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Der Film
George Crossfield ist des Mordes angeklagt und wäre
uch beinahe verurteilt worden - wenn nicht Miss Marple in der Jury sitzen
würde! Die Hobbydetektivin sträubt sich hartnäckig, sich
der Meinung der anderen elf Jurymitglieder anzuschließen und will
auf eigene Faust herausfinden, wer der wirkliche Mörder von Mrs.
McGinty ist. Beim herumschnüffeln in der Wohnung des Mordopfers entdeckt
Miss Marple einige Programmhefte der Theatergruppe The Cosgood Players,
denen sie sich kurzerhand anschließt um den schier unlösbaren
Fall aufzuklären...
1964 wurden gleich zwei Miss-Marple-Filme mit Margaret Rutherford in der
Hauptrolle hintereinander gedreht - Murder Most Foul war der
erste der beiden, wurde aber zumindest in Deutschland erst 1965 nach Murder
Ahoy in die Kinos gebracht. Dennoch wird heute meistens die Produktionsreihenfolge
verwendet, was auch mehr Sinn macht, da am Schluß von Murder at the
Gallop schon indirekt Bezug auf Murder Most Foul genommen
wird. Der Film basiert auf Agatha Christies Buchvorlage Mrs. McGinty's
dead, die eigentlich eine Hercule-Poirot-Geschichte ist und von den
Drehbuchautoren David Pursall und Jack Seddon genauso wie beim vorherigen
Film geschickt auf die Rutherford'sche Interpretation von Miss Marple
umgeschrieben wurde.
Die Geschichte verschlugt Miss Marple diesmal ins Theatermilieu, in dessen
Element sich Margaret Rutherford als ehemalige Bühnenschauspielerin sichtlich
wohlfühlte. Wie in jedem der vier Marple-Filme wurde auch hier ein bekannter
britischer Charakterdarsteller der Hauptrolle gegenübergestellt: hier
war es Ron Moody, der sogar schon ein Jahr vor diesem Film in The
Mouse on the Moon zusammen mit Margaret Rutherford vor der Kamera
stand. In seiner Rolle als erfolgloser Theaterimpressario Driffold Cosgood
macht er in diesem Film Margaret Rutherford ernsthafte Konkurrenz, wodurch
beide Schauspieler zur Höchstform auflaufen und sich gewitzte Wortgefechte
liefern.
Aber auch die Nebendarsteller - alle relativ unbekannte britische Charakterschauspieler
- konnten da immer noch gut mithalten und füllten jede Szene, die einmal
nicht von Rutherford und Moody dominiert wurde, mit Spannung. Natürlich
sind auch in diesem Film die üblichen Verdächtigen, die Fixpunkte der
vier Marple-Filme dabei - Charles Tingwell als Inspektor Craddock darf
sich wieder über die eifrige Hobbydetektivin aufregen und natürlich gibt
sich auch Mr. Stringer, die rechte Hand von Miss Marple die Ehre.
Die Mischung aus Humor und Spannung hält sich dank der bescheidenen, aber
gekonnten Inszenierung von Regisseur George Pollock die Waage und geht
problemlos der Gefahr aus dem Weg in Lächerlichkeit abzudriften. Zwar
wird wie immer auf Humor nicht verzichtet, aber auch auf Spannung wird
eine Menge Wert gelegt. Dazu trägt Komponist Ron Goodwin auch eine Menge
bei, der hier nicht nur das lustig swingende Hauptthema einsetzt, sondern
auch ganz andere, leisere Melodien, die dem Film eine manchmal fast bedrohliche
Atmosphäre geben. Die einfache, aber wirkungsvolle Schwarzweiß-Kameraarbeit
sorgt ebenfalls für eine mysteriöse und gedrückte Stimmung, die in Farbe
so nicht möglich gewesen wäre.
Murder Most Foul ist genauso wie die anderen drei Filme natürlich
weit entfernt von Agatha Christies ursprünglicher Interpretation von Miss
Marple, aber man kann nicht behaupten, daß der Film deswegen keinen Spaß
machen würde. Solche Inszenierungen hat es danach nie wieder gegeben und
machen diese Filme zu einem bemerkenswerten Unikum. Die deutsche Fassung
ist wie bei den anderen Filmen erstaunlich gut gelungen und zeigt, wie
gut damals noch hierzulande synchronisiert wurde. Der deutsche Titel Vier
Frauen und ein Mord entspricht der Romanübersetzung und paßt im Gegensatz
zum vorherigen Film auch auf die umgeschriebene Handlung.
Die DVD
Warners erstmalige DVD-Veröffentlichung von Murder
Most Foul enttäuscht noch mehr als die der drei anderen Filme. Die
Bild- und Tonqualität ist nur geringfügig besser als eine TV-Ausstrahlung,
aber immerhin handelt es sich hier um ein verschleißfreies Medium
und verzichten sollte man deswegen auf den herrlichen Film nicht, wenn
man sich die anderen auch angeschafft hat. Inzwischen wurde auch dieser
Film in den USA mit einem drastisch verbesserten Transfer neu auf DVD
veröffentlicht.
Weitere Reviews:
RC1: Murder She Said | Murder
at the Gallop | Murder Most Foul |
Murder Ahoy
RC2: Murder She Said | Murder
at the Gallop | Murder Most Foul |
Murder Ahoy
Vergleiche: Murder She Said |
Murder at the Gallop | Murder
Most Foul | Murder Ahoy
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Bild
Spätestens bei dieser DVD besteht kein Zweifel mehr,
daß Warner die alten TNT/TCM-Transfer aus der Mottenkiste ausgegraben
hat, denn hier hat man beim Mastering glatt vergessen das (farbige!) Turner-Logo
vor dem MGM-Vorspann herauszuschneiden. Das Bildformat ist wieder 1.33:1
und ein mehr oder weniger stark aufgezoomtes Open-Matte. Der Vorspann
ist diesmal in 1.66:1 und zoomt danach auf 1.33:1 auf - was dort aber
wirklich passiert, bemerkt man erst als am Ende des Films die Matten wiederkommen:
man sieht deutlich, wie das Bild an den Seiten abgeschnitten wurde, und
die wieder hochfahrenden Matten einen Teil des Bilds verdecken.
Murder Most Foul hat von den vier Miss-Marple-DVDs leider die schlechtest
Bildqualität, was nicht unbedingt an der veraltetet Transfertechnik
liegt, sondern am schlechten Zustand der Filmvorlage. Es sind nicht nur
um die Aktwechselmarkierungen gehäuft Kratzer, Laufstreifen und Fussel
zu sehen, sondern in nur wenig geringerem Maß auch den ganzen Film
über. Die Schärfe ist so schlecht und die Körnigkeit so
deutlich ausgeprägt, daß möglicherweise hier keine 35mm-Version,
sondern sogar ein 16mm-Print zur Abtastung benutzt wurde. Der Bildstand
ist extrem unruhig, das Bild hat ein permanentes Flattern und Wackeln
in sich, das bei größeren Bildschirmen sehr irritierend wirken
kann. Lediglich Kontrast und Helligkeit können bei diesem Transfer
einigermaßen überzeugen.
Bei den anderen drei DVDs kann man vielleicht noch ein Auge zudrücken,
aber hier hat man nur noch einen verschwindend geringen Vorteil gegenüber
einer VHS-Kassette, denn sogar die deutschen Fernsehausstrahlungen des
Films sahen noch deutlich besser als diese DVD aus.
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Ton
Konnte sich der Ton bei den vorherigen deutschen Miss-Marple-DVDs
noch einigermaßen behaupten, gibt es hier sowohl bei der englischen
als auch deutschen Fassung eine unangenehme Überraschung.
Die englische Tonspur hat erschreckend wenig Bässe und Höhen
und klingt so dünn, daß die Quelle nur eine schlecht erhaltene
Lichttonspur sein kann. Obwohl Dialoge immer noch durchaus verständlich
und nicht stark verzerrt sind, leidet besonders die Musik unter dem extrem
schlechten Frequenzgang und der eingeschränkten Dynamik. Auch eine
Lichttonspur muß nicht unbedingt so schlecht klingen, anscheinend
handelt es sich hier um eine Kopie mehrfacher Generation.
Diese Probleme hat die deutsche Fassung nicht, denn sie scheint von einem
Magnetton-Master zu stammen, das aber dafür andere Defizite hat.
Die Bässe sind besonders bei der Musik ganz ordentlich, aber die
Höhen sind so spitz, daß sie manchmal anfangen zu klirren.
Außerdem hat diese Tonspur ein besonders starkes Grundrauschen,
das so deutlich zu hören ist, daß es mehr als nur ein einfaches
Hintergrundgeräusch ist.
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