Indiana Jones Box Bonus DVD
Cover

1.11.2003

Titel Indiana Jones Box Bonus DVD
Studio Lucasfilm / Paramount (2003)
Hersteller Paramount Home Video (2003)
DVD-Typ 9 (6,38 GB) Bitrate ø 6,84 max. 7,0
Laufzeit 187 Minuten Kapitel 20
Regionalcode 1 (USA) Case Amaray I
Fernsehnorm NTSC
Bildformat 1.33:1 16:9 no
Tonspuren Dolby Digital 2.0 Surround 192 kbit/s Englisch  
Untertitel Englisch, Französisch, Spanisch
Freigabe Not Rated
Extras • Feature-Length Documentary - Indiana Jones: Making the Trilogy
• The Stunts of Indiana Jones
• The Sound of Indiana Jones
• The Music of Indiana Jones
• The Light and Magic of Indiana Jones
• Original Theatrical Trailers
• Exclusive Access to the Indiana Jones DVD Website

Allgemeines

Die lang erwartete Indiana-Jones-DVD-Box ist endlich da, und mit ihr eine ganze DVD voll mit Bonusmaterial, das laut Aufkleber auf der Box über drei Stunden ausmachen soll. Ein kurzes Überschlagen zeigt, daß Lucasfilm und Paramount uns nicht angeflunkert haben: die Dokumentationen sind zusammen ca. 175 Minuten lang, und wenn man dann noch die Trailer dazurechnet, kommt man locker auf etwas mehr als drei Stunden. Das mag vielleicht im Angesicht der vielen 10-Stunden-Super-Special-Editions von heute verschwindend gering sein, aber diese DVD enthält drei Stunden intensive, konzentrierte Dokumentation, die jegliches andere Extra überflüssig macht. Kein Audiokommentar? Keine blinkenden, dudelnden Multimedia-Anwendungen? Das Bonus-Material der Indiana-Jones-Box macht die gute, alte Dokumentation wieder hoffähig und zeigt, wieviel mit so einer gut recherchierten und hervorragend produzierten Sache möglich ist.

Zu den Reviews der einzelnen Filme geht es hier lang...
Indiana Jones and the Raiders of the Lost Ark
Indiana Jones and the Temple of Doom
Indiana Jones and the Last Crusade
... während dieser Teil der Kritik sich um die Bonus-DVD und anderes dreht.

Das Menüdesign aller DVDs haben einen einheitliches Aussehen und sind teilweise animiert. Das wurde erreicht, indem Filmszenen mit einem Filter verfremdet und einige zusätzliche 3D-Animationen hinzugefügt wurden. Das sieht nicht schlecht aus, hätte aber insgesamt vielleicht noch etwas origineller gemacht werden können, speziell die Unterschiede der Menüs der drei Filme hätten schon größer sein können. Die Verpackung läßt dagegen wenig zu wünschen übrig: die vier einzelnen Amaray-Keepcases sind in einem kräftigen Pappschuber mit Reliefdruck untergebracht, der von einer leicht ablösbaren Papierbanderole halb umschlossen ist. Das Design der Cover basiert auf den Original-Kinopostern und sieht wirklich schick aus - für die Bonus-DVD wurde sogar ein neues Cover im gleichen Stil gezeichnet. Einen kleinen Unterschied in der Verpackung gibt es zwischen der amerikanischen und deutschen Ausgabe: während die RC1-Fassung die DVDs in Keepcases aufbewahrt, sind es in der deutschen einzelne Slimline-Digipacks, was die Kapiteleinleger einspart und die Box etwas schmaler macht. Kanada-Importeure dürften außerdem erleichtert sein, daß es keine bilinguale Version mit französischen Inschriften gibt, nur eine komplett englischsprachige Box.

Kommen wir aber jetzt zum Inhalt der vierten DVD. Die Dokumentation und die Featurettes sind im 4:3-Format abgelegt worden, was nur auf den ersten Blick unverständlich erscheint, denn bei dem vielen verwendeten 1.33:1-Material, hauptsächlich den Behind-the-Scenes-Ausschnitten, wäre es Unsinn gewesen in 16:9 zu produzieren.

Indiana Jones: The Making of a Trilogy (127 Minuten) ist in drei einzelne Dokumentationen für jeden Film mit jeweils 51, 41 und 35 Minuten aufgeteilt worden, die auch am Stück nacheinander abgespielt werden können.Beauftragt wurde für diese Dokumentation Laurent Bouzereau, der schon früher für George Lucas (bei American Graffiti) und Steven Spielberg (u.a. bei Close Encounters of the Third Kind) tätig war und unbestritten einer der besten Doku-Produzenten der Branche ist. Für diese DVD wurde tief in den Archiven von Lucasfilm gegraben, denn bei jedem der drei Filme wurden die Dreharbeiten in weiser Voraussicht mit der Kamera begleitet.

Die neue Dokumentation besteht hauptsächlich aus einer Mischung von Interviews mit Cast und Crew, den Aufnahmen vom Drehort und Filmausschnitten. Laurent Bouzereau hat nicht nur die Filmemacher, sondern auch alle Hauptdarsteller inklusive dem sonst sehr medienscheuen Sean Connery vor die Kamera bekommen können und mit ihnen fantastische Interviews geführt, Es sind so ziemlich alle Leute vertreten, die maßgeblich an der Erschaffung der Indiana-Jones-Filme vertreten sind - an dieser Stelle alle aufzuzählen, würde den Rahmen dieser Kritk fast sprengen! Es werden Myriaden von interessanten Anekdoten und Geschichten erzählt, von denen das meiste noch ziemlich unbekannt ist. Bestimmte Sachen wurden bewußt ausgeklammert, entweder um sie in eigene Featurettes auszulagern oder einfach nicht anzusprechen - die Schwertkämpfer-Szene im ersten Film ist so ein Kandidat, bei dem sich viele Fans fragen werden warum das nicht erwähnt wurde. Vergessen wurde hier aber dennoch nichts so einfach.

Das bemerkenswerteste ist aber die nahtlose Integration der Interviews mit den Filmausschnitten und den Behind-the-Scenes-Aufnahmen, die fließend ineinander übergehen - es ist faszinierend zuzusehen, wie eine Szene im Film aussieht und dann ohne Unterbrechung auf die Aufnahmen vom Set übergeht. Noch überraschender sind allerdings eine handvoll von Screentests, die man bisher nur vom Hörensagen kennt: besonders Tom Selleck als Indiana Jones zu sehen, ist faszinierend - Indiana Jones mit Schnurrbart kann man sich fast nicht vorstellen. Eine weitere Testaufnahme für Raiders zeigt Tim Matheson als Indiana Jones, und von Temple of Doom sind Screentests von Kate Capshaw und dem kleinen "Short Round" zusammen mit Harrison Ford zu sehen. Was es hier überhaupt nicht gibt, sind Deleted Scenes - George Lucas war dafür, und Steven Spielberg dagegen, nicht in den fertigen Filmen verwendetes Material zu zeigen. Das ist ein bißchen schade, weil es sicher einige interessante Szenen gibt, aber wenn ein Filmemacher solches Material nicht veröffentlichen will, wird er schon seine Gründe haben.

Generell bekommt man hier einen ungewöhnlich tiefen Einblick in die Dreharbeiten der drei Filme, der überraschend ehrlich und nicht so voll von Selbstbeweihräucherung ist, wie eigentlich zu befürchten war. Eigenlob leisten sich Steven Spielberg und George Lucas fast nur dann, wenn sie berechtigt auf etwas Stolz sein können, aber manchmal wird auch darüber nachgedacht wie man etwas hätte besser machen können. Auch die diversen Probleme bei den Dreharbeiten werden nicht totgeschwiegen, rückblickend mit viel Humor betrachtet. Insgesamt bekommt man hier den Eindruck, daß die Dreharbeiten allen sehr viel Spaß gemacht haben müssen.

Bestimmte Dinge wurden in der großen Dokumentation bewußt ausgeklammert, um sie für alle drei Filme in vier Featurettes zusammenzufassen. Überschneidungen gibt es gar nicht, viel mehr sind diese Kurz-Dokus ein weiteres Kapitel von Making of a Trilogy. Trotz der geringen Laufzeit sind die Featurettes mit Informationen nur so vollgestopft und sollten nicht unterschätzt werden.

The Stunts of Indiana Jones (11 Minuten) bringt ein Wiedersehen mit jemanden, den man schon öfter in anderen DVD-Dokumentationen sehen konnte: Vic Armstrong war nicht nur Stuntman in der gesamten Indy-Trilogie, sondern auch bei vielen James-Bond-Filmen. Er erzählt von seiner gefährlichen Arbeit an den Filmen, die durch viele Aufnahmen vom Set und Filmausschnitten beeindruckend gezeigt wird. Hier bekommt man einen guten Eindruck davon, wann in dem berühmten Indy-Kostüm wirklich Harrison Ford drinsteckt und wann es ein Stuntman ist. Aber auch die Hauptdarsteller selbst kommen hier zu Wort, denn sie hatten auch einiges an physikalischer Arbeit zu tun - die vielen Actionszenen erforderten detaillierte Choreographie, und auch eine Peitsche schlagen will gelernt sein.

The Sound of Indiana Jones (13 Minuten) bringt den Sound-Editor Ben Burtt ins Spiel - auch ein alter Bekannter, der schon seit Starwars-Zeiten in Lucasfilms Tonstudios immer neue Wege findet, Klangkulissen von Filmen zu erschaffen. In seinem Interview erzählt Burtt von den erstaunlichen Techniken Klänge zu erzeugen einzufangen und mit welcher Liebe zum Detail dafür gearbeitet wird.

The Music of Indiana Jones (12 Minuten) ist natürlich einem der besten Filmkomponisten der Gegenwart gewidmet - John Williams, der hier in einem neuen Interview zu sehen ist und von der Entstehung des berühmten Indy-Themas und der weiteren Filmmusik erzählt. Außerdem bekommt man zum Schluß den Maestro persönlich beim Dirigieren des Hauptthemas bei einer Aufnahmesession im Tonstudio zu sehen.

The Light and Magic of Indiana Jones
(12 Minuten) dreht sich um die damals revolutionären Special-Effects, die von der damals noch in den Kinderschuhen steckenden Effekt-Abteilung von Lucasfilm, Industrial Light and Magic, fabriziert wurden. In Interviews erzählt u.a. der ILM-Magier Dennis Muren, wie die erstaunlichsten Effekte mit den einfachsten Mitteln erzeugt wurden - und das alles ohne jegliche Computerunterstützung.

Zuletzt ist auf der Bonus-DVD noch eine Sammlung von Trailern der Indy-Trilogie untergebracht. Alle diese Trailer sind anamorph und haben ein Bildformat von 1.78:1.
• Raiders of the Lost Ark - Teaser (1:03), Theatrical (2:31), Re-Issue (1:38)
• The Temple of Doom - Theatrical (1:24)
• The Last Crusade - Teaser (1:28), Theatrical (2:12)
Wirklich sehenswert ist lediglich der Teaser von Last Crusade, weil dieser ausschließlich aus witzigen Behind-the-Scenes-Aufnahmen besteht, von denen ein paar schon in den Dokumentationen zu sehen waren.

Bildergalerien oder Storyboards sind auf dieser DVD nicht vorhanden, denn diese wurden auf die offizielle Webseite ausgelagert, die man nur mit dem im DVD-ROM-Teil abgelegten InterActual-Interface abrufen kann. Das funktioniert ganz gut, aber auch über eine DSL-Leitung ist die Webseite extrem langsam und außerdem kann man die Bilder nur schlecht abspeichern. Schade, daß diese Daten nicht auch direkt auf die DVD gepackt wurden.











GOWEBCounter by INLINE GOWEBCounter by INLINE