erwies sich als Drehort dagegen relativ unproblematisch und ermöglichten den Filmemachern in Ruhe den Beginn der Teaser-Sequenz zu inszenieren, die ähnlich wie bei den James-Bond-Filmen eine eigene kleine Geschichte für sich erzählt, aber hier nicht nur den ersten beeindruckenden Auftritt von Indiana Jones, sondern auch seinem Widersacher Belloq markiert. Für die U-Boot-Sequenzen hatten die Filmemacher sogar das Glück, in Frankreich eine originale Unterseeboot-Basis aus dem Zweiten Weltkrieg inklusive einem passenden U-Boot zur Verfügung zu haben, die noch von der Produktion von Wolfgang Petersens Das Boot übriggeblieben war und so eine sehr realistische Kulisse für diesen Teil des Handlung ermöglichte.

Steven Spielberg, der zuvor noch nie in England gearbeitet hatte, wollte die Innenaufnahmen gerne in den berühmten Pinewood-Studios drehen, aber George Lucas empfahl stattdessen die EMI Elstree Studios, in denen er schon die ersten beiden Star Wars-Filme produziert hatte und dort mit den Stages vertraut war und viele Kontakte besaß. Die Sets wurden schon Monate zuvor von Produktionsdesigner Norman Reynolds und einem großen Stab von britischen Handwerkern aufgebaut. Hier wurden nicht nur der größte Teil des Teasers, sondern auch der Kartenraum, die Well of Souls mit den angrenzenden Katakomben, Marions Bar und die Schiffskabinen gedreht. Trotz des niedrigen Budgets wurde dabei ein hoher Aufwand betrieben, um die Szenerien so realistisch wie nur möglich zu gestalten - die Flucht vor dem riesigen rollenden Stein war nur eine von vielen brillianten Ideen, die in den riesigen Studiohallen in die Wirklichkeit umgesetzt wurden

Handgemachte Zauberei

Während Steven Spielberg und George Lucas im Gegensatz zu Star Wars viel weniger auf Spezialeffekte angewiesen waren und sich der größte Teil des Films direkt durch die Kameralinse einfingen ließ, kamen besonders die Schlußsequenz nicht ohne sie aus. Industrial Light and Magic war inzwischen nach der Erfahrung von zwei Star Wars-Filmen von einer kleinen Garagen-Firma zu den erfolgreichsten Experten der Branche geworden und hatte mit Raiders of the Lost Ark das erste Mal mit einem Film außerhalb des Science-Fiction-Genres zu tun. Nicht zu unterschätzen sind die vielen Matte-Paintings, die hauptsächlich von Michael Pangrazio gestaltet wurden und so nahtlos in den fertigen Film integriert wurden, daß sie kaum von der realen Szenerie zu unterscheiden sind.

Für das Pandemonium der Schlußszene wurden viele völlig neue Techniken entwickelt, die damals noch völlig ohne Computerunterstützung auskommen mußten. Fliegende, durchsichtige Geister, verbrennende Bösewichte und explodierende Köpfe wurden mit aufwendiger Handarbeit erstellt, wodurch die Postproduktion fast genauso lange wie die eigentlichen Dreharbeiten dauerte. Dabei kam es George Lucas und Steven Spielberg aber nicht unbedingt auf hundertprozentige Perfektion an, denn sie wollten mit Absicht einen etwas rauhes Aussehen des Films auch in den Effekten erreichen - trotzdem sehen diese Szenen auch dreißig Jahre später immer noch besser aus als die meisten heutigen computergenerierten Effekte.

Jägermarsch

Für die Filmmusik kam nur einer in Frage: John Williams, der schon zuvor alle Filme von Steven Spielberg und George Lucas vertont hatte und für seine aufwendigen, klassisch orientierten Scores berühmt geworden war. Die beiden Filmemacher waren sich bewußt, daß Raiders of the Lost Ark im Gegensatz zu seinen Vorbildern eine ganz besondere musikalische Untermalung benötigte, um die richtige Stimmung zu erzeugen - eine schnell zusammengeschusterte Filmmusik aus billig produziertem Archivmaterial hätte möglicherweise dem Film mehr geschadet als genutzt. Deshalb wandten sich an den wandlungsfähigen Williams, der in enger Zusammenarbeit mit ihnen eine der beeindruckensten Scores der Filmgeschichte schrieb und zusammen mit Ben Burtts aufwendigem Sound-Design eine bemerkenswerte Klangkulisse schuf.

Raiders of the Lost Ark verstößt gleich zu Beginn gegen eine der alteingesessensten Konventionen der Filmbranche, indem keine knallige, leicht zu identifizierende Titelmusik verwendet wird, sondern eine atmosphärische Hintergrundscore. John Williams verwendete viele Personen- und Objektbezogene Leitmotive, von denen sich eins im Laufe des Films als eigentliches Hauptthema etabliert. Die als Thema des Titelhelden erst nur kurz als viertönige Fanfare zu hörende Melodie wird in mehreren Schritten immer mehr erweitert, bis sie im Abspann schließlich als voll orchestriertes Stück zu hören ist. Der Raiders March ist die eigentliche Titelmusik des Films und gerade durch dieEinfachheit bestechend genial, ohne primitiv zu wirken. Wie ein klassischer Komponist hat John Williams aus ein paar simplen Tönen eine erinnerungswürdige Melodie mit hohen Ohrwurmcharakter geschaffen, die neben dem Hauptcharakter eins der größten Markenzeichen des Films wurde.

Auf der Jagd nach dem großen Erfolg

Die Dreharbeiten waren sehr komplex, konnten aber dank des sehr effizient arbeitenden Filmteams fast zwei Wochen früher als geplant beendet werden - nach 73 Drehtagen in vier verschiedenen Ländern. Trotzdem mußten Steven Spielberg und George Lucas keine Kompromisse eingehen und schafften die schnelle Produktion einzig und alleine nur durch die detaillierte Vorbereitung - damit hatten die Filmemacher den erstaunten Studiochefs bewiesen, daß eine Produktion, die sonst vielleicht das doppelte gekostet hätte, auch mit nur 20 Millionen Dollar möglich war.

Raiders of the Lost Ark kam im Juni 1981 in die amerikanischen Kinos und wurde sofort zu einem riesigen Kassenschlager, der die Produktionskosten schon innerhalb zwei Wochen mühelos wieder einspielte und bis Ende des Jahres weltweit fast 400 Millionen Dollar verdiente. Nicht nur die Kinozuschauer, sondern auch die Kritiker waren begeistert und lobten die Wiederauferstehung eines lang totgeglaubten Genres. Es waren vor allem Harrison Ford und Karen Allen, die ihren Charakteren sehr viel Leben eingehaucht hatten und der rustikale, ungeschliffene Charme des Films, die zusammen mit der innovativen Erzählweise der Filmemacher Raiders of the Lost Ark zu einem so großen Erfolg gemacht hatten. Belohnt wurde der Film auch bei den Oscar-Verleihungen: von acht Nominierungen konnte Raiders of the Lost Ark immerhin vier für das beste Set-Design, den Filmschnitt, die Tonmischung und die Spezialeffekte gewinnen, außerdem erhielt Ben Burtt für den Tonschnitt eine gesonderte Auszeichnung.

Auch die beiden Filmemacher waren sehr zufrieden mit ihrem Werk. George Lucas konnte nach Star Wars einen weiteren seiner alten Träume in die Wirklichkeit umsetzen, und Steven Spielbergs Wunsch, einmal einen James-Bond-Film zu inszenieren, wurde auf eine ganz andere, aber noch viel bessere Weise realisiert. Zur Genugtuung des Regisseurs konnte Raiders of the Lost Ark sogar den nur kurze Zeit später angelaufenen zwölften Bond-Film For Your Eyes Only an den Kinokassen haushoch schlagen. Der Versuch, den alten Abenteuer-Serienfilmen wieder neues Leben einzuhauchen, hätte in Lächerlichkeit abgleiten können, wenn nicht zwei erfahrene und engagierte Filmemacher am Werk gewesen wären.

Statt einem peinlichen Abklatsch konnte so ein sehr origineller und enorm unterhaltsamer Film entstehen, der den Begriff Popcorn-Kino völlig neu definierte und die flügellahme Filmindustrie der frühen achtziger Jahre kräftig ankurbelte. Mehr als zwanzig Jahre später wirkt Raiders of the Lost Ark immer noch so frisch wie bei seiner Premiere, und es blieb nicht der einzige Auftritt von Indiana Jones: der große Erfolg führte zu drei weiteren Filmen, einer Fernsehserie und einem Franchise, das sich einen festen Platz in der Filmgeschichte neben Star Wars, Star Trek und James Bond schaffen konnte.

Die DVD

Raiders of the Lost Ark erschien erstmals im Herbst 2003 mit den anderen zwei Filmen der Indiana Jones-Trilogie als DVD - gerade zu dem Zeitpunkt, an dem kaum noch jemand damit gerechnet hatte. Warum es so lange gedauert hatte, bis die Filme endlich als DVD erschienen waren, wurde schon in der Werbekampagne erläutert: Steven Spielberg und George Lucas wollten warten, bis die digitalen Restaurationstechniken so weit entwickelt waren, daß sie das stark mitgenommene Filmmaterial der Indiana Jones-Trilogie gerettet werden konnte.

Besonders Raiders of the Lost Ark benötigte eine Menge Arbeit, die von Lowry Digital durchgeführt wurde - mit enormen Erfolg, denn die DVDs enthielten die Filme in einer so brillianten Bildqualität, wie sie kaum jemand für möglich gehalten hatte. Keiner der Filme wurde aber digital manipuliert, denn im Rahmen der Restauration wurden nur einige Imperfektionen bei den Special-Effects ausgebügelt. Auch der Titel wurde im Film selbst nicht manipuliert und lediglich auf den Covern in Indiana Jones and the Raiders of the Lost Ark geändert, um eine bessere Kontinuität unter den drei Filmen der Trilogie zu ermöglichen.

Alles weiteres zu den DVDs in der Review des Boxsets und der Bonus-DVD.
Weitere Filme der Trilogie: The Temple of Doom | The Last Crusade

Cover







Bild

Meticulously Restored and Remastered Frame by Frame verspricht das Cover vollmundig, und man kann guten Gewissens sagen, daß dies keine Übertreibung ist. Ursprünglich wollte Lucasfilm die Restauration selbst in die Hand nehmen, aber als den Technikern bewußt wurde wie schwer die Arbeit sein würde, wandten sie sich an Lowry Digital, eine Firma die sich seit 2000 als eine der besten digitalen Filmrestauratoren der Branche etabliert hatte und schon viele Filmklassiker wie North by Northwest, Sunset Boulevard und andere in neuem Glanz erstrahlen ließen.

Restauriert wurde ausschließlich auf digitaler Basis um das Filmmaterial zu schonen - das Original-Kameranegativ wurde digital abgetastet und dann wieder ins Archiv gelegt. Die digitale Kopie in 2K-Auflösung wurde von Lowry Digital mit Hilfe von selbstentwicklten Verfahren weiterbearbeitet, was bei Raiders of the Lost Ark auch dringend notwendig war.
Das Negativ war zwar gegenüber anderen Filmen in geradezu pristiner Kondition, aber es mußten dennoch sehr viele Fussel, Kratzer und andere Störungen herausretuschiert werden. Außerdem waren zehntausende Filmbilder mit einer blauen Linie mitten durchs Bild verunstaltet, die teilweise mit speziellen Filter, aber auch mühsahm per Hand Filmbild für Filmbild entfernt werden mußte. Die Bemühungen waren erfolgreich, denn es sind überhaupt keine Verschmutzungen mehr sichtbar.

Raiders of the Lost Ark wurde auf ziemlich körnigem Filmmaterial gedreht, und deshalb ist immer noch eine gewisse Menge davon auf dieser DVD sichtbar. Dabei handelt es sich allerdings nicht um ein dreckiges Grieseln, sondern um eine feine, natürliche Filmkörnigkeit, die kaum auffällt und nur bei einigen Szenen mit Bluescreen-Technik oder anderen Effekten etwas stärker hervortritt. Das meiste wurde mit einer geschickten Kombination von verschiedenen Filtern entfernt, für die Lowry Digital berühmt wurde: eine behutsame Reduzierung der Körnigkeit bei gleichzeitiger Erhaltung und Optimierung der Schärfe, was hier besonders gut gelungen ist.

Die Schärfe ist daher auf einem besonders guten Niveau und kann sich fast, aber nicht ganz mit aktuellen Produktionen messen. Das Filmmaterial ist sehr detailreich und stößt die meiste Zeit über mühelos an die DVD-Auflösung, aber es gibt auch einige Szenen die etwas unschärfer sind als der Rest - etwas macht sich dies zu Beginn und in manchen Szenen, in denen optische Effekte verwendet werden bemerkbar, aber durch die Restauration wirkt sich dies nicht besonders störend aus. Ein wenig wurde der Schärfe zwar digital auf die Sprünge geholfen, aber die speziellen Lowry-Filter haben keinerlei unangenehme Nebenwirkungen hinterlassen.

Die Farben strahlen geradezu, aber dafür hat es wahrscheinlich kein aufwendiges Remastering bedurft, denn schon die früheren Transfer sahen in dieser Beziehung hervorragend aus. Raiders of the Lost Ark hat eine etwas schmutzig aussehende Farbpalette, in der braun-beige Töne überwiegen, aber auch ein herausstechendes Rot und andere Farbtupfer werden hervorragend wiedergegeben. Die überdurchschnittlich hohe Bitrate sorgt dafür, daß keine Farben verschmieren und auch die Körnigkeit nicht vermatscht wird - die Kompression bleibt völlig unsichtbar.

Raiders of the Lost Ark hat nie besser ausgesehen als auf dieser DVD. Die wenigen altersbedingte Schwächen sind so gering, daß man sie wirklich mit der Lupe suchen muß. Es ist ein beachtlicher Transfer für einen Film dieses Alters - oft sehen noch nicht einmal nagelneue Filme so gut aus.

Ton

Die englische Tonspur dieser DVD ist kein einfacher Upmix von den Dolby-Stereo-Versionen, sondern basiert auf den 6-Kanal-Abmischungen, die für die 70mm-Prints gemacht wurden. Diese Tonspuren wurden vorsichtig restauriert und an die heutigen 5.1-Konventionen angepaßt. Dafür wurde hauptsächlich der ursprüngliche Mono-Surroundkanal in Stereo umgewandelt - viel mehr war nicht nötig, denn Raiders of the Lost Ark hatte schon immer eine sehr aktive Soundtrack, die auf dieser DVD fast originalgetreu wiedergegeben wird und dabei den Vergleich zu neueren Abmischungen nicht scheuen muß.

Gleich zu Beginn des Films wird man von Surroundeffekten umschwärmt, aber ein großer Teil des Raumklangs wird auch durch die sehr breit abgemischte Musik erzeugt, die immer dann die Lücken füllt wenn gerade keine Soundeffekte zu hören sind - die enorm verspielte Soundtrack läßt den Zuschauer nur in wenigen Szenen zur Ruhe kommen. Die Stimmen beschränken sich weitgehend auf den mittleren Kanal, sind aber immer sehr gut verständlich und hören sich immer entsprechend den räumlichen Begebenheiten an. Alle diese Details sind Bestandteil der Original-Abmischung von 1981 und wurden für diese neue digitale Soundtrack nur geringfügig angepaßt und vor allen Dingen klanglich auf den neuesten Stand gebracht.

Insgesamt wurde die Soundtrack gegenüber den teilweise schrecklich anzuhörenden früheren Fassungen enorm verbessert - hier rauscht, klirrt oder kreischt überhaupt nichts mehr. Die erste digitale Mehrkanalabmischung von Raiders of the Lost Ark ist ein großer Erfolg geworden und paßt perfekt zu der hervorragenden Bildqualität. Die deutsche Tonspur auf der RC2-DVD wurde allerdings nicht neu abgemischt und basiert auf den unrestaurierten 2.0-Surround-Mastern der Kinoaufführung - genauso wie die französischen und spanischen Tonspuren auf der amerikanischen DVD.

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