A Hard Day's Night | ||||
20.10.2001 / 25.10.2002 |
Titel | A Hard Day's Night | ||
Studio | Walter Shenson Films / United Artists (1964) | |||
Hersteller | Arthaus / Kinowelt Home Entertainment (2001) | |||
DVD-Typ | 9 | Bitrate | ø 7,40 max. 9,9 | |
Laufzeit | 84 Minuten | Kapitel | 20 | |
Regionalcode | 2 (Deutschland) | Case | MDV | |
Fernsehnorm | PAL | |||
Bildformat | 1.78:1 | 16:9 | ||
Tonspuren | Englisch Deutsch PCM Englisch | |||
Untertitel | Deutsch | |||
Freigabe | FSK 6 | |||
Extras |
Trailer Interview mit dem Regisseur Kurzbiographie The Beatles im Film Produktionsnotizen Zitate von Damals Fotogallerie |
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Allgemeines Schon 1997 erschien bei MPI Home Video die bis vor kurzem einzige DVD-Version des ersten Beatles-Films A Hard Day's Night. Die neue Miramax-Restauration, die im Sommer 2001 eine kurze Kinorelease hatte, und seit September 2002 in den USA als Special-Edition-DVD erschien, wurde schon im Herbst 2001 überraschenderweise vom deutschen Distributor Kinowelt als DVD veröffentlicht. Diese basiert zwar auf der Miramax-Fassung, ist aber nichts weiter als eine Abtastung eines abgenutzten Kinoprints mit einer Beatles-unwürdigen Tonspur. Das einzig positiveEs passiert nicht oft, daß ich vom Kauf einer DVD abrate, aber hier bleibt mir gar nichts anderes übrig. Wenn man diesen Film wirklich mag und nicht auf die deutsche Tonfassung oder Untertitel angewiesen ist, sollte man besser die neue Miramax-DVD in Betracht ziehen oder sich nach der alten MPI-DVD umsehen, die aber nur noch schwer zu bekommen ist. Die Kinowelt-Scheibe ist eine große Enttäuschung - hier hätte viel draus gemacht werden können, aber das große Potential des Films wurde entweder ignoriert oder nicht erkannt. |
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Bild Kinowelt, die die Miramax-Release von A Hard Day's Night in die deutschen Kinos brachten, hat für diese DVD offenbar einfach einen der Kinoprints genommen und abgetastet. Die Bildqualität ist daher ähnlich gut wie die der MPI-DVD von 1997, hat aber mit einigen sehr unangenehmen Problemen zu kämpfen.Durch das anamorphe 1.78:1-Format wird zwar gegenüber der alten DVD ein klein wenig mehr rechts und links gezeigt, dafür mußte aber oben und unten viel zu viel dran glauben. Ein Vergleich zeigt, daß die Bildkomposition höchstens auf ein Format von 1.66:1 Ein noch viel ärgerlicheres Problem als das Bildformat sind die vielen Dropouts und Kratzer, die auf der alten MPI-DVD und der Miramax-SE nicht zu sehen sind . Außerdem sind deutlich riesige Aktwechselmarkierungen in Form von aufblitzenden Kreisen am rechten oberen Rand des Films nach jedem Rollenwechsel zu sehen - was den Verdacht bestätigt, daß für diese DVD ein dahergelaufener Kinoprint und kein spezielles Master verwendet wurden. Die Körnigkeit des Filmmaterials wurde massiv mit einem Rauschfilter bekämpft, wodurch dieser Transfer das typische totgefilterte Aussehen eines Machwerkes des Kinowelt-Masteringstudios Digital Images erhält. Die scheinbar bessere Detailzeichnung des Transfers wurde durch eine massive Aufschärfung erreicht, deren Nebenwirkungen erhöhte Sichtbarkeit der Filmkörnigkeit und viel zu viel Edge Enhancement sind - das führt unweigerlich zu einem unnatürlich digitalen Aussehen und zu deutlichen Doppelkanten am oberen und unteren Bildschirmrand. Der Kontrast ist viel zu hoch und helle Bildteile wie z.B. die Titeleinblendungen neigen dazu Schatten zu werfen. Am linken Bildrand ist besonders bei dunklen Szenen ein ständiges Flackern zu sehen, ganz als ob beim Kopiervorgang Licht dort eingefallen wäre. All das ist auf den beiden anderen DVDs nicht zu sehen und geht auf das Konto von Kinowelt, die hier die Möglichkeit hatten eine perfekte Bildqualität zu bieten, aber gleich in mehrere Fettnäpfchen hintereinander reingetreten sind. Da wird eine aufwendige Restauration gemacht, bei der die Kratzer praktisch mit der Hand entfernt werden, und Kinowelt verwendet eine abgenudelte Kopie und macht davon einen drittklassigen Transfer - dafür habe ich absolut kein Verständnis mehr. Kinowelt hätte besser auf die DVD-Veröffentlichung von Miramax warten und dann das "offizielle" Master verwenden sollen. |
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Ton Die wirkliche Enttäuschung dieser DVD ist nicht das Bild, sondern der Ton. Ob die englische 5.1-Tonspur und die Stereo-PCM-Fassung von der Miramax-Kinorelease stammt oder ein Eigenprodukt von Kinowelt ist, kann ich nicht beurteilen - aber ein Glanzstück sind diese Soundtrack auf keinen Fall.Das Problem liegt hauptsächlich im Remix der Songs, bei der ich eigentlich eine ordentliche Neuabmischung der Mehrspur-Bänder wie bei Yellow Submarine erwartet habe. Anscheinend hatte Toningenieur Ron Furmanek aber keinen Zugriff auf die Masterbänder, denn die Abmischung ist nicht mehr als ein auf 5.1 aufgeblasener Mix der Mono-Fassungen - von diskreter Aufteilung der Stimmen und Instrumente keine Spur. Stattdessen wurden die Mono-Abmischungen zu Tode gefiltert und irgendwie auf alle Kanäle verteilt, um eine Art Raumklang zu erreichen. Das Ergebnis klingt entsetzlich digital und dermaßen künstlich, das sogar ein simpler Mono-Mix noch eine bessere Alternative gewesen wäre. Das in einigen Szenen vorhandene Publikumsgeschrei klingt wie aus einer Konservendose, und die Abmischung scheint während der einzelnen Songs mehrfach zu schwanken. Gegenüber der hervorragenden Abmischung von Yellow Submarine klingt die 5.1-Tonspur geradezu amateurhaft, auch der Dolby-Stereo-Mix der alten MPI-DVD ist dieser Fassung haushoch überlegen. Auch der eigentliche Filmton, der zum Glück nicht in 5.1 hochgemischt wurde und hier in Mono vorliegt, verliert gegenüber der früheren DVD. Wo kommt das entsetzliche Rauschen, das ständig im Hintergrund zu hören ist, her? Von der Tonspur der 1982er Rerelease bestimmt nicht, denn dort ist davon absolut nichts zu hören. Die PCM-Tonspur hat mir große Hoffnungen gemacht, denn darauf habe ich eigentlich einen sauberen Stereo-Mix erwartet - aber weit gefehlt, dort befinden sich nur ein etwas lauter und aggressiver Downmix der 5.1-Spur mit genau den gleichen Problemen. Hier wäre eine hervorragende Möglichkeit für eine alternative Tonspur mit dem alten Dolby-Stereo-Mix oder der ursprünglichen Mono-Version vorhanden, aber das wurde leider nicht genutzt. Die dritte Tonspur auf dieser DVD ist die deutsche Sprachfassung, die in der ursprünglichen Mono-Version belassen wurde. Die blecherne Klangqualität und die furchtbar kalauernde Synchronfassung sollte man am besten meiden und lieber auf die englischen Tonspuren, notfalls mit den deutschen Untertiteln, ausweichen. Eine Tonhöhenkorrektur hat Kinowelt entgegen meiner früheren Vermutungen doch nicht durchgeführt. Das hat zur Folge, daß die meisten Songs 4% zu schnell laufen und deshalb nicht mehr originalgetreu klingen. Für die Szenen im Fernsehstudio gilt dies jedoch nicht, da sie aus technischen Gründen mit 25 Bildern pro Sekunde gedreht wurden und in den Kinofassungen und auf den NTSC-DVDs 4% zu langsam laufen, hier jedoch wieder in der gleichen Geschwindigkeit wie auf den Alben zu hören sind. Wie auch bei der Bildqualität kann man nur hoffen, daß Miramax den Ton für eine eigene DVD-Veröffentlichung nochmals überarbeiten wird, denn diese Abmischungen sind beinahe eine Beleidigung für die Beatles-Songs. |
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Menü & Specials Das Menüdesign kann man eigentlich nur als Möchtegern-60er-Jahre-Look beschreiben. Das Hauptmenü ist wie bei Kinowelt so üblich animiert, aber irgendwie macht das alles einen überproduzierten und sehr bemühten Eindruck.Die Extras bestehen hauptsächlich aus Texttafeln wie einer Kurzbiographie, einem Abschnitt über die drei Filme der Beatles, ein paar Produktionsnotizen und eine Seite mit überflüssigen Zitaten. Das einzige Filmmaterial ist ein achtminütiger Ausschnitt eines neuen Interviews mit Richard Lester, dessen Quelle nirgendwo angegeben wurde, aber vermutlich aus der gleichen Kiste stammt, aus der die Interviews der Miramax-DVD stammen. Der Kinotrailer (1:46) der Miramax-Rerelease ist in gleich zweifacher Ausfertigung, einmal mit englischem und mit deutschem Ton (wobei hier der Ton des Films im Original, aber mit deutschen Untertiteln vorliegt) dabei. Als einzig halbwegs interessantes Extra ist eine Bildergallerie mit zwanzig Fotos dabei, die zwar schon auf der Quicktime-CD des Films zu sehen waren, aber auf keiner der anderen DVDs auftauchen. |